Traufenkasten-Kasten

In den letzten Tagen war ich wenig zuhause und konnte daher auch wenig Produktives dort leisten. Heute habe ich dann das erste Dach-Viertel fertig verholzt (also der Norden ist dicht! Da kann mir keiner mehr was!) und kümmerte mich um die kleinen Ecken.

Man ist ja geneigt, in den Winkeln und Ecken wo man nur liegend, kriechend oder keuchend hin kommt, wo Spinnennetze, Dreck und Marderköttel sind, schludrig zu werden. In die Ecke kriechen, sich mehrfach den Kopf stoßen und irgendwas aufschürfen, merken, dass man ein Werkzeug vergessen hat, zurückkriechen, Werkzeug holen, wieder reinkriechen, Schraube verloren, wieder zurückkriechen…. und so weiter; dann schnell das Nötigste irgendwo hinschrauben oder irgend eine Pampe in ein Loch schmieren und nix wie raus da. So ähnlich, als müsste man im Dschungelcamp unter Wassser und mit ekligem Getier eine Schatztruhe öffnen-die wird man dann auch nicht erstmal entgraten.

Das ist natürlich falsch und verwerflich! Gerade in doofen Ecken muss man sorgfältig arbeiten. Und ehrlich zu sich selber sein. Und nicht alles auf den nächsten/übernächsten Arbeitsgang schieben („Warte ab, wenn erstmal Farbe drauf ist! Du siehst nix mehr davon!“). Je besser man den Grund macht, desto besser (und einfacher) werden die darauf aufbauenden Arbeiten. Wenn das Fundament zum Haus schief ist, können auch die Tapeten das nicht wieder rausreißen.

Das also als Appell an mich selbst.

kas1
Traufenkasten unverkleidet, mit zwei Latten zur Aufnahme der DWD-Platte

Doch ich schweife ab; eigentlich wollte ich berichten, dass ich heute die DWD-Beplankung dahingehend verbessert habe, dass die Traufenkästen nun von Innen verkleidet sind. Traufenkasten ist die Verkleidung des Dachüberstandes. In der Traufe (also dort, wo die Dachziegel ‚zuende‘ sind), hatte ich ja die Traufbleche untergeschoben und diese an die Unterdeckung angeschlossen. Diese Traufbleche sind natürlich, weil nachträglich eingebaut, nicht durchgängig sondern liegen immer zwischen zwei Sparren. Dadurch entsteht naturgemäß zumindest die Möglichkeit, dass dieser Traufenkasten von Innen Kontakt mit Feuchtigkeit hat, sei es durch einen schrägen Regentropfen oder einfach die Außenluft. Ihn einfach mit Glaswolle vollzuproppen wäre also nicht besonders ratsam, weil die Isolierung dann hier Feuchtigkeit ziehen könnte und was nützt die schönste Unterdeckung, wenn man dann doch wieder solch eine Schwachstelle hat.

kas2
Fertige Verkleidungen

Also habe ich mich entschlossen, die Isolierung komplett von diesem Traufenkasten zu entkoppeln und diesen, wie im Bild oben zu sehen, mit einer DWD-Platte zu verschließen. Dazu am unteren Ende der Sparren zwei kleine Latten befestigen und dann mit Reststücken der Holzfaserplatten das Ganze verschließen. So bleibt der Traufenkasten auch frei und wird belüftet („kann atmen“, das ist ja immer ein geflügeltes Wort bei sämtlichen Baubeurteilungen), denn wir haben ja hier schon festgestellt dass es beim Haus eben nicht so ist wie an der Wursttheke, denn bei Letzterem ist es immer gut, wenn alles ordentlich eingepackt ist.

Auch auf die Gefahr hin, wieder abzuschweifen, kommt mir der Gedanke, ob der ganze Dämmungs-Boom (WDVS) wirklich der Weisheit letzter Schluss ist. Als die „Altbauten“, wie hier 1926, errichtet wurden, hatte die Menschheit schon einige Jahrhunderte Erfahrung im Hausbau fernab vom Höhlenleben. Also unterstelle ich, dass die Häuslebauer Anfang des 20. Jahrhunderts nicht völlig dämlich waren und sich bei gewissen Sachen was gedacht haben, zum Beispiel was den Aufbau und die Belüftung von Außenwänden angeht.

Nicht mal 100 Jahre später stellen wir das alles komplett in Frage und packen unsere Häuser in dicke Dämmstoffhauben ein, die schon zerbröseln wenn man ein Fahrrad dagegenlehnt oder sich ein Specht verirrt. Das ist zwar für die Heizkosten und die Umwelt schön und gut, aber was da bauphysikalisch passiert ist zumindest auf lange Sicht noch ziemlich unklar. Denn so lange gibt es das Ganze noch nicht (seit 1990 etwa werden die aktuellen Dämmstoffe verbaut), und über Langzeitschäden kann man daher noch nichts sagen. Im Übrigen finde ich den Gedanken, dass irgendwann alle Häuser gleich aussehen, ziemlich abschreckend.

Ich bin da kein Experte und es ist auch nur eine subjektive Einschätzung, aber vielleicht sollte man nicht alles uneingeschränkt toll finden, was auf den ersten Blick ‚logisch‘ erscheint und auch noch gut propagiert beworben wird.

Der Umweltaspekt brennt unter den Füßen, und daher bin ich großer Freund energetischer Verbesserungen; da gibt es ja auch viele andere Stellschrauben, an denen man drehen kann. Ich bin gespannt, wann WDVS wieder „out“ ist und das ganze Poroflopp wieder von den angeschimmelten Fassaden runtergekratzt werden muss; wobei auch da freut sich das Malerhandwerk 😉

 

Housebuyer’s guide

Die Unterdeckung in den Sparrenfeldern zieht sich hin und es ist nicht so spannend, immer davon zu berichten, wenn nicht gerade etwas wirklich aufsehenerregendes dabei passiert – daher kam mir folgender Gedanke: Wir waren neulich mal bei Freunden, die sich ein Haus kaufen wollen und ich sollte beraten, auf was man denn da so achten muss.

Es gibt im Netz eine ganze Reihe Checklisten, die ich damals auch gewälzt habe, aber ich finde die meisten nicht so richtig praxisgerecht und vielfach steht auch einfach Stuß drin („Legen Sie ein Blatt Papier ins geöffnete Fenster und machen sie es dann zu. Wenn Sie das Blatt noch bewegen können ist das Fenster nicht dicht“).

Von daher jetzt meine persönliche, subjektive, mit Sicherheit nicht vollständige (dafür gibt’s die Kommentar-Funktion!), aber wunderbar abschreckende Liste auf-was-man-beim-Hauskauf-achten-… könnte.

 

Das allerwichtigste ist wirklich die Lage. Die wird man nie ändern können. Man könnte sogar ein doofes Haus abreißen und neu bauen, kann man alles machen, aber die Lage kann man nicht ändern. Das muss einem wirklich gefallen und auch sonst sollte zumindest viel passen: Nachbarschaft, keine große Straßen, Lärm (auch mal mit geschlossenen Rollos drinnen aufhalten und Ohren spitzen), gewachsenes Viertel vs. Neubaugebiet, Schulen/Kindergarten/Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe usw.

Das Baujahr fand ich auch immer interessant. Die Häuser von Anfang des 20. Jahrhunderts (1920er/30er) sind meist solide gebaut, Stein auf Stein, Holzbalkendecke. (Tritt)schallschutz gab’s damals noch nicht so viel, aber sonst weiß man da meist, was man hat.
Nach dem 2. Weltkrieg waren die Baumaterialien nicht so üppig, da wurden auch mal Reste verbaut (50er Jahre) oder eben eher kostengünstig. 60er Jahre sind oft die typischen Siedlungshäuser. Für alle Häuser bis zu dieser Zeit gilt, dass man energetisch sicher was machen muss und dass sie oft etwas ‚verbaut‘ sind, man also die Aufteilung heutzutage anders machen würde. Meistens gibt es nur kleine Badezimmer, mitunter verschachtelte Durchgangszimmer und gerne genommen der später als Anbau ausgebaute Stall.
In den 70er, 80er Jahren kamen dann Bungalows und Fertighäuser immer mehr in Mode, ich fand das immer eher abschreckend weil energetisch oft nur mit sehr großem Aufwand was zu retten ist und auch das Thema Asbest immer wieder auftaucht. So ab den 90er, 2000er Jahren wurde dann eher nach heutigem Stand gebaut und man kann da vom Grundsatz her erstmal nicht viel falsch machen.

Vorbesitzer: Es ist eigentlich ziemlich egal, wer der Vorbesitzer war, außer er war Heimwerker. (Ja ich weiß, dies ist ein Heimwerkerblog…) Je mehr ein Haus ‚verbastelt‘ ist, desto katastrophaler kann es sein. Selbst bei ursprünglich mal guter Substanz kann ein einzelner Mensch (mit seinen Kumpels) unfassbar viel verpfuschen. Typische Anzeichen für Heimwerkerspuren sind: Verkleidungen aller Art (Holzpaneele an Wänden und Decken), Gipskartonplatten auf Steinwand, auf Wände verklebtes Styropor, Gartenlauben-Anbauten, offen zu sehender Bauschaum (dann Besichtigungstermin gleich wieder abbrechen), helle (noch feuchte?) Farbflecken um irgendwas (Schimmel/Pfusch/Risse) zu vertuschen, in Wände eingebaute Aquarien usw.
Sicher gibt es auch gute Heimwerker, aber oftmals ist es in solchen Fällen gut, zumindest die Augen offenzuhalten.

Arbeiten wir uns nun mal von unten nach oben und startem mit dem Keller. Wenn das Haus keinen Keller hat, hat man halt weniger Abstellplatz, die Heizungsanlage ist irgendwo im Wohnbereich untergebracht und es kann nichts mit Wasser vollaufen.
Eine Teil-Unterkellerung kann den Nachteil haben, dass es an den Übergängen von Kein-Keller zu Doch-Keller Risse gibt weil sich die Gebäudeteile unterschiedlich verhalten. Muss aber auch nicht sein.
Keller in äteren Häusern sind nie furztrocken. Man wird da immer was finden, und ein Feuchtigkeitsmesser wird in den Wänden mehr Feuchtigkeit anzeigen als weiter oben. Es wird möglicherweise auch Ausblühungen im Mauerwerk geben und rieseligen Putz. Das ist bei alten Häusern in gewissem Rahmen auch normal. Sicherlich sollte man/könnte man irgendwann mal die Außenwand freibuddeln, Feuchtigkeitssperre anbringen, Drainage legen, Wände trocknen. Oder eine der vielen anderen Möglichkeiten betreiben, um den Keller trocken zu bekommen. Aber will man das wirklich? Meiner Meinung nach sind Alarmsignale folgende:
– Alle Kellerwände sind verputzt und verkleidet und übergetüncht und es gibt Außen keine Feuchtigkeitssperre; d.h. die Feuchtigkeit die von Außen in die Wände kommt kann nicht nach innen Weg weil verputzt-da muss man sich mit dem Gedanken anfreunden, irgendwann den Putz zu entfernen bzw. man sollte bei der Besichtigung schon genauer hinschauen
– Schimmel: Wenn oberflächlich eher schlecht gelüftet, wenn tiefer drin ist mehr im Argen
– Aufsteigende Feuchtigkeit nach oben: Im Erdgeschoss nachsehen, speziell im Fußleistenbereich, am Schornstein etc. Sich Lösende Tapete, Stockflecken, bröckelnder Putz, muffiger Geruch können Anzeichen dafür sein, dass die Feuchtigkeit der Kellerwände nach oben steigt. Wenn alles trocken ist, ist diese Feuchtigkeit vielleicht seit 100 Jahren nicht weiter hoch gekommen und wird das dann wohl auch in nächster Zeit nicht mehr probieren. Ist der Keller etwas höher gebaut, hat man oftmals noch einen Sockel von 80-100 cm, bevor das Erdgeschoss kommt. In diesem Bereich haben dann die Kellerwände die Chance, Feuchtigkeit nach Außen abzugeben, deshalb steigt bei solchen Häusern oft nix hoch.

Im Erdgeschoss gibt es viel zu entdecken. Schauen Sie sich die Raumaufteilung an. Passt das; wenn nicht, kann man was ändern? Nehmen Sie einen Grundriss mit und lassen Sie die Phantasie spielen.

Elektrik: Auf jeden Fall die Hausverteilung anschauen. Besteht diese nur aus Schraubsicherungen, ist sie schon sehr in die Jahre gekommen. Etwa seit den 70er Jahren werden Sicherungsautomaten (die kleinen schwarzen Schalter) verbaut. Wenn man in den Räumen vierundvierzig verschiedene Schalter- und Steckdosenmodelle findet, ist die Elektrik sehr wahrscheinlich ziemlich verbastelt. Seit den 80ern etwa werden die Lichtschalter mit den großen Schaltflächen verbaut. Kleine Knips-Schalter lassen eher darauf schließen, dass nicht nur die Schalter, sondern auch die Verkabelung uralt ist. Wer schonal einen Fehlerstrom-Schutzschalter gesehen hat, könnte darauf achten, dass so einer verbaut ist, idealerweise pro Stockwerk einer. Mit einem zweipoligen Spannungsprüfer könnte man auch feststellen, ob die Steckdosen „geerdet“ sind, sprich ein Schutzleiter verbaut ist. Wer damit keine Erfahrungen hat, sollte im Zweifel einen Elektriker zur Besichtigung mitnehmen.

Heizung: Moderne Heizkörper sind flacher und eckiger als die alten und haben vor allem den Vorteil, dass sie die Luft umwälzen. Die dicken alten waren eher Wärmestrahler, d.h. in der Nähe der Heizung ist es warm, weiter weg dann schon nicht mehr. Der Austausch ist aber nicht so superteuer, und wir haben auch noch ein paar alte im ersten Stock. Rostflecken unter dem Heizkörper verraten, dass er nicht dicht ist. Schauen, wie alt der Heizkessel ist. Unserer war gut 20 Jahre alt, ich finde das geht noch einigermaßen (wobei die neuen natürlich viel effizienter sind blabla…), aber wenn es an die 30 Jahre geht ist da auch ein zeitnaher Austausch einzuplanen. Ölheizung mit Tanks fand ich gefühlt immer doof, Gasheizung besser. Aber ich bin kein großer Heizungsfachmann und habe auch wenig Ahnung von neuen Heizkonzepten wie Pellets, Wärmepumpe etc. Achja: Elektroheizung geht meiner Meinung nach heutzutage gar nicht mehr, höchstens noch als ergänzende Fußbodenheizung. Nachtspeicheröfen oder auch toll beworbene Elektro-Radiatoren sind bei Hauskauf m.E. ein Indiz für „neue Heizung muss rein“.

Sanitär: Mir fallen immer zuerst die Bleirohre ein. Wenn man mit dem Fingernagel seinen Namen reindrücken kann, ist es eher Blei. Mir ist aber bei den 265 Häusern, die wir besichtigt haben, kein einziges untergekommen. Ansonsten bin ich großer Freund von zentraler Warmwasserversorgung über die Heizungsanlage (bzw. moderner mit Solar…). Wenn in jedem Zimmerlein ein Boiler hängt,verbraucht der jedes mal Strom, kann bei den kleinen Geräten nur 5l speichern und kann eben auch kaputt gehen.

Fenster: Nach dem fünften, besichtigten Haus haben Sie ein Gefühl für Fenster. Einfachglas geht gar nicht mehr. Fenster mit diesen schwarzen Dichtungen, die in den Ecken aufgehen sind 80er, Anfang 90er-Fenster. Die kann man wohl „erstmal“ drin lassen. Zwischen den Scheiben gibt es eine silberne Schiene, darauf ist der U-Wert abgedruckt. Nach der aktuellen Energieverordung darf dieser nicht höher als 1,3 sein; Passivhaus-Fenster kommen runter bis 0,8. Unsere Fenster hier haben um die 1,4, und ich habe sie nicht sofort rausgerissen. Allerdings haben wir auf der ‚Wetterseite‘ zwei Fenster mit Dreifach-Verglasung und Raumschifftechnik eingebaut, die einen Wert von 0,7 haben.
Fast wichtiger finde ich aber, ob die Fenster auch dicht sind. Fahren sie mit dem Finger in dem Spalt am Flügel entlang. Wenn der Abstand des Flügels zum Rahmen sich ändert, ist das Fenster verzogen. Kann man ggf. wieder richten, wenns dumm kommt zieht es aber und muss ausgetauscht werden.

Haustüren: Haustüren ohne Isolierglas oder mit Ritze unten müssen einfach ausgetauscht werden. Meiner Meinung nach hat es wenig Zweck, damit rumzueiern. Neben der energetischen Seite ist da ja auch noch das Argument Einbruchsschutz. Ganz billig sind die Dinger allerdings nicht; 2000-5000 Euro kann man anpeilen.

Decken: Wasserflecken oder großflächig übergepinselte Stellen sollten Alarmsignal sein. Bei Gipsdecken in älteren Häusern sollte man sich nicht zu sehr über feine Risse erschrecken. Das ist relativ normal und führt nicht zum Herunterkrachen der Zwischendecke.

Wand und Boden: Verbringen Sie nicht Stunden mit dem Inspizieren der Wand- und Bodenbeläge. Aller Vorraussicht nach muss man da sowieso was neu machen. Wir hatten dass Glück, dass wir kaum was machen mussten (weiße Rauhfaser an allen Wänden, unten Holzdielen in gutem Zustand, oben Parkett, nur zwei Räume mussten wir neu belegen), aber in der Regel muss man das einplanen. Von daher ist bei der Besichtigung Phantasie gefragt: wie werden die Räume bei uns mal aussehen? Nicht von der Blümchen-Tapete abschrecken lassen.
Schimmel ist auch hier ein Thema: Schauen sie speziell in die Ecken der Außenwände. Übergepinselte Flächen sollten hier Alarmsignal sein. Ist der Schimmel oberflächlich (lässt sich von der Tapete abbürsten) kommt es wahrscheinlich von mangelnder Lüftung, sitzt er aber tiefer im Mauerwerk, ist die Wand feucht.

Garten: Die Gartengröße sollte so sein, dass man die Bewirtschaftung auch schafft. Auch wenn man sich sagt „wir brauchen ja nicht viel an Bepflanzung“ muss man doch Dinge tun wie Rasen mähen, hier und da was Beschneiden, Unkraut bekämpfen etc. Das kann bei 1400 m² schonmal anstrengend werden. Achja: Wenn der Garten zum Haus hin abschüssig verläuft, kommt bei starkem Regen sicherlich auch hier ein Feuchtigkeitsproblem zutage.

Dach:Sehen Sie sich den Dachstuhl an-wenn das Holz bröselig oder mehlig ist muss dieser oftmals überholt werden.
Deckung: Wenn Ziegel fehlen (gerade am First und den Graten, also die ‚Kanten‘ des Daches) ist das kein gutes Zeichen. Eine Deckung hält auch nicht deutlich länger als 80,90 Jahre. Wenn sie schon so alt ist, sollte man auch da eine Neueindeckung zumindest für die Zukunft einplanen. Fehlende Unterspannbahn (Folie unter den Dachziegeln) erschwert den Dachbodenausbau-aber wie es trotzdem geht, steht ja in diesem Blog 🙂
Ist das Dach übrigend nicht gedämmt, sollte man auch das kurz- bis mittelfristig einplanen. Auch wenn man nicht ausbauen will, kocht ein Kochtopf ohne schlechter als einer mit Deckel.

Fassade: Große Risse würden mich skeptisch machen. Schauen Sie auch nach Feuchtigkeitsschäden (Putz blättert großflächig ab usw.)
Schauen Sie sich die Nordwest-Seite an, das ist meist die Wetterseite.

 

So, das war ganz schön viel! Sicher gibt es noch mehr Punkte oder hier und da andere/ergänzende Meinungen. Nutzen Sie die Kommentarfunktion! Ratsam ist auch, wenn es konkreter wird, einen Gutachter mitzunehmen.

Zusammengefasst hier die aus meiner Sicht wichtigsten Punkte:

-Lage
-Gute Substanz
-nicht verbastelt
-keine versteckten Gesundheitsgefahren

Alles andere wird sich schon finden 🙂 Wie man selber renoviert, kann man ja hier lesen. Aber Achtung: Wer dafür keine Zeit oder kein Talent hat und alles abgeben muss, sollte schon mit einem ganz schönen Kostenpunkt rechnen. Hier mal so ein paar ganz grobe Preisrahmen aus unserer Renovierungszeit (Stadthaus ca. 10×10, EG, 1. OG, Dach, Keller), die Handwerkerleistungen die ich mir zumindest mal habe anbieten lassen:

– Dach neu decken: 20.000 – 25.000 €
– WDVS Außenfassaden verputzen, streichen etc. ca. 20.000 €
– Haustür mit Einbau 3000 €
– Hintertür 2000 €
– Heizung: ca. 7 Heizkörper tauschen, hier und da bisschen was ändern ca. 2500 €
– Sanitär: Ein Bad neu machen ca. 10.000 €
– Fenster tauschen ca. 450 €

– selber machen, denn da weiß man was man gemacht hat: unbezahlbar 😉

 

 

 

Da bin ich wieder!

Mein Urlaub im schönen Sankt Andreasberg im Harz ist vorüber und frisch geht’s wieder ans Werk. Am Ankunftstag habe ich tatsächlich noch zwei Felder geschafft und nun wartet nur noch der Herr Erker. Den gehe ich dann Anfang der Woche an. Bevor es dann an die Isolierung geht, werden eventuelle Spalten und Ritzen an den Rändern der Unterdeckung noch mit Montageschaum gefüllt (eine mittelgroße philosophische Abhandlung über Montageschaum lesen Sie in den nächsten Tagen in diesem Blog).

Apropos Philosopie – in unserer Ferienwohnung ist mir folgendes Detail aufgefallen:

versenkte Schraube
ein Detail.

Diese Aufahme zeigt, wie man an solchen Kleinigkeiten erkennen kann, ob ein Werk von einem Profi oder einem Amateur errichtet wurde. Zumindest gibt es eine etwa 90%ige Wahrscheinlichkeit dafür, dass oben zu sehende Paneelen durch eine Tischlerei verbaut wurden, mit 10%iger Wahrscheinlichkeit durch einen guten(!) Heimwerker. Was deutet darauf hin?

-die Schrauben sind alle mittig in der Paneele
-die Schrauben haben den gleichen Abstand zueinander
-das auffälligste: die Schraubenköpfe sind versenkt; das Loch wurde also vorher mit einem Senker bearbeitet und dann erst verschraubt, anstatt einfach in den Paneelenspan gepresst
-die Paneele wurde in der Breite gekürzt und die Schnittkante sieht richtig, richtig gut aus
-ein Eckprofil (rechts) wurde parallel und schraubenlos angebracht
-Schrauben mit TX-Kopf anstatt Kreuzschlitz

Wer nun denkt, Paneelen werden ja nicht verschraubt: Richtig, sie werden meist verdeckt mit Krallen befestigt. Aber die erste Paneele wird in der Regel schon verschraubt. Und wenn man das schon machen muss, kann man es ja auch schön machen-wie hier.

Eigentlich Kleinkrämerei, aber so kann man seinen Blick schulen und sich im Alltag an guter Handwerkskunst erfreuen.

 

Die Tür

Empfehlungen sind eine gute Sache, wenn es um Fachfirmen geht. Bei unserem großen Hausumbau direkt nach dem Kauf 2011 habe ich es geschafft, nur Firmen zu beauftragen, die ich kannte bzw. die mir empfohlen wurden (also für die zwei, drei Kleinigkeiten die ich nicht selber machen konnte 🙂 ). Es gab nur eine Ausnahme: Die Firma D. aus U., und daraus resultierend die Geschichte mit der Tür.

Die Firma D. fiel mir auf einer Immobilien-Messe auf. Wenn eine Firma auf solchen Messen ausstellt, finde ich das immer zweischneidig-sicherlich gibt es auch gute Firmen, die sich dort präsentieren, um einfach präsent zu sein. Bei unbekannteren Firmen wie Dach-King, Isolier-Champion oder wie auch immer bin ich mittlerweile sehr skeptisch. Jedenfalls hatte D. einen Stand und drückte mir ein Prospekt mit Metall-Haustüren in die Hand. Da nahm das Elend seinen Lauf.

Die Firma hat eine hübsche, große Ausstellungshalle hier in der Nähe und man kann sich dort allerlei Türen und Tore mit netter Beratung und zu akzeptablen Preisen anschauen. Da die alte Haustür ausgetauscht werden sollte bestellten wir Anfang Oktober 2011 eine neue ThermoPro-Haustür des Herstellers Hörmann mit einem passenden Oberlicht, da die alte Türöffnung höher war als die normale Türhöhe (Lieblingssatz von Firmen die zum Aufmaß kommen: „Oh, das ist aber kein Standardmaß!“-ich glaube mittlerweile, es gibt gar kein Standardmaß, allein schon um diesen Satz immer anbringen zu können).

Die Lieferzeit sollte 6 Wochen betragen, also etwa Mitte November. Alles im Plan, alles gut. Aber der November ging ins Land und der Dezember brach an (Einzugstermin: Mitte Dezember!). Alle groben Arbeiten (Staub&Dreck) waren mittlerweile erledigt, Tapeten dran, Wände gestrichen, Böden fertig. Nach diversen Anrufen kam dann tatsächlich in der zweiten Dezemberwoche(!) die Tür.

Vorgefahren kam ein alter und pottendreckiger Transporter mit Anhänger, auf dem neben allerlei Unrat auch die neue Tür herumwippte. Zwei Monteure waren auch dabei, einer schräg grinsend, ein anderer stumm und rauchend.

Zuerst wurde die alte Tür „demontiert“. Zur Erinnerung: Der Hausflur war komplett fertig, und auch schon bis in die Nähe der alten Tür herantapeziert. Die Demontage war eher ein gewaltsamer Abriss. Das Loch in der Mauer war etwa 1,5mal so groß wie die Türöffnung, und die Tapeten großräumig abgerissen. Flur, Vorgarten und Garageneinfahrt waren bereits voll von Dreck, Verpackungsmaterial und Türresten, als die neue Tür dann hereingetragen wurde. Die neue Zarge wurde eingesetzt und üppig eingeschäumt.

Das Türblatt wurde schräg mitten in den Flur und halb auf die Treppe gelegt. Eine Bedienungsanleitung wurde ausgebreitet und die ‚Monteure‘ knieten ohne Übertreibung etwa drei Stunden fluchend und Bedienungsanleitung-lesend um das Türblatt herum. Scheinbar stellten sie irgend etwas am Schloss ein.

Gegen 19 Uhr, nach etwa acht Stunden, war die Tür dann drin und der Grinsende sagte: „So, feddich. War wohl ein Metallspann im Schloß, hat etwas länger gedauert“. Um die Tür herum verblieb ein ausgeschäumtes Loch von etwa zwei handbreit, und auch außen wurde keine Fuge gesetzt. (Zum Vergleich: Unsere Hintertür wurd von einer anderen Firma in drei Stunden eingebaut, und innen und außen perfekt verfugt eingebaut). Im Vorgarten fand ich noch Tage später Unterlegplättchen und Styroporflocken.

Ich musste nun doch einige male bei der Firma anrufen:

Beschwerde 1: Die Hauswand ist ein einziger Krater. Tapete hängt in Fetzen drumherum und Risse bis zur nächsten Geschossdecke. Außen keine Fuge.

Ausrede 1: Man macht ja eigentlich nie eine Fuge, damit die Feuchtigkeit wieder raus kann. An der anderen Tür wurde verfugt? Dann ist das nicht fachgerecht! Und „Beiputzarbeiten“ sind ja nicht im Angebot enthalten.

Nachbesserung 1: Nach einigem hin und her kam der grinsende und machte immerhin eine Anschlussfuge außen. Auf den Putz- und Tapezierarbeiten drin blieb ich sitzen, wäre ja auch alles halb so schlimm wenn die Tür nicht so spät gekommen wäre.

Beschwerde 2: Ich bin ja nicht pingelig, aber hier zieht’s doch? Je nachdem wo man gefühlt hat am Bauschaumparadies zwischen Tür und Wand, spürte man eindeutig einen kalten Luftzug. Das war nicht so Thermo Pro.

