Blutige Preisvergleiche

Wie angekündigt geht es mit großen Schritten weiter unterm Dach! Nachdem der letzte Rest Dampfbremsfolie unter die Decke zum Spitzboden getackert wurde (Ränder liebevoll verklebt mit dem ebenfalls schnäppchenhaften Knauf-blau-Klebeband für knapp 25 Euro), habe ich Reihe für Reihe Direktabhänger angebracht:

Direktabhänger
Direktabhänger zur Aufnahme der CD-Profile

Ich hielt es zunächst für eine gute Idee, die Abhänger schonmal in Form zu biegen (so wie die oberen im Bild), ratschte mir dann an so einem Ding den Kopf auf und verlor eine nicht unbeträchtliche Menge Blut. Also, guter Rat in die Runde, die Abhänger erstmal flach lassen. Damit die Profile nachher schön in Waage sind, bietet es sich an, auch die Direktabhänger in waagerechten Reihen zu montieren. Unterstützung leistete mir dabei eine freundliche Leihgabe des Kollegen Herrn Walkenhorst, der einen Rotationslaser sein Eigen nennt:

laserr
Echt Laser!

Ein solcher Laser nivielliert sich selbst, d.h. stellt sich motorisch in Waage und schickt dann einen rotierenden Laserstrahl an die Wände, der überall die gleiche Höhe hat. So spart man sich das Ausrichten der Direktabhänger mit der Wasserwaage und es ging tatsächlich flott von der Hand. Das Gerät hat auch einen Empfänger, der piept wenn man die richtige Höhe erreicht hat.

Ich dachte übrigens, Laser ist Laser, und hatte gehofft, auch vertikale oder schräge Projektionen machen zu können. Mit einer schrägen Projektion im Winkel der Dachneigung hätte ich fabelhaft die Höhen der Profile in den Abhängern ausrichten können.  Leider kann dieser Laser nur die Horizontale; was ich brauche ist eigentlich ein Gerät, dass auch vertikal oder Schrägen projizieren kann. Boels hat sowas in High-Tech im Verleih für schlanke 72 Euro am Tag (wenn ich auch zu solchen Preisen vermieten würde, wäre jemand anders auf meinem Dachboden zugange und ich aalte mich am Badestrand), aber für nochmal rund 70,- drauf könnte ich mir auch dieses Set von Bosch besorgen: (Klick), der kann auch Schrägen, ist vielleicht nicht ganz so heavy-duty aber könnte für meine Zwecke reichen. Ich werde mal recherchieren.

Zum Schluss noch ein Aufreger zu meinem Lieblingsthema Baumärkte: Ich habe nicht genug Direktabhänger besorgt und beim Baustoffhändler waren sie dann auch ausverkauft. Da dachte ich, holen wir mal ein paar aus dem Baumarkt. Dort waren die Dinger tatsächlich mehr als 6x so teuer:

99ct

Unten der Preis von meiner Rechnung (zugegeben recht günstig), oben der Preis im Baumarkt. Un-glaub-lich.

Für die drei Packungen, die ich verbaut habe, hätte ich damit nicht 48 Euro, sondern 297 Euro bezahlt. Dafür bekommt man schon einen schönen Laser 😉

 

Zahnputzbecher

Die Hälfte der Dachschrägen ist nun schon beplankt und es geht nach einigen Startschwierigkeiten nun auch ganz gut von der Hand; wobei da ist noch Luft nach oben, gerade was die Schrauben angeht.

cdp
Na, wird doch?

Um mal einen Vergleich zu haben: Es gibt nich vieles, was mich nervt. Aber äußerst nervig finde ich beispielsweise, wenn morgens beim Zähneputzen ein Zahnputzbecher laut klappernd  ins Waschbecken fällt. Dann ist der Tag gelaufen. Und so ähnlich ist es mit Schrauben, die nicht rein gehen. Mit welchen Schrauben werden CD-Profile in Direktabhänger geschraubt? In Baumärkten (ok, das heisst nichts…), aber auch in manchem Baustoffhandel behaupten die Verkäufer, man würde da keinen Unterschied machen und einfach die selben Schrauben nehmen, mit denen man Gipskartonplatten an die Profile schraubt (Trockenbauschrauben mit Senkkopf und Feingewinde). Aber das ist einfach ein Irrtum! Blech und Blech wird erstens nicht mit einem Senkkopf verbunden, das wird jeder Schlosser und sonstige Metaller mir bestätigen. Es muss ein Linsen- oder Flachkopf sein, damit die Schraube richtig am Blech anliegt und es kein ‚Spiel‘ mehr hat. Wenn man die Profile so verbindet riskiert man, dass die ganze Bude klappert, wenn man die Tür zuschlägt (und Türen werden schonmal zugeschlagen bei zwei Kindern-jetzt schon, und ich will gar nicht an die Pubertät denken!)

trennw
U-Profile: Hier kommt dann mal die Trennwand hin

Noch schlimmer ist aber das Einschrauben. Man muss einen gewissen Druck aufbringen, damit die Schraube sich überhaupt ins Blech bohrt, und den kann man in der Dachschräge an besch ungünstigen Positionen nicht immer ausüben. Das heisst, das Profil ist im Abhänger milimetergenau justiert, man nimmt die Schraube und drückt mit dem Schrauber verkrampft gegen das Konstrukt, minutenlang jackelt die Schraubenspitze an der gewünschten Position vorbei und nach 400 Umdrehungen greift die dritte Schraube dann, unsereins schweißgebadet, das Profil-naja ungefähr da fest, wo es soll. Das ist genau so nervig wie der Zahnputzbecher!

Das kann so nicht sein. Ich habe dann mal vorgebohrt, das war ok, aber ist doppelte Arbeit, und ich habe noch keinen Trockenbauer irgendwas vorbohren sehen. Dann habe ich kleine Blechschrauben mit Bohrkopf benutzt, die ich noch über hatte, das war schon besser, und damit habe ich immerhin fast zwei von vier Dachteilen geschafft. Aber richtig toll ist es immer noch nicht, und ich denke, ich werde morgen mal Würth aufsuchen und mir die beste, aber auch bezahlbare Schraube für diesen Zweck zeigen lassen. Bericht folgt.

Nun noch die Sache mit dem Laser. Ich habe mir tatsächlich einen Kreuzlinienlaser gekauft. Das Ding kann ein Kreuz oder eine horizontale oder eine vertikale Linie projizieren, genauso wie ein Lot (Laserpunkt unten und oben). Die Justierung erfolgt, anders als beim Rotationslaser, nicht motorisch, sondern er pendelt sich schwerkraftmäßig ein. Mit der LOCK-Funktion kann man das Kreuz dann ‚einfrieren‘ und den Laser an der Schräge benutzen, so wie es für meine Zwecke ideal wäre.

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Laser in der Wandhalterung

 

Wann ist aber eine Laser-Ebene parallel zur Dach-Ebene? Meine Güte, das ist ganz schön tricky! Zunächst dachte ich, den Dachwinkel kann ich einstellen, indem ich die Laser-Halterung nehme und an einen Sparren schraube. Der Laser hält allerdings nicht den 90°-Winkel, sondern kippt mechanisch noch etwas weiter. Das heißt, der Laser auf der Halterung hat einen anderen Winkel als die Halterung selbst. Liebe Bosch-Leute, falls das hier einer liest, das müsste man mal optimieren.

Man kann den Laser aber in der Halterung mit ein paar Brettchen ausrichten, und hat dann schonmal den Winkel der Dachschräge. Nun muss der Laserstrahl aber auch parallel mit dem Dach verlaufen, d.h. das Gerät darf nicht schräg auf der Halterung sitzen. Da habe ich mir nach vielen Experimenten ausgedacht, dass am Boden und an der Decke jeweils eine parallele Laserlinie (parallel zu den Sparren) verlaufen muss. Als letzte Überprüfung noch die Abstände Laserlinie-Sparren ausmessen, die müssten dann, wenn die Sparren nicht völlig schief sind, alle um den gleichen Wert herum liegen. Wenn sie vom Laser weg immer ansteigen bzw, kleiner werden, steht der Strahl schief.

Eigentlich bräuchte man einen 3D Laser! Wenn der Strahl endlich ausgerichtet ist, kann man die Profile ausrichten (nicht direkt auf die Profile peilen, sondern z.B. +5cm) und festschrauben. Ich habe diesen Vorgang dann Stück für Stück opimiert. So bin ich irgendwann dazu übergegangen, das obere und untere Profil zu befestigen und dann mit Schraubzwingen ein Richtscheit daran anzubringen, um alle Zwischenlatten noch besser ausrichten zu können. Und schließlich kann man die Profile gut vorjustieren, wenn man eine dünne, lange Schraube oder einen Inbusschlüssel davorsteckt (in die Löcher des Direktabhängers). So hat das Profil einen Anschlag und man kann besser schrauben, ohne dass es sich verschiebt. Aber das mit den Schrauben muss besser werden, morgen schaue ich nach den idealen Schrauben und ich werde es hier verbreiten!

Entschuldigung, wenn ich so viel schreibe, aber diese Informationen findet man nicht im Internet! (oder ich nicht).

Apropos Internet: Vor ein paar Blogs habe ich über das Schneiden von Metallprofilen sinniert. Tatsächlich geht das mit einer vernünftigen Blechschere doch ziemlich gut. Erst die schmalen, dann die breite Fläche einschneiden. Kein Lärm, keine Hitze, kein Geflexe, hier im Bild:

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Profile schneiden mit der Blechschere

 

Und noch eine Erkenntnis: Senkrechten mit der Wasserwaage in Dachschrägen ausrichten funktioniert nicht! Mein U-Profil für die spätere Trennwand hatte ich mit Richtscheit-Wasserwaage in der Schräge ausgerichtet, und heute habe ich gemerkt dass es eben nicht senkrecht, sondern ordentlich schief war. Irgendwann fängt sich die Wasserwaagenblase wahrscheinlich waagerechte Anteile ein und das Messergebnis ist für die Katz. Also muss man es im Grunde so machen:

Für eine Trennwand sucht man sich eine Referenz, zu der die neue Wand rechtwinklig sein soll. Daraus kann man mit Pythagoras den rechten Winkel ermitteln (Beispiel: Eckpunkt festlegen, 1m an der gegebenen Wand abmessen, 1m in Richtung neuer Wand breit markieren, zwischen den Punkten muss -Wurzel c²= 1,41m liegen.) Trennwandlinie auf dem Boden einzeichnen und dann an der Decke fortführen (z.B. per Laser-Linie oder Lotpunkte). Den Wandverlauf idealerweise mit Schlagschnur markieren.

Auf den Linien werden dann die U-Profile, wegen Trittschalldämmung mit Dichtungsband beklebt, aufgeschraubt, und später C-Profile senkrecht eingestellt. Beplanken, und fertig ist die Trennwand.

wws
Haut nicht hin; Wasserwaage senkrecht in der Schräge

Apropos Linien: Da habe ich doch gestern meinen Nachbarn getroffen, dessen Großeltern mal in unserem Haus gelebt haben. Er hat noch ein Bild vom Haus im Originalzustand, das will er mir demnächst mal zeigen- und erzählte mir dabei, dass unser Haus nur durch einen Glücksfall noch steht: Im zweiten Weltkrieg ist eine Bombe ins Dach eingeschlagen (der besagte Nachbar saß unterm Küchentisch), die aber ein Blindgänger war. Wow! Oben wohnten seine Großeltern, unten zwei taubstumme Brüder, die Barkhauser Schuster. Die Schusterwerkstatt ist vom Mobiliar her noch Original, dort habe ich jetzt meine Werkstatt. Oben unterm Dach wohnte der Onkel (und auch wohl mal eine gewisse Friderieke, denn das ist in den Dachziegeln eingeritzt) in einem einfachen Verschlag, von dem ich auch die Reste im Zuge der Dämmung entfernt habe. Ich finde das ziemlich spannend-ein Haus voller Historie! (Ein Neubau wird diesen Flair ürigens nie haben). Barkhausen ist übrigens generell ein sehr geschichtsträchtiger Ort, und nachdem ich den Bildband nun durch habe, legte ich mir die Orts-Chronik zu. Aber nirgendwo ein altes Bild von unserem Häuschen! Ich bin gespannt, wenn ich bald eins zu Gesicht bekomme.