Ausrede 2: Wenn da erst drübergeputzt und tapeziert ist, wird das schon gehen. (Erinnert mich an: Warte ab wenn erstmal Farbe drauf ist)

Nachbesserung 2: Tatsächlich war das Dichtungsband nicht richtig eingelegt worden. Der grinsende kam, prökelte den kompletten Montageschaum und die Fuge wieder raus und legte das Dichtungsband neu ein.

Beschwerde 3: Die ist doch schief! Wenn man von der Seite auf die Zarge geschaut hat, war diese wirklich auffallend schief. Das Türblatt schwang automatisch auf und auch optisch war das Ganze absolut nicht vertretbar.

Ausrede 3: Könnte ja gar nicht sein.

Nachbesserung 3: Der grinsende kam, schaute, und sagte folgenden Satz, den ich sicher nie mehr vergessen werde: „Tatsächlich. Habe ich da etwa die rote Wasserwaage genommen?“

Tags drauf kamen der grinsende und der stummrauchende, bauten die komplette Tür wieder aus und setzten sie (tatsächlich gerade!) wieder ein. Diesmal brauchten sie immerhin nur rund drei Stunden.

Nun hatte ich es etwas eilig mit den Anschlussarbeiten. Noch am selben Abend habe ich die Putzarbeiten gemacht, am Tag danach tapeziert und dann gestrichen. Putzreste auf der Tür habe ich mit einem Schwamm entfernt. Ergebnis: Die ganze Türinnefläche ist nun mit ganz feinen Kratzern und Riefen übersät. So viel zu der robusten Metalltür.

Beschwerde 4: (nach etwa einer Woche) Geht nicht mehr richtig zu und nicht mehr richtig auf. Hakt und schleift und klemmt und knackt.

Ausrede 4: Naja das muss sich erstmal etwas setzen, wird schon wieder…

Nachbesserung 4: Der Grinsende kam und freute sich: „Na kein Wunder, die sitzt ja auch zu tief!“ (wer hatte die noch gleich montiert?). Es wurde dann etwas rumgeschraubt und schließlich ging’s.

Nun ist die Tür seit fast zwei Jahren eingebaut und ich kann mich regelmäßig -immer noch- darüber ärgern, zum Beispiel, wenn ich die feinen Kratzer sehe, oder wenn der Schließvorgang witterungsbedingt mal besser und mal schlechter geht, oder auch einfach nur beim Auf- und zuschließen von außen, denn der Griff ist so dämlich ungünstig angebracht, dass man den Schlüssel zwischen Griff und Wand umständlich ins Schloss fummeln muss.

Aber man gewöhnt sich an alles! Und rausreißen werd ich die Tür so schnell nicht mehr. Ich und die Tür, nun, wir haben uns versöhnt.

Übrigens: Die Firma D. aus U. hat neulich bei einem Freund das Balkongeländer gemacht. Wartezeit: 10 Monate.

Haustür

 

Neulich im Bau-Forum

Gast123: Hallo, ich bin neu hier und habe eine Frage. Ich hoffe ich bin hier richtig. Ich möchte [irgendwas bauen/renovieren/machen] und habe mir das so gedacht: [so habe ich mir das gedacht]. Was meint ihr dazu?

KorinthenkackerABC: Benutz doch bitte die Suchfunktion. Den Thread hatten wir 1996 schon.

Moderator47: Ich habe den Thread mal verschoben/mit dem Thread von 1996 zusammengelegt.

Meister64: Um Himmels Willen!

Gast123: Was denn?

Schlaumeier23: Na dann viel Spaß! Die ganze Bude wird Dir unterm Arsch wegschimmeln!

Schlaumeier24: So wird das niemals erdbebensicher!

NocheinSchlaumeier: *Händeüberkopfzusammenschlag* *augenroll* *KopfaufTischkantehau*

SchlechtesGewissen99: Finger weg! Auf jeden Fall musst Du einen Statiker, einen Bausachverständigen und einen Bademeister fragen!

Sprüchekloper83: Silikon statt Präzision!

Gast123: Ich dachte, ich bekomme ein paar konstruktive Tips?

Schlaumeier23: Aber nicht für diesen unausgegorenen Mist!

Meister88: Ich würde eine 24er Spannmuffenverriegelung einbauen. Dann mit Konterlattung auf die Querbalkenlage aufdoppeln und bündig abkanten. Die Zwischenräume mit IsoBims 83, besser 84 verkragen und verspreizen. Verklemmt aufgefederte Muffenverdopplung ist doch wohl vorhanden??? Ansonsten gute nacht…

Gast123: ???

Schlaumeier24: Das war doch eine gute Erklärung! Wenn Du mit einfachsten Begrifflichkeiten nichts anfangem kannst, ist dies vielleicht nicht das richtige Forum.

Moderator47: Hab ich ja gesagt!

SchlechtesGewissen: Auf jeden Fall einen Fachmann, sag ich ja!

Sprücheklopfer83: Mit Silikon und Schaum kann man ganze Häuser baun!

Gast124: Ich bin durch Google hier gelandet weil ich das gleiche Problem habe aber so richtig produktiv ist das ja nicht hier…?

Moderator47: Wegen Kritik musste ich leider Deinen Account sperren!

Schreinermäuschen74: Ich denke, mit ein bißchen Deko sieht das alles gleich viel besser aus. Die Risse über dem Türsturz kann man super mit so Efeuranken abdecken und wenn man so lange Stöcker zusammenbindet, kann man die super in die muffige Ecke stellen, das lenkt von den Stockflecken ab. Ich stelle auch gerne so Schalen mit Obst auf, einfach zum Anschauen. Und gegen den beißenden Abflußgestank helfen sicher Duftstäbchen. Liebe Grüße und Knuddel von Babsi!

Sprüchekloper83: Ist die Handwerkskunst am Ende, bringt Silikon die schnelle Wende!

NocheinSchlaumeier: *MitflacherHandvorStirnhau* *KopfgegenWandschlag* *nichthinschauenkann*

Gast123: Danke allen für die Antworten, ich habe jetzt eine Firma beauftragt.

 

Kribbelig

Die Hochtrageparty war ein voller Erfolg! Nun, genaugenommen war es keine richtige Party…eher habe ich meine Auszubildenden zwangsverpflichtet freundlich gebeten, mir zu helfen, und nach getaner Arbeit gab es dann auch lecker Bratwurst vom Grill. Vielen Dank an dieser Stelle! Begründet habe ich das alles mit ausbildungsnaher Tätigkeit, Muskelaufbau, Logistik und Materialtransport. Sollen sie so ins Berichtsheft schreiben! 😉

Ehrlich gesagt war es doch äußerst anstrengend und ich hatte mir es auch etwas leichter vorgestellt, aber immerhin waren es rund 80 Gipskartonplatten (Einmannplatten), das war schon etwas sportlich. Im Vorfeld hatte ich Bedenken wegen der Metallprofile, die immerhin 4m lang sind. Ich hatte schon befürchtet, einen Kran ordern zu müssen, aber es hat erstaunlich gut geklappt, wenn man sie zu zweit fast hochkant durchs Treppenhaus balanciert.

mattrans

Da ist es!

Die GK-Platten habe ich auf dem Dachboden vorsichtshalber auf zwei Stapel aufegeteilt. Alle auf einen Haufen wären (rechne, rechne….) rund 1,2 Tonnen Punktlast für die Holzbalkendecke und wer weiß, ob sich dann der ganze Ausbau nicht erledigt hätte.

Das ganze Material ist jedenfalls oben und allmählich werde ich kribbelig! Nun muss es auch bald weitergehen! Leider habe ich im Moment noch zu wenig Zeit…

Nebenbei mache ich mir bereits Gedanken über die Beleuchtung. Angedacht habe ich Einbaustrahler. Bisher habe ich immer Halogen verwendet, aber die LED-Technik wird ja auch immer besser und mittlerweile gibt es auch Leuchtmittel, die den Raum nicht mehr in ein aschfahles Leichenhaus-Licht tauchen und deutlich heller sind als ein Glühwürmchen (das war lange nicht so!). Beispielsweise GU-10 LED-Leuchtmittel in 5 oder 7 Watt. Hat jemand Erfahrung? Gerne in den Kommentaren niederschreiben!

GU-10 bezeichnet dabei den Sockel, das ist der selbe Sockel wie bei den gängigen Hochvolt-Einbaustrahlern. GU-10 gibt es eigentlich nur als Hochvolt, der Vorteil der Niedervolt-Technik (längere Lebensdauer der Leuchtmittel) ist mit den LEDs hinfällig. Die Farbtemperatur ist als warmweiß erhätlich und das Beste ist, man kann sie ja tatsächlich dimmen! Philips hat beispielsweise für seine Leuchtmittel eine Liste mit Dimmern veröffentlicht (Hier der LINK) und auch bei unserem Elektro-Großhändler gibt es eine persönliche Dimmerberatung. Das direkte Dimmen von LEDs scheint also nicht mehr viel komplizierter zu sein als das Dimmen von induktiven Lasten, also dem Trafo der Niedervolt-Einbaustrahler; dafür braucht man ja auch spezielle Dimmer.  Und die 5W-Variante hat immerhin 320 Lumen (400 bei 7W), was etwa einer 40W-Glühlampe entspricht. Ich werde das Ganze dann mal ausprobieren und hier Bericht erstatten. Aber ich fürchte, bevor ich Lampen einbauen kann, habe ich noch etwas mehr Arbeit vor mir…

Was ist sonst noch passiert? Auf meiner B-Baustelle (die im Moment die A-Baustelle ist) helfe ich einem Kollegen im Moment beim Trockenbau und Tapezieren. Die wichtigsten Erkenntnisse daraus in den letzten Tagen:

– Nachdem ich Hohlwanddosen jahrelang mit einer 67mm-Lochsäge gesetzt habe, habe ich mir letztens mal eine 68mm gekauft. Und siehe da: Die Dose lässt sich gewalt- und fluchfrei in das Loch setzen und sogar drehen und waagerecht ausrichten. Ohne Hammer, einfach so! Das ich da nicht eher drauf gekommen bin. Aber warum verkaufen die blöden Baumärkte dann alle 67mm?

– Beim Tapezieren das A und O: Heizung aus, Heizungsrohre die Wärme abstrahlen aus, Durchzug vermeiden.

– Tolle Videos gibt’s bei Youtube von M1Molter, zum Beispiel ein schönes Tutorial zum Thema Reibeputz.

– Irgendwann werde ich das Haus mal verreibeputzen

– Dazu brauche ich aber ein Gerüst

– oder ich seile mich ab, Ausrüstung ist vorhanden und  gelernt habe ich das auch mal!

– und ich hätte Lust auf Fensterlädern! Früher hatte das Haus mal Fensterläden, und das wäre doch toll, wenn die wieder da wären. Gar nicht so zum zumachen, sondern weil es so hübsch ist. Also Reibeputz und Fensterläden.

– Rechts vom Haus wäre eigentlich noch Platz für einen PKW-Stellplatz. Und den Randstreifen an der Straße müsste ich auch mal pflastern. Und den Weg zur Haustür auch.

– Ich mache das alles, wenn ich irgendwann mal ganz viel Langeweile habe!

– Warum habe ich eigentlich nie Langeweile?

 

Zahnputzbecher

Die Hälfte der Dachschrägen ist nun schon beplankt und es geht nach einigen Startschwierigkeiten nun auch ganz gut von der Hand; wobei da ist noch Luft nach oben, gerade was die Schrauben angeht.

cdp
Na, wird doch?

Um mal einen Vergleich zu haben: Es gibt nich vieles, was mich nervt. Aber äußerst nervig finde ich beispielsweise, wenn morgens beim Zähneputzen ein Zahnputzbecher laut klappernd  ins Waschbecken fällt. Dann ist der Tag gelaufen. Und so ähnlich ist es mit Schrauben, die nicht rein gehen. Mit welchen Schrauben werden CD-Profile in Direktabhänger geschraubt? In Baumärkten (ok, das heisst nichts…), aber auch in manchem Baustoffhandel behaupten die Verkäufer, man würde da keinen Unterschied machen und einfach die selben Schrauben nehmen, mit denen man Gipskartonplatten an die Profile schraubt (Trockenbauschrauben mit Senkkopf und Feingewinde). Aber das ist einfach ein Irrtum! Blech und Blech wird erstens nicht mit einem Senkkopf verbunden, das wird jeder Schlosser und sonstige Metaller mir bestätigen. Es muss ein Linsen- oder Flachkopf sein, damit die Schraube richtig am Blech anliegt und es kein ‚Spiel‘ mehr hat. Wenn man die Profile so verbindet riskiert man, dass die ganze Bude klappert, wenn man die Tür zuschlägt (und Türen werden schonmal zugeschlagen bei zwei Kindern-jetzt schon, und ich will gar nicht an die Pubertät denken!)

trennw
U-Profile: Hier kommt dann mal die Trennwand hin

Noch schlimmer ist aber das Einschrauben. Man muss einen gewissen Druck aufbringen, damit die Schraube sich überhaupt ins Blech bohrt, und den kann man in der Dachschräge an besch ungünstigen Positionen nicht immer ausüben. Das heisst, das Profil ist im Abhänger milimetergenau justiert, man nimmt die Schraube und drückt mit dem Schrauber verkrampft gegen das Konstrukt, minutenlang jackelt die Schraubenspitze an der gewünschten Position vorbei und nach 400 Umdrehungen greift die dritte Schraube dann, unsereins schweißgebadet, das Profil-naja ungefähr da fest, wo es soll. Das ist genau so nervig wie der Zahnputzbecher!

Das kann so nicht sein. Ich habe dann mal vorgebohrt, das war ok, aber ist doppelte Arbeit, und ich habe noch keinen Trockenbauer irgendwas vorbohren sehen. Dann habe ich kleine Blechschrauben mit Bohrkopf benutzt, die ich noch über hatte, das war schon besser, und damit habe ich immerhin fast zwei von vier Dachteilen geschafft. Aber richtig toll ist es immer noch nicht, und ich denke, ich werde morgen mal Würth aufsuchen und mir die beste, aber auch bezahlbare Schraube für diesen Zweck zeigen lassen. Bericht folgt.

Nun noch die Sache mit dem Laser. Ich habe mir tatsächlich einen Kreuzlinienlaser gekauft. Das Ding kann ein Kreuz oder eine horizontale oder eine vertikale Linie projizieren, genauso wie ein Lot (Laserpunkt unten und oben). Die Justierung erfolgt, anders als beim Rotationslaser, nicht motorisch, sondern er pendelt sich schwerkraftmäßig ein. Mit der LOCK-Funktion kann man das Kreuz dann ‚einfrieren‘ und den Laser an der Schräge benutzen, so wie es für meine Zwecke ideal wäre.

laserh
Laser in der Wandhalterung

 

Wann ist aber eine Laser-Ebene parallel zur Dach-Ebene? Meine Güte, das ist ganz schön tricky! Zunächst dachte ich, den Dachwinkel kann ich einstellen, indem ich die Laser-Halterung nehme und an einen Sparren schraube. Der Laser hält allerdings nicht den 90°-Winkel, sondern kippt mechanisch noch etwas weiter. Das heißt, der Laser auf der Halterung hat einen anderen Winkel als die Halterung selbst. Liebe Bosch-Leute, falls das hier einer liest, das müsste man mal optimieren.

Man kann den Laser aber in der Halterung mit ein paar Brettchen ausrichten, und hat dann schonmal den Winkel der Dachschräge. Nun muss der Laserstrahl aber auch parallel mit dem Dach verlaufen, d.h. das Gerät darf nicht schräg auf der Halterung sitzen. Da habe ich mir nach vielen Experimenten ausgedacht, dass am Boden und an der Decke jeweils eine parallele Laserlinie (parallel zu den Sparren) verlaufen muss. Als letzte Überprüfung noch die Abstände Laserlinie-Sparren ausmessen, die müssten dann, wenn die Sparren nicht völlig schief sind, alle um den gleichen Wert herum liegen. Wenn sie vom Laser weg immer ansteigen bzw, kleiner werden, steht der Strahl schief.

Eigentlich bräuchte man einen 3D Laser! Wenn der Strahl endlich ausgerichtet ist, kann man die Profile ausrichten (nicht direkt auf die Profile peilen, sondern z.B. +5cm) und festschrauben. Ich habe diesen Vorgang dann Stück für Stück opimiert. So bin ich irgendwann dazu übergegangen, das obere und untere Profil zu befestigen und dann mit Schraubzwingen ein Richtscheit daran anzubringen, um alle Zwischenlatten noch besser ausrichten zu können. Und schließlich kann man die Profile gut vorjustieren, wenn man eine dünne, lange Schraube oder einen Inbusschlüssel davorsteckt (in die Löcher des Direktabhängers). So hat das Profil einen Anschlag und man kann besser schrauben, ohne dass es sich verschiebt. Aber das mit den Schrauben muss besser werden, morgen schaue ich nach den idealen Schrauben und ich werde es hier verbreiten!

Entschuldigung, wenn ich so viel schreibe, aber diese Informationen findet man nicht im Internet! (oder ich nicht).

Apropos Internet: Vor ein paar Blogs habe ich über das Schneiden von Metallprofilen sinniert. Tatsächlich geht das mit einer vernünftigen Blechschere doch ziemlich gut. Erst die schmalen, dann die breite Fläche einschneiden. Kein Lärm, keine Hitze, kein Geflexe, hier im Bild:

blechs
Profile schneiden mit der Blechschere

 

Und noch eine Erkenntnis: Senkrechten mit der Wasserwaage in Dachschrägen ausrichten funktioniert nicht! Mein U-Profil für die spätere Trennwand hatte ich mit Richtscheit-Wasserwaage in der Schräge ausgerichtet, und heute habe ich gemerkt dass es eben nicht senkrecht, sondern ordentlich schief war. Irgendwann fängt sich die Wasserwaagenblase wahrscheinlich waagerechte Anteile ein und das Messergebnis ist für die Katz. Also muss man es im Grunde so machen:

Für eine Trennwand sucht man sich eine Referenz, zu der die neue Wand rechtwinklig sein soll. Daraus kann man mit Pythagoras den rechten Winkel ermitteln (Beispiel: Eckpunkt festlegen, 1m an der gegebenen Wand abmessen, 1m in Richtung neuer Wand breit markieren, zwischen den Punkten muss -Wurzel c²= 1,41m liegen.) Trennwandlinie auf dem Boden einzeichnen und dann an der Decke fortführen (z.B. per Laser-Linie oder Lotpunkte). Den Wandverlauf idealerweise mit Schlagschnur markieren.

Auf den Linien werden dann die U-Profile, wegen Trittschalldämmung mit Dichtungsband beklebt, aufgeschraubt, und später C-Profile senkrecht eingestellt. Beplanken, und fertig ist die Trennwand.

wws
Haut nicht hin; Wasserwaage senkrecht in der Schräge

Apropos Linien: Da habe ich doch gestern meinen Nachbarn getroffen, dessen Großeltern mal in unserem Haus gelebt haben. Er hat noch ein Bild vom Haus im Originalzustand, das will er mir demnächst mal zeigen- und erzählte mir dabei, dass unser Haus nur durch einen Glücksfall noch steht: Im zweiten Weltkrieg ist eine Bombe ins Dach eingeschlagen (der besagte Nachbar saß unterm Küchentisch), die aber ein Blindgänger war. Wow! Oben wohnten seine Großeltern, unten zwei taubstumme Brüder, die Barkhauser Schuster. Die Schusterwerkstatt ist vom Mobiliar her noch Original, dort habe ich jetzt meine Werkstatt. Oben unterm Dach wohnte der Onkel (und auch wohl mal eine gewisse Friderieke, denn das ist in den Dachziegeln eingeritzt) in einem einfachen Verschlag, von dem ich auch die Reste im Zuge der Dämmung entfernt habe. Ich finde das ziemlich spannend-ein Haus voller Historie! (Ein Neubau wird diesen Flair ürigens nie haben). Barkhausen ist übrigens generell ein sehr geschichtsträchtiger Ort, und nachdem ich den Bildband nun durch habe, legte ich mir die Orts-Chronik zu. Aber nirgendwo ein altes Bild von unserem Häuschen! Ich bin gespannt, wenn ich bald eins zu Gesicht bekomme.

Nun haben wir aber alles besprochen für heute, lieber Leser, Sie und ich, wir werden das schon hinkriegen mit diesem kleinen Projekt.  Und wie immer gilt der Grundsatz: Warten Sie ab, wenn erstmal Farbe drauf ist!

 

 

Zuhause im Glück

Am vergangenen Dienstag wollte es der Zufall, dass ich abends vor dem Fernsehgerät saß und tatsächlich bei VOX und der Sendung „Zuhause im Glück“ hängengeblieben bin. Nachdem ich meine bessere Hälfte davon überzeugen konnte, blieb ich dran, denn was mich an diesen Sendungen reizt, ist die Möglichkeit, den einen oder anderen handwerklichen Tip zu bekommen. Generell klaue ich mir alle meine ‚Skills‘ zusammen, sei es bei Youtube, in solchen Sendungen, oder einfach das genaue Studieren fertiger Räume in Ferienwohnungen, öffentlichen Gebäuden usw. Oder nötigenfalls sogar das oblatendünne Halbwissen in diversen Internetforen.

Tatsächlich habe ich in den 90 Minuten, die diese Sendung dauert, etwa 1,3 Sekunden eine Maurerkelle sehen können. Das handwerkliche Abguck-Potential reduziert sich also tatsächlich auf ein Minimum und man muss schon sehr genau schauen und höchst wachsam sein, um zufällig einen gelungenen Handgriff im Hintergrund zu erblicken.

Aufgebaut sind diese Sendungen ja immer gleich, schon damals bei Tine Wittler oder Ernie van de Majglökjes(?) greift man für den krassen Vorher-Nachher-Unterschied in die filmische Trickkiste. VORHER wird mit einer großen Brennweite und mittlerweile sogar mit einer Art Graufilter gefilmt, so dass selbst Schloß Sanssouci wie eine desolate Bruchbude aussehen würde. Gerne werden Ecken mit abgebröckeltem Putz oder krummen Nägeln gesucht und per Großaufnahme in Szene gesetzt. NACHHER wird per Weitwinkel eingfangen (allein das macht alle Räume schonmal doppelt so groß), und die Farben leuchten nur so aus dem Fernseher. Musikalisch sorgt die Totenmesse vs. Freude-schöner-Götterunken auch für einen ordentlichen Kontrast in akustischer Hinsicht.

Die betroffene Familie hat idealerweise diverse Gebrechen, haufenweise Schulden oder unheilbare Schicksale und sieht oft so aus, als ob die bald renovierte Bude in vier Tagen wieder genau wie vorher zugerichtet wird. Einige herzzerreißende Interviews werden aufgezeichnet und dann die Mischpoke in ein Hotel verfrachtet.

Nun ist erstmal Action angesagt. Langweilig wäre, wenn nur einer kommt und die Fußleisten ausbessert. Also werden vor allem gerne Wanddurchbrüche eingeplant (sind die nötig? Egal!), denn hier kann mit schwerem Gerät wie Vorschlaghammer und Abrißbirne alles umgerissen werden. Die stets gutgelaunten Handwerker gehen dann fröhlich ans Werk. Die Moderatorin stakselt topmodisch und vor allem blitzsauber gekleidet („die packt auch selber gerne mal mit an!“) durch die Szenerie. Eventuelle Konflikte sind derart inszeniert, das es schon weh tut und bauliche Grundregeln werden gerne mal ausgehebelt. Oder wie schafft man es, an Tag eins den Estrich zu gießen und zwei Tage später die Fliesen fertig zu haben? Muss da nichts trocknen oder werden diese Serien in einer Schutzatmosphären-Kuppel gedreht?

Nach ein paar Tagen kommt dann die sicherlich überhaupt nicht inszenierte Erkenntnis, dass die Zeit nicht reicht/es Probleme gibt/man mehr Handwerker braucht. Moderatorin/Innenarchitektin und Moderator/Architekt sowie der Bauleiter halten eine Krisensitzung. Verzweifelte Handwerkerblicke werden dramatisch aneinandergeschnitten. Überraschenderweise kommt dann Rettung durch herbeieilende Zusatz-Handwerker, die nun aber richtig was wegschaffen, während Moderatrice und Bauleitung bei Ikea Blümchenkissen shoppen.

Und dann diese Überraschungen! Folgende Szene ist mir im Kopf geblieben:

Moderatorin: (fingert umständlich mit dem Plan herum) Hier, da fände ich einen Kaminofen toll! Das ist zwar jetzt sehr spontan, aber meinst Du, das kriegen wir hin?

„Allrounder“ (klingt äußerst auswendiggelernt): Das ist unmöglich, Eva! Das würde bedeuten, dass Du innerhalb von 24 Stunden einen Kamin organisieren musst!

Moderatorin: Das schaffe ich! Wette?

„Allrounder“: Niemals! Ich wette dagegen!

Mal davon abgesehen, dass der ’spontane‘ Kamin wahrscheinlich schon auf der Redaktionssitzung im Mai 2011 besprochen wurde, schafft sicherlich jeder zweite Kaminbauer, der die Chance auf einen Fernsehauftritt mit üppigem Product-Placement hat, auch innerhalb von zwei Stunden einen Kamin ran. Tatsächlich kamen dann auch die „Jungs“ (das sind alles „Jungs“) mit einem großflächig beschrifteten Lieferwagen und bauten den Kamin pünktlich ein.

Irgendwann ist dann Zeit für’s Finale. Die schicksalsgebeutelte Familie verlässt das Hotel und wird dort von einem applaudierenden Spalier der Hotelangestellten (WARUM?) begleitet. Vor dem Haus versammeln sich diverse Statisten Nachbarn und Freunde (bisher haben sich die ‚Freunde‘ zwar auch nicht um das Schicksal der Familie geschert, aber was solls…) und applaudieren, klatschen und jubeln.

Der filmische Trick im Finale ist übrigens die Zeitlupe. Sich umarmende Menschen in Zeitlupe mit Violinenmusik sind deutlich rührender als Menschn, die sich in normaler Geschwindigkeit umarmen. Dasselbe gilt für sich öffnende Türen oder ein Lächeln beim Anblick der frisch renovierten Gemächer. Mein persönliches Highlight der letzten Folge war allen ernstes eine Zeitlupen-Klospülung. VORHER gab es nämlich keine richtige Klospülung und so wurde NACHHER die Taste betätigt und der gurgelnde Wasserschwall ergoß sich in Slow-Motion und mit Streichersoundtrack in die Kanalisation. Tränen der Rührung konnte ich nur schwerlich zurückhalten.

Ein Raum nach dem anderen, alle extrem weitwinkelig und schnieke dekoriert (Tine Wittler legte noch zusätzlich in Zeitlupe Äpfel in Glasschüsseln) wird von der Sippe tränenreich begutachtet, stets unterbrochen durch Werbung und übrigens sehr zeitlupen- und streicherlastig. Trotz aller Probleme hat das Team es wieder in acht Tagen geschafft und auch die Handwerker bekommen nochmal Applaus von den Statisten Nachbarn und Freunden. Jeder umarmt nochmal jeden in Zeitlupe und irgendwann ist die Sendung zuende. Sowohl die zuschauenden Männer sind glücklich (Vorschlaghammer! Baufpusch begaffen! Kopfschütteln! Betongießen!), als auch die handwerklich ambitionierten Frauen (Eva’s Basteltips! Deko hier Deko da!), aber auch die Herzschmerzzuschauer (Schicksal! Zeitlupen! Tränen! Umarmungen!). Jedem hat es gefallen, obwohl man eigentlich weiß, dass viel Blödsinn dabei ist.

Ich weiß es natürlich auch. Eigentlich war’s ja doch ganz nett…wann ist wieder Dienstag? Könnte man ja mal wieder reinschauen…. 😉

 

Das wird lustig!

Zugegeben: Mein Verhältnis zu Baumärkten war und ist nicht ganz unbelastet (siehe HIER), aber es erfüllte mich doch mit einem gewissen Stolz, dass der Hagebaumarkt mich anschrieb und fragte, ob ich nicht das Hagebaumarkt-Gewinnspiel hier im Blog vorstellen möchte. Was wohl bedeutet, dass mein Blog höchst populär ist und ich bald vom bloggen leben kann. Ich werde dann als fragwürdiger „Experte“ in Fernsehsendungen eingeladen. Oder ich mache meine eigene Show! dannwollenwirmal-die Bauretter oder so. Mich in ein Haus stellen und den Kopf schütteln, kann ich.