Nun haben wir aber alles besprochen für heute, lieber Leser, Sie und ich, wir werden das schon hinkriegen mit diesem kleinen Projekt.  Und wie immer gilt der Grundsatz: Warten Sie ab, wenn erstmal Farbe drauf ist!

 

 

Grüße nach Künzelsau!

Ich gebe zu, dass mein Verhältnis mit dem großen Schraubenmogul aus Künzelsau nicht immer unbelastet war. So musste ich mich zuletzt über den Preis für einen Karton Bohrschrauben für Siebdruckplatten ärgern, die deutlich über Markniveau lagen („ja, Ihre Prozente haben wir berücksichtigt!“). Ich habe mir dann geschworen, nie wieder nur noch wenn es unbedingt sein muss dort einzukaufen, obwohl ich als Entschädigung für den vermeintlichen Wucher ein Paket Kabelbinder und eine Dose Montagespray geschenkt bekommen habe.

Nun, über die Preise kann man sagen was man will, aber es hat sich mal wieder gezeigt, dass den Künzelsauern qualitativ keiner was vormacht. Denn ich habe die Traumschraube für meine Profile gefunden! Tatatataaaaaa:

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Das Ei des Kolumbus

Ich weiß nicht, warum ich mich tagelang mit diesen jackeligen Kompromissschrauben herumgeärgert habe! Das ist das Ding! Direktabhänger an Profil, Schraube angesetzt (passt auch in meinen Magnet-Trockenbaubit mit Tiefenanschlag) und der phosphatgestählte Präzisions-Schraubenkopf gleitet in das Material wie das heiße Messer in die Butter.

Zur Sicherheit hatte ich mir auch Schrauben mit Bohrkopf besorgt, aber die habe ich nichtmal gebraucht! Ich bin immer noch ganz begeistert. Ähnliche Baugefühle hatte ich höchstens noch beim Klebeband Tescon No.1 .

Also, liebe Baustoffhandelberater und Baumarktmitarbeiter, die dieses hier zufällig lesen!  Kleben anstatt Bohren ist meistens Mist    Die Schraube zur Verbindung von Metallprofilen im Trockenbau oder zur Verbindung von Direktabhängern mit Profilen ist nicht die Schraube, die man auch zur Verbindung von Gipskartonplatten und Ständerwerk benutzt. („Das ist alles dasselbe. Da gibt es nix spezielles.“) Erstens hat diese einen Senkkopf und zweitens geht sie schlechter rein! Man nehme Ständerwerksverbindungsschrauben, zum Beispiel von Würth.

Übrigens habe ich mir einen Wolf danach gegoogelt, 0hne was zu finden. ABER VIELLEICHT ÄNDERT SICH DAS JA JETZT Schraube Schraube Schraube Hashtag Hashtag Metall Profil Verbindung Schraube Direkt Schraube Schraube Abhänger Super Schraube Geht Rein Wie Nix Hashtag Hashtag.

 

Der kleine Unterschied

dannwollenwirmal…sehen, wie kundenorientiert der Baustoffhändler Leymann so ist. Ich wollte nämlich heute mit der Trennwand anfangen und anstatt der dafür benötigten UW-Profile zum Verschrauben an Boden und Decke wurden leider CW-Profile geliefert (außer zwei Stück, die waren richtig, aber die restlichen 16 leider falsch). Der Unterschied ist klein, aber entscheidend:

uwcw
oben: UW, unten: CW

CW-Profile passen nicht in CW-Profile. Jedenfalls nicht ohne basteln und drücken und mit Ausbeulen.

Pikant ist nun, dass ich die beiden 4m langen Bündel weder alleine die Treppe runtertragen noch im Auto transportieren kann (4m durchs Schiebedach ist auch grenzwertig). Ich habe nun angerufen und man kümmert sich-mal sehen was passiert. Die wissen ja nicht, dass ich darüber blogge und der Vorgang nun gespannt von Millionen von Lesern verfolgt wird… 😉

 

Die Wand

Da sich sicherlich viele fragen wie die Geschichte vom letzten mal ausgegangen ist: nach wenigen Minuten erhielt ich einen Rückruf, und am nächsten morgen war ein Leymann-Mitarbeiter bei mir, der mir half, die falschen Profile runter- und die neuen hochzutragen. Das nenne ich Service! Man stelle sich das Ganze an der Baumarkt-Info vor! Nach drei Monaten die falschen Profile reklamieren und dann noch Hilfe anfordern, undenkbar. Also, wieder ein Grund für den Baustoffhändler! Über Qualität und Preise hatten wir ja schon gesprochen…

Trennwand Trockenbau
Die Wand ist da!

Dank der nun richtigen UW-Profile konnte ich munter weitermachen und tatsächlich steht die Trennwand nun und ist auch schon von einer Seite beplankt. Der Sicherungskasten (mittig im Bild) ist ehrlicherweise etwas groß geraten für einen FI und drei Automaten. Aber so kann man mal nachrüsten, vielleicht gibt’s ja mal eine Leuchtreklame oder animierte Weihnachtsbeleuchtungen 🙂

Dichtungsband UW-Profile
Aufkleben des Dichtungsbandes

Die umlaufenden UW-Profile wurden übrigens alle mit Dichtungsband beklebt, um die Trennwand schallmäßig von Boden und Decke (einigermaßen) zu entkoppeln. Am Schornstein wird übrigens nichts befestigt oder reingebohrt, da dieser so heilig ist wie in Indien die Kühe.

Hier noch die Trennwand von der Rückseite:

Trennwand  Trockenbau
Trennwand von der Rückseite

Nachdem die beklebten UW-Profile an Boden und Decke (bzw. Dachschrägen) befestigt sind, werden die „Steher“ (CW-Profile) im Abstand von 60 cm hineingestellt, senkrecht ausgerichtet und mit diesen Schrauben mit den UW-Profilen verschraubt. Alternativ gibt es auch Crimpzangen dafür, oder sie werden mit normalen Trockenbauschrauben durch die GK-Platte hindurch verschraubt. Das Errichten der Wand ging dann auch erstaunlich schnell.

Für die Türöffnung gibt es normalerweise extra-stabile Türprofile anstatt CWs, da ich dafür aber zu geizig da ich diese aber nicht hatte, habe ich die CWs in feinster Handwerkskunst selber stabilisiert (Holz habe ich ja noch genug da oben! Besser verbauen als runtertragen):

Alternative UA-Profil
Alternative zum UA-Profil: Mit Holz ausgesteiftes CW-Profil

Apropos Tür: Den Türsturz kann man aus UW-Profil leicht selber machen. Dazu wird er in der Türbreite eingeschnitten, gekantet und dann an die Steher geschraubt:

Türsturz Trockenbau
Türsturz

Über dem Sturz verleiht ein CW-Profil dem Ganzen zusätzliche Stabilität und dient gleichzeitig zur Aufnahme der GK-Platten.

Trennwand Dachschräge
Detail: Anbindung der Trennwand an die Dachschräge

Spätestens beim Festlegen der Höhe für den Türsturz muss man sich übrigens für den späteren Fußbodenbelag entscheiden. Die Türhöhe ist 2005mm über dem fertigen Fußbodenniveau. Ein Meterriss erleichtert dabei das Festlegen der Höhen für Türöffnungen, Steckdosen, Schalter usw. Ich habe vom jetzigen Rauhspund eine Aufbauhöhe von 26mm eingeplant. Das sind 21mm Holzdielen und 5mm Trittschalldämmung. Ja, damit wird es wohl auf Holzdielen hinauslaufen. Es steckt so viel Mühe und Herzblut in diesem Bau, dass ich dann irgendwann nicht am Fußboden spare und 1,99€-Buchenlaminat verlege. Außerdem haben wir im Erdgeschoss auch Kiefern-Holzdielen und dann ist das auch historisch alles in Ordnung.

Nun werde ich noch die Elektrokabel zuende verlegen (sollte man eigentlich in Leerrohren machen. Ich habe die scharfen Kanten der Profile und Durchführungen dafür mit dem Rest Dichtband entschärft), dann kommt die Isolierung zwischen die Profile und schließlich wird der Rest beplankt. Stay tuned 🙂

 

 

 

Ooops…!

Aus der Reihe „Heimwerker-Anekdoten“: Meine näheren Verwandten hatten im Wohnzimmer (abgehängte Decke) drei LED-Einbauspots der ersten Generation, über die man sich schon seit Anbeginn ärgerte (Helligkeitsstufe Glühwürmchen und Lichtfarbe Leichenhaus) und die nun auch gar nicht mehr funktionierten. Ich habe großspurig angeboten, diese auszutauschen. Wir besorgten Neue und durch das Loch des mittleren Spots konnte ich den alten Trafo erreichen. Diesen nam ich heraus und als ich vorsichtig an der Zuleitung zog, hörte ich irgendwann das Geräusch, das entsteht, wenn man einen Stecker aus einer Steckdose zieht. Den Stecker hatte ich in der Hand, die vermeintliche Steckdose befand sich über der abgehängten Decke etwa zwei Meter entfernt in Richtung Raummitte, also unerreichbar für den Anschluss des neuen Trafos. Wie unangenehm! Wie dieses Debakel gelöst werden konnte, erzähle ich nächstes mal (muss ja spannend bleiben 🙂 )

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Na, wird doch!

Aber das nur am Rande, denn: wie die obige Abbildung beweist, habe ich eine Dachseite schon fertig beplankt! Auch die Dachfenster, vor deren Einkleidung ich erst etwas Respekt hatte, erwiesen sich als wenig problematisch.

Ich habe rundherum den selben Winkel gewählt; vom Fenster aus einen rechten Winkel und dann die GK-Platte jeweils 15cm schräg nach außen laufen lassen. Wenn an der Auflagestelle nicht gerade ein Profil war, habe ich dort eine Holzlatte aufgeschraubt. Die zugeschnittenen Platten wurden dann am Fenster in die dafür vorgesehene Nut geschoben (wie beim Saugblaser Heinzelmann) und dann an der Latte verschraubt. Die Teile habe ich etwas länger gelassen als nötig:

Dachfenster GK
Seitenteile, etwas länger als nötig

Dann wurde rundherum die Schräge beplankt, und nachher konnten die Dachfenster-Seitenteile bündig abgesägt werden für einen guten Übergang:

nord2
Angleichen mit der Säge

Ich werde später an den Kanten Putzschienen einarbeiten, habe aber neulich gehört, dass die wahren Profis sowas mit Gipskarton-Falttechnik machen. An der Kante wird eine V-Fräsung vorgenommen und dann die kartonierte Seite über die Kante gefaltet. Ich denke, dazu gehört schon etwas Übung und spezielles Werkzeug.

Anspruchsvoll war übrigens auch das Einpassen der Deckenbalken:

Deckenbalken Gipskarton
Deckenbalken in Gipskarton

Da musste ich schon ein wenig überlegen, welcher Schnitt wie und wo gemacht werden muss, um die Balken in einem Guß einzupassen und nicht stückeln zu müssen.

Gipskarton-Hobel
Gipskarton-Hobel

Eine gute Hilfe war mir neben der Säge übrigens auch der Gipskarton-Hobel. Da kann man mal eine Kante sanft bearbeiten oder auch die Schrägen für die Fugen machen. Denn was ich auch früher nicht wusste: wenn man zwei ’stumpfe Kanten‘, also geschnittene GK-Kanten aneinander stoßen lässt, müssen diese angeschrägt werden, damit der Fugenspachtel vernünftig hält und man eine saubere Verspachtelung hinbekommt. Das lässt sich entweder mit einem Cutter, oder eben auch gut mit einem solchen Hobel machen.