Da ich mich nicht zum Sklaven der Wirtschaft machen möchte, bekomme ich natürlich nichts dafür! (Ok, ich hab gefragt, aber…nun, es gibt eben nix dafür)… Also, hier, vollkommen uneigennützig, der Link zum Gewinnspiel:

GEWINNSPIEL 50 JAHRE HAGEBAUMARKT

Hagebau wird wohl 50 und es gibt Kreuzfahrten, iPads, Warengutscheine und so weiter.

Ich glaube, Hagebau ist für einen Baumarkt ganz ok. Ich kann es gar nicht richtig beurteilen weil ich dort selten bin (der nächste ist 16,72 km entfernt). Aber da ich ja sicher bald mindestens einen Warengutschein gewinne, muss ich wohl doch mal hinfahren. Ich werde Bericht erstatten – apropos Bericht, wenn ich mal viel Zeit habe (habe ich nie aber wer weiß…) könnte ich hier ja mal die Rubrik Baumarkt-Test einführen. Ich denke mir ein paar Bewertungskategorien aus und, zum Beispiel, drei oder vier Fachfragen für verschiedene Abteilungen. Heraus kommt ein zwar nicht sonderlich repräsentativer, aber sicher unterhaltsamer Test. Vorschläge für Themen und Testfragen bitte in den Kommentaren!

Aber ich schweife ab – viel Glück beim Gewinnspiel, wenn einer die Kreuzfahrt gewinnt, will ich mit! 🙂

 

Männergespräche

Ich habe einen ‚entfernten Bekannten‘, der immer, wenn wir uns sehen, ein Gespräch über Autos anfängt. Von Problemen mit der Batterie, Vergaser, Marderverbiss bis Wegfahrsperre – und immer mit fragendem Apell, um Rat oder zumindest Verständnis ersuchend.
Vielleicht entspreche ich dem ein oder anderen männlichen Klischee, weil ich einen sehr technischen Beruf habe und mich nebenbei mit diesen handwerklichen Dingen beschäftige, aber ich oute mich nun hier: Ich habe keine Ahnung von Autos.

Hauptsache, mich fragt keiner, wie viel PS mein Auto hat. Keine Ahnung! Peinlich, aber wahr. Es gab damals einen schwächeren und einen stärkeren Motor zur Auswahl, und ich habe den stärkeren genommen (mit dem Totschlagargument „Wenn man mal nen Hänger ziehen muss…“). Bei meinem allerersten Auto (Golf III) hatte ich auswendig gelernt: 75 PS, 1,8l Hubraum. Seitdem hatte ich Firmen-Leasing-bedingt einige Wagen und leider keinen Schimmer über deren inneren Werte.

„Ist doch die Zweikommazweilitermaschine oder?“…naja, irgend eine Maschine wird es wohl sein. Es fährt, hat im Winter muckelige Sitzheizung und viel wichtiger als die genaue Motorisierung ist das Entertainment-Center mit iPod-Schnittstelle, Bluetooth und Navi(!).

Dann gibt’s da ja noch…Fußball. Hui, Fußball. Mein Schwiegervater ist beispielsweise großer Fußballfreund und wenn er ein Spiel im Fernseher verfolgt, habe ich mir die Frage „Wer spielt denn da?“ (sehr dämliche Frage) bereits abgewöhnt und frage lieber „und, wie steht’s?“ (weniger dämliche Frage).

Zu Welt- und Europameisterschaften schaue ich immerhin die deutschen Spiele! Aber Bundesliga interessiert mich genauso wie Autos. Den einschlägigen Medien entnehme ich hier und da einige Informationsfetzen, um zumindest grob mitreden zu können, aber wehe es geht in die Tiefe. Die Abseitsregel kriege ich so ungefähr hin; um es genauer zu erklären müsste ich nur mal kurz googeln.

Übrigens, nur mal so unter uns Gebetsschwestern: Ich denke, gerade beim Fußball wird viel mehr geschoben als an die Öffentlichkeit dringt. Wenn in der Regionalliga schon Bestechungen laufen, will ich nicht wissen, was bei den großen Fifa-Turnieren passiert.

Aber: Bodenbeläge, Abdichtungen, Tischlern, Trockenbau, Hauskaufberatung, Isolierung, Elektrotechnik, Spachtel, Fliesen, Pampe, Bauschaum? Na, da bin ich doch dabei! Da kriegen wir den Abend schon voll! Ich stell schonmal das Bier kalt…

Yeah, Baby!

Eines Tages, Baby, werden wir alt sein und an all das Werkzeug denken, das wir hätten benutzen können. Ich bin ein Meister des Schraubens, wenn’s um Schrauben geht. Bin ein Gipser vom Feinsten, wenn ich vor Spalten steh.

Zersäge gern Teilchen, kann mit der Nadel anreißen. Lass mich begeistern für Schwachsinn, wenn ein anderer ihn kauft.

Und ich denke viel nach, warte nicht ab, nehm mir was vor. Ich mach davon zu viel. Ich halt mich nicht zurück. Ich zweifle mich nicht an. Ich wäre gern Maurer-allein das ist schon dämlich.

Ich würde gerne so viel sagen aber man hört es nicht weil wenn ich nicht bohren und sägen würde wäre es viel zu leise. Ich würde gern so vieles tun. Meine Liste ist so lang aber ich werd eh nie alles schaffen. Aber ich fange trotzdem mal an!

Ich hänge planvoll vorm Gipskaron, wart bloß auf die nächste Schraube. „Nur das noch fertig machen“ ist die Baseline meines Alltags. Ich bin so furchtbar unfaul wie ein Kieselstein im Wasserfall, ich bin so furchtbar unfaul und habe keine Ahnung wer Patronus ist.

Das Leben ist ein Werkzeugladen, aber man kann nicht alles ausprobieren. Den Bohrfutterschlüssel bewahr ich auf weil ich ihn nochmal brauche.

Eines Tages werde ich alt sein, oh Baby, werde ich alt sein. Und an all das Werkzeug denken, das ich hätte benutzen können. Und du? Du murmelst jeden Samstag die gleichen guten Vorsätze in den Billigschrauber und Sonntag stellst du fest, dass du Recht hast, weil er dir am Tag zuvor verreckt ist.

Dabei sollte für dich 2014 das erste Jahr vom Rest deines Heimwerkerlebens werden. Du wolltest Makita, Bosch, öfter nachmessen, mal die Gehrung überprüfen, ein Handwerkerbuch lesen, für mehr Smalltalk und Wissen. Aber so wie jedes mal, obwohl du nicht damit gerechnet hast, kam dir wieder mal der Pfusch dazwischen.

Unser Leben ist ein Werkzeugladen. Niemand schenkt uns eins. Den Bohrfutterschlüssel bewahren wir auf weil wir ihn nochmal brauchen. Wir sind jung und haben keine Zeit. Also ruhig mal nen krummen Nagel riskieren? Wollten doch keine Fehler machen. Wollen auch nichts verlieren und es bleibt so viel zu tun, unsere Listen bleiben lang und so geht Tag für Tag ganz laut  ins Heimwerkerland.

Und eines Tages, Baby, werden wir alt sein, oh Baby, und an all as Werkzeug denken, das wir hätten benutzen können.

Und die Werkzeuge die wir stattdessen benutzen, werden traurige Konjunktive sein wie „Einmal habe ich fast mal eine Makita gekauft und hätte fast mal den großen Bohrhammer ausgeliehen und einmal wäre ich fast mal mit dem Bagger zur Arbeit gefahren“

Wenn wir mittendrin sind und die Zeit bis 22 Uhr knapp, und das wird sowieso passieren, dann erst werden wir kapieren- wir hatten nie was zu verlieren denn das Werkzeug, das wir benutzen wollen, das können wir selber wählen.

Also lass uns doch Werkzeug nehmen, von dem wir später gern erzählen! Lass uns eine Nummer größer ausleihen! Wir nehmen das lautere mit dem Extra-Power-Knopf! Lass uns  Schlitze fräsen, Wände zu Boden reißen und irgendwas aufstemmen! Und lass mal an uns selber glauben! Aber Hallo!

Ist mir egal 0b das verrückt ist und die vom Baustoffhandel komisch gucken. Wir haben viel zu lang gewartet. Lass mal Energie vergeuden.

Gutes Werkzeug ist die halbe Arbeit. Das hat schon Tim Taylor gesagt.

Let’s make the most of the Werkzeug, das hat glaub ich Al Borland gesagt.

Lass uns möglichst viele Löcher bohren und möglichst viele Dübel reinstecken. Lass uns jetzt mit gutem Material bauen, damit wir später gut wohnen. Lass uns alles tun, was wir können, und vielleicht auch nicht können (egal). Weil…jetzt sind wir jung und laut und dreckig und das soll ruhig jeder wissen und die Nachtruhe, die geht vorbei. Das wird sowieso passieren und bis es soweit ist, sind wir frei. Und es gibt nichts zu verlieren. Denn das Werkzeug, dass wir benutzen wollen, können wir selber wählen.

Also los. Machen wir ein Loch, von dem wir später gerne erzählen!

Und eines Tages Baby, werden wir alt sein, oh Baby, werden wir alt sein und an all das Werkzeug denken, das für immer unseres ist.

Frei nach Julia Engelmann.

 

Wie kam ich jetzt dadrauf? Achja, neues Werkzeug, nur geliehen, aber macht macht Spaß (eben Yeah-Baby-Werkzeug):

plattenhalter
Plattenhalter

Trockenbau-Plattenhalter für mehr Geschwindigkeit und weniger Schweißausbrüche und Verspannungen beim Platten-unter-die-Schräge-drücken. Das Gerät ist eigentlich eher für Decken gedacht, man kann die Aufnahme allerdings neigen und so auch Schrägen machen. Es ist eigentlich auch für normal große GK-Platten gedacht, meine Einmannplatten sind hochkant zu schmal für die Aufnahmen. Wenn ich wieder mal eine Dachschräge beplanken würde, Baby, würde ich die Profile vielleicht doch senkrecht anbringen, Baby, und die Platten quer. Aber hinterher ist man immer schlauer, Baby.

Wird schon gehen. Ich hab das Maschinchen noch nicht richtig ausprobiert, aber das werde ich noch machen und dann kann ich Geschichten davon erzählen, Holla die Waldfee, Baby, und eines Tages werden wir alt sein und an den Plattenhalter denken, Baby, und dann werd ich sagen, Mensch, das Leben ist halt doch kein Werkzeugladen.

 

Jahresrückschau oder warum ich nie einen Preis gewinnen werde

Es muss unter uns bleiben, aber ab und zu google ich mich selbst. Ich finde mich dann immer total gut (das war jetzt zweideutig?) und wenn ich meinen Blog google (etwas gesundes Selbstbewusstsein hat noch niemandem geschadet) finde ich auch immer wieder Bloggerkollegen, die hier auch ab und an kommentieren und sogar meinen Blog bei sich vorstellen, nur ich habe es bisher versäumt die anderen Heimwerblogs hier zu präsentieren, weil ich irgendwie nicht dazu gekommen bin. Als ich angefangen bin, dachte ich, ich wäre fast der einzige „Bastelblogger“, aber es gibt schon einige von der Sorte, und eine Übersicht, nein, ein richtiger BATTLE findet sich auf der Seite kaeuferportal.de. Die zehn besten und noch weitere 10 Heimwerkerblogs sind dort prämiert und dürfen sich eine formschöne Schleife umhängen.

Bild: Käuferportal.de

 

Mein Blog bekommt übrigens auch eine Schleife, weil er, fast unbemerkt, im September ein Jahr alt geworden ist.

Als kleine Jahresrückschau will ich dann mal anhand eines Blicks in die Testkriterien erläutern, warum dannwollenwirmal nicht unter den Top20 ist:

Wichtig war uns bei der Beurteilung vor allem ein hochwertiger Inhalt des gesamten Blogs und der einzelnen veröffentlichten Artikel.[…] Die auf den Plattformen verbreiteten Informationen mussten für die Aufnahme unter die Top 20 Heimwerker-Blogs auf seriösen und belegbaren Quellen beruhen.

„Ebenso wie beim Dachfenstereinbau holte ich mir für diese Problemchen professionelle Unterstützung durch den Zimmermann, Dachdecker und Multifunktionsmenschen C. aus M., der angstfrei, aber auch sicherungsfrei spektakulär das Dach erklomm und sich die beschädigten Stellen ansah. Das sorgte für Aufsehen bei Nachbarn und Passanten und ich finde, eine kleine Jonglage hätte sich noch gut gemacht.“

„Tescon No 1. Es schafft eine wasserfeste Verbindung der Rinnen-Folie mit der Innenseite der DWD-Platte (mit Grundierung) und schafft wahrscheinlich auch alle möglichen anderen Verbindungen. Ich denke, Tragflächen von Raketen sind damit angeklebt. Es klebt wirklich unglaublich und toppt selbst mein ziemlich gut klebendes Dampfsperre-an-Wand-Anschlussklebeband. In den Verarbeitungshinweisen steht nichts von “Untergrund muss trocken und straubfrei sein blabla” sondern lediglich: “Klebt nicht auf gefrorenen Flächen”.“

„Ich hatte für zwei Fenster vier verschiedene Baumarkt-Rollos mit fehlkonstruierter Klick-Befestigung, die mir bei jeder Betätigung auf dem Kopf gedonnert sind. Ich kann mich an Fliesen erinnern, die vom schräg anschauen durchbrachen. Es gibt Klick-Rohrsysteme (ohne verlöten und verpressen und wahrscheinlich auch ohne Bohren), bei deren Anblick ich schon im Geiste die Hausratversicherung gegen Wasserschäden erhöhte. Es gibt Kleber, der nicht klebt, Pinsel, die mehr haaren als malen und vor allem kleine Fernseher mit Produktpräsentationen, die mir kalte Schauer über den Rücken jagen.“

„Materialien wie Bauschaum, Silikon, Heißkleber, Draht und Knetgummi umweht seit jeher der Nebel des Pfuschs. Pampe irgendwo reinschmieren ist nach wie vor populär bei Heimwerkern und gestandenen Handwerkern.“

„Vorgefahren kam ein alter und pottendreckiger Transporter mit Anhänger, auf dem neben allerlei Unrat auch die neue Tür herumwippte. Zwei Monteure waren auch dabei, einer schräg grinsend, ein anderer stumm und rauchend.“

„Als wenig besinnlich empfindet die Ehefrau sämtliche Bohr- Stemm- und Abbrucharbeiten in der Vorweihnachtszeit. Der wohlige Baugeruch nach Holz und Asbest Dämmstoffen weicht allmählich dem zarten Duft von Tannenzweigen und Kerzen.“

„Meister88: Ich würde eine 24er Spannmuffenverriegelung einbauen. Dann mit Konterlattung auf die Querbalkenlage aufdoppeln und bündig abkanten. Die Zwischenräume mit IsoBims 83, besser 84 verkragen und verspreizen. Verklemmt aufgefederte Muffenverdopplung ist doch wohl vorhanden??? Ansonsten gute nacht…
Gast123: ???“

„Ich hielt es zunächst für eine gute Idee, die Abhänger schonmal in Form zu biegen (so wie die oberen im Bild), ratschte mir dann an so einem Ding den Kopf auf und verlor eine nicht unbeträchtliche Menge Blut. “

„Aus dem Stockwerk darüber wurden nun im Abstand von 75 cm Kernbohrungen durch die Zwischendecke vorgenommen, um den Lampenanschluss erreichen zu können. Ungünstigerweise wurde zwei mal das falsche Zimmer durchlöchert. Beim dritten Versuch dann wurde zwar das richtige Zimmer gefunden, aber der Lampenanschluss konnte abermals nicht entdeckt werden.“

„Hier nochmal der Warnhinweis: Die folgenden Zeilen dienen nur zur Unterhaltung und stellen keine Empfehlung dar! Nicht nachmachen! Statiker fragen! Im Zweifel jemanden von der NASA dazuholen!“

Eines Tages, Baby, werden wir alt sein und an all das Werkzeug denken, das wir hätten benutzen können. Ich bin ein Meister des Schraubens, wenn’s um Schrauben geht. Bin ein Gipser vom Feinsten, wenn ich vor Spalten steh.

„Es kam, wie es kommen musste: die Breite des Gerätes hatte ich mehrfach mit der Tür abgeglichen, es stellte sich dann aber heraus, dass das Mistvieh 5 cm zu hoch war und damit nicht durch die Gartentür passt. Beim zurücksetzen machte ich eine falsche Bewegung mit dem Achtwegejoystick und versenkte den gesamten Apparat im Blumenbeet.“

„Holla die Waldfee, Baby, und eines Tages werden wir alt sein und an den Plattenhalter denken, Baby, und dann werd ich sagen, Mensch, das Leben ist halt doch kein Werkzeugladen.“

„Do-it-yourself im Urlaub hat viele Vorteile. So kommt bei der mitgereisten Familie selten Langeweile auf, weil alle Angehörigen mit Steine schleppen, Stulle schmieren oder Ritzen aussaugen immer auf Trab gehalten werden. Auch die Kinder fallen abends totmüde ins Bett. “

„Ein eilig herbeigerufener Klempner (Jack Nicholson) sowie zwei Trockenbauer (Cameron Diaz, Jan Fedder) und ein Elektriker (John Goodman) waren ebenfalls nicht erfolgreich und erst als die Bundesregierung sich einschaltete und Angela Merkel (Gerard Depardieu) mit EU-Sanktionen gegen den Lampenanschluss drohte und der ehemalige Innenminister Friedrich (Schlagzeuger der Flippers) eine weitere Affäre witterte…“

„Hätte ich also mit dieser Schraube weitergemacht (die ich plane, direkt Anfang der Woche dem Holzhändler wieder auf den Tisch zu knallen an den Kopf zu schmeißen zu reklamieren), wäre das Ding etwa im April 2015 fertig geworden.“

„Mein persönliches Highlight der letzten Folge war allen ernstes eine Zeitlupen-Klospülung. VORHER gab es nämlich keine richtige Klospülung und so wurde NACHHER die Taste betätigt und der gurgelnde Wasserschwall ergoß sich in Slow-Motion und mit Streichersoundtrack in die Kanalisation. Tränen der Rührung konnte ich nur schwerlich zurückhalten.“

.
.
.

Also gut, ich werde nie in diesen Charts sein. Aber ich will auch nicht hochwertig, seriös und belegbar sein (beim Wort „belegbar“ muss ich auch immer an Graubrot denken“) – aber was für ein schöner Jahresrückblick eigentlich. Und als kleines Geschenk hatte ich an einem schönen Spätsommertag im September den statistischen Besucherrekord 🙂 Vielen Dank, liebe Leser.

Der nächste Jahresrückblick kommt vielleicht schon als Kinofilm á la Zuhause im Gück? Ich werde mal ein paar Geigentracks aufnehmen gehen und dann in Zeitlupe irgendwen umarmen. Ichfreumichschon ichfreumichschon 🙂

 

 

 

Bundesrepublik

Immer wenn man etwas Neues bekommt, in diesem Fall ein neues Werkzeug, nimmt man über kurz oder lang von etwas Altem Abschied. Hier ist – tatatataaaa – meine erste Makita:

IMG_2932
Neuankömmling

Dazu gibt es ein Ladegerät, das zwar schnell lädt, dessen hundert Symbole und Lämpchen ich aber nicht so richtig verstehe:

IMG_2933
Ladegerät

Die leuchtenden Symbole oben im Bild leuchten gar nicht, sondern sehen auch in stromlosem Zustand leuchtend aus. Außerdem frage ich mich, warum zwei Spalten, wenn man doch nur einen Akku laden kann? Wer sich mit dem Apparat auskennt, darf mich da gerne mal unterrichten.

 

Und auch wenn das jetzt nicht unmittelbar etwas mit meinem neuesten Werkzeug zu tun hat, dann doch mit dem Abschied nehmen: am Wochenende war ich mit meinem Schwager im Haus der Geschichte in Bonn, in dem sehr anschaulich die Geschichte der Bundesrepublik von 1949 bis heute dargestellt wird, und von dieser Geschichte habe ich immerhin auch fast 54% mitgeprägt. Und irgendwie wird man nach sowas leicht sentimental und vermisst die „gute, alte, Zeit“, die ja eigentlich (vielleicht) gar nicht unbedingt besser war als die heutige, aber die für mich doch rückblickend eine gutbürgerliche Wärme und Geborgengheit ausstrahlt.

Ich vermisse Harald Juhnke! Als jovialen Showmaster ebenso wie als schnodderigen Sketchpartner an der Seite von Eddie Arent, gerne auch im Silvester-Vorabendprogramm (was kommt da eigentlich heute? Frauentausch?). Diether Krebs ebenso! Und Helga Feddersen! Dieter Hallervorden gibt’s immerhin noch, der macht jetzt gutes Kabarett, aber „Didi auf großer Fahrt“ war doch auch irgendwie toll, ganz zu Schweigen von Palim-Palim.

Und politisch? Der Kanzlerbungalow(!) symbolisiert auch irgendwie die alte Bundesrepublik, genau wie der Begriff Bundesrepublik als solches. Ich vermisse heiße Bundestagsdebatten (gibt es sie nicht mehr oder schaue ich nur kein Phoenix?) und Willy Brandt. Irgendwie vermisse ich sogar Helmut Kohl. Werner Veigel, der mit „Bonn!“ tagespolitische Beiträge ankündigte. Kanzleramtsminister Seiters, irgendwie. Und die Talkshows im Fernsehen, in denen geraucht wurde. Auch Gaststätten, in denen man noch rauchen durfte und ovale Aschenbecher der 60er.

Dieter Thomas Heck, wie er Größen wie Peter Alexander oder Roy Black ankündigte. Roy Black? Da fällt mir Pepe der Paukerschreck ein, mit Theo Lingen. Eduard Zimmermann, bei dem man assoziierte, dass die Live-Schalte zu Peter Nidetzky oder Konrad Toenz technisch mit einer Mondmission gleichzusetzen seien. Rudi Carrell natürlich, und irgendwie sogar Michael Schanze! Loriot und Heinz Erhardt sowieso; die Sesamstraße mit Lilo, Uwe, Horst und Manfred. Manfred? Genau, Manfred Krug und „Auf Achse“! Dénesz Törz vom NDR im Strickpulli. Irgendwie auch das Traumschiff mit Sascha Hehn. Und die Schwarzwaldklinik mit Professor Brinkmann! Wetten, dass? war noch große Unterhaltung, als Thomas Gottschalk Tina Turner zu Gast hatte.

Ach, du liebe, alte Bundesrepublik. Vielleicht schaue ich mir mal wieder einen Mainzelmännchen-Clip an. In der Zeit sollte auch der Akku geladen sein.

Baumarkt-Kunden

Der Rentner
Typ: Anfang/Mitte 70, Brille, klein und etwas rundlich
Kleidung: Beige Hose, Karo-Hemd, Schiebermütze
Auto: Opel Kadett mit Wackeldackel und umhäkelter Klorolle auf der Hutablage
Nimmt mit in den Markt: Eine uralte, mehrpolige Wandsteckdose
Anlass des Besuches: Opa fährt gerne mit einem Muster-Artikel in den Baumarkt. Dieses ist im Idealfall ein etwa 50-60 Jahre altes, verrostetes Teil, das höchstwahrscheinlich nicht mehr hergestellt wird. Beispiele sind eine vierpolige Waschmaschinen-Anschlussdose, ein Heizungsschiebehahn in Doppelzoll oder eine Schraube mit Schlitz-Linsenkopf. Er sucht dann in der Abteilung einen Berater, der natürlich völlig anhnungslos ist, aber angesichts des hohen Alters des Musterstücks die Backen aufbläst und verzweifelt den Kopf schüttelt.
Kauft: Fünf Liter Scheibenklar

Der Fatzke
Typ: Mitte 40, groß, schlank
Kleidung: Lackschuhe, Sakko, Rollkragenpullover, Schal von Gucchi
Auto: Porsche Cayenne
Nimmt mit in den Markt: iPad
Anlass des Besuches: Er muss ein Regal anbringen. Einerseits, weil die Frau drängelt, andererseits, um die eigene Männlichkeit unter Beweis zu stellen. Steht verwirrt in der Schraubenabteilung und sucht die passenden Beschläge und Dübel. Habe ich eigentlich eine Bohrmaschine?
Kauft: Bohrmaschine der Hausmarke, 6er Hohlwanddübel, Schloßschrauben M12x180, Set „Kleben statt Bohren“

Die Hausfrau
Typ: Ende 40, blondierte Dauerwelle
Kleidung: Schuhe mit Absatz, Karrottenjeans, Bluse
Auto: Fiat Punto
Nimmt mit in den Markt: alte Glühbirne
Anlass des Besuches: Möchte genau die gleiche Glühbirne (nicht Leuchtmittel, GlühBIRNE) in neu haben und sucht daher einen „Fachberater“. Ja, die können wir bestellen. Dauert 3 Wochen, wenn wir’s nicht vergessen.
Kauft: Zwei Orchideen, ein Wandtattoo, neue Vorhänge, ein Bastelbuch, Holzperlen

Das Gelegenheits-Handwerker-Duo
Typ: Zwei Herren um die 40, klein, dick, quirlig
Kleidung 1: blauer Wollpullover, pottendreckige Latzhose, Sandalen
Kleidung 2: grauer Wollpullover, Cordhose mit Maurerdekolleté, Clogs
Auto: Kastenwagen
Nehmen mit in den Markt: Zettel, Zollstock, Prospekt, Platten-Einkaufswagen
Anlass des Besuches: Der Erweb sämtlicher Baumaterialien, deren Zusammenstellung spätestens auf den zweiten Blick höchst zweifelhaft erscheint. Dabei gestikulieren Sie und unterhalten sich lautstark, gerne mit italienischem Akzent. Sind grundsätzlich auf der Suche nach billigster Paneele oder einfachstem Kack Klick-Laminat
Kaufen: Dachlatten, Pressspan-Paneele, Rigips, Glaswolle, Silikon, Abflussrohr-Adapterstücke, Bauschaum

Das Pärchen
Typ: Er und Sie, um die 20, erste gemeinsame Wohnung
Kleidung Er: Nickelbrille, grauer Mantel, Jeans, braune Halbschuhe
Kleidung Sie: Daunenjacke
Auto: von Papa
Nehmen mit in den Markt: ganz viel Liebe
Anlass des Besuches: Das Pärchen geht händchenhaltend von Abteilung zu Abteilung, kichert, schäkert und küsst sich immer wieder. Allerdings kommen irgendwann die ersten Diskussionen. So will er eine Spannungsüberwachungssteckdosenleiste für den PC, sie den rosa Badteppich. Sie ist zickig, er bemüht verständnisvoll und dackelt hinterher.
Kaufen: Farbe und den falschen Pinsel, keine Steckdosenleiste und keinen Badteppich.

Der Heimwerkerblogger
Typ: Mitte 30, gefühlt Mitte 40, Ausdruck der Verzweiflung im Gesicht
Kleidung: Dreckig
Auto: Hänger
Nimmt mit in den Markt: Qualitätszweifel
Anlass des Besuches: Wenn nicht Schreibinspiration, dann der Erwerb von etwas, was es wirklich nur im Baumarkt gibt. Die Betrachtung der anderen, oben klassifzierten Besucher, treiben ihm die Tränen in die Augen, ähnlich wie gewisse Angebote, die ihm förmlich entgegenschreien: „Kauf mich! Ich bin zum Pfuschen da! Schmier mich in die Ritze! Verkleide mit mir die doofe Stelle! Es wird schon die nächsten Jahre halten! Das sieht doch nachher keiner mehr! In ein paar Wochen hat sich das weggeguckt! Guckt doch keiner hinter! Und wenn erstmal Farbe drauf ist!“
Kauft: Einen Nervenzusammenbruch, zwei Schreianfälle, Stoff für vier bis fünf neue Artikel, eine Bratwurst beim Imbisswagen auf dem Parkplatz.

Mahlzeit.

GewinneGewinneGewinne!

Mein Lieblings-Suchbegriff der letzten Woche – ganz klar: „steckdosen mit bauschaum einbauen“. Mal sehen, ob wir noch ein paar Leute hierher locken können: „Bild mit Bauschaum ankleben“ – „Wundversorgung mit Bauschaum“ – „Bauschaum prickelt im Bauchnabel

Nun, mal sehen, was passiert.

Doch eigentlich wollte ich ganz was anderes: Das Badprojekt muss diese Woche mal kurz pausieren, denn wir haben ein richtiges Gewinnspiel hier im Blog! Es ist sozusagen, ja wirklich, das erste Gewinnspiel und ich bin schon ganz aufgeregt.

Gesponsort wurde dankenswerterweise von der Firma Dyson ein Heizlüfter/Ventilator-Kombimodell, das aussieht wie ein Raumschiff und gefühlt zweitausend Funktionen hat:

dyson
Dyson AM 05

Das Gerät kann heizen und kühlen, sich drehen und geneigt und gekippt werden, hat eine Fernbedienung, ein Thermostat und keine Ventilatorblätter; trotzdem kommt ein regelbarer kräftiger (oder sanfter) Luftstrom raus; keine Ahnung, wie das funktioniert, aber ich denke, es hat eine Menge mit Zauberei und schwarzer Magie zu tun. Das Teil ist schon irgendwie cool (oder hot?) und erzeugt einen beachtlichen Output. Er wird mir wohl auf mancher Baustelle einheizen bzw. mich im Sommer abkühlen 🙂

Das Gerät kostet tatsächlich um die 300 Euro (und, um ganz ehrlich zu sein, hätte ich das Geld vielleicht auch anders angelegt) ABER um mich geht es hier ja auch gar nicht und außerdem kann man ihn ja auch gewinnen!

Verlost wird das gute Stück unter all den lieben Menschen, die diesen Blog abonniert haben (eMail rechts eintragen) oder diesen Beitrag bei facebook teilen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Nächste Woche wird dann der/die Gewinner/in bekannt gegeben.

Viel Glück!

 

Alice im Hinterholz

Nach getaner Arbeit wollte ich mir gestern einen abendfüllenden Spielfilm mit heimwerkerlichem Touch gönnen, und durch Zufall erfuhr ich von der österreichischen Tragikkomödie „Hinterholz 8“. Video-on-demand ist eine tolle Erfindung, und im heimischen Fernseher gibt es sowohl Maxdome als auch Videoload als „Apps“, so dass man den Wunschfilm gegen eine Gebühr direkt auf dem TV anschauen kann.

Mit der Taste „Smart“ öffnete ich das Menü und wählte die App „Videoload“ aus, die den Film im Programm hat. Wie immer, wenn man irgendwas auswählt oder anklickt, sei es am Fernseher oder Computer, dreht sich ein Wartekreis. Wie viele Minuten meines Lebens ich wohl schon vergeudet habe, indem ich auf sich drehende Wartekreise starre? Früher gab es die animierte Sanduhr, die war gefühlt irgendwie seltener da.

Nach langem Kreisdrehen startete die App und ich musste einen vierstelligen Code eingeben, der das Login-Verfahren erleichtertn soll. Ich gab also den Code ein, die App antwortete mit „Fehler irgendwas dingsbums“ und fror ein. Nur durch aus- und wieder einschalten des gesamten Gerätes konnte ich sie wieder starten und landete prompt auf dem Login-Screen des Grauens.

In diesem Login-Screen muss man seine eMail-Adresse und ein kryptisches Passwort eingeben. Man darf ja mittlerweile kein einfaches Passwort mehr haben, weil man damit gar nicht durchkommt und sich beim Aussuchen des Passwortes anhören muss: „Achtung! Niederige Sicherheitsstufe! Das Passwort muss mindestens acht Zahlen, vier Sonderzeichen und Groß/Kleinschreibung enthalten sowie eine Metapher, ein Oxymoron und eine Anlehnung an die griechische Sagenwelt!“

Mit den Cursortasten der Fernbedienung wackelte ich mich also durch das Buchstabenmenü, um die 22stellige eMail-Adresse einzugeben. Meine Frau hatte mittlerweile die Lust an dem Film verloren (nicht, dass sie sich besonders auf einen Heimwerkerfilm gefreut hätte…), weil die bisherige Prozedur bereits geraume Zeit gedauert hatte.

Welche eMail-Adresse war denn nochmal die richtige? Mit welcher hatte ich mich damals bei Videoload angemeldet? Meine aktuelle? Oder die alte von Arcor? Und welches war das Passwort? Musste es hier Großbuchstaben enthalten oder Zahlen oder beides? Ich schwor mir, bei nächster Gelegenheit die Login-Daten auf die Rückseite der Fernbedienung zu gravieren und schloss nach zwei ungültigen Versuchen Videoload, um zu Maxdome zu wechseln.

Beim Aufruf von Maxdome, kam, wer hätte das gedacht, der Wartekreis und die Information „Aktualisiere“. Nach zehn Minuten erfolglosem Aktualisieren und dem Neustart der Glotze wusste ich, Maxdome wird mir heute keine große Hilfe mehr sein. Meine Frau ruft von nebenan, in der Zeit hätte ich schon zu einer Videothek fahren können.

Ich schnappe mir den Laptop und klicke bei Videoload auf „Passwort vergessen“. Die Seite antwortet, ich solle den Sicherheitscode eingeben, den ich PER POST erhalten hätte. WAS? Ich wartete kurz darauf, ob ein berittener Bote die Straße hinunterkäme und mir ein Pergament mit dem Sicherheitscode überreicht.

Beim nächsten Versuch fragte man mich nach dem Geburtsnamen meiner Mutter, schön, der war dann tatsächlich korrekt, wahrscheinlich, weil Videoload meine Mutter nicht kennt und diese Information ausnahmsweise nicht anzweifelt. Nach der mütterlichen Eingabe erhielt ich nun einen Sicherheitscode per eMail, den ich wiederum eingab, um dann ein neues hochsicheres Passwort mit Sonderzeichen, mathematischen Symbolen und mindestens zwei kyrillischen Schriftzeichen einzurichten.

Dieses Passwort gab ich nun am Fernseher ein, und tatsächlich, ich hatte, den Tränen nahe, Zugang zu den 16.000 Filmen bei Videoload!

Nun, genauer gesagt, hatte ich nur Zugang zu Alice im Wunderland. Denn ich konnte nur „Meine Filme“ auswählen, und Alice hatte ich letztes Jahr mal gekauft, bezahlt, angeschaut und bin dann nach 30 Minuten eingeschlafen, wahrscheinlich auch, weil die Login-Prozedur so anstrengend war.

Ich konnte tatsächlich kein anderes Menü anwählen, nur Alice, Alice, Alice, und habe dann am Laptop nach dem gewünschten Film gesucht, ihn da gefunden und ihn für 1,99 € in den Warenkorb gelegt. Jetzt nur noch mit Paypal bezahlen und…eine eMail und ein Passwort eingeben. Welche eMail war das bei Paypal denn noch gleich? Ah, das Passwort habe ich oben im Arbeitszimmer im PC gespeichert! Nur kurz hochflitzen und nachschauen. Als ich wieder unten war, wurde der Vorgang zwischenzeitlich aus Zeitgründen abgebrochen.

Allmählich wurde ich ein klein wenig genervt. Doppelte Sicherheit hier, extra Passwort da! Selbst wenn ein Hacker meinen Account knackt, ist das einzige, was er damit tun kann, ALICE IM WUNDERLAND GUCKEN !!! Soll er doch Alice gucken! Bitteschön! Darf ich dafür ein Passwort haben, das ich mir merken kann? Hacker lächeln wahrscheinlich sowieso nur müde über mein ach so sicheres Passwort! Den einzigen, den ich davon abhalte, in meinen Account zu gelangen, BIN ICH SELBER!!! Meinen Frau ist mittlerweile ins Bett gegangen.

Ich konnte den Film dann erfolgreich kaufen und habe ihn auch (nach Neustart der App am TV, versteht sich) in „Meine Filme“ gefunden. Nun PLAY gedrückt, und nun heisst es: Durchhalten. Denn wenn man zwischendurch Pipi muss, auf Pause drückt und dann wieder Starten will (das ist aber auch wirklich eine sehr ungewöhnliche Anforderung, welcher Benutzer möchte schon einen Film anhalten?!), dreht sich der Kreis, es hakt, stürzt ab, man muss wieder den Login mit den Pfeiltasten eingeben, und kann den Film dann wieder ganz von vorne gucken.

l9581
Ach, wenn erstmal ein bißchen Farbe drauf ist … ?

Der Film selber übrigens war tatsächlich ganz gut, wenn man in der Situation ist, schon ein Haus zu haben. Leuten, die vor dem Kauf stehen, würde ich eher davon abraten, denn „Hinterholz 8“ ist wirklich der bauliche Albtraum.

Erwähnte ich, dass die Dialoge komplett österreichisch sind? Das wienerische verstehe ich ja noch ganz gut, aber tiefste Österreich-Mundart? Keine Chance. Untertitel gab es auch nicht. Ich habe also ungefähr nur ein Drittel der Dialoge verstanden.

Was für ein schöner Fernsehabend. Es ist leichter, Amazon mit meiner Kreditkarte leerzukaufen als einen Film bei Videoload zu schauen.

Und Maxdome?

Aktualisiert immer noch.

 

Baumarktverbot!

Da habe ich die neuen Werkzeugkisten aber direkt schön eingeweiht! Ab dieser Woche, und vermutlich auch für die nächsten Wochen, werde ich damit beschäftigt sein, ein von Freunden erworbenes Haus auf links zu ziehen. Dies beinhaltet Dachreparaturen (Oha! Mal was Neues! Aber ich erweitere ja regelmäßig meine Skills und habe fachkundige Anleitung), Trockenbau (rund 100 m² Decken mit verschiedenen Abhängesystemen und Reibeputz), Badezimmer, Türen, Wände, Fußböden. Zum Glück bin ich nicht alleine! Ich mache dann das was gerade anfällt. Der tapfere Leser darf teilhaben, mitfiebern und Händeübermkoppzusammenschlagen!

Ich musste dabei unter Eid versprechen, dass ich das Häusle nicht zu negativ darstelle. Tatsächlich ist es von der Lage her traumhaft, aber durch jahrelanges Heimwerkertum des Vorbesitzers stellenweise etwas verbastelt. Der hausgewordene Baumarkt, sozusagen. Da geht es dann viel um Rückbau und ordentlich machen.

Apropos Trockenbau: Bei Rigips habe ich dieses schöne Sortiment angefordert:

IMG_3365
Nachschlagewerke!

Der große Planen&Bauen-Ordner bietet jede Menge systembezogenes Fachwissen und nützliche Infos für die Verarbeitung. Schließlich bin ich ja irgendwie schizophren: Als Heimwerker kann ich zuhause rumbasteln wie ich will, als Handwerker mache ich das gewerblich, bin in der Handwerkskammer und muss meine Gewerke fachgerecht ausführen, um die Gewährleistung abdecken zu können und keine Regressforderungen ins Haus zu bekommen. Also habe ich mir überlegt, mach ich’s halt überall richtig. Und dazu braucht man auch mal das ein oder andere Nachschlagewerk. Aber das nur am Rande.

In punkto Dach (erster Bauabschnitt, denn erst wenn’s von oben nicht dröppelt, macht innen der Weiterbau Sinn) ging es zunächst darum, an der Vorderseite die Dachrinnen zu erneuern und vor allem den Erker wieder fit zu machen.

Den Erker wollte der Vorbesitzer nämlich schiefern und hatte dazu ein fragwürdiges Konstrukt aus Dachlatten, OSB-Platte und Folie (und ganz viel Bauschaum!) vor dem verklinkerten Erker angebracht. Durch Fensterbänke aus OSB-Platte (what?!?) kam Feuchtigkeit ins Haus, und auch der Anschluss vom Erker zur Dachfläche war erneuerungsbedürftig.

Nach Abbau der Konstruktion gab es erstmal Bohrlöcher in Klinker und Fugen zu verfüllen. Für kleinere Fassadenrisse, aber hier auch für die Löcher im hellen Klinker nehme ich gerne Beko-Strukturdicht (gibts auch von anderen Herstellern), ein elastischer Dichtstoff auf Acrylbasis mit einer körnigen Struktur. Er ist dehnfähiger als normales Acryl, aber trotzdem überstreichbar und gleicht sich durch die Körnigkeit gut an Putzflächen an.

Die Fugenlöcher (und einige herausgefallene Fugen) habe ich mit Fugenmörtel erneuert. Dazu wird die Fuge gesäubert und gut vorgenässt, dann der Mörtel auf die Traufel gegeben und mit einer Fugenkelle in die Fuge gebracht. Dann die Fuge mit der Fugenkellenspitze etwas formen und mit einem Schwamm die Kinker abwaschen (dabei nicht die Fuge wieder auswaschen). Mit einem alten Handtuch habe ich nachpoliert.

Man muss tatsächlich Fugenmörtel und nicht ’normalen‘ Mörtel nehmen, weil der Fassadenklinker leider sonst nach einigen Wochen explodiert.
Achja, und weil es Ausblühungen geben kann.

Für den Dachanschluss haben wir anstatt Walzblei ein Flexband benutzt. Dieses ist leichter als Blei, flexibel, dehnbar und selbstklebend. Der integrierte Bitumenkleber braucht allerdings etwas Hitze, hier muss man (außer im Hochsommer) mit Heißluftgerät oder kleinem Gasbrenner nachhelfen. Mit einem Gummihammer passt man das Band an die Form der Dachziegel an.

IMG_3378
Dachanschluss mit Flex-Band; die untere Hälfte ist noch nicht verklebt.

An der Wand wird zusätzlich eine Wandanschluss-Schiene aus Alu gesetzt, die mit Nageldübeln befestigt wird. Die Schienenbeugung kommt dabei nach außen und die gerade Kante nach oben. Dort wird mit transparentem Silkon dann noch eine Fuge gezogen.

Ich habe mir nun auch zeigen lassen, wie das Löten von Dachrinnen funktioniert! Mit etwas Übung ist das gar nicht mal sooo schwer; man braucht allerdings schon das ein oder andere Werkzeug, Geschick und Erfahrung für das Spenglerhandwerk. Ich war leider zu aufgeregt und habe vergessen, Fotos zu machen 🙂

Also, die bewährte Bau(markt)retter-Truppe ist wieder am Start: T. aus P. mit den roten Chucks macht das Dach, mein Onkel Putte Sanitär, und ich werde hauptsächlich dumm rumlabern 😉

Nächste Woche sind dann erstmal die Unterkonstruktionen für die GK-Decken dran. und psssst, ich habe mir tatsächlich den Laser zusammengespart! Ick freu mir so, ick freu mir so! Damit fliegen die Profile bestimmt fast von selbst an die Decke! Das Teil kommt nächste Woche an und ich werde Euch meine neue Freundin hier natürlich ausgiebig vorstellen.

Und für die Baumarkt-Problematik habe ich auch schon eine Lösung: Ich werde mich demnächst einfach vorm Obi hinstellen und die Einkäufe der Leute genehmigen.

Genehmigungsfähig:
Blumen, Rasensamen, Erde, Rindenmulch, Streusalz, die meisten Leuchten, sinnvolle Baumaterial-Kombinationen, Grills, Süßigkeiten und Backwaren.

nicht genehmigungsfähig:
Silikon und Bauschaum in Großabnehmermengen
Das Installations-Set
Alle Kleben-statt-Bohren-Produkte
Holz, weil es sowieso krumm ist
Laminat unter 2 €/m²
Wasserrohr-Klick-Fix-Systeme
Unterspannbahn (damit werden 90% der Baumarktkunden nichts als Schabernack anrichten!)
WDVS-Fassadendämmung (dito)
Deckenpaneele unter 4 €/m² Deckenpaneele
Solar-Gartenleuchten

Morgen fange ich damit an. Ich werde mich auf einen Tennis-Schiedsrichter-Hochstuhl setzen und mit einem Megafon über den Parkplatz brüllen. Nicht genehmigte Einkäufe müssen dann zurückgebracht werden und der Delinquent bekommt zwei Wochen Baumarktverbot mit dannwollenwirmal-Zwangslektüre.

So!
.
.
.

Wo sind eigentlich meine Solar-Gartenleuchten?

 

Keine Zeit zum Bloggen!

Ich finde es äußerst beängstigend, aber diese Woche hatte ich keine(!) Zeit zum Bauen, und in der Folge habe ich leider auch keine Zeit zum bloggen. Sonst hätte ich ja zum Beispiel die Geschichte mit der Flex erzählen können. Naja, eigentlich habe ich sie ja auch nur erzählt bekommen. Aber wenn man den Einschaltgriff verriegelt und dann den Stecker reinsteckt, saust das Ding wie ein Derwisch durchs Haus! Und allein die Vorstellung, auch wenn ich nicht dabei war, treibt mir die Verzückung ins Gesicht.

Hätte ich Zeit zum bloggen, könnte ich auch ein bißchen jammern. Na was denn! Ich finde, ich habe ziemlich lange nicht gejammert. Aber ich habe es mit dem Deckenabhänger-zurechtdrehen in verkrampfter Hocharmhaltung wohl etwas übertrieben und habe jetzt vielleicht einen Tennisarm? Fühlt sich jedenfalls so an (nicht, dass ich schonmal einen gehabt hätte, aber die Gesundheitsforen im Internet sagen das hier). Hatte jemand der Leserschaft schonmal einen Tennisarm und kann mir Therapietips geben? Bei 69.000 Lesern pro Minute sollte das doch möglich sein!

IMG_3430
Kaum Zeit für’n Bild!

Ich habe leider auch nicht so viel Zeit, zu erzählen, dass meine Frau ja sagt, ich soll damit zum Arzt gehen, aber ich glaube, dass ich da nur 2 Stunden sitze und dann mit einem Voltaren-Verband wiederkomme. Das habe ich mir da schon selber draufgeschmiert. Selbst mit viel Einbildung und Placeboglaube hat es genau -nichts- bewirkt. Ist wahrscheinlich nur transparentes Silikon.

Der Arzt denkt dann vielleicht auch, das kommt vom Sport (heißt ja nicht Profilbiegearm), aber ich habe ja diese lästige Sport-Allergie! Meine letzte sportliche Tätigkeit, abgesehen vom Pflicht-Schulsport, war Handball bei den Minis mit sechs Jahren (davon habe ich übrigens immer noch Rücken). Der Schulsport war für mich eine dreizehnvierzehnjährige Odyssee und als ich ihn ein Jahr vor dem Abi endlich abwählen durfte, habe ich das Formular mit einem goldenen Stift ausgefüllt. In formvollendeter Dreistigkeit bin ich mal bei der Vertretungslehrerin die Aufwärmrunde mitgelaufen und dann in die Kabine abgebogen, um mich dem Rest der Sportstunde erfolgreich zu entziehen.

Ach, und welcher Pädagogik-Legastheniker hat sich eigentlich das wechselseitige Mannschaftswählen ausgedacht? Nicht nur, dass ich mich nicht entsinnen könnte, jemals selber hätte wählen zu dürfen, nein, ich wurde auch grundsätzlich als Letzter oder Vorletzter gewählt und habe dadurch tiefe Narben in meiner sensiblen Psyche davongetragen!
Aber immerhin habe ich es in den Jahren geschafft, Taktiken zu entwickeln, die ein Höchstmaß an Nicht-Anstrengung zur Folge hatten, so beispielsweise immer möglichst dort zu stehen, wo der Ball gerade nicht war oder es mit den Dehnübungen nun auch wirklich nicht zu übertreiben. Einzig das Laufen hat mir immer Spaß gemacht, und das würde ich auch bis heute, vielleicht, möglicherweise noch regelmäßig machen, wenn, ja wenn ich die Zeit hätte.

Ich habe leider auch zu viele Sportlehrer im Verwandten- und Bekanntenkreis, als das ich jetzt hier das Lästern anfangen könnte, beispielsweise, warum denn überhaupt die Begriffe Sport und Lehre bei so etwas in Zusammenhang gebracht werden („Hier habt ihr einen Ball! Zwei Stunden Fußball! Viel Spaß!“) aber ok, ich habe tatsächlich was gelernt beim Schulsport, wenngleich ich das auch an einer Hand abzählen kann:
– die Taktik beim Basketball (15 Minuten an einer Tafel in(!) der Sporthalle
– wie man Rock’n’Roll tanzt (ja, tatsächlich! Das brauche ich auch heute noch mehrmals täglich!)
– wie man pritscht und baggert beim Volleyball
– wie Völkerball geht
– wie Brennball geht.

Das einzige Argument, dass ich für den Schulsport gelten lasse, ist die körperliche „Ertüchtigung“ und die damit verbundenen gesundheitlichen Vorteile. Leider habe ich keine Zeit, mich jetzt noch weiter darüber auszulassen. Vielleicht schreibe ich mal ein Buch. Das ist generell eine gute Idee. Irgendwann kommt mal ein Heimwerkerbuch! Aber dafür braucht man glaube ich auch ganz schön viel Zeit?

Ich kann das jetzt aus Zeitgründen nicht erzählen, aber nächste Woche geht es auch baumäßig wieder weiter! Ein paar Streifen Beton gießen und GK-Decken spachteln und putzen! Danach geht’s dann allmählich vom Trockenbau in Richtung Bad und Küche. Auch gemauert (oder wie Opa gesagt hätte: gemüakert) wird mal wieder! Juchei! Diesmal ein runder Wannenträger und ein Innenwand-WC-Kasten (das habe ich davon, dass ich mich über Vorwandelement-Beplankungen beschwert habe). Außenfensterbänke stehen auch noch auf der Liste. Na, das klingt doch nach einer netten Beschäftigung. Und zwischendurch wird Rock’n’Roll getanzt.

Nicht dass ich Zeit hätte zum Bloggen, aber da ich hier grad sitze, nur so am Rande, fällt mir ein weiterer Vorteil von geölten Holzdielen auf: Immer wenn ich meinen ausgebauten und beholzdielten Dachboden betrete, umweht mich ein kerniger Laminatgeruch samtiger Holzgeruch. Bei lackierten Dielen ist das nicht der Fall, das wäre also noch ein Argument fürs Öl. Gut, vielleicht ist das auch nur am Anfang so, aber die Dielen liegen immerhin schon ein halbes Jahr und es riecht immer noch nach Wald. Moment, was ist das für ein Duftbaum?

Tja, jetzt habe ich mich doch wieder bei Euch verquatscht, hänge hier die ganze Zeit am virtuellen Gartenzaun herum und komme zu nix, weil man ja dann doch „von Höcksken auf Stöcksken“ kommt, wie der Ostwestfale sagt.

Und das mit dem Arm — ist bestimmt noch eine Spätfolge vom Schulsport.

 

Camping bei Heimwerkers

Tatsächlich hat mich die liebe Familie breitgeschlagen, das Pfingstwochenende im Zelt(!) auf einen Campingplatz im Wendland zu verbringen. Das Wendland, sonst hauptsächlich bekannt durch Castor-Transporte, ist aber auch landschaftlich durchaus reizvoll, der Campingplatz naturbelassen und gemütlich und nach einigen wenigen Modifikationen habe ich mich auch mit dem Zelten recht gut arrangieren können.

Natürlich bin ich einige Tage früher angereist, um mein Werkzeug und die allernötigsten Baumaterialien anzuliefern. Der dieselbetriebene Erdbohrer P-2000 erleichterte mir das Erstellen der Punktfundamente zur Verankerung der Zelte. Insgesamt mussten 94 Punktfundamente für die Zelte gefertigt werden. Damit man nicht unbequem auf einem Steinchen liegen muss, habe ich alle Grundflächen der Zelte ausgekoffert und Beton-Bodenplatten gegossen. Der Fließspachtel FS-15 von Sopro, von dem zwei Paletten von Baustoffhändler direkt zum 250 km entfernten Campingplatz geliefert wurden, sorgte für eine aalglatte Oberfläche und theoretisch hätte ich schon nach wenigen Stunden fliesen können, wenn meine Frau das nicht übertrieben gefunden hätte. 

Zur Stromversorgung habe ich glücklicherweise einen Hauptkasten im Waschhaus gefunden, dessen Plombe ich gut lösen konnte und an den ich dann 100m Erdkabel 5x4mm2 anschließen und per Mininbagger verlegen konnte. Praktischerweise konnte ich in den gleichen Schacht die Leitung für die Fußbodenheizung einbringen, die ich schleifenförmig in die Betonplatten eingebracht habe. 

Nach Aufbau und Verankerung der Zelte habe ich die Zeltwände wegen der kalten Nächte von innen mit Glaswolle ausgekleidet. Angenehme Nachttemperaturen lassen den permanenten Juckreiz schon nach wenigen Tagen vergessen. Leider habe ich das montieren einer Dampfbremse zeitlich nicht mehr geschafft, da das Aufrichten der Masten für die Flutlichtanlage doch anspruchsvoller war als ursprünglich gedacht. Ein Autokran war zu Pfingsten nirgendwo mehr zu bekommen! Die Familie verweigerte die Hilfe, jedoch konnte ich mit einem improvisierten Seil aus Schlafsäcken und meiner Anhängerkupplung schließlich gegen Mitternacht erste Erfolge vermelden.

Leider hatte die Firma für den Pool Lieferschwierigkeiten, so dass das Becken wohl erst in zwei Wochen dort eintrifft und ich sowohl den Bodenaushub als auch die Chloranlage nun quasi umsonst vorbereitet habe. Zuverlässiger war dagegen der Brennholzlieferant, der die acht Raummeter Holz in Gitterboxen pünktlich anlieferte.

Damit ich nicht den ganzen Urlaub werkele, habe ich mich entschlossen, das Gewerk Blockbohlensauna komplett abzugeben. Ohnehin hatte ich genug damit zu tun, die Fahrspuren der Lastwagen und Kleinbagger wieder aufzufüllen und für den Rollrasen vorzubereiten.

Unglücklicherweise wurden wir mittlerweile wegen der umfangreichen Bauarbeiten und des damit verbundenen Lärms und Gestanks des Platzes verwiesen und haben durch das nun auferlegte deutschlandweite Campingplatzverbot auch keine Ahnung, wo wir hin sollen. 

Also, wenn einer der Leser eventuell einen Unterschlupf (Gartenlaube, Holzhütte oder sowas…notfalls könnte ich auch ein wenig umbauen?) im Bereich Wendland für uns hätte, bitte ich um kurze Nachricht! 

Ich geh mich jetzt nur noch kurz um die Planierraupe kümmern, die in der Einfahrtsschranke feststeckt! Also, frohe Pfingsten!

Mathematik für Heimwerker

Willkommen zurück, liebe Bastler, Kleber, MaulschlüsselMitRohrVerlängerer, BauschaumInDieRitzenSchmierer und Acrylfetischisten! Ja, die Sommerpause war arbeitsreich, aber am Ende auch erholsam, insgesamt also durchaus ergiebig, ich habe sogar ein paar Tage Urlaub gemacht und dieses mal nicht nicht die Ferienwohnung umgebaut. Wobei man im Strandurlaub, auch ohne eigene Tätigkeit (hatte ja auch gar kein Werkzeug dabei! Nur die Drehbank und die Flex, für den Notfall) Menschen beobachten kann, bei denen das Heimwerkerherz höher schlägt. Beispielsweise die Familie im Strandkorb neben uns, die täglich ritualisiert eine Strandmuschel aufbaute. Sowas ist ja auch immer was für Heimwerker! Echte Kerle eben! Schau, oh Weib, ich zeige wie es geht! Harrrr, ich habe Feuer gemacht!

Eigentlich wollte ich wieder was ganz anderes erzählen, aber nur mal kurz, um sich einen Überblick zu verschaffen:

Die Familie, dreiköpfig, er: hager, leichenblass, bekleidet mit einer Speedo-Badehose, so um die 40; sie: unauffällig, dann noch einen Knaben von etwa 12 dabei. Und: die Strandmuschel. Hmm – Strandmuschel, ähnlich einem Zelt, bestehend aus Stoff, in dessen Schlaufen zwei Zeltstangen überkreuz eingeführt werden müssen, der Stoff wird dadurch gespannt und man kann dann mit dem aufgebauten Objekt, naja, kann man in den Sand stellen und sich reinlegen oder einfach anschauen oder was man mit Strandmuscheln halt so macht (ans Ohr halten und das Meer hören? Möglich!)