Beim nächsten mal erfolgt dann Teil II der bewegenden Geschichte „Der verschollene Lampenanschluss“. Musste die Decke aufgestemmt werden? Eine Kernbohrung vom Stockwerk drüber? Oder ein Schlitz, der nun mit Efeu kaschiert ist? Bleiben Sie dran und erleben Sie einen packenden Thriller, in der Hauptrolle wie immer Gérard Depardieu als Angela Merkel.

 

 

 

Wie es wirklich war

Also, die dramatische Geschichte vom letzten Mal ging wie folgt zuende: Auf der Suche nach dem Lampenanschluss unter der abgehängten Decke wurden auf der gesamten Decke 30 cm breite Schlitze gefräst, und zwar zwei Schlitze pro Meter, und zwar in beide Richtungen. Die so schachbrettartig umgestaltete Decke wurde daraufhin nach dem Lampenanschluss abgesucht, dieser konnte jedoch nicht gefunden werden.

Aus dem Stockwerk darüber wurden nun im Abstand von 75 cm Kernbohrungen durch die Zwischendecke vorgenommen, um den Lampenanschluss erreichen zu können. Ungünstigerweise wurde zwei mal das falsche Zimmer durchlöchert. Beim dritten Versuch dann wurde zwar das richtige Zimmer gefunden, aber der Lampenanschluss konnte abermals nicht entdeckt werden.

Ein eilig herbeigerufener Klempner (Jack Nicholson) sowie zwei Trockenbauer (Cameron Diaz, Jan Fedder) und ein Elektriker (John Goodman) waren ebenfalls nicht erfolgreich und erst als die Bundesregierung sich einschaltete und Angela Merkel (Gerard Depardieu) mit EU-Sanktionen gegen den Lampenanschluss drohte und der ehemalige Innenminister Friedrich (Schlagzeuger der Flippers) eine weitere Affäre witterte…

…wachte ich schweißgebadet auf! Alles war nur ein Traum. Mir fiel wieder ein, wie es wirklich war:

Durch das Loch eines Einbauspots machte ich mit dem Handy einen Film von über-der-Decke und entdeckte dabei die Klappdeckelsteckdose in der Mitte des Raumes. An dieser Stelle wurde mit einer Lochsäge ein dekoratives Loch gesägt (60mm) und dann mit einem Zugdraht die neue Trafo-Zuleitung von der Lampe zu diesem Loch gezogen. Mit einer Spitzzange Grillzange wurde der Schuko-Stecker in die Steckdose gesteckt, der Trafo und die Lampen angeschlossen und siehe da: es ward Licht. Und jetzt kommt der heiße Tip: Auf das Loch kommt später ein Rauchmelder 🙂

Baufortschritt
So sieht das aus-Baufortschritt

Ich weiß gar nicht, welche Version des Drehbuchs mir besser gefällt… Oben auf dem Dachboden sieht es jetzt so aus wie im Bild, die Schrägen und Dachfenster des ersten Raumes sind beplankt und auch die Decke ist fertig. Heute widmete ich mich meinen ‚Problemkind‘, nämlich die Einkleidung eines schrägen Balkens im Eingangsbereich. Dort möchte ich den Balken sichtbar lassen, erstens weil es sicher hübsch aussieht und zweitens weil an dieser Eingangs-Schräge ohnehin schon wenig Kopffreiheit herrscht und ich davon nicht noch mehr wegnehmen möchte. Die Aufgabe war also nun, eine Rigipsplatte direkt an den Balken anschließen zu lassen, Profile scheiden wegen der Isolierung und mangelndem Unterbau aus.

Quadratstab
Lösung: Quadratstab

Ich habe mir also einen Quadratstab 14x14mm besorgt und diesen seitlich an den Sichtbalken geschraubt. Wichtig ist dabei vorbohren, weil der Stab sonst sicher schnell durch die Schrauben gespalten wird. Die Größe des Vorbohren richtet sich übrigens immer nach der ‚Seele‘ der Schraube, hat mir mal ein Tischler erklärt. Wenn man’s also genau haben will, misst man mit dem Meßschieber zwischen zwei Gewindegängen  und hat dann die Größe des Bohrers.
Der Quadratstab ist so befestigt, dass die GK-Platte später mit dem Balken abschließt, also gut 12,5mm von der Balkenkante aus.

Trockenbau Balken
Fertig aufgeschraubte Platte

Die zugeschnittene Platte wurde dann am Profil (links) und am Quadratstab (rechts) aufgeschraubt. Für das Befestigen auf Holz benötigt man die Trockenbauschrauben mit Grobgewinde. Da hier sehr nah am Rand der Platte verschraubt wird, habe ich den Akkuschrauber nur für’s ‚Grobe‘ benutzt und die letzten Drehungen mit der Hand gemacht, damit der Plattenrand nicht ausbricht.
Die verschraubte Platte wurde dann mit der Säge und Hobel noch an die Schräge angepasst (also von vornherein etwas breiter lassen) und wird beim Spachteln noch eine Eckschiene erhalten. Da bin ich mal gespannt, wie das nachher wirkt, wenn’s ganz fertig ist – „warte ab, wenn erstmal Farbe drauf ist!“

Ich gehe jetzt noch ein paar Drehbücher schreiben…

 

 

Glühbirnebirnebirne!

Lieber Leser, da wir ja neulich gemeinsam über verschiedene Deckeneinbaustrahler sinniert und zusammen das Drehbuch zum Deckeneinbauthriller durchlebt haben kommt jetzt hier, etwas Off-Topic aber dafür sowas von lebensnah, der Tip für die Dimensionierung von LED-Strahlern: Glühbirnen-Watt mal 10 gleich Lumen der LED! Nicht verstanden? Wenn man früher eine 40W-Glühbirne hatte, kann man die (zumindest was die Helligkeit anbelangt) durch eine LED-Lampe mit 400 Lumen ersetzen. Danke WDR5, da habe ich das gehört. Fand ich wirklich hilfreich, ganz ohne Ironie.