Vater breitet zunächst den Stoff aus, der Rest der Familie steht in militärisch anmutender hab-acht-Stellung daneben. Er gibt, mit einer Stimme wie Fips Assmussen(!), nur eine Terz drüber, nordischer Schlag, Befehle. Mutti steckt die Zeltstangen zusammen, Sohnemann wird angepflaumt: „Kannst Du nicht vielleicht auch mal helfen?“. In diesem Moment kam dann auch jedes Mal eine Windböe, die den Zeltstoff umherwirbelte. Fips tat mir dann immer ein bißchen leid. Der Junior sieht sich zum Aktionismus genötigt und fasst irgendwo unbeholfen an. „Da nich! Lass mal die Ecke da liegen! Hier muss erst hoch!“ Mutti hat die Stangen fertig und fasst ebenfalls irgendwo am Stoff an.

Eine Strandmuschel ist realistischerweise nicht zu Dritt aufzubauen. Je mehr Leute gleichzeitig daran herumreißen, desto schwieriger wird es. Erste Gleichung der Strandmuschel.

Mutti schiebt eine Zeltstange durch die falsche Lasche, Vati befindet sich unter der Muschel und Sohnemann fasst eine Ecke an. „Auf Spannung! Hier muss die doch erst durch! Siehst Du das nich?!“ Junior hat schätzungsweise, trotz täglichem Aufbaus, keine Vorstellung davon, wie das Ding fertig aussehen könnte.

Vati wird mittlerweile hektischer und hat immerhin ein wenig Farbe bekommen (rotes Gesicht vor Wut), der Wind nimmt auch zu, Sohnemann hält konsequent immer die falsche Seite fest oder dann die richtige Seite in die falsche Richtung, nach einiger Zeit ist aber zumindest eine Stange reingefummelt. Fips Asmussen wird immer lauter: „Nee, du musst da anfangen! Mensch Kerl! Kerl Mensch! Jetz.. Neiiin! Da noch durch! Zurück!“

Ich liege im Strandkorb und philosophiere: Eine Zeltstange, bestehend aus Einzelteilen, wird sich beim Zurückziehen in ebensolche auflösen. Zweite Gleichung der Strandmuschel. Kam auch genau so.

Nach erfolgreichem Einführen der zweiten Stange müssen alle vier Stangenenden in dafür vorgesehene Löcher der Bodenplane eingeführt werden. Fips: „Das mach ich jetz! Geht mal weg!“

Wird die nicht vorgebogene Zeltstange, die in Loch A schon halb drin steckt, ins diagonal gegenüberliegende Loch B gesteckt, neigt sie dazu, aus Loch A wieder herauszuspringen. Dritte Gleichung der Strandmuschel. So ein Pech! Aber lustig.

20-30 Minuten nahm dieses Ritual jeden Tag ein. Stand das Ding dann endlich, lehnte sich Fips in Speedo an den Strandkorb, ließ den Blick übers weite Meer streifen und sprach, als wäre nichts gewesen, zum Nebenstrandkorb, der das Treiben ebenso beobachtete: „Schon praktisch die Dinger, wa?!“

IMG_3593
darum geht es eigentlich! Bei der Renovierung damals stikt getrennt: links Urzustand, rechts schon hübsch
Aber das, wie so oft, nur am Rande. Ich habe ein wenig Handwerksentzug und werde daher mit einem kleinen Projekt starten, das ich schon lange vor mir her schiebe: Die Vervollständigung des Treppenhauses. Auch nach erfolgtem Dachbodenausbau sieht die obere Hälfte des Treppenhauses noch sehr unfertig aus, und sicher könnten die Bauretter hier einige schockierende Bilder drehen. Die Dachschrägen sind noch ungedämmt und das wird auch so bleiben, da ich wegen der geringen Höhe nicht mehr viel draufbauen kann, oder ich lade nur noch Pygmäen ins Gästezimmer ein. Die Dämmung erfolgt dann von außen, wenn das Dach mal gemacht wird, und ja, es wird wohl nicht mehr so ewig dauern. Also ist es „nur“ das Beplanken einer Wand (an die man schlecht rankommt), einen zusätzlichen Schalter fürs Flurlicht nebst Lampe einbauen, den Reibeputz (2 oder 3 mm? Irgendwie sowas) des Flures nach oben hin fortsetzen, Treppengeländer anstreichen und Stufen mit Teppich belegen. Sollte ja an einem Vormittag gemacht sein.

IMG_3591
So soll es oben dann auch mal werden…

 

IMG_3595
und so ist es jetzt 🙁

 

IMG_3596
der schon renovierte Teile könnte bei der Gelegenheit von unten auch gestrichen werden…

 

Da der untere Teil des Treppenhauses schon fertig ist (also Teppich und hübsch und so) wird das Abkleben und Abdecken entsprechend sorgsam ausfallen müssen. Und auch, mit welcher waghalsigen Konstruktion ich die oberen Bereiche erreiche, weiß ich noch nicht ganz genau. Wichtig ist, dass ich jetzt erstmal anfange! Das wollte ich gerne einschieben bevor die nächsten größeren Projekte wie Badezimmer, Häuserzeilen und Kirchturmschiefern auf der Agenda stehen.

Achja, und mein Buchprojekt: „Die Gleichungen der Strandmuschel. Ein Kompendium.“

 

Leser fragen – dannwollenwirmal antwortet

Aufgrund der großen Beliebtheit und scheinbar auch des Informationsbedarfs im Heimwerkerland ist hier ein neuer Teil der Rubrik „Leser fragen – dannwollenwirmal antwortet“. Ich habe Suchmaschinenanfragen, mit denen Leute auf meinem Blog landeten, zufällig ausgewählt und werde diese Fachfragen nun gewohnt kompetent erläutern.

„fußboden hat zuviel gefälle jetzt stehen die möbel schief“
Nicht gleich verzweifeln! Es hat sicherlich auch viele Vorteile:
-umgestoßene Getränke laufen in eine Ecke ab
-Schranktüren gehen automatisch auf und zu
-andere schiefe Dinge in der Wohnung fallen weniger auf
-man braucht keine Wasserwaage anzuschaffen

„mäuse in zwischenwand bauschaum“
Na, endlich eine Anwendung für Bauschaum, die wir hier noch nicht hatten! Bauschaum als Mausefalle des 21. Jahrhunderts; auch denkbar für die nachhaltige Vertreibung von Ratten, Wespen, Schwiegermüttern und mittelgroßen Raubkatzen.

„schrauben fassen gibt nach nicht cw profile“
Ein bekanntes Problem! Die Lösung ist jedoch einfacher als man denkt, mit drei einfachen Schritten gibt fassen Schrauben nach:
1. nicht fassen schrauben nach
2. nicht cw profile
3. gibt nach nicht
fertig!

„www.wann wurde bauschaum erfunden.de“
Ja, warum habe ich mir diese Domain noch nicht gesichert?
Tatsächlich ist der Bauschaum so alt wie die Menschheit selbst. Bereits in der Steinzeit wurden Höhlen und erste Werkzeuge aus Bauschaum modelliert. Letztendlich hängen alle wichtigen Erfingungen wie Feuer, das Rad, oder Baupfusch, unmittelbar mit dem Bauschaum zusammen. Vor der Erfindung von Panzern und anderer Artillerie wurden wichtige Kriege praktisch nur mit Bauschaum entschieden. Heutzutage findet Bauschaum allerdings fast nur noch Verwendung beim Einkleben von Bildern in Fotoalben.

„gibts knallt hinter trockenbau runter“
Ach naja, hinterm Trockenbau darf doch wohl mal was runterknallen! Knallt da Gips? Oder gibts das? Gibs doch gar nicht.

„wer spachtelt nachdem der elektriker da war“
Immer der, der fragt!

„was kann man als türsturz benutzen“
Nun, am Besten benutzt man einen Türsturz. Oder irgendwas anderes, das man grad so findet. Ein alter Heizkörper macht sich immer gut, oder ein Damenfahrrad.

„hohlwanddosen mit bauschaumeinbauen“
ARRGGGHHHH WARUM ZUR HÖLLE?!??!?!  Ja, geht, kein Problem, klar.

„was ist besser verputzrn oder einmannplatten“
Hmm, Einmannplatten verputzen?

„fussleisten mit bauschaum befestigen“
Hab ich probiert, ist doof.

„fachbegriffe bauen“
ok, here we go:

jackeln-tönstern-jickern-felmern-kelftern-mumpen-braten-schmieren-schengeln-klöppeln-matschen-ömmeln-fummeln-känstern-jückern-patschen-möllmern-ködeln-röntern-wöltern-muckeln-klappern-knöseln-prokeln-schubbern-dengeln

…um nur die wichtigsten zu nennen.

 

 

 

 

Einen Schuppen umdrehen

Ich bin ja tatsächlich gerade im Pinselfieber, und nachdem der Zaun vorm Haus einen neuen Anstrich bekommen hat, ist nun das Gartenhäuschen dran. Das haben wir damals zusammen mit dem Haus ‚erworben‘ und es führt seitdem ein eher tristes Dasein in der hinteren Gartenecke, gefüllt mit ein wenig Gerümpel und Kinder-Gartenspielzeug und auch zugegebenerweise nicht besonders gepflegt.

Das Problem des Häuschens ist nun allerdings: es steht falschrum. Warum auch immer. Zum Garten hin gibt es diese Ansicht:

IMG_3741
eigentlich die Rückesite!

während die Vorderseite dahinter ist:

IMG_3743
Eingang

Fakt ist: Das Ding müsste mal umgedreht werden. Fakt ist aber auch: Alles auseinanderzubauen und richtig wieder hinzusetzen ist mir nicht nur zu aufwändig, ich habe auch starke Zweifel daran, ob man es nach all den Jahren wieder passend zusammengefügt bekommt.

Da ich ja von Berufs wegen Zugang zu bühnentechnischem Material habe, kam mir dieser Einfall:

IMG_3744
grobe Skizze!

Um das Häuschen ein Traversengerüst gebaut, in der Mitte ein Kettenzug, und das Häuschen am unteren Rand befestigt, angehoben, umgedreht, wieder abgesetzt. Da ich aber noch nie ein solches Haus aufgebaut habe, weiß ich nicht, ob die gewöhnlich am Boden verankert sind? Wenn das einer meiner Leser weiß, bitte aufklären!

Ein vergleichbarer Schuppen wiegt etwa 300-400 kg, das müsste also mit einem 1000 kg-Kettenzug möglich sein. Vielleicht reicht anstelle des Gerüstes auch einfach eine Hilfsstrecke auf zwei Liften, die jeweils 200 kg können.

IMG_3742
Eine Wand ist schonmal gestrichen! Schwedenrot.

Also, hiermit mein Aufruf an die geschätzte Leserschaft:
– wer weiß, ob so ein Gartenhaus verankert ist, und wenn ja, wie?
– wer hat Erfahrungen im Versetzen von Gartenhäusern?
– wäre ein Kran einfacher? Wer hat einen Kran zuhause?
– werde ich nach dem Umdrehen nur noch einen Haufen Schrott haben? (der aber immerhin richtigrum ist)
– hat das Falschrum-Stehen vielleicht auch Vorteile, die mir nicht bekannt sind?
– Wäre es nicht auch möglich, das Haus auf einem Bauschaum-Kissen zu drehen?
– oder an allen Ecken anheben und Rollen druntersetzen?

Ich freue mich auf Eure Ideen 🙂

Schönen Sonntag!

Was Heimwerker bewegt

Während ich noch halb in der Schockstarre wegen des Suchbegriffs „kann mann eine lüsterklemme so gut isolieren das man sie einputzen kann“* verharre, fiel mir auf, dass es Suchbegriffe gibt, die seit Monaten Jahren immer wieder kommen und die die Heimwerkerherzen offenbar nicht loslassen. Eine Top-10-Auswahl davon möchte ich diese Woche mal kompakt, und so seriös wie es mir irgendwie möglich ist, beantworten.

*nein! Setz eine Unterputz-Abzweigdose!

Übergang Drempel-Dachschräge
Dies ist tatsächlich ein Dauerbrenner. Ich habe es hier ausführlich beschrieben, abgekürzt: Gewebeband einspachteln. Mein so gemachter Drempel ist mittlerweile etwa ein Jahr alt und es ist nicht der kleinste Riss zu sehen.

Trockenbauprofile Dachschräge
Das habe ich u.a. mal hier ausführlich beschrieben. Man nimmt dafür  CD-Profile, ich habe sie mit Direktabhängern an den Sparren befestigt. Und ja, es ist nicht so einfach, eine Dachschräge mit einem Laser auszurichten. Denn der möchte nur waagerecht oder senkrecht 🙂 Vereinzelt gibt es Laser mit Neigungsfunktion, aber die sind selten und teuer. Ich habe mich damals mit der Lock-Funktion und Wandhalterung beholfen; aber es funktioniert auch, das obere und untere Profil anhand des Abstands zum Sparren gleichmäßig zu befestigen und dann mit einem langen Richtscheit die Zwischenprofile einzumessen.

Wannen/Duschen auf Holzbalkendecke
Eine Badewanne auf einer Holzbalkendecke ist gewichtsmäßig tatsächlich kein Problem. In eine Durchschnittswanne passen etwa 150 Liter, und dasselbe Gewicht bringt der dicke Onkel Walter auf die Waage, der darf sich da oben ja schließlich auch hinlegen!
Ein größeres Thema ist da die Abdichtung. Holzbalkendecken müssen vor Nässe geschützt werden, und Fliesen alleine reichen da nicht! Unter den Fliesen muss eine Dichtung eingebracht werden, das habe ich hier und hier ausführlich beschrieben.
Bodengleiche Duschen in Holzbalkendecken sind schwierig, aber nicht unmöglich. Entweder per Workaround in ein Podest eingebettet (wie hier – finde ich nach wie vor schick, aber eben nicht wirklich barrierefrei) oder mit speziellen Duschboards wie hier.

Rollos für Dachfenster
Während ich den Trockenbau rund um’s Dachfenster hier und den eigentlichen Einbau hier beschrieben habe, kann ich Rollomäßig zum Beispiel die Seite  dachfenster-rollo-shop.de empfehlen. Zu Velux-Fenstern passen die Original-Rollos einfach am Besten. Auch wenn ich sonst Freund des örtlichen Fachhandels bin, hier ist das Internet leicht im Vorteil, denn es dauert nur wenige Tage bis man die Sachen (versandkostenfrei) zu Hause hat. Mein letztes Plissee vom örtlichen Heimwerker-Maler-Fachmarkt hat drei Wochen gedauert.

Vorwandelement verkleiden
Doppelt beplanken! Trockenbauschrauben mit Bohrkopf!
Ausführlich? Hier 🙂

Wand sackt ab / Setzrisse
Gegen das Absacken als Solches habe ich hier mal einen ausführlichen Bericht geschrieben. Zu den Setzrissen habe ich neulich in Schwiegervaters Maurerbuch (also in diesen alten Fachbüchern gibt es Tips, da kommt das Internet nicht mit!) folgendes erfahren: Man rührt eine dünne Betonschlämme an und stellt ein Brett vor den Riss in der Wand. Dieses Brett wird dann etwas verkeilt und dann von oben die Schlämme in den Riss gegossen. Am nächsten Tag das Brett weggenommen und siehe da, der Beton hat sich vorzüglich in den Riss geschmiegt! Das Alles natürlich erst, nachdem man die Ursache für den Riss beseitigt hat, sonst muss man das jede Woche machen…

Reihenfolgen
Erst Wandfliesen, dann Bodenfliesen
Erst Nassbau, dann Trockenbau
Renovieren (in der Regel!) von oben nach unten
Erst Wandputz, dann Decke abhängen
Erst Estrich, dann Trockenbauwände draufstellen
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen 🙂

Sturz
Das ist auch ein Dauerbrennerthema! Hier habe ich beschrieben, wie ein großer Stahlträger eingebaut wird. Oft kommen fragen, wie lange die betonierten Auflager trocknen müssen – bei dieser Baustelle haben wir die Baustützen drei Wochen dringelassen und vorher, 1-2 Tage nach dem Einbau, keine Erschütterungen im Haus veranstaltet. Und was soll ich sagen? Der Sturz hält heute noch 🙂
Wie ein kleinerer, gemauerter Sturz eingesetzt wird, habe ich hier beschrieben. Achtung: nix für oblatendünnes Halbwissen! Don’t use Bauschaum! Im Zweifel lieber jemanden fragen, der sich damit auskennt!

Abziehschlitten kaufen / selber bauen
Das Ding gibt es hier, es kostet 46 Euro, also so viel wie ein Kinobesuch mit Popcorn (uff!), und selber bauen, auch wenn es täglich 84.000 mal gegoogelt wird, halte ich für schwer machbar und noch weniger rentabel. Gutes Werkzeug ist einfach die halbe Arbeit, und das Ding ist schon eine gute Idee (was das ist? hier, hier und hier.) Wobei ich letztens mit der Methode, die ich hier beschrieben habe, noch besser zurecht gekommen bin.

Heizörper befestigen Gipskarton
Gipskartondübel von Würth! Hier!

 

Ja, so rückblickend ist auf dieser Seite schon eine ganz schöne HalbWissens-Sammlung entstanden. Ursprünglich mal nur als DachbodenAusbauBlog gedacht, ist im Hintergrund heimlich, still und leise der zweite Blog-Geburtstag vorbeigezogen (erster Eintrag: September 2013!) . Und was haben wir seitdem nicht alles erlebt, liebe Leser? Häuser umgebaut, Badezimmer auf links gezogen, Steine eingerissen und Sicherungen eingebaut; Wände vorm Absacken gerettet, verputzt und ganz viel Mumpe in die Ecken geschmiert. Gestemmt, geflext und geblutet, gezeltet, gedichtet, zusammen gelitten, gewint und gelacht, Urlaub gemacht und Weihnachten gefeiert. Und über Baumärkte gelästert! So!

Wenn ich mich so umschaue, gibt es gar nicht so viele Heimwerkerblogs, die an die Substanz gehen!? Während ich mit der Flex durch die Wand ziehe, werden andernorts eher Pinwände und Fensterbilder gebastelt. Aber es ist auch okay, wenn ich etwas quer zum DoItYourself-Trend liege.

Ich hoffe einfach, dass meinen Lesern jeden Sonntag allein durch die Lektüre von dannwollenwirmal der Geschmack von Baustaub auf der Zunge liegt.

Und solange das so ist, mach ich einfach genau so weiter!

 

sp

84 Jahre

Daraus, dass ich kein großer Fassaden-Dämm-Freund bin, habe ich ja hier nie einen Hehl gemacht. Und doch muss ich mich unweigerlich mit der Thematik beschäftigen, wenn bei uns nächstes Jahr die Dacherneuerung ansteht. Denn natürlich kann ich nicht einfach im Liegestuhl liegen und den Dachdeckern zuprosten, ich nutze natürlich die Gunst der Stunde und vor allen die Gunst des Baugerüsts, um die Fassade zu erneuern. Sprich: Schadhaften Putz entfernen, neuer Grundputz mit Armierungsgewebe und dann einen Strukturputz als Finish.

Tatsächlich fordert die EnergieEinsparVerordnung 2014 eine Fassadendämmung, wenn der Außenputz auf einer Fläche von mehr als 10% erneuert wird (§9 Abs.1) Die Auslegung, die ich hier gefunden habe, sagt zum Glück, dass eine Erneuerung des Außenputzes nur vorliegt, wenn auch tatsächlich der alte Putz komplett abgeschlagen wird. Das ist bei mir dann nicht der Fall, also komme ich wohl drum herum. Ansonsten würde mir ein Bußgeld von bis zu 50.000 € drohen (Schluck!).

Es ist ja nicht so, dass es nicht schon mal fast so weit gekommen wäre – als wir das Häuschen 2011 gekauft haben, sprach sowieso alle Welt von Fassadendämmung und WDVS, kritische Stimmen gab es eigentlich gar nicht und auch ich habe insgesamt drei Angebote von verschiedenen (und ich glaube auch verschieden kompetenten) Firmen dazu eingeholt.

Was sollte gemacht werden?
Die Fassade wird komplett eingerüstet, der vorhandene Putz wird dann per Hochdruckreiniger von Verschmutzungen und losen Beschichtungen befreit. Soweit so gut, alles Arbeiten, die auch bei der normalen Putzrenovierung anstehen werden. Aber dann: Alle bestehenden Fensterbänke werden fassadenbündig (schönes Wort) abgeschlagen und fachgerecht entsorgt. Meine schönen (ok, im Moment sind sie nicht so schön) Steinfensterbänke, die sogar einen Weltkrieg! überstanden haben, werden also den Malermeister B. nicht überstehen und fassadenbündig fachgerecht irgendwo hin entsorgt. Nebenbei übrigens muss alles, was irgendwie am Haus angebaut ist, entfernt werden. Angefangen von Türschild und Briefkasten (leicht) bis hin zum kompletten Vordach über der Hintertür (Uff!) und auch die seitliche Überdachung zur Garage (nee!).

Weiterhin ist es bei uns so, dass die Fensterlaibungen, wie es damals hieß „nicht viel hergeben“. Klebt man also dort eine Dämmplatte rein, und sei sie noch so dünn und hocheffizient, wird sie wohl ins Fenster ragen. Also wurde angeboten, 66,2 lfm Fenster- und Türlaibungen auszustemmen und natürlich auch wieder fachgerecht zu entsorgen. Rückblickend hege ich große Zweifel, erstens an der Sinnhaftigkeit tatsächlichen Dämmwirkung (ich nehme eine Menge Bausubstanz weg und klebe dafür Dämmung rein, wie viel Mehrwert kommt am Ende dabei heraus?) und zweitens an der statischen Substanz: denn wie wir hier mal festgestellt haben, lieber Leser, hat der gemeine Sturz ein Mindestauflager von nur 115mm. Wenn da nun noch was weggestemmt wird, entsorgt sich vielleicht auch einfach mal der ganze Fenstersturz von selbst, nur nicht so fachgerecht?

Bei einer anderen Firma wird diese Tätigkeit dann auch explizit als Azubistunden angeboten, der darf dann also die Laibungen ausstemmen, na herzlichen Glückwunsch.

Das ganze Objekt würde dann mit 160mm Dämmplatten verkleidet, also geklebt und gedübelt; hinten habe ich drei Fenster, die sowieso nur 30cm breit sind, dann kann man sich dann vorstellen, wie traumhaft das aussehen wird. Es wird dann armiert und gespachtelt, den Abschluss bildet ein Dekorputz und die Steinfensterbänke weichen dann modernen Alu-Fensterbänken.

Die bekannte Suchmaschine G. findet über 45.000 Einträge zu „WDVS Schäden“; Artikel, die über Schäden durch Dämmung berichten gibt es reichlich, denn von möglichen Brandlasten und Umweltschäden bei der Entsorgung mal abgesehen, wird die Gebäudehülle dadurch auf jeden Fall deutlich luftdichter, das kann ohne das ständige Lüften oder ein Lüftungssystem schonmal problematisch werden (siehe hier); von Problemen mit Schimmel, Algen, Kältebrücken usw. wird immer wieder berichtet (Links? Links, Links, und auch diese spezielle Homepage im Retro-Design 🙂 ). Von Langzeitfolgen weiß man noch gar nicht viel, außer, dass sich regelmäßig Fassaden über die Jahre und Jahrzehnte mit Wasser vollsaugen können.

Sicherlich häufen sich die Probleme bei nicht fachgerecht ausgeführten WDVS, aber auch bei den Fachgerechten packe ich mein Haus in eine luftdichte Hülle ein. Und das widerstrebt mir schon vom Gefühl her!

Die immowelt stellt bei der Gelegenheit in ihren recht lesenswerten News fest, dass sich die energetische Sanierung, hier im Bezug auf den Verkaufwert, kaum rentiert. Der Artikel zeigt außerdem, dass auch bei vermieteten Wohnungen nur 32% der Makler an einen höheren Mietpreis durch Sanierung glauben.

Apropos rentabel: Während ich die gut gemachte Dachdämmung (bzw. Dämmung der oberen Geschossdecke) nach wie vor begrüße, ist die Fassadendämmung die teuerste Maßnahme mit vergleichweise deutlich geringerem Effekt. Butter bei die Fische?

Die drei von mir eingeholten Angebote beziehen sich auf eine Fassadenfläche von 220 m². Kosten:
Firma 1: 27.011, 24 €
Firma 2: 26.717,89 €
Firma 3: 21.761,00 €

Achja, die letzte Firma gibt es mittlerweile nicht mehr (einmal mehr der Beweis, das sich billige Preise auf Dauer nicht durchsetzen).

Für mein nicht-fassadengedämmtes Häuschen zahle ich rund 1776 € Gas im Jahr; davon mal einen Anteil von 10% fürs Warmwasser abgezogen, bleiben rund 1600,00€. Die WDVS-Lobby Industrie wirbt mit Einsparmöglichkeiten von 30%, ich halte maximal 20% für realistisch, macht also eine jährliche Einsparung von 320 €. Die Fassadendämmung hätte sich also bereits nach gut 84 Jahren armotisiert!

Puh, jetzt bin ich gerade selber etwas baff, dass 84 Jahre dabei herauskommt? Ich hätte mit der Hälfte gerechnet und das schon als viel zu lang empfunden. Habe ich mich verrechnet? Liest hier jemand mit, der besser rechnen kann? Nein , ich glaube, es ist tatsächlich so. Klar kann man noch argumentieren, dass das Gas sicher irgendwann teurer wird; aber es müsste schon mehr als viermal so teuer werden, damit es bei mir eine halbwegs realistische Armotisierungszeit gäbe. Und wenn Gas viermal so teuer ist, lässt man sich vielleicht auch irgendwas besseres einfallen, als die Häuser noch dicker einzuwickeln.

Übrigens: selbst die Hohlwanddämmung, die ich kurz angedacht hatte (und bei deren Anbietern es noch mehr schwarze Schafe gibt als beim WDVS), würde sich, legt man Kosten von rund 5000,- zugrunde, erst nach über 15 Jahren armotisieren. Und die Fassadendämmung, ha, hab ich auch nochmal kurz gerechnet, kostet 84 Jahre lang etwa 88 Cent pro Tag, also rund nen Euro. Dafür kann man sich jeden Tag einen Einkaufswagen kaufen!

Gibt’s alles nicht! Schluss, Aus, Ende! In 84 Jahren bin ich 120! Da werde ich sowieso frieren, ob mit Dämmung oder ohne! Aber dann sitze ich zufrieden in meinem Sessel und schaue hinaus auf den Garten, wo meine hundert Enkel Kricket spielen, oder so. Und vorne auf dem Hof parken 27.000 Einkaufswagen.

 

Der dannwollenwirmal-Jahresrückblick

Statistisch gesehen sind die Zugriffszahlen auf diesen kleinen Anti-Besinnlichkeits-Blog zu Weihnachten immer am niedrigsten. Besonders der Heiligabend sticht hier negativ hervor. Scheinbar brauchen an diesem Tag nur wenige Menschen Ratschläge hinsichtlich Mauerdurchbrüchen und kleinen Sprengarbeiten (wobei das auch sehr schön sein kann, siehe diese Geschichte!)

Also, lieber Leser, wir sind heute absolut unter uns, nur wir beide, und werden mal schön das vorangegangene Jahr Revue passieren lassen.

Anfang des Jahres habe ich mein Dachboden-Ausbauprojekt fertiggestellt. Holladiewaldfee, das hat mich recht lage beschäftigt; rückblickend muss ich sagen: Irgendwie doch alles richtig gemacht. Es sind die beiden schönsten Räume im Haus, und ich hoffe nicht, dass die Kinder so bald auf die Idee kommen, nach dort oben umziehen zu wollen.

Weiter ging’s sofort mit der nächsten Baustelle: Die Stabilisierung eine rissigen Wand mit einem Hilfsfundament, viel Bewehrung, noch mehr Beton und schmissigem Putz. Was daraus geworden ist? Nun, die Wand steht immer noch (wer hätte das gedacht…), ist mittlerweile grün angestrichen und weist keinerlei Risse mehr auf. Hurra!