Wobei, eigentlich mag ich ja Glühbirnen sehr gerne. Das warme, flimmerfreie Licht, der leuchtende Wendel, die Wärme, die abgestrahlt wird…das ist irgendwie schon  fast nostalgisch-schön und mit LEDs, oder erst recht mit den unsäglichen Energiesparlampen, nicht zu ersetzen. Und ich mag es auch, eine Glühbirne Glühbirne zu nennen. Über das Wort „Birne“ rümpfen die Pseudoexperten die Nase („Elektrisches Fallobst“-„Birnen gibt’s beim Bauern und nicht beim Elektriker“), aber ich werde nun stolz die Birne Birne nennen, als Hommage an dieses Stück Geschichte, das der EU-Kommission ähnlich wie gewisse Staubsauger, Kaffeemaschinen und Olivenölkännchen zum Opfer gefallen ist.

Eigentlich wollte ich  gar nichts über Lampen erzählen, sondern von meinem Drempel berichten. Der Drempel ist das Stück Wand, wo die Schräge wieder gerade wird, um dort beispielsweise Heizkörper anzubringen oder etwas Stellfläche zu schaffen.

Drempel auslasern
Drempel mit Laser vermessen

Die Höhe des Drempels darf man eigentlich selbst festlegen. Man kann ihn auch ganz weglassen (werde ich an einer Seite auch tun). Es wird empfohlen, die Gipskartonplatten bis zum Boden durchlaufen zu lassen (auch wenn man die strenggenommen nicht sieht) und dann an die fertig beplankte Schräge den Drempel anzuschließen.

Zunächst wird die Lage des Drempels an Boden und Dachschräge markiert. Wenn die Bodenlinie gezeichnet ist, kann man mit dem Laser (Lot-Funktion) daran entlanggehen und die Endposition an der Schräge abtragen. Achtung: An dieser Position endet die spätere Verplankung, das Profil wird entsprechend tiefer angebracht.

Drempel Unterkonstruktion
Unterkonstruktion Drempel

Am Boden wird ein UD-Profil mit Dämmunterlage aufgeschraubt, dort hinein werden CW-Profile als Ständerwerk gestellt und verschraubt. Da ich nur noch wenige 100mm-CWs hatte und noch viele 60mm (falsch bestellt? falsch geliefert? egal…) übrig hatte, habe ich die äußeren Steher mit 100mm gemacht (und an der Wand verschraubt) und alles dazwischen mit 60mm CWs, allerdings quer ins UD-Profil gestellt. (Ich verfalle grad in die Handwerkersprache! Doppelt aufgedoppelt und bündig abgeklöppelt, dabei die Muffe gekörnt und die Schelle gebogen! Verzeihung. Aber man sieht ja im Bild, was gemeint ist).

Die Steher werden alle gleich lang geschnitten, darauf wird dann das obere UW-Profil gelegt und es ist dadurch schon einigermaßen gerade. Finetuning auch hier mit dem Laser, und dann wird das obere Profil in der Kante mit der Schräge verschraubt. Zwischendurch immer wieder die Senkrechte mit der Wasserwaage kontrollieren, denn man neigt dazu, das obere Profil durch die Schrauben nach oben zu ziehen und dann wird der ganze Drempel schief.

Heizkörper Halerung Drempel
Halterungen für den Heizkörper

Mein Onkel hat mir aufgetragen, in den Drempel stabile Halterungen für den späteren Heizkörper einzubauen, und früher hieß es immer „Tu schön was der Onkel sagt!“, also habe ich das lieber mal gemacht.

Heizkörper auf Gipskarton ist eine blöde Idee, deshalb wurden an den vorher definierten Positionen Latten in die Profile eingeschraubt, und diese habe ich zusätzlich noch mit einer schrägen Latte Richtung Boden abgefangen (Holz auf Gehrung gesägt, vorgebohrt und angeschraubt). Der Heizkörper wird dann durch den Gipskarton ins Holz befestigt und das hält deutlich besser.

Generell sollte man an Stellen, an denen später Regale, Hängeschränke usw. montiert werden, Holz einarbeiten oder direkt eine Holz-GK-Kombi anbringen. Es gibt zwar Hohlwanddübel und Gipskartondübel, und es gibt auch Gute (da sind wir wieder bei Würth!), aber für richtig schwere Lasten ist Gipskarton einfach nicht gedacht.

Drempel
Da ist er!

Oben sieht man den fertig beplankten Drempel. Ist er nicht wunderschön? Und wenn erstmal Farbe drauf ist!

Beim Spachteln wird am Übergang Drempel-Dachschräge ein Bewehrungsstreifen mit eingespachtelt, damit hier keine Risse entstehen. Als Drempelhöhe habe ich hier übrigens 80 cm gewählt. Das hatte den Grund, das in der Ecke rechts im Bild auf dem Boden ein Balken verläuft, mit dem der Dachstuhl mal verstärkt wurde. Um diesen Balken im Drempel integriert zu haben, mussten es mindestens 80 cm Drempelhöhe sein. Es ist aber eine ganz passable Höhe; nicht zu hoch und damit zu viel Platzverlust, und nicht zu wenig und damit die Möglichkeit, Heizung, Steckdosen usw. komfortabel einbauen zu können.

So, und hier (und hier! und hier auch! und da gibt’s auch welche! und hier noch!) gibt’s noch Glühbirnen. Das muss aber unter uns bleiben!

 

 

ganz schön schräg…

Ich bin wieder voll beim Dachbodenausbau eingestiegen und plane, die „Schlagzahl“ etwas zu erhöhen, denn eigentlich hätte ich das Projekt gerne dieses Jahr fertig. Also eigentlich-eigentlich hätte ich es gerne bis Anfang/Mitte Dezember fertig. In der Vorweihnachtszeit haben wir doch etwas mehr Übernachtungen von Verwandten und Freunden und da würde sich so ein Gästezimmer ja doch ganz gut machen. Ob ich das schaffe? Mal sehen. Auf jeden Fall leistet der neue Makita-Schrauber gute Dienste und ich habe mittlerweile auch das Ladegerät halbwegs verstanden.

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Spitzen-Dach!