Neue Spielzeuge gabs auch: Mein Lax 400-Laser erfreut sich ebenso bis heute großer Beliebtheit wie der Mörtelquirl. Beides, und noch viel mehr, habe ich dann im frühen Frühjahr benutzt, um das Badezimmerprojekt „aus zwei mach eins“ umzusetzen. Ein Altbau voller Herausforderungen, mit ganz schön viel Arbeit, aber einem tollen Ergebnis. Das Häuschen ist mittlerweile vermietet und man erfreut sich nahezu täglich an dem schönen Badezimmer. Also wirklich, nur gute Taten dieses Jahr!

Nachdem ich zwischendurch neue Werkzeugkisten gebaut habe, feierten diese gleich Premiere bei einem etwas umfangreicheren Bauprojekts; hier ging’s los mit dem Dachanschluss, weiter mit über 100 m² Trockenbaudecke mit Reibeputz, ein wenig Elektro, etwas Putz und noch so diesem und jenem. Leider konnte ich die Flieserei nicht mehr machen, da im Sommer der Hauptjob erbarmungslos zuschlägt und ich dann kaum noch Zeit finde, die morgendlichen Streifenfundamente im Vorgarten auszuschachten. Das Häuschen ist mittlerweile bewohnt und auch hier erfreut man sich quasi minütlich an den schönen Decken; man munkelt, dass es nächstes Jahr im Obergeschoss weitergeht. Wenn dem so sei, lieber Leser, werden Sie es als erstes erfahren.

Im Sommer gab’s dann neben ein paar Campinggeschichten und dem ersehnten Makita-Radio eine „Sommerpause“ mit Wiederholungen von Klassikern. Nach dem Päuschen ging’s dann auch gleich in die Vollen: Die Renovierung des Treppenhauses stand an, und da wurden wirklich alle Register gezogen: Seit Jahrzehnten verborgene Holzvertäfelungen, Überkopf-Putzarbeiten, Teppichverlegung und ganz viel Pinselei hielten mich doch einige Tage auf Trab, wobei so eine Baustelle mitten im Haus wirklich nicht sonderlich komfortabel ist. Aber auch das Ding ist fertig, und da freue ich mich wirklich, sagen wir, einmal die Woche, wenn ich die neue Treppe hochgehe (also ich gehe da öfters hoch, aber man kann sich ja nicht jedes mal freuen. Oder doch?)

Wenn ich mich dann zwischenzeitlich noch unterfordert fühle, fahre ich irgendwo zum Spachteln hin. Da wurde ja eine Garage zum Büro umgebaut, ein interessantes Projekt, in kurzer Zeit fertiggestellt.

Apropos interessantes Projekt: Ein Highlight war sicherlich die Schuppendrehung bei uns im Garten. Wenn ich das irgendwem erzähle, ernte ich zunächst immer ungläubige Blicke. Aber es geht! Mal eben anheben und umdrehen, das ganze Ding. Fotografisch dokumentiert und mit Fakten untermauert. Der Schuppen ist mittlerweile hübsch gestrichen (wobei, die Rückseite fehlt ehrlicherweise immer noch…) und aufgeräumt. Wie viel Platz da plötzlich drin ist!

Was war noch? Eine (für mich) neue Putztechnik habe ich vorgestellt; danach ging’s dann an ein weiteres Bad-Projekt: In zwei Wochen wurde die 70er-Jahre-Nasszelle in eine Wellnessoase allererstes Güte verwandelt. Bis auf eine kleine Fugenverbesserung gab es auch hier „nix zu meckern“ und die Herrschaften erfreuen sich auch beinahe täglich an dem neuen Badetempel.

Den Jahresabschluss bildete dann die Kronenlampe für meine Tochter, die übrigens tatsächlich sehr gut ankam; von meiner besseren Hälfte wurde sie noch mit Glitzersteinchen aufgehübscht:

IMG_3946
Kronenlampe

Und weil ich einfach nicht aufhören kann, habe ich die Tage vor Weihnachten noch genutzt, um einen Flur (nicht meinen Flur) zu renovieren: Decke abhängen, Wände und Decken mit Reibeputz gemacht (2015 war wohl das Jahr des Reibeputzes, da sind einige Eimer durchgegangen!). Besonders ärgerlich übrigens, wenn noch ein halber Quadratmeter fehlt und man deshalb nochmal zum Baustoffhändler fahren muss. Aber, selber Schuld, irgendwie. Hier noch ein nachher-Foto, leider habe ich vorher vergessen:

IMG_3955
Flur, nachher.

Was bringt das neue Jahr? Nun, Anfang des Jahres soll es wohl in besagtem Obergeschoss weitergehen; bei uns zuhause ist 2016 das Dach geplant, das neu gedeckt werden soll. Idealerweise will ich dann direkt die Fassade machen. Und noch so? Vieles kommt sicher überraschend, so wie dieses Jahr. Ich bin selbst gespannt, welche Herausforderungen noch so warten mögen. dannwollenwirmal wird auf jeden Fall wie gewohnt berichten 🙂 Allen Lesern einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr, mit immer einer Handbreit Bauschaum unter’m Kiel!

 

Für die Tonne!

Jessas-maria-und-josef, ist denn jetzt wirklich diese Mülltonne schon wieder fast voll? Mache ich was falsch? Bin ich irgendwie unnormal? Nur ganz kurz, bevor ich über das aktuelle Bauprojekt berichte, ist es denn wohl in den Kommunen der werten Leserschaft auch so, dass der blöde Restmüll nur alle vier Wochen, also nur ALLE 28 TAGE geleert wird? Und Papier übrigens auch! Nur die Biotonne wird gefühlt täglich zweimal geleert. Oh, alter Apfel drin, zack, Ausleeren. Und das andere muss ich quetschen und drücken!

Neulich bin ich in die Papiertonne reingeklettert. Das darf aber wirklich keiner wissen. Es ist übrigens auch nicht erlaubt. Wenn man den Müll selbst vorkomprimiert, erschleicht man eine Leistung, für die man nicht bezahlt hat. Oder so. Dabei ist es gar nicht so einfach, eine Papiertonne zu erklimmen und dann reinzusteigen, ohne sich zu verletzen oder mit dem ganzen Schlamassel umzukippen. Ich bin ja nun auch keine 18 mehr! Unter einigen rhytmischen Bewegungen habe ich das Papiervolumen tatsächlich auf etwa zwei Drittel reduzieren können.

Dabei habe ich mich allerdings ins eigene Fleisch geschnitten: Die untere Papierhälfte habe ich so dichtgetrampelt, dass daraus ein papierender Pfropf geworden ist, der eine feste Verbindung mit der Tonne eingegangen und deshalb auch beim Ausleerungsvorgang einfach drin sitzen geblieben ist. Was für ein Debakel! Nun hatte ich ja noch weniger Platz für meinen Papiermüll zur Verfügung!

Vielleicht habe ich zu viel Müll? Ich will das nur kurz mal darlegen, bevor es wieder um Bauthemen geht. Es ist ja nicht so, dass wir nicht sortieren würden. Jedes Fitzelchen wird sortiert. Der gelbe Sack, haha, dessen Kapazität ist ja quasi unbegrenzt, wenn man genug Sackrollen hat. Eine Rolle gelbe Säcke bekommt man ganz einfach im Bürgerbüro der Stadtverwaltung nach Ausfüllen eines dreiseitigen Formulars, kurzer Befragung zur Dringlichkeit, Vorlage von Impfausweis, Reisepass und Wäschebon, nicht zu vergessen der umfangreichen Wartezeit, aber eben auch jeder nur EINE ROLLE! Die gelben Säcke sind dabei so dünn, dass man schon beim abreißen von der Rolle höchste Vorsicht walten lassen muss und man jeden scharfkantigen Joghurtbecher vorher etwas rundschleifen sollte. Wäre der Sack noch dünner, könnte man den Müll auch einfach so an sie Straße kippen und gelb ansprühen.

(ok, der war geklaut, aber einfach gut 🙂 )

Interessanterweise ist das Aufkommen von Kunststoffmüll seit Einführung des dualen Systems gestiegen. Kein Wunder: Man fühlt sich gut, wenn man eine Kunststoffverpackung in den gelben Sack tut. Ich habe dann das Bild vor Augen, dass der Sack von einer Art Trümmerfrau geöffnet und jedes Teil sorgfältig im Sonnenlicht hin- und hergedreht wird. Ach, dieses ist ja nett, das machen wir ein bißchen sauber, dann geht das wieder. Und aus dem hier können wir was neues schmelzen! Sprich, man tut jedes mal was Gutes, wenn man Plastik vergelbsackt! In der Realität wird das Zeug wohl genau so verbrannt wie der Restmüll.

In den Restmüll mag ich nicht reinklettern! (War ja sowieso ne doofe Idee) Ich habe ja auch schon größere Tonnen bestellt. Der Vorbesitzer hatte 80l-Tonnen für Papier und Restmüll, da habe ich vorletztes Jahr Papier und letztes Jahr Restmüll auf 120l gewechselt. Aber erstens ist das Wechseln nicht so einfach; man bekommt einen Wechseltermin, an dem die leere Tonne an der Straße zu stehen hat, das heißt der Müll muss bis dahin anderweitig zwischengelagert werden. Nunja, das kriegt man irgendwie hin, nur beim Biomüll wäre es doof, aber der wird ja stündlich geleert.

Davon abgesehen finde ich es auch nicht richtig, noch größere Tonnen zu besorgen! Ich will nicht ungewöhnlich viel Müll produzieren!
Vermeiden? Mal überlegen…Papier: eine Tageszeitung und eine Wochenzeitung, das macht schon viel voll, allein die ganzen Werbeprospekte der Tageszeitung. Und wehe, es sind mal größere Kartons da, oder wie jetzt, die Papier- und Verpackungsflut nach Weihnachten. Da muss dann mal eine Extratour zur Deponie (wo Papier immerhin kostenlos ist) eingeschoben werden.

Biomüll könnte ich vermeiden! Wir haben ja einen Komposthaufen. Aber Biomüll ist ja nicht das Problem. Restmüllvermeidung? Da ist auch mehr geworden, seit wir eine Katze haben. Ab und zu mal Reste vom Werkeln (wollte ich nicht auch irgendwas vom Werkeln erzählen? Mal überlegen…)

Also, ich muss wohl irgendwie damit leben. Ab und zu fahre ich zum örtlichen Abfallentsorger und bringe einen Anhänger vorbei. Wobei die Anhänger-Pauschale satte 25 Euro beträgt. Wenn allerdings der Anhänger so wenig beladen ist, dass das, was da drin ist, auch in einen PKW passen würde, kann man einige Anträge ausfüllen und kommt mit der Hälfte davon. Achja, und es gibt auch noch ne Rolle gelbe Säcke (bei Dringlichkeit und Beibringung eines Bürgen, der den Bedarf bestätigt).

Ich denke jetzt über Müll-Transferierung nach. Nach meinen Recherchen darf nämlich Papier, das nicht Hochglanzpapier ist (also zum Beispiel Zeitungspapier) in die Biotonne. Also vielleicht nicht paketeweise, aber ab und zu ein bißchen. Und auch unbehandeltes Holz, vom Basteln (wollte ich nicht auch noch irgendwas übers basteln…? was war das denn nochmal…?) darf da schonmal rein. Damit könnte ich also die anderen beiden Tonnen zumindest ein wenig entlasten. Dann brauche ich wohl bald eine größere Biotonne!

So nun aber zum Basteln. Umrandung für die Mülltonne vielleicht, oder ein hübsches Dach?

Aber das schaffen wir heute nicht mehr. Wir haben uns ja wieder völlig festgequatscht!

Ich gehe jetzt nochmal runter, wie jeden Abend, in den Tonnen rumspringen.

Wohlsein!

Astrein!

Eigentlich wäre heute die Holzbalkendecke drangekommen. Und warum da eigentlich Nass-Estrich nichts drin zu suchen hat. Gerade, wo ich da neulich bein Bierchen drüber diskutiert habe. Erstmal stellt man sich – oder ich mich – ja dann selbst in Frage. Ist das wirklich Gang und Gäbe? Habe ich da jetzt eine falsche Einstellung? Dazu später mehr. Gedanklich bin ich seit einigen Tagen in meinen Fensterläden versunken.

Nun, der Dachdecker war da, und wir haben alles besprochen; Anfang März soll es losgehen, wenn dann hier kein Schneetreiben herrscht. Nur bringt es ja so viel mit sich! Ich kann ja nicht die Dachdecker da oben malochen lassen und gleichzeitig hier faul rumsitzen. Also mache ich gleichzeitig die Fassade. Armierungsmörtel, Armierung,  noch ne Schicht, dann Reibeputz (das kann ich ja mittlerweile), vorher alles abkärchern (auch ein schönes Verb), ausbessern, grundieren und so weiter. Also geistig bin ich eigentlich schon fertig. Und dann sollen vorne Fensterläden dran.

Ich habe ja bereits Michas Holzblog verschlungen, nur hat der werte Kollege Maschinen im Wert von zwei Einfamilienhäusern rumstehen und fräst gefühlt jede Leiste aus einem mannsdicken Baumstamm heraus, um sie dann abzufasen, anzuglätten, beizukanten und heimzudübeln. Allein wenn ich sehe, wie dieser Mensch einen Holzflicken macht, versinke ich in tiefstem Respekt, daher an dieser Stelle mal der Hinweis auf Micha und die vielen anderen holzwerkelnden Kollegen in meiner Tellerrand-Sammlung. Stattet denen mal einen Besuch ab, die können wirklich viel und schreiben tolle Blogs.

Nun habe ich mir beim Holzhändler das Holz für die Fensterläden anbieten lassen, und der Spaß kostet in „Kiefer astrein“ knapp 1500 Flocken. Holladiewaldfee, Baby! Holz muss doch nicht unbedingt astfrei sein! Muss das astfrei sein? Sind Fensterläden immer astfrei? Ehrlichweise habe ich da noch nie drauf geachtet. Es gibt auch noch die Variante „astarm“, das ist dann nicht ganz so astrei wie „astrein“, aber immer noch astreiner als astvoll. Oder so. Ich habe mir das dann vor Ort angeschaut und zumindest für die Rahmenteile schon eine schöne Alternative aus Konstruktionsholz gefunden. Da sind noch nicht mal Löcher drin, nur in der Maserung sieht man einzelne aufeinandertreffende Linien, die auf einen Ast hindeuten. So what? Davon abgesehen wird das Ganze ja sowieso lackiert (warte mal, wenn erstmal Farbe drauf ist! Hier also auch.) Allerdings, die Leisten für die Lamellen, das wird tatsächlich schwierig. Achja, so soll das Ganze aussehen:

fl1
Planung ist alles!

 

Die Rahmenteile sind irgendwas bei 40×80, oder eben 20×80 doppelt, und die Lamellenn haben so 10×70, und letzteres ist wirklich selten, meistens astfrei, und dann auch ziemlich teuer. Man kann auch ein dickeres Holz auftrennen. Aber mit meiner Kappsäge wird das doch nichts. Oder mit der Stichsäge, hoho. Die Fensterläden sehen nachher aus wie beim Hundertwasser-Haus, nur ungewollt.

Und dann die Holzverbindungen. Ich brauche eine Flachdübelfräse. Und für die Rahmenverbindungen am Besten eine Dominofräse! Oder ich muss eine Verzapfung herausarbeiten. Für die ganzen Kanten und den konstruktiven Holzschutz brauche ich eine Oberfräse. Das habe ich alles nicht, weil Holz eigentlich nie mein Lieblingswerkstoff war.

Vor etwa zehn Jahren, vielleicht ist es auch noch länger her, haben wir eine Küche von Ikea gekauft, und das Eckregal, designmäßig ein absolut elementarer Teil, war nicht lieferbar. Also habe ich bei einer kleinen Möbeltischlerei im Nachbarort angefragt, ob die mir nicht so ein Regal bauen können. Und die haben gesagt: „Bau dir das doch selber“. Und so durfte ich dort hinfahren, und ein paar Tage lang in der Werkstatt dieses Regal bauen. Man hat mir gezeigt, wie das geht mit dem Fasen und Hobeln und Raspeln und Feilen, ich durfte die Werkzeuge und Maschinen benutzen, habe das Ding dreimal lackiert oder so, und später wurde es dann tatsächlich ein traumhaftes Eckregal, sieht 1:1 aus wie der Rest der Küche, und es hängt heute noch da. Eine Geschichte, die zu Tränen rührt, oder? Und an eben diese Tischlerei musste ich nun wieder denken,  ich habe denen mal gemailt, ob sie Lust haben auf einen Praktikanten. Das wäre ja auch was Schönes für diesen Blog, gell?

Achja, Till T. aus H. war so lieb, mir ein Nachher-Bild zu schicken, von der Decke von letzter Woche, man erinnere sich, da war ich zu schwach für das Nachher-Bild, als ich weinend und zitternd vom Hof gekrochen bin. Hier ist es aber nun, tatata-taaa:

decke
Nachher-Nachtrag

 

Da kann man nur sagen, wow! Der Maler hat das Ganze mit einem Vlies gespachtelt, das muss dann wohl SOWAS in der Art sein. Sorgt wohl von sich aus für richtig glatte Oberflächen, ohne hundertmal zu schleifen und nachzuspachteln. Das Vlies wird in breiten Bahnen auf- und übergespachtelt. Ich finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Noch was in eigener Sache: Im oberen Bereich der Blogseite gibt es jetzt die Seite „Projekte“. Hier habe ich mal alle, oder sagen wir viele der Projekte zusammengefasst, die ich bisher so vorgestellt habe. Mittlerweile wird es sonst nämlich etwas unübersichtlich hier, immerhin sind schon rund 125 Beiträge zusammengekommen, und Unterhaltung ist ja eine Sache, aber wenn man was Brauchbares sucht, ist man bei den Projekten schon ganz gut aufgehoben. Letztendlich sind es aber nur Sammlungen bestehender Artikel.

Achja, wenn ich die Zeit hätte, und nicht so fest im Berufsleben verankert wäre, würde ich mal ein Jahr lang Praktika machen. Jeweils vier Wochen beim Verputzer, beim Maurer, beim Maler, Dachdecker, vielleicht noch Zimmermann, Estrichleger sowieso, Tischler, wie gesagt, hmm… naja und zwischendurch immer vier Wochen Urlaub. Die Erholung darf man da ja auch nicht vernachlässigen. Ich glaube, da würde ich wohl einiges lernen.

Also, der Fahrplan: Trockenbaudecke beim Kollegen fertigmachen. Hier über Holzbalkendecken und Estrich philosophieren. Danach Fensterläden bauen, mit Tischlerei oder ohne. Dann schnitz ich sie mir halt aus Bauschaum. Dann ist ja schon bald März und die Dachdecker kommen! Nebenbei die Fassade machen. Wahrscheinlich nachts mit Flutlicht. Und irgendwann im April soll das alles fertig sein? Kann ich mir noch nicht vorstellen. Noch liegt hier Schnee, die Decke ist noch gar nicht beplankt, die Fensterläden existieren nur im Computer und der Fassadenputz bröckelt vor sich hin. Und noch kein Wort zur Holzbalkendecke hier!

Ach, da dreh ich mich doch nochmal um und drücke SNOOZE, die Heimwerker-Schlummertaste. Nur noch ein kleines Momentchen einkuscheln in der eigenen Wohlfühlzone und alles nochmal überlegen (überlegen kommt ja auch von liegen) und gründlich planen. Vielleicht kommt ja jemand vorbei, der das alles macht und kann und wenn ich dann im Frühjahr wieder aus meinem Winterschlaf erwache, ist alles fertig.

Was für eine Schreckensvorstellung! Nee, nee, da rühr ich doch lieber schonmal irgendeinen Mörtel an.

 

 

Zähne putzen, Pipi machen.

Huch, ich bin spät dran heute. Umso schöner, lieber Leser, dass wenigstens Sie halbwegs pünktlich hier sind. Dann legen Sie doch mal die Füße hoch und rühren den Sonntagskaffe nochmal um.

Ich wollte ja schon letzte Woche von der Holzbalkendecke erzählen. Diese bis in die 60er Jahre durchaus übliche Form der Decke begegnet einem regelmäßig in der Altbausanierung, und viele Menschen haben – unnötigerweise – eine Abschau dagegen. Spätestens wenn sie, aus welchem Grund auch immer, den Putz an einer Stelle entfernen und dann die Schilfrohrmatte herausschaut, hört man panische Schreie: „Herrgott, hier ist ja noch Stroh drunter! Die Decke muss ja Jahrhunderte alt sein! Schnell, alles rausreißen!“

Doch eins nach dem anderen. Zum Aufbau einer solchen Decke habe ich ein Bild gemalt, und wie es treue Leser gewohnt sind, natürlich mit der Buntstiftsammlung eines ausgewählten Kindes, heute meiner Tochter (4):

IMG_4062
Aufbau einer Holzbalkendecke

Die Balkenlage ist fest mit dem Haus verbunden, liegt also auf den Außenwänden und tragenden Innenwänden auf. Daher lohnt sich vor dem Entfernen einer Innenwand stets der Blick auf die Balkenlage. Wenn diese quer zu der betreffenden Wand verläuft, ist diese aller Wahrscheinlichkeit nach tragend. Unter die Balkenlage sind grobe Bretter genagelt, der sogenannte Blindboden, eben weil man ihn nicht sieht. Hat man eine sehr alte Decke, dienen möglicherweise bereits diese Bretter (in grob und ungehobelt) als Putzträger. Später hat man dann allerdings einen Putzträger, meist aus Schilfrohrmatten, aufgebracht. Darauf wurde dann geputzt.

Eine Abwandlung davon ist die Gipsplatte, so einen Fall habe ich gerade, dazu später mehr. Hier wurde dann aus Rationalitätsgründen nur noch etwa alle 70-80 cm ein Brett unter die Balken genagelt und daran dann Gipsplatten befestigt. Das geht schneller als mit den vielen Brettern und man braucht nicht Verputzen. Will man daran allerdings irgendwas befestigen, muss man schon die Hilfsbretter suchen.

Die Zwischenräume der Balken sind mit einer Schüttung ausgefüllt, die einerseits ein wenig Schallschutz gewährleisten sollte, vor allem aber die Schwingung der Balken dämpft. Hier wurde meistens Schlacke benutzt, denn die ist durch die Hitzebehandlung entsprechend keimfrei, nicht dass irgendwann das Unkraut aus dem Fußboden wächst.

Auf den Balken wurde klassisch, und wir sprechen hier erstmal über die klassische Decke, ein Dielenboden verlegt. Meist handelt es sich hier um einfachen Rauspund, auf den dann später der eigentliche Bodenbelag aufgebracht wird.

Dieser Dielenboden ist nach meinem Dafürhalten der ideale Bestandteil einer Holzbalkendecke. Speziell ab der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts ist man davon abgerückt und hat große Spanplatten oder Gipsplatten draufgelegt, weil das schneller geht und billiger ist. Bei meinen Eltern im Haus wurde in den 70ern eine Holzbalkendecke eingebaut, die mit großen Spanplatten (ich schätze 2,60 x 70 oder so, in rund 40 mm Stärke, ohne jetzt nachgemessen zu haben) belegt wurde. Das ganze Ding knackt, knarzt und ächzt bei jedem Schritt. Beim Ausbau meines damaligen Jugendzimmers hat der Tischler dann diesen Raum, wegen des Knackens, vollflächig mit ESB-Platte quer ausgelegt und verschraubt. Ergebnis: es knackt noch genau so wie vorher.

Zum Vergleich: Bei meinem Dachbodenausbau haben wir den vorhandenen Rauspundboden genau so drin gelassen und quer dazu Holzdielen verlegt. Um hier ein Knacken wahrzunehmen, muss man schon gewaltig die Ohren spitzen. Der Fußboden federt nicht und gibt nicht nach (auch ein Problem von großformatigen Platten) und ist absolut geräuscharm.

IMG_4047
Estrich auf Holzbalkendecke

Immer wieder begegnet einem eine mit Beton bzw. Estrich ausgefüllte Decke. Auch bei unserem Bad im Obergeschoss ist ein Teil vom Vorbesitzer mit Estrich ausgegossen worden. Vorab: Wenn er einmal drin ist und vielleicht auch seit Jahrzehnten hält, gibt es keinen Grund, ihn zu entfernen. Konstruktiv passt er aber nicht schlüssig zum System Holzbalkendecke. Wenn ich meinen Hof neu pflastern will, mache ich das ja auch nicht mit Glasplatten. Geht bestimmt irgendwie, passt aber konstruktiv nicht. Die Holzbalkendecke neigt immer zum Durchbiegen, der Estrich mag das nicht so gerne. Kein Estrichleger der Welt wird eine Gewährleistung dafür übernehmen wollen. Und wenn es (zurecht) kein Profi machen möchte, fangen die Leute an, selbst damit rumzuschmieren. Oben im Bild sieht man dann das Ergebnis in Form von diversen Rissen. Naja, da sieht man wenigstens, wo die Balken laufen.

Nicht ganz außer Acht zu lassen ist übrigens auch der Gewichtsaspekt. Denn zusätzlich zu den normalen Verkehrslasten und dem Gewicht der sich ohnehin schon in der Decke befindlichen Schlacke kommt nun auch noch der Estrich dazu, bzw. wird ja meist sogar der Dielenboden entfernt und der Beton zwischen die Balken geschüttet, mit allen Höhenausgleichen kann da schonmal eine Stärke von 10 cm entstehen, das bringt dann locker 200-250 kg pro m² auf die Waage. Was wohl der Statiker dazu sagt?

Zusammengefasst würde ich also immer zum Dielenboden raten. Trockenestrich (Rigidur & Co.) ist hier und da eine gangbare Alternative, schmiegt sich aber nicht so schön ins Konstrukt ein wie einzeln verschraubte Dielenbretter. Ich bin großer Freund davon, bei der Altbausanierung behutsam vorzugehen, nicht alles Alte zu verteufeln, abzureißen und zu verkleiden und traditionelle Bauweisen auch traditionell zu belassen bzw. diesen Zustand wiederherzustellen.

Das als Wort zum Sonntag.

IMG_4059
Neues Werkzeug!

Ab und zu werde ich und mein Blog von lieben Menschen gesponsort, in diesem Fall von der Seite trockenbauspezialist.de, die mir dieses schöne Stanley-Messer geschickt haben, obendrein gab’s noch einen Spachtel, der passt nicht nur von der Breite genau über eine Variofuge, sondern hat an der Rückseite auch noch einen Kreuzschraubendreher, um den ‚Klassiker‘, die nicht weit genug eingedrehte Schraube, an der man beim Spachteln hängenbleibt, nachzudrehen. Das Teil hat gute Chancen, meinen heißgeliebten, aber mittlerweile auch etwas in die Jahre gekommenen alten Spachtel abzulösen.

Das Stanley-Messer ist, glaube ich, tatsächlich das offizielle Trockenbaumesser. Im Griff sind Ersatzklingen untergebracht, der Klingenwechsel geht quasi per Knopfdruck ohne Geschraube, und es liegt schon sehr gut in der Hand.

Die Website lädt definitv zum Stöbern ein und ist eine schicke Zusammenstellung von den richtigen Werkzeugen (irgendwelche Werkzeuge kann man ja überall kaufen), hat nur einen Nachteil: Sie weckt Begehrlichkeiten! Dies ist noch schön, und das ist ja praktisch, und sowas wollte ich ja schon immer mal…

IMG_4036
Direktbefestiger an Holzbalkendecke

Zum Schluss noch der Stand der Dinge auf der aktuellen Baustelle: Die Bereits bei der Gruseldecke benutzten Direktbefestiger „Click-Fix“ habe ich hier an einer Holzbalkendecke mit besagter Gipsplatte anstatt Blindboden eingesetzt. Hat man die Hilfsbretter gefunden, kann man die Befestiger auch gut befestigen. In einem anderen Raum habe ich die vorhandene Lattung genutzt und dort dann nur CD-Profile angebracht:

IMG_4045
CD-Profile auf Lattung

In Raum drei musste der Aufbau noch flacher sein als mit Metallprofilen möglich, da habe ich dann die klassischen Schalungsbretter in 20mm Stärke benutzt:

IMG_4061
Schalungsbretter als Unterkonstruktion

Im Moment habe ich etwa 1,7 von 3 Räumen fertig beplankt, und nächste Woche erfolgt dann wohl der Rest. Mit dem neuen Messer geht das ja alles fast wie von selbst. Und aufs Spachteln freue ich mich ja erst! Das wird ein Spaß!

IMG_4060
Raum eins, in fertig beplankt.

Eigentlich wollte ich noch dies und das erzählen, aber nun ist das Internet schon wieder voll. So ein Ärger! Dann muss das wohl bis nächste Woche warten. Ich geh jetzt mal die Buntstifte wieder einräumen, nicht dass ich noch Ärger vom Prinzesschen kriege. Cheerio!

 

 

 

 

Leser fragen – dannwollenwirmal antwortet

Ein knappes halbes Jahr ist meine letzte Fragerubrik jetzt her, dann wird es höchste Zeit, denn der Wissensdurst im Lande ist schier unstillbar. Und da das Leben die schönsten Geschichten schreibt, nehme ich mir auch heute wieder eine Auswahl von Original-Suchbegriffen vor, mit denen Menschen auf meinem Blog gelandet sind und versuche, sie gewohnt kompetent zu beantworten.

„schneller fliesen legen mit verschraubung“

Was für eine vorzügliche Idee! Fliesen einfach an die Wand schrauben geht tatsächlich deutlich schneller als umständlich mit dem Kleber herumzuschmieren. Zur Verschraubung gibt es zwei Arten: Entweder wird die Fliese mittig gebohrt und dann einfach mit einer Zentralschraube an die Wand gebracht, oder, wenn man aus optischen Gründen nicht bohren möchte, benutzt man eben Schrauben mit Unterlegscheiben in den Ecken. Weitere Befestigungsmethoden sind natürlich Bauschaum, Knete, Spucke oder regelmäßige Gebete.

„entkerner von beruf wände einreißen“

Entkerner ist tatsächlich ein sehr schöner Beruf. Gab es bis Mitte der 80er Jahre hauptsächlich den Beruf des Kirschen-Entkerners, ist nun der Wandeinreiß-Entkerner immer mehr im Kommen. Voraussetzung für die Berufsausbildung zum Entkernen ist Einfühlungsvermögen, ein gewisses destruktives Potential, Teamfähigkeit („Geh mal da vonne Wand wech, Walter! Die kommt getz!“) und gute Noten in den Fächern Hammerschwingen und vereinfachte Bauphysik.

„nach reibeputz riß fenster waren zu“

Allgemein bekannt dürfte ja sein, dass bei geöffneten Fenstern sofort Risse in Reibeputzflächen entstehen. Ein Riß bei geschlossenen Fenstern ist daher kaum erklärlich. Es kommen nur folgende Ursachen in Betracht:
– Fenster war doch nicht zu
– War gar kein Reibeputz
– Ist gar kein Riss
– Die Illuminaten

„was mache ich wenn die bodengleiche dusche zuwenig gefälle hat“

Hier haben sich unter Experten in den letzten Jahren zwei Vorgehensweisen etabliert. Entweder stellt man dauerhaft eine flachsaugende Tauchpumpe in die Dusche, die das Wasser direkt in den Abfluss pumpt; oder man bedient sich eines Nass-Staubsaugers, der das Wasser aufsaugt und dann allerdings regelmäßig geleert werden muss. Hier kann ggf. der Ehepartner zur Hand gehen. Die einfachste Lösung ist sicherlich, die Duschbrause direkt in den Abfluss zu hängen und auf das Duschen ganz zu verzichten. Hier gibt es Alternativen der Trockendusche mit Puder oder dem regelmäßigen Besuch öffentlicher Badeanstalten.

„innenwand imbad dämen ser laut bei duschen ytongsteine“

Hier kann ich nur sagen: Ein ganz klares ja, aber. Viel Erfolg!

„spachteln auch wenn man in der wohnung lebt“

Wenn man selber in der Wohnung lebt, ist Spachteln natürlich völlig vertane Zeit, genauso wie alle anderen Schönheitsarbeiten wie Streichen, Tapezieren, Verlegen von Bodenbelägen oder Anbringen eines Toilettendeckels. Ein Rohbau lässt sich mit wenigen Mitteln wie einem Poster oder einem kleinen Ficus schnell wohnlich gestalten. Auch ohne aufwändige Maler- und Spachtelarbeiten wird man sich schnell wohlfühlen, wenn man einfach nicht so genau hinguckt.

„www.estrich buckelig kein platz nach oben was nun“

Auch wenn es die benannte Domain (noch!) nicht gibt: Hier gestaltet sich ein problematisches Szenario. Wenn der Estrich so buckelig ist, dass nach oben, also zur Decke, überhaupt kein Platz mehr bleibt, kann man dieser unangenehmen Situation nur mit unkonventionellen Lösungen begegnen. So wäre es beispielsweise möglich, im Bereich des Estrichbuckels die Decke aufzutrennen und den Platz des darüberliegenden Stockwerks zu nutzen:

buckel
Lösung für Estrichbuckel

Gehört das darüberliegende Stockwerk bereits zu einer anderen Wohneinheit, ergibt sich auf diese Weise auch der gegelmäßige Austausch und Plausch mit den Nachbarn und es wird ein wichtiger Beitrag gegen die Anonymisierung unserer Städte geleistet.

„konterlattung kleben statt schrauben“

Das ist ein Leitsatz, den ich unbedingt unterstützen möchte, nachzulesen in meinen neuesten Ratgebern:
„Mumpe statt Meister“
„Ruhig schlafen unter zweifelhaften Decken mit Chloroform“
„Lebendig begraben – Chancen und Risiken“
und
„Wohnen im Trümmerfeld – Ideen aus Schutt“

„fliesen halbhoch rigips lücke fugenmörtel“

Auch hier: ein ganz klares Ja.
Bitte aber beim halbhohen Rigpis unbedingt auf die Lücke im Fugenmörtel achten.

„fetisch geschichte klebstoff lösen von selbst büro urlaub“

Ein Klebstoff-Fetisch ist auf jeden Fall ein besonderes, ähmm, Hobby, das natürlich auch Probleme mit sich bringen kann. Vieles davon löst sich von selbst, wenn man einfach mal Urlaub vom Büro macht.
Oder wurde eine Fetisch-Geschichte im Büro an die Wand geklebt, die sich nun nach dem Urlaub von selbst gelöst hat?
In beiden Fällen kann ich auch hier nur zum ausgiebigen Einsatz von Bauschaum raten, kann sich doch hieraus auch schnell ein praktischer Bauschaum-Fetisch entwickeln, der auch gesellschaftlich hinlänglich akzeptiert wird.

 

Nun, ich hoffe, ich konnte wieder einmal einige Wissenslücken schließen und Unklarheiten beseitigen. Nicht dass am Ende noch bei der halbhohen Fetisch-Geschichte beim Duschen ohne Gefälle die Ytong-Steine buckelig werden.
Viel Spaß beim Nachbasteln und bis nächste Woche! 🙂

 

Albträume im Malergroßhandel II – Ein Lustspiel in drei Akten

I.Akt

Der Handwerkermarkt eines Malergroßhandels einer ostwestfälischen Stadt. Ich trete ein, es ist weit und breit kein Verkäufer zu sehen, man hört allerdings Fachsimpeleien und Gelächter aus einem Nebenraum.

Nach rund fünf Minuten betritt ein Fahrer des besagten Malergroßhandels das Geschäft und bleibt zunächst ratlos am Tresen stehen.

Fahrer: Wo sind die alle?
Ich: Keine Ahnung. Mittag?
Fahrer: Jetzt schon? Neee…. (schreit): Hallooooo?

Eine Verkäuferin löst sich nach geraumer Zeit aus der lachenden Gruppe, fertigt dann den Fahrer ab, setzt sich weit weg von mir an den Tresen und wirft mir einen abschätzigen Blick zu: Der ist doch nie im Leben Maler.

Ich: Guten Tag. Ich habe letzte Woche diese Farbe bekommen, und der Farbton passt nicht. Es ist nicht dunkelgrün sondern Türkis. Stelle die Eimer auf den Tresen, daneben die Farbschablone zum Vergleich.
Schnepfe: Dann lassen sie mich mal sehen. Hält Farbschablone an etwas heruntergelaufene Farbe am Eimer. Also, dass kann ich jetzt so schlecht beurteilen.
Ich: Das sieht ein Blinder! Das ist eine völlig andere Farbe!
Schnepfe: Aha, na wenn sie meinen. Und was sollen wir jetzt bitte tun?
Ich: Ich hätte gern eine Gutschrift für die Farbe, weil sie ganz offensichtlich falsch gemischt ist.
Schnepfe: Das werden unsere Außendienstler mit Sicherheit anders sehen.
Ich: Welche Außendienstler?
Schnepfe: Ich werde das an den Außendienstler des Mischmaschinen-Herstellers weitergeben. Aber ich glaube kaum, dass wir das einfach gutschreiben können.
Ich: (zeige ihr Bild auf dem Handy) Hier sieht man das Ergebnis! Sieht aus wie Disneyland!
Schnepfe: (betrachtet angewidert das Bild) Also da seh ich jetzt gar nichts drauf. Das ist ja viel zu hell.
Ich: Eben, zu hell.
Schnepfe: Ich bespreche das mit den Kollegen und wir melden uns dann.

II. Akt
Am Telefon

Ich: Hallo?
Verkäufer: Ja hallo, sie haben ja die Farbe zurückgebracht.
Ich: Genau, und?
Verkäufer: Ja, der eine Eimer ist tatsächlich falsch gemischt. Da war wohl ne Düse verstopft oder ne Kartusche leer. Aber der andere ist tadellos! Warum haben sie den nicht genommen?
Ich: Als der eine Mist war, habe ich nicht auch noch den zweiten ausprobiert!
Verkäufer: Sie müssen beide ausprobieren! Dann hätte ich ihnen beide gutschreiben können!
Ich: Und so?
Verkäufer: Nur den einen!
Ich: Die Logik verstehe ich nicht?
Verkäufer: Also sie können sich jetzt aussuchen ob sie den richtigen Eimer hier abholen oder ob ich ihn kostenfrei entsorge. Den anderen schreibe ich gut.
Ich: Ich hole ihn ab.Vielleicht machen sie für den anderen dann wenigstens nen guten Preis.
Verkäufer: Sie haben hier ja sowieso nur Premium-Preise, höhö!

Intermezzo

Zwei Tage später trudelt die Rechnung ein. Der 2,5 Liter-Eimer Farbe kostet fast 90 Euro.

III. Akt
Der Handwerkermarkt eines Malergroßhandels einer ostwestfälischen Stadt. Der Verkäufer vom Telefon ist da.

Ich: Hallo, wir hatten telefoniert wegen der falsch gemischten Farbe.
Verkäufer: Was? Weiß ich gerade gar nicht?
Ich fasse nochmal kurz die Vorgeschichte zusammen.
Verkäufer: Ahja, hier, das ist ihr Eimer.
Ich: 90 Euro brutto finde ich jetzt aber nicht gerade den Super-Preis?
Verkäufer: Doch, ist ein guter Preis! Das ist der Mercedes der Farben! So wie Originalbremse von Audi. Wenn sie was gutes haben wollen, ist das eben der Preis.
Ich: Hier gibt es doch nur diese Sorte!
Verkäufer: Ja, wir ham auch was billigeres aber das ist scheiße. Außerdem hab ich ja den einen gutgeschrieben!
Ich: (lauter) Ja, der war auch FALSCH!
Verkäufer: (patzig) Sie sind -verpflichtet-, den Farbton vorher zu prüfen!
Ich: Und sind sie nicht verpflichtet, richtig zu mischen? Ich dachte das wäre ein Fachhandel?
Verkäufer: Ich mische ja nicht! Das macht die Maschine!
Ich: Ja also ist jetzt die Maschine verantwortlich?
Verkäufer: Genau! Wir haben da gar nix mit zu tun! Das mischt ja alles die Maschine. Das geht ja alles automatisch! Und sie sind verpflichtet…
Ich: (kurz davor, den Inhalt der überteuerten Pampe gleichmäßig über den Tresen zu kippen) Ich gehe erstmal davon aus, dass sie richtig mischen und sich der Farbton beim Trocknen ergibt! Wenn ich sofort angerufen hätte, hätten sie mir wahrscheinlich auch genau das erzählt!
Verkäufer: Der Kunde ist immer verpflichtet! Damals gabs mal einen Fall, da hat der Kunde falsches Laminat gekriegt. Der hat das alles verlegt. 500 Quadratmeter! Und nachher stellt sich raus, oh, falsch. Haben wir falsch kommissioniert, haha! Aber da ist der Kunde in der Pflicht. Selbst Schuld! Achja, und der Preis, hier sehn sie, das ist die teurere Farbgruppe. Der Hersteller hat Preisgruppe A und B. Andere Hersteller haben vier oder fünf Preisgruppen! Pastellfarben sind günstiger als die kräftigen. Wussten sie das nicht?
Ich: Nein, das wusste ich nicht und hab ich auch noch nie gehört. Übrigens habe ich auch im H. [Endverbrauchermarkt der gleichen Unternehmensgruppe] gefragt, da kostet die Farbe „nur“ 26 Euro pro Liter, also deutlich weniger!
Verkäufer: Ja, aber H. hat mit uns nix zu tun! Das sind ganz andere Produkte! Und das ist ist…
Ich: …die Originalbremse unter den Mercedesfarben, jaja. Ich nehme jetzt den Eimer und diskutiere nicht mehr. Wiedersehen!
Verkäufer: Danke, und noch einen schönen Tag!

Epilog; Checkliste:

Kein Wörtchen der Entschuldigung gehört – Check
Zwei Stunden Arbeit für die Katz – Check
Baumarktfarbe für 26 Euro im richtigen Farbton gekauft, die hervorragend deckt – Check
Da bestimmt nicht wieder Farbe mischen lassen – Check
Alle Freunde und Bekannten davor warnen – Check
Den Laden hier im Blog kräftig durch den Kakao ziehen: Check!

 

 

 

Was ich noch erzählen wollte…

Mal sehen, was wollte ich denn noch erzählen? Heute bin ich auf jeden Fall wieder pünktlich. Was war denn letzte Woche los? Irgendwie spät dran. Egal.

Mit dem großen Bauprojekt bin ich ja augenscheinlich fertig, dennoch gibt es noch so Ecken hier und da, wo man mal ran muss. So ließ sich das Trennfixband nicht restlos von der Haustürzarge entfernen (nicht, dass wir mit dieser Tür ja ohnehin ständig Probleme gehabt hätten…), da muss man also nochmal, und an den Treppenfliesen sind hier und da noch Putzsprenkler, wo die Abdeckdecke weggerutscht ist. Die ganzen Platten neben und hinter dem Haus brauchen auch mal eine Hochdruckreinigerbehandlung, und nun ist auch noch das Glas vom Kellerfenster kaputt gegangen. Glas tauschen oder gleich ganzes Fenster? Vermutlich Fenster.

Mittelfristig muss neu gepflastert werden. Aber muss dazu nicht erst der Sockel trockengelegt werden? Drainage und so? Da hab ich jetzt gehört: Teilweise wird davon abgeraten! Ein Bekannter hat einen Sandsteinsockel, der darf laut Architekt nicht drainagiert(?) werden, weil er dann absacken kann. Oh-oh. Vielleicht vorher mal lieber im Baumarkt informieren. Hahahahahahaha.

Und was war das überhaupt für ein Geräusch, gestern nacht um eins? Ein leichtes Poltern und ein sägendes Geräusch. Wenn ich’s nicht besser wüsste, und ich weiß es nicht besser, das klang sehr nach Einbrechern! Räuber! Diebesgesindel! Ich sprang aus dem Bett und schaltete das Treppenhauslicht an, das sind 44 Fünfhundertwattstrahler, unten räkelt sich die Katze und glotzt unschuldig, niemand ist zu sehen, nichts zu hören. Irgendwann wieder ins Bett, irgendwann Licht aus, nochmal kurzes Rumpeln und Poltern. Und heute morgen, ein gelber Federball, mittig vor der Haustür platziert, der lag vorher im Vorgarten. Ist das nicht alles hochgradig mysteriös? Was war da los? Ich finde keine Einbruchsspuren und es ist auch nichts weg. Eben nur die Geräusche (die waren wirklich deutlich zu vernehmen) und dann dieser Federball!

Sachdienliche Hinweise nehme ich entgegen.

Aber das wollte ich gar nicht erzählen, sondern – wobei, ich habe noch Linkempfehlungen: Gestern bestellte ich ein Ersatzteil(!) von einem Bosch-Baumarkt(!)-Gerät, da stelle man sich mal vor, ich wäre da zum Baumarkt gegangen, dann wäre der halbe Tag weg und es fühlt sich trotzdem keiner zuständig. Bosch hat tatsächlich einen akkuraten Ersatzteil-Onlineshop, und nach einem(!) Tag war ein neues Netzteil für ein Xeo-Elektromesser da. Chapeau!

Ach, und vor einiger Zeit wollte ich ja mal verschiedene Holzböden in einer Übersicht zusammenstellen, aber siehe da, auch das gibt es schon. Im Ratgeber von Casando werden Parkett, Vinyl, Laminat, Dielen usw. gegenübergestellt, ergänzt um Verlegetips und alles was man so brauchen kann. Da bin ich glatt ins Stöbern gekommen und entwickele gerade Ambitionen, mich irgendwann mal an Echtholzparkett zu versuchen. Auch das Baulexikon ist gut gemacht. Ahhh, Baulexikon! Sowas mache ich hier auch mal. Gute Idee.

Was wollte ich denn noch? Ach übrigens, Pfingsten geht es wieder zelten. Das wird bestimmt nett bei angesagten Dauerregen und Nachtfrösten. Wobei, ich habe ja letztes Jahr schon den Platz etwas umgestaltet (wenn ich das wieder lese, muss ich ja glatt etwas schmunzeln. Mal sehen, ob die Fundamente noch da sind?) und ich werde nächste Woche Bericht erstatten, falls ich nich erfroren bin. Auf jeden Fall muss ich die Bodenplatte noch isolieren!

Übrigens hat Sohnemann für das Zeltwochenende einen Schmiedetisch gebaut. Feuer machen hatte letztes Jahr schon eine große Anziehungskraft, und irgendwann kamen die Jungs auf die Idee, Kronkorken (also nicht, dass wir da irgendwie viel Bier getrunken hätten!) zu einem Schwert zu schmieden. Erwartungsgemäß hat das nur bedingt funktioniert. Jetzt gibt es auf jeden Fall einen Schmiedetisch, den er (zunächst) selber gebaut hat, nämlich aus den Resten meiner Fensterlädenpaneele, zusammengefügt mit mikroskopischen Nägeln und nicht wirklich schmiedehammerschlag-geeignet. Da musste ich mich als passionierter Werkler schon sehr schwer in Geduld üben! („Zamma her hier! Hält do nich! Tu ma hier schön Dübelverbindung, unten Verstärkung, oberschüssige Zapfeisenanker und…“) Ganz geduldig und konstruktiv war ich, und am Ende, mit ein wenig in-die-richtige-Richtung-stupsen ist der Tisch stabiler geworden als zunächst befürchtet. Er hält tatsächlich mittlere Hammerschläge gut aus und hat auch einige Verstrebungen gegen die gemeine Windschiefe. Dass Fichtenholz für einen Schmiedetisch vielleicht nicht allererste Wahl ist, lassen wir mal einfach unter den Tisch fallen.

IMG_4321
Schmiedeausrüstung komplett!

Apropos fallen, ich warte noch auf meine Bakelit-Verteilerdose. Ein Kumpel will wohl eine besorgen, mal schauen. Die Biester sind mittlerweile unverschämt teuer: siehe in diesem Shop; Aufputz-Drehschalter für 40 bis 80 Euro. Eine Zeit lang hat man die weggeschmissen, weil unmodern! Aber meine Außenbeleuchtung möchte ich nach den Fassadenarbeiten wieder originalgetreu haben, und beim Abbauen ist mir leider die Dreiwege-Aufputzdose zerbröselt. Da gibts übrigens auch schöne Lampen im 20er-Jahre Stil. Apropos Lampen: Schicke und bezahlbare Leuchten habe ich hier entdeckt. Nein, ich werde dafür nicht gesponsort. Warum eigentlich nicht? Dann hätten wir vielleicht schon die neuen Wohnzimmerlampen bestellt, die gibt’s da auf jeden Fall. Aber jetzt wird erstmal gespart, das ganze schöne Geld ist weg aber dafür sieht die Bude gut aus.

Ich schaue in letzter Zeit immer öfter mal auf Pinterest rum, da gibt es ganz entzückende Ideen, nicht nur stylishes-aus-Europaletten (das kann ich fast nicht mehr hören), sondern richtig gute Tips und Ideen, auf die man so, also ich, nicht drauf gekommen wäre, nee nee. Dannwollenwirmal ist dort auch mit einer kleinen Pinwand vertreten (kann mal jemand liken oder followen? Also vielleicht mehr als NULL?), und andererseits kann man auch Ideen aus diesem Blog (zum Beispiel Explosionen mit Bauschaum oder Einreißen von ganzen Etagen, oder was es hier halt so für lovely home ideas gibt) „pinnen“. Auch wenn ich noch nicht so 100%ig alles verstanden habe (oh Gott, werde ich zu alt für neue Internettrends?), habe ich dort meinen Spaß am Stöbern.

Was ich eigentlich erzählen wollte? Ist ja auch egal. Vielleicht fällt es mir nächste Woche wieder ein. Ich fahre jetzt erstmal zelten. Ach, und wenn die Jungs wirklich ein Schwert aus Kronkorken zusammenschmieden, kommt das natürlich auch auf Pinterest.

Powersätze für Heimwerker

Regentag und schlechte Laune? Einfach mal die folgenden Powersätze ausprobieren und lauter verdutzte Gesichter zurücklassen.

Im Baumarkt, Sanitärabteilung
„Ich hätte gern einen doppelt gekröpften Flanschmuffenbogen. Aber nicht wieder den Halbzoll! Diesmal brauch ich Feingewinde!“

In der Autowerkstatt
„Ach, hier vorne ist der Motor? Ich dachte immer hinten. Witzig, oder?“

Im Gartencenter
„Und wenn ich den Baum jetzt einpflanze, welches Ende muss denn nach oben?“

Im Fahrstuhl
Mit einem Schraubendreher am Bedienfeld hantierend: „Das hier muss erstmal neu.“

Im Baumarkt, beim Holzzuschnitt
„Bitte elfmal durchsägen. Wie, ist egal. Aber quer zur Faser!“

In der Zoohandlung
„Wonach schmeckt denn Hamster?“

Im Sanitärfachhandel
„Ich brauch Adapter Gardena auf Heizkörper!“

An der Baustelle
In regelmäßigen Abständen durch den Zaun schreien: „Das wollt ihr ja wohl so nicht lassen?!“

Im Baumarkt, Farbmischservice
„Ich hätte gern was erdiges. Aber nicht zu blumig. Eher etwas gedeckt. Ins lila tendierend. Mit einem Stich Moos.“

Im Getränkemarkt
„Gibt’s denn auch Pfand zurück, wenn die Flaschen leer sind?“

An der Tankstelle
„Ich hätt‘ gern zwei Liter Benzin zum mitnehmen, bitte.“

Beim Vertreterbesuch
„Ahh, kommen Sie wegen dem flotten Dreier?“

Im Baumarkt, Fliesenabteilung
„Und, sollte man die Fliesen dann festkleben?“

Beim Weinhändler
„Ich möchte mein Dach isolieren und brauche bitte 400.000 Korken!“

Beim Glaser
„Ich brauche drei Scheiben. Eine so mal so…“ (mit den Händen zeigen), „…eine so mal so und eine ungefähr soooo, aber dicker. Und in blau.“

Beim Baustoffhändler
„Wonach schmeckt denn Bauschaum?“

Im Möbelhaus
„Darf ich mal sehen, wie der Tisch abgeschliffen aussieht? Werkzeug habe ich mit!“

Bei Würth
„Das ist ja viel zu billig. Da geh ich lieber woanders hin.“

Beim Arzt
Wenn der Arzt ins Behandlungszimmer kommt, unterm Waschbecken liegen: „Läuft ganz schlecht ab! Ich dachte ich guck mal hier am Siphon!“

In der Buchhandlung
„Würden Sie ein Buch von mir kaufen? Also, ich muss es noch schreiben. Aber vielleicht können Sie mir schonmal den Vorschuss überweisen?“

Beim Elektrohändler
„Und bei der Steckdose, welcher Draht kommt denn wohin? Braun ist Erde oder? Erde ist doch braun!“

 

So, und jetzt viel Spaß beim ausprobieren. Und schreibt mir bitte, wie es war 🙂

 

Vier Hochzeiten und ein Heimwerker

Dank des sommerlichen Dauerregens komme ich nicht so recht zum Werkeln und so müssen wir den angekündigten Test der Farbpistole wohl noch einmal verschieben. Wenn das Holz klatschnass ist, schneidet wohl kein Gerät mit besonders gutem Ergebis ab. Stattdessen habe ich für heute einen meiner beliebten und nützlichen Ratgeber zusammengestellt. Wir machen nämlich im Moment Hochzeits-Hopping und düsen von einer Feier zur nächsten. Allein dieses Jahr gefühlte vier Hochzeitsfeiern!

Wie man sich als Heimwerker elegant und stilsicher auf derartigen Anlässen bewegt, habe ich als kostenlose Serviceleistung für Euch zusammengefasst.

– Das Geschenk

Als Heimwerker schenkt man natürlich Werkzeug! Kann man sich überhaupt ein schöneres Geschenk als Werkzeug vorstellen? Notfalls tut es ein Gutschein von Harry’s Toolshop, persönlicher ist natürlich eine eigene Auswahl. Für ein verzücktes Strahlen auf den Gesichtern der Beschenkten sorgen natürlich Präsente mit Verbrennermotor, die man zur Geschenkübergabe direkt vorführen und damit den guten Sound präsentieren kann. Denkbar wären hier Asphaltschneider, Schleifmaschinen oder Kettensägen. Wenn das zu teuer sein sollte, kann man auf Bohrer- oder Bitsätze zurückgreifen, die, liebevoll verpackt und dekoriert mit ein paar Bohrspänen, ein universelles Geschenk darstellen. Für die Braut landet man in jedem Fall einen sicheren Griff mit nützlichen Dingen rund um den Haushalt wie Kehrblech, Gummihandschuhe oder Abflusspömpel. Da sind leuchtende Augen garantiert!

– Das Outfit

Hier sollte immer die Nützlichkeit über der Ästhetik stehen. Hochzeitskleidung sollte in jedem Fall praktisch sein, falls man auf der Feier irgendwo handwerklich zur Hand gehen muss (Zapfanlage reparieren, Türzarge richten, beim Musiker ein Kabel nachlöten – was halt so anfällt!). Ein Werkzeuggürtel mit den nötigsten Dingen ist daher unbedingt Pflicht. Ideal ist ein Blaumann! Anzüge mit Krawatte haben sich als unpraktisch erweisen, spätestens wenn man am Abfluss zu tun hat hängt der Binder schnell in der Kloake und man riecht den Rest des Abends nach Fäkalien.

– Der Empfang

Die unsichere Smalltalk-Atmosphäre des Stehempfangs kann am Besten durch ein paar laute und protzige Heimwerkergeschichten aufgelockert werden. Hier sollte man mit Superlativen nicht geizen, um möglichst viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. So kann man zum Beispiel anschaulich die Geschichte der verstopften Toilette im Urlaub erzählen. Wer es etwas praktischer mag, kann beispielsweise am Fundament des Festsaals herumkratzen, um den umstehenden Gästen zu demonstrieren, „dat hier dringend mal Drainage gemacht werden muss! Sons‘ schimmelt Euch doch die ganze Bude unterm Arsch wech!“

– Das Essen

Beim Essen nimmt der Heimwerker in erster Linie besonders VIEL. Auf Beilagen kann erforderlichenfalls vollständig verzichtet werden, fall der Platz auf dem Teller dafür nicht ausreicht. Wichtig ist, sämtliche Fleischsorten jeweils drei- bis vierfach zu platzieren. Für den Heimweg oder schlechte Zeiten sollte man sich außerdem mit reichlich Tupperdosen bewaffnen, um Vorräte mitzunehmen. Denkbar wäre auch, ganze Buffetschüsseln mit mitgebrachter Alufolie abzudecken und schonmal ins Auto zu tragen.