Mit dem Beplanken bin ich nun fast durch, hänge aber gerade am schwierigsten Teil: Der kleine Erker, den ich als Spitzerker ausbauen will. Als Tip kann ich nur weitergeben, bei sowas tatsächlich im Vorfeld schon eine üppige Unterkonstruktion anzubringen. Ich hatte die Unterlattung (bzw. die Metallprofile) im Bereich des Erkers nur etwas sporadisch gesetzt und nun rächt es sich, denn wenn die Platten noch wacklig sind, muss man die ein oder andere Auflage nachrüsten. Es ist aber auch gar nicht so einfach, die einzelnen Schrägen aufeinanderstoßen zu lassen.

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Schräge auf Schräge

Die Platten des Dach-Teils habe ich einfach länger überstehen lassen und dann an der vorhandenen Schräge bündig abgeschnitten. So bekommt man eine schöne Kante ohne Ungenauigkeiten hin.

Blöd ist gerade, dass meine Blechschere zum Schneiden der Profile weg ist. Ich habe daher den Erker kurz ruhen lassen und mit Flächen weitergemacht, weil ich diese Schere einfach nicht finde. Habe ich sie jemandem geliehen? Wer sie hat, bitte hier melden 🙂

Wenn ich sie nicht finde, werde ich wohl mal die Baustelle ausfräumen und sauber machen müssen. Eigentlich lohnt das erst, wenn ich mit der Rigips-Schneiderei fertig bin, denn das macht ja schon eine Menge Staub und Dreck. Aber ohne Blechschere keine Profile und ohne Profile kein Weiterkommen.

Gibt es ein Entrinnen aus diesem Teufelskreis? Wurde die Schere aus Versehen mit eingebaut? Wird der Erker irgendwann fertig? Was haben die Illuminaten mit all dem zu tun?

Diese und noch viel mehr Antworten beim nächsten mal auf dannwollenwirmal.

Immer Ärger mit dem Erker

Nachdem das halbstündige Zucken der rechten Gesichtshälfte nach Lesen des Suchbegriffs „Streichrauhfaser direkt auf Fliesen“ nachgelassen hatte, lege ich meine Blogstatistiken zur Seite und berichte über das Fortkommen auf dem Dachboden der Träume, den wir alle so ins Herz geschlossen haben.

Zunächst mal habe ich einiges an Empörung durch den Zentralrat der Fliesentischbesitzer die Trockenbauergilde erfahren. Wenn man so einen Heimwerker/Handwerkerblog schreibt, steht man ja immer unter strenger Beobachtung und ich glaube, nirgends gibt es so viele Schlaumeier gutgemeinte Ratschläge wie beim Bau. Ein Bekannter von mir baut gerade ein Haus und sagt, täglich kommt ein (anderer) Kumpel vorbei und weiss was anderes besser. Besser als Architekt, Handwerker und als Bauherr sowieso. Ähnlich ist es wahrscheinlich nur mit Autos. Ich mag mir gar nicht die Anzahl der Verbesserungsmails vorstellen, würde ich einen Autoschrauber-Blog schreiben 🙂

Jedenfalls sieht es in einem Bild aus dem vorletzten Beitrag so aus, als hätte ich eine 60cm breite GK-Plattte quer genommen und mein Profilraster läge bei 60 cm, was natürlich zu viel wäre. Tatsächlich aber liegt das Profilraster bei 35cm und das Bild täuscht, weil ich da ein paar Reste verbaut (also gestückelt) habe. Rigips beispielsweise emfpiehlt nicht nur eine Blechschere zum schneiden, sondern einen Abstand der Profile von höchstens 40cm bei Decken und Schrägen, weil sonst die Platten irgendwann durchhängen können. Also liege ich mit meinen 35 ganz gut und ich muss nicht wieder alles abreißen. Aber es zeigt ja auch, dass die Leser aufmerksam mitlesen und schließlich lebt so ein Blog ja auch vom Meinungsaustausch. Also nichts für Ungut, ich freue mich immer über Meinungen und auch Kritikkkkgggrrrrrr.

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nochmal!

Apropos Rausreißen: Ich habe den Erker tatsächlich nochmal neu gemacht. Wie bereits angedeutet, hatte ich die Unterkonstruktion hinsichtlich Menge und Abstände etwas zu lasch gemacht, hatte dann zwar die Platten irgendwie festgekriegt, aber um die ganze Konstruktion mäanderte der Hauch des Pfuschs. Nun habe ich auch im Erkerbereich CW-Profile angebracht, was den Erker zwar etwas verkleinert (ist trotzdem noch genug Kopffreiheit), aber die Platten haben eine vernünftige Befestigungsauflage.

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Profil an der Erkeröffnung

Auch an der Öffnung, also dem Übergang zwischen Dachschräge und Erker, habe ich ein Profil angebracht. Macht man das so? Keine Ahnung; einer der wenigen Bauschritte, die ich nicht ergoogelt oder irgendwo gelernt habe, hier hab ich jetzt mal einfach gemacht. Die Trockenbauergilde darf gern ihre Meinung kundtun!

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Fertig beplankter Erker

Aber, yeah Baby, man sieht ja im Bild, es ist ziemlich cool geworden! Die Platten sind alle schön fest und es klappert und bewegt sich auch nix.

Was man auch sieht, ist die Fensterbank: da habe ich die Schräge unterbrochen, denn wenn ich mit der Schräge gegangen wäre, hätte ich eine 40cm tiefe Fensterbank. Also habe ich dort vorher eine Vertikale eingebaut, auch nicht ergoogelt, sondern CW-Profile gekantet und eingebaut, so:

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Auflage für Fensterbank

Und der Erker ist jetzt endlich fertig! Mein lieber Herr Gesangsverein, der hatte es wirklich in sich. Wenn drei Schrägen aufeinanderstoßen, finde ich das schon ziemlich anspruchsvoll. Danach ging es mit Geraden weiter und das war dann vergleichsweise einfach, so dass ich am Ende des Tages auch die Südseite fertig beplankt hatte:

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Fertige Südseite

Die eigentliche Arbeit, das habe ich beim Erker wieder gemerkt, liegt tatsächlich in der Unterkonstruktion. Wenn die gerade und sinnvoll ist, geht das Beplanken fast wie von selbst. Jetzt nur noch die halbe Westseite mit Platten versehen, den Drempel bauen und dann wird aufgeräumt und gesaugt und dann kommt das Spachteln dran. Darauf freue ich mich schon irgendwie, denn Spachteln macht (mir) Spaß und wer gut spachtelt, braucht wenig zu schleifen.

Ich habe noch ein bisschen Angst, dass die Fensterbank in Kombination mit dem Drempel eine Doppelstufe ergibt und dann doof aussieht, aber ich habe auch gerade keine bessere Idee. Vielleicht von Euch jemand? Drempel oder Fensterbank vorziehen nimmt zu viel Raum weg. Fensterbank auf Drempelhöhe zurücksetzen geht nicht weil dann schon das Fenster kommt. Wie es wirklich aussieht, sieht man wohl erst, wenn der Drempel steht.

Habt ihr eigentlich das mit der Blechschere mitgekriegt? Ich hatte ein paar Kumpels angerufen, aber keiner hatte das Ding. Ich habe mir jetzt eine neue gekauft. Vom Baustoffhandel – und das Ding ist wirklich der Hammer. Obwohl die vorige aus dem Baumarkt ja auch schon ganz gut (und genau so teuer) war, ist diese noch ein Stück besser und Profile schneiden geht wirklich wie durch GuteButter. Allrounder C. aus P. hat mir erklärt, was es mit Blechscheren auf sich hat, denn es gibt linksseitige, rechtsseitige und mittlere(?) Scheren. Und zwar: Bei linksseitigen fällt der „Abfall“ nach links, bei rechtseitigen nach rechts. Die mittlere Produziert keinen Abfall höhö..
Ach, und die Farbe des Griffs steht für die Härte, die das Ding verarbeiten kann. Eine Wissenschaft für sich! Bei Profilen ist die Seite relativ egal, aber wenn man im Spenglerhandwerk arbeitet, filigrane Sachen schneidet usw., ist das sicher wichtig.

Ich habe eine mittlere gekauft, weil ich zum Kaufzeitpunkt den Unterschied noch nicht kannte, und da die mittleren deutlich vergriffener waren als die linken und rechten, sieht es so aus, als sei ich nicht der einzige der dachte: keine Ahnung was links und rechts ist, also lieber mal mittel nehmen 🙂 („Wollen Sie C-33 oder D-45 oder normal?“ – „äääh…normal!“)

Das mit dem „ergoogeln“ klappt übrigens kaum noch, weil irgendwie immer mein Blog als Ergebnis kommt? Ist das nur bei mir so? personalized-google? Ein Aufruf an die werte Leserschaft: Bitte mal

„trockenbau erker drempel“

googlen. Kommt bei Euch auch dannwollenwirmal als erstes?

Das wäre mir sehr unangenehm wenn auf der ganzen Welt  in ganz Deutschland die Bilder meiner ersten (halbschönen) Erkervariante als Referenzobjekt auftauchen.

Bitte probiert das mal aus und sagt mir Bescheid!

Was ist, wenn das wirklich überall so ist? Fällt die Trockenbauergilde endgültig über mich her?
Lauert man mir nachts auf, bewaffnet mit Cuttermessern und Magazinschraubern?
Werde ich demnächst an der Supermarktkasse angefaucht mit „Du weißt ja wohl dass Du da Armierungsband mit reinspachteln musst?“
Gehen Tausende von Bauschäden im Lande auf meine Kappe?

Nächste Woche zeige ich, wie man ein Vogelhäuschen baut…

 

 

Geständnisse eines Schaumschlägers

Das „Grobe“ ist tatsächlich geschafft und ich kann das Kapitel „Beplanken“ nun erstmal zu den Akten legen. Den Drempel der Südseite habe ich als letzte Etappe fertiggestellt; an der Westseite mit dem großen Dachfenster gibt es ja keinen Drempel und die Dachschräge geht bis zum Boden.

Das Schönste aber war tatsächlich das Aufräumen! Säckeweise Gipskarton-Reste, ganz viel Staub und Dreck und was man eben noch so findet (nein, die Blechschere habe ich tatsächlich auch beim Aufräumen nicht gefunden) konnte ich entfernen und nun wirken die Räume erstmal richtig in ihrer vollen Größe:

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Blick vom Eingang in die beiden Räume

IMG_3008Südraum mit Erker

Etwas problematisch fand ich tatsächlich das präzise Herstellen der Grate (also die Kanten, an denen zwei Dachschrägen aneinanderstoßen). Auch wenn ich mir wirklich viel Mühe mit dem Ausmessen gegeben habe (sogar eine Schmiege zur Hand genommen), sind die Übergänge nicht überall richtig gut geworden und es entstand schon mal eine Lücke zwischen den beiden Flächen.

Damit dort später nicht ein halber Sack Spachtel rein muss, habe ich die Lücken – und ja, ich oute mich an dieser Stelle – mit Bauschaum Montageschaum PU-Schaum gefüllt und bündig mit der Schräge abgeschnitten:

IMG_3009Pfusch oder nicht Pfusch?

Das Ganze will ich dann mit eingelgtem Glasfaserstreifen spachteln. Ähnliche Stellen habe ich auch am Übergang Holzbalken/Dachschräge, weil es (mir) nicht möglich war, den Balken an all seinen vier Seiten bis ans Holz lückenlos zu beplanken. Besonders über dem Balken in Richtung Decke hat man eigentlich gar keine Chance, eine GK-Platte zu befestigen.

Ich werde natürlich Bericht erstatten, wie gut das bewehrte Überspachteln an diesen Ecken funktioniert und wie stabil es dann wird.

Als nächstes folgt nun also das Spachteln. Danach soll das Ganze grundiert und mit Reibeputz gestaltet werden. Es gibt also noch einiges zu tun, aber ich habe das Gefühl, es geht jetzt auch richtig voran 🙂