– Die Ansprache

Neben dem Brautpaar und dem Brautvater gebührt es natürlich auch dem größten anwesenden Heimwerker, ein paar Worte zu sagen. Durch ein mitgebrachtes Drucklufthorn mit Kompressor kann man sich notfalls die erforderliche Ruhe schaffen. Der Heimwerker sollte sodann den Hausbau (Wohnungsmiete, Hauskauf, Renovierung…je nachdem) des Brautpaars genauestens analysieren und sämtliche Schritte ausführlich darlegen sowie entsprechend kommentieren. Das sollte man sich vorher gut überlegen und auch unbedingt üben! Beispielsätze sind:

„Und dann ham’ die aber auch eine Bruchbude von Haus gekauft! Hätt ich nie gemacht. Hätt ich nie! ge! macht!“

„Hab ich dem Jürgen ja gleich gesacht, dat er den Habzollnippel nich vonne Muffe abgedreht kriecht! Aber wer nich hören will, muss fühlen!“

„Und Kerstin steht die ganze Zeit doof wie zehn Meter Feldweg daneben! Herrgott wie kann man so bräsig sein! Hätt ich doch längst gesagt, Frau, nimm dir hier den Schleifer und….“

– Der Eröffnungstanz

Vor dem Eröffnungstanz muss die Tanzfläche zwingend abgeschliffen und neu versiegelt werden. Die Gasthäuser versäumen dies oftmals und auf einer stumpfen Tanzfläche tanzt es sich schlecht. Hier ist natürlich der Heimwerker gefragt, der einen Anhänger mit den notwendigsten Werkzeugen (siehe Checkliste) dabei hat und hier tätig werden kann. Wenn man Glück hat, ist die Versiegelung bereits nach einigen Stunden trocken und es kann getanzt werden! Die Zwischenzeit kann von den Gästen dazu genutzt werden, sich den gelblichen Schleifstaub aus dem Haaren zu klopfen. Möglicherweise muss auch die Tischwäsche getauscht werden, wenn der Festsaal über keine geeignete Absauganlage für Schleifstaub verfügt.

– Der Gebäudeszustand

So wie die Trauzeugen für das Organisatorische zuständig sind, hat auch der Heimwerker seine Aufgabe: Der Gebäudezustand muss permanent wachsam im Auge behalten werden! Kleinere Renovierungsarbeiten können beinahe unbemerkt durchgeführt werden, ohne den Ablauf der Feierlichkeit merklich zu stören. Dazu gehören zum Beispiel das Nachfugen der Fliesen auf den Toiletten, die Isolationsmessung der Elektroanlage (Den ein oder anderen Stromausfall wird man Ihnen verzeihen! Es geht schließlich um die Sicherheit aller Gäste!) oder die Druckspülung der Abflussanlage. Zur Schonung des frisch geschliffenen Bodens sollte man ferner sämtliche Stühle mit Filzgleitern ausstatten! Um rationell vorzugehen, wird dabei der betreffende Gast durch ein nach-vorn-Kippen der Lehne vom Stuhl befördert, der Stuhl kopfüber auf den Tisch gestellt und die vier Gleiter druntergenagelt. Mit dieser Vorgehensweise schafft man pro Stunde etwa 25 Stühle.

– Spiele

Jede Hochzeitsfeier steht und fällt mit lustigen Aktionen und Spielchen für das Brautpaar! Auch hier ist natürlich in erster Linie der Heimwerker gefragt. Spielchen wie Baumstammdurchsägen oder Nagel-in-Balken-kloppen sind natürlich amateurhaft und eines wahren Heimwerkers nicht würdig. Meine persönliche Top-5 der Hochzeitsspiele sind:

– Spachtel die Trockenbauwand!

– alle machen sich lustige Frisuren aus Bauschaum

– Wo-ist-das-Kabel? (Solange Nägel in die Wand schlagen, bis einer die Leitung trifft)

– Herzchen-in-die-Betonplatte-flexen (möglicherweise leichte Staubentwicklung!)

und der Klasiker:
– Mischmaschinen-Karrussel!

– Musik

Den Musiker belästigt man zu jeder sich bietenden Gelegenheit mit fragwürdigen Musikwünschen im Heimwerkerthema wie:
– If I had a hammer
– Like a rolling stone
– Bodo mit dem Bagger
– und alles von Torfrock

Zudem ist der Heimwerker natürlich auch in der Lage, die Musikanlage zu tunen. Wenn alle Lautsprecher als Brückenschaltung in Reihe geschaltet werden, wird die Anlage deutlich lauter! Wenn auch nur kurz.

– Heimfahrt

Um in bleibender Erinnerung zu bleiben, geht man möglichst als allerletzter und nicht, ohne jedem Gast mindestens eine spektakuläre Heimwerkergeschichte erzählt zu haben. Der Zustand des Gebäudes ist vor Abreise nochmals zu untersuchen und nötigenfalls nachzubessern. Das Filzgleiterprojekt sollte abgeschlossen und die nachgefugten Fliesen getrocknet sein. Erst dann, es ist am Besten schon hell, verlässt man erschöpft, aber glücklich, die Feier; in der besten Gewissheit, mit dem eigenen Engagement dem Brautpaar einen unvergesslichen Tag bereitet zu haben!

 – Checkliste

Zur Hochzeitsfeier auf jeden Fall mitzubringen sind:
– die eigene Person
– ein Geschenk
– das allernötigste Werkzeug:
Nutfräser, Holzspalter, Stemmhammer, Metallkreissäge, Asphaltschneider, Diamantschneider, Raupenbagger, Mischmaschine, Mörtelpumpe, Kompressor, Schweißgerät, Parkettschleifmaschine
– Bauschaum
– Mumpe
– Spachtel
– Aufsitzmäher
– Hammer
– Filzgleiter.

So, ich muss nun aufhören, wir müssen gleich, ja richtig, zur Hochzeit! Muss nur noch schnell die Nutfräse tanken! Bis nächste Woche!

 

Die dannwollenwirmal-Fachtage

Die dannwollenwirmal-Sommerpause rückt mit großen Schritten näher! Da letztes Jahr einige Leser unter Entzugserscheinungen, Schüttelfrost und handwerklicher Ratlosigkeit litten, habe ich mich entschlossen, in diesem Sommer einige Live-Seminare und Workshops anzubieten. Ich bitte um frühzeitige Anmeldung, denn die Plätze sind begrenzt.

31.7.: Leben ohne Bauschaum
Es ist möglich! In diesem tiefenpsychologisch orientierten Seminar werden neue Wege des Heimwerkens gezeigt. Ganz sanft und Stück für Stück wird der Heimwerker von Bauschaum entwöhnt. In den ersten Lehreinheiten wird beispielsweise gezeigt, wie man Bilder ohne Bauschaum anbringen kann oder man ein einfaches Regal zumindest mit wenig Schaum herstellt. Die Fortgeschrittenen versuchen dann, mehrere Tage ohne Schaumanwendung auszukommen. Über die Erfahrungen wird danach im Stuhlkreis gesprochen. Es darf auch mal geweint werden! Gruppendynamische Rollenspiele runden das Seminar ab. Zielgruppe sind Bauschaumsüchtige aller Altersklassen.

7.8.: Rigips-Yoga
Beim Rigips-Yoga geht es um tiefenentspannte Übungen an, auf und mit der Gipskartonplatte. Wir fühlen in den Karton hinein und nehmen seine positiven Schwingungen auf. Das liegen und sanfte hin- und herrollen auf der Gipsplatte entfesselt Energieströme und löst gedankliche Blockaden. Ein Bad in Gipsverschnitt reinigt Körper und Geist. Bei den Horchübungen wird das Ohr auf einen Gipskartonstapel gelegt und tief ins Material hineingefühlt. Gastreferent Maurermeister Otto Lübben spielt dazu auf der Mörtelkübel-Klangschale; außerdem gibt es Entspannungsmusik (Bob der Baumeister). Jeder Teilnehmer bringt bitte eine Einmannplatte als Yogamatte mit.

14.8.: Pfuschen für Anfänger
Wer ständig unter Perfektionszwang leidet und jedes Hölzchen hundert mal nachmisst, ist hier richtig aufgehoben. Wir lernen beispielsweise gemeinsam, wie man mißlungene Fußleisten-Gehrungsschnitte mit reichlich Acryl kaschiert. Dann streichen wir eine Wand so dick, dass man die Tapetennähte kaum noch sieht. Weiterhin wird gezeigt, wie man einen Syphon schon mit sechs bis acht Kartuschen Silikon abdichten kann und warum eine elektrische Erdung oftmals völlig überbewertet wird. Gerne können die Teilnehmer ihre allzu perfekten Vogelhäuschen, Regale oder andere Basteleien mitbringen, die wir dann gemeinsam verpfuschen und ihnen so einen individuellen Touch verleihen können.

21.8.: Rhetorik für Heimwerker
Ein wahres Highlight der Seminarreihe ist das Rhetoriktraining für Heimwerker. In mehreren Lernabschnitten wird dem Heimwerker unter dem Motto „Geh wech, lass mich da ma ran!“ die richtige Ausdrucksweise nähergebracht. Grundlage bildet das dannwollenwirmal-Heimwerkerlexikon. Vokabeln wie tönstern, jackeln, Mumpe oder prokeln werden in alltagstaugliche Sätze eingebettet. Die Stimme wird auf eine gewisse Lautstärke trainiert, um den Mitmenschen vermeintliche Weisheiten auf imposante Art und Weise mitteilen zu können („Inne Starkstromdose brauchse kein Null anklemmen! HammwanochNIEgemacht!“ oder „Hauma raus den Stein! Ja sicha hält dat! Kann doch nich weg!“) Das passende Herumfuchteln mit Werkzeug untermauert als weitere Lehreinheit die rhetorischen Fähigkeiten. Die Teilnehmer werden gebeten, das dannwollenwirmal-Heimwerkerlexikon in der aktuellen Ausgabe mitzubringen, dieses kann aber auch, falls nicht vorhanden oder zu abgenutzt, vor Ort erworben werden.

Anmeldungen werden ab sofort entgegengenommen! Alle Seminare finden im Binford-Werkzeugladen (Harrys Toolshop) in Werste statt. Für das leibliche Wohl werden elf Spanferkel gegrillt. Mahlzeit!

 

 

Der dannwollenwirmal-Jahresrückblick

Da sind wir wieder, und selbst an Neujahr bin ich mir nicht zu schade, mich zum Rechner zu schleppen und der werten Leserschaft ein paar Zeilen zu hinterlassen, wenn auch etwas später als sonst, aber irgendwann muss man ja auch mal schlafen! Oder so.

Wir schalten die schwülstige Geigenmusik an und stellen uns vorm inneren Auge Feuerwerk und vorübergleitendes Werkzeug in Zeitlupe vor, denn hier ist er wieder, der dannwollenwirmal-Jahresrückblick: Meine diesjährigen Baustellen und was daraus geworden ist, und was vielleicht auch schon wieder zusammengebrochen ist, wer weiß..?

Himmel, was war denn im Januar alles los? Nach ein wenig Lamentiererei über Mülltonnen habe ich einige Wandrisse per Mörtelinjektion mit Schlämme saniert. Obwohl ich mir ja vorgenommen hatte, kurz danach das Fundament zu stabilisieren, um die Ursache bei der Wurzel zu packen, habe ich das bis heute irgendwie nicht direkt geschafft. Die Risse sind aber auch nach einem Jahr nicht wieder aufgetaucht.

IMG_4016
Risssanierung

Mitte Januar habe ich mit Clickfix-Direktabhängern eine Bunker Stahlbetondecke abgehängt, so minimal es eben geht, und Ende Januar dann noch woanders Raum für Raum mit Metall-UK und teils Holzlattung gipskartonmäßig beplankt. Weiterhin wurden schon die ersten Planungen für mein großes Fassadenprojekt angefangen, und ich habe die Fensterläden gezeichnet und die nötigen Holzmengen ausgerechnet.

IMG_4027
Stahlbetondecke abhängen

Nach unserer wilden Geburtstagsparty im Februar gab es noch ein paar Infos zum U-Wert-Rechner und eine Bestandsaufnahme der Fehlstellen an meinem Sockelputz. Viel mehr kann man da ja auch nicht machen, ich glaube es lag Schnee und der Februar ist ja auch tendentiell immer überraschend kurz.

IMG_4102
Putz ausbessern: Bestandsaufnahme im Februar

Im März ging es dafür aber richtig los! So habe ich meinen Werkzeugbestand nicht nur um eine Binford-Dübelfräse und Oberfräse erweitert (die seit dem Fensterladenprojekt bisher noch nicht wieder so richtig oft zum Einsatz kamen, ehrlich gesagt…), ich habe auch 80 m² GK-Decke mit Reibeputz versehen und bin dann allmählich mit den Fensterläden angefangen. Als dann Mitte März das Baugerüst kam, ging alles ganz schnell und ich habe reichlich an der Fassade herumgeturnt und ordentlich armiert und verputzt.

f2
Fassadenprojekt GO!

Im Laufe des Aprils wurde das Fassadenprojekt (und das Fensterläden-Projekt) dann fertig gestellt, inklusive Faschen, viel viel Reibeputz, gar nicht soooo vielen Nachtschichten und einem türkisen Farbendebakel, bin ich in etwa sechs Wochen (für „nebenbei“ und (fast) alleine doch recht fix) fertig geworden. Das Häuschen erstrahlt immer noch im Glanze, die Fensterläden halten und haben sich auch nicht verformt, die Fassade ist noch so wie gerade erst renoviert, es gibt keine Risse, keine Stellen, über die ich mich ärgere und rückblickend auch tatsächlich nichts, was ich nun anders gemacht hätte. Das überzählige Material (und das war doch noch einiges) konnte ich zum Baustoffhändler zurück geben und es wurde anstandslos gutgeschrieben. Was für ein gelungenes Projekt, da darf ich auch mal ein bißchen stolz sein, auch wenn ich andererseits froh bin, sowas so schnell nicht nochmal machen zu müssen 😉

IMG_4287

Achja: Die Spalten entlang der Dachfenster von innen (durch die Konterlattung) sind immer noch da. Ooops! Aber es zieht nicht da durch; ist eigentlich nur ein optisches Ding. Immerhin habe ich mittlerweile die Leisten und den gepriesenen Bauschaum. Muss ich nur noch anbringen.

Sowas kommt übrigens immer dann, wenn man es nicht direkt durchzieht: Einmal im Bau-Modus, sollte man am Besten alles fertig machen. Wenn man sich was ‚für später‘ übrig lässt, und irgendwann alles sauber, geputzt, bezogen und das Werkzeug wieder weggeräumt ist, fängt man so schnell nicht wieder an, und dann bleibt es, wie in diesem Fall, monatelang liegen.

IMG_4288
ToDo: Leisten drauf!

Im Mai gab es nicht nur die haarsträubende Geschichte mit dem Malergroßhandel (in den ich seitdem übrigens keinen Fuß mehr gesetzt habe!), ich erschuf auch das Heimwerker-Lexikon, das mittlerweile als Standardwerk gilt (oder so); dabei auch vielen Dank an die wertvollen Ergänzungen Mompe, Murks, fitscheln, wuppen, wemsen, Tacken, friggeln. Irgendwann gibt es sicher eine zweite Auflage!

IMG_4366

Zum Ausklang noch eine kleine Trennwand hingestellt, und schon ging es mit großen Schritten in den…

Juni! Hier wurden Kellerfenster neu gekittet, auch die halten immer noch und mit jedem Fenster wurden meine Kit-Skills besser. Dann gab es noch ein paar Tips für’s Leben, unter anderm die Powersätze und auch wichtige Hinweise, wie man sich als Heimwerkerking auf einer Hochzeit zu benehmen hat.

IMG_4395

Im Juli wurden dann neben der Poolreinigung noch die erneuerten Kellerfenster eingesetzt und dann waren wir auch schon mitten in der traditionellen Sommerpause, die im August unter anderem mit dem allerersten dannwollenwirmal-Beitrag fortgeführt wurde.

Der September startete dann mit neuen Taten und den #builtwithBosch-Testwochen. Der Multicutter ist immer noch fast (bau)täglich im Einsatz, ich möchte ihn nicht mehr missen. Wobei ich allmählich den ein oder anderen Aufsatz austauschen müsste, speziell die Stein- und Betonaufsätze aus Hartmetall sind mittlerweile etwas abgetragen, und der Sägeaufsatz für Holz hat ein paar Zähnchen eingebüßt; aber sonst – läuft und läuft und läuft!

IMG_4723
Bosch-Multicutter

Meine Werkstattrückseite habe ich ehrlich gesagt noch nicht ganz fertig (wieder das Spätermachen-Problem), weil mir damals die Farbe ausgegangen war und jetzt noch der Schlussanstrich fehlt. Naja, dieses Jahr wird’s wohl was.

img_4807

Weiter ging es mit Trockenbaudecken und erweiterten Wandöffnungen, bis in den…

Oktober hinein – inklusive Dachbodenabdeckung, die natürlich auch immer noch hält! Die nächste Baustelle war dann eine Wohnzimmersanierung mit dem Verputzen eines Stahlträgers, Deckenabhängung, Spachtelei und Wandputz. Da war ordentlich was los! Ist schon schick geworden alles, ähnlich wie die gebastelte Laterne von Felicitas und Mario bei der neuesten Szenen aus dem Leben-Folge.

img_4911
Altbausanierung at its best!

Im November wurde das Dachbodenklappenprojekt beendet und wieder von filigran auf grob umgeschaltet: Es wurden Türstürze geändert, das macht ja immer besonders viel Spaß, weil es so schön viel Staub und Dreck macht und man den ganzen Tag mit dem Nervenkitzel arbeitet, dass die Bude einem jederzeit über dem Kopf zusammenbrechen kann. Herrlich!

img_4976

Nach dem Leuchtsterne-Basteltip im Dezember und dem finalen Erwerb der Bakelit-Verteilerdose wurden dann noch die Stürze verputzt, bevor das Jahr mit der Heimwerker-Version von Stille Nacht seinen besinnlichen Ausklang fand.

img_5009
Das Ding ist auch endlich dran!

Also, die Projekte und Baustellen haben sich gegenseitig die sprichwörtliche Klinke in die Hand gegeben, es wurde viel bewegt und reichlich geschafft! Im neuen Jahr geht es direkt mit Vollgas weiter, so viel kann ich schon verraten. Für heute aber geht’s zurück auf’s Sofa, ist ja Neujahr, da darf man nochmal lümmeln und die Füße hochlegen, jawoll!

Euch allen einen schönen Start ins neue Jahr – bis nächste Woche!

Blogausfall

So, heute lassen wir den Blog mal ausfallen. Meine Frau fragt ja auch immer, ob ich denn wirklich jeden Sonntag was schreiben muss? Klar, sage ich, sind ja nicht zum Spass hier! Aber heute fällt mal aus. Ich muss nur schnell schreiben, dass es ausfällt.

Es ist aber auch einfach nichts los dieser Tage! Ich habe ohnehin das Gefühl, dass um den Jahreswechsel herum die gesamte bundesrepublikanische Wirtschaft brach liegt. Das geht ja schon Mitte Dezember los. „Ihre Rechnung können wir dieses Jahr nicht mehr überweisen, die Buchhaltung ist doch schon in Urlaub!“ oder „Ein Angebot können wir erst nächstes Jahr schicken. Es ist schließlich schon Mitte Dezember, da passiert hier gar nix mehr!“ Und in der ersten Januarwoche arbeitet sowieso kein Mensch irgendwo, denkt man zumindest, wenn man irgendwo jemanden erreichen möchte. Also, drei, vier Wochen Ausnahmezustand. Warum soll das hier anders sein?!

Klar könnte ich schreiben, dass ich das Sturzprojekt diese Woche beendet habe, nämlich mit dem Abnehmen der Verschalungen für den Putz. Zufällig hab ich auch ein paar Bilder gemacht:

img_5050

img_5049
Türsturz, fertig verputzt
Ist doch akkurat geworden, gell? Auch die eine Torkenbauwand habe ich noch geflickt (die musste ich ja wegen des Sturzeinbaus aufschneiden), wobei ich festgestellt habe, dass es manchmal leichter sein kann, die Wand direkt neu zu machen, als eine bereits vepfuschte Wand wieder zuzubasteln.

Und, achja, das werde ich noch laut verkünden, wenn es hier weiter geht (weil jetzt gerade fällt’s ja aus!): Wände werden mit wenigstens 12,5mm Gipskartonplatte beplankt! Erst recht freistehende Wände! Wenn teils doppelt beplankt wird und manche Platten sogar noch dicker sind, fragt man sich, warum in den einschlägigen Baumärkten immer wieder 9,5mm – Platten angeboten werden! Die soll der Obi-Bieber fressen! Diese eignen sich allenfalls zum Beplanken vollflächiger Untergründe (zum Beispiel direkt auf eine Holzvertäfelung) oder für Trockenputz. Wobei ich beides ungefähr so gut finde wie die Tofu-Bratwurst: Kann man machen, gibt aber bessere Lösungen.

Im vorliegenden Fall jedenfalls gab es eine Trennwand und eine Vorsatzschale, teils mit den dünnen Platten und dann so weite Steher-Abstände, dass sich die Oberfläche schon vom schief anschauen bog. Gruselig.

Apropos gruselig und Baumärtke: Meiner Nachbarin hat man im Baumarkt zur Montage einer TV-Halterung in eine Ziegelwand tatsächlich Hohlraumdübel verkauft. Da war der Fachberater wieder ganz vorn mit dabei. Das werd ich alles hier erzählen, wenn’s wieder los geht, jawohl!

Also, macht Euch nichts draus, wenn es diese Woche mal kein dannwollenwirmal gibt. Man kann ja auch (noch) sinnvollere Sachen tun am Sonntag, oder? Also, wenn Ihr so gar nicht wisst, was ihr nun machen sollt, ich hätte da noch was. Hier liegen immer noch die PVC-Leisten und der Bauschaum (oh! Ob der die Minusgrade in der Garage aushält?), um die Spalten an meinen Dachfenstern seit der Neueindeckung zuzumachen. Also wenn da jemand aus der Leserschaft vielleicht Lust hätte? Ich weiß, ihr liebt es alle, mit Bauschaum rumzumatschen! Da könnte man schon einen Sonntag mit füllen. Ich würd’s ja selber machen, ist mir aber heute irgendwie zu anstrengend. Und ich muss ja schließlich noch schreiben, dass der Blog heute ausfällt. Dauert ja irgendwie auch länger als gedacht, komisch…

Ich habe mich in den letzten Tagen übrigens mit freistehenden Wänden und Raum-in-Raum-Bauweisen beschäftigt. Das geht ja tatsächlich alles mit Standard-Profilen (UA), man kann interessante Sachen damit bauen. Werde ich hier alle noch erzählen, wer zwischendurch schonmal schauen will: RigiRaum – spannende Sache!

Nun gut, lange Rede, kurzer Sinn, nächste Woche gibt’s wieder was zu lesen. Vielleicht kann ich da auch nochmal die schönsten Suchbegriffe („dachschräge schief was nun“, „zahntraufel 10×10 regipsplatten kleben decke“ (ohgottohgott), „schwitzwasser läuft auf der spritzwasser sperre runter dach“, „trockenbau versaut“, „hochdruck expansionsschaum drückt bunker auf“) einbauen. Vielleicht schreibe ich auch mal ein Baumarkt-Gedicht (sehr häufiger Suchbegriff!), wenn mich die Muse küsst. Mal sehen, was ich mache, mir fällt ja immer was ein. Nur diese Woche halt nicht.

Ihr wisst jetzt alle Bescheid, dass es diese Woche ausfällt, okay? Gibt hier nix zu lesen, weitergehen! Hopp Hopp!

Und ich koch schonmal Kaffee, wenn ihr gleich alle kommt, um mit den Dachfenstern anzufangen. Bis später!

 

Baumarktklatsche

Habe ich schon erwähnt, dass ich nächstes Jahr gerne mal zur BAU nach München möchte? Eine Fachmesse, auf der quasi alle namhaften Hersteller von Werkzeug und Zubehör vertreten sind und Menschen mit einer gewissen Werkzeugliebe vermutlich aus dem Staunen nicht mehr rauskommen. Ich suche daher auf diesem Wege einen Sponsor für ein, zwei Messetage. Gottseidank kann man da nichts kaufen! Sonst müsste ich mit dem Anhänger hinfahren…

Auch wenn ich bisher nicht auf der Fachmesse war, bekomme ich doch regelmäßig eine Menge Schrott exklusive Neuigkeiten und nützliche Linkstips, die ich dem geneigten Leser natürlich nicht vorenthalten möchte. Daher heute mal ein kleiner Newsflash:

Letzten Sommer habe ich von unserem Pool berichtet und der Algenproblematik; ich habe zwischendurch den Hinweis bekommen, dass eine Kreiselpumpe hier das Mittel der Wahl sein könnte, um beispielsweise den Poolinhalt in eine Regentonne zu transferieren. Auch wenn ich bisher (Asche auf mein Haupt) den Begriff Kreiselpumpe nie gehört habe, bietet diese Website doch einige Infos (mit automatischer Beratung! Da ist sie wohl besser als so mancher Baumarkt), und shoppen gehen kann man natürlich auch noch.

Im November habe ich dem GartenHaus-Magazin ein Interview über Holzzäune gegeben. Da ich schon tausende schon mal einen Zaun gebaut habe, wurde ich vollmundig als DIY-Zaunprofi vorgestellt. Nunja… Schaut es Euch mal an: Link

Interessant fand ich den ebenfalls auf der BAU vorgestellten neuen Kantenschutz von Rigips: AquaBead Flex Pro ist ein Kantenschutz von der Rolle, dessen Kleber mit Wasser aktiviert und dann auf die Kante geklebt und verspachtelt wird. Vielleicht setzt sich das ja durch und die sperrigen und empfindlichen Metallprofile (die übrigens immer noch nicht getackert werden!) laufen allmählich aus.

SPAX hat auch auf der BAU ausgestellt und hat neben neuen, korrosionsbeständigeren Schrauben sowie passenden Montagekoffern nun eine Schraube für Holzdielen auf Aluminium-Unterkonstruktion im Programm. Die hätte mir sicher bei diesem Projekt geholfen, wo ich ja mit den Schrauben einige Probleme hatte. Gute Idee auch der passende Bit DriveStop, der für exakt gleiche Senktiefen der Schraubenköpfe sorgt. Die Neuigkeiten in der Übersicht gibt es hier.

Man merkt also: Alle geben sich total viel Mühe mit Produktneuigkeiten, durchdachten Lösungen und Qualitätsverbesserungen. Und dann gibt es auf der anderen Seite einige Baumärkte, denen Qualität meilenweit am Arsch vorbei geht und die die Erfüllung ihrer Geschäftsphilosophie in Wühltisch mit Scheißwerkzeug sehen. Ich bitte um Verzeihung für die Kraftausdrücke, aber man kann es einfach nicht beschönigen. Doch von Anfang an:

Bei meinen Eltern habe ich diese kleine Nische gefliest:

IMG_5065
Nassnische

Mit Eltern und Werkzeug ist das ja immer so eine Sache. Ich habe mir angewöhnt, immer alles mitzubringen, was ich für kleine Tätigkeiten brauche, bevor ich stundenlang suche und dann doch nichts finde. Leider habe ich bei diesem Projekt die Silikonspritze für die Fugen zuhause vergessen (denn die lag noch beim Dachfenster, siehe letzte Woche). Da eine funktionsfähige Spritze im elterlichen Anwesen nicht aufzutreiben war, war mein Vater so nett, zum nahegelegenen Baumarkt zu fahren, um eine neue Spritze zu holen.

Nach etwa zwei Meter Fuge hat sich allen Ernstes der Griff der Spritze verbogen(!):

IMG_5064
Silikonspritze allerhöchster Qualität

Das habe ich noch nie gesehen, es ist mir noch nie passiert, ich konnte mir bisher nicht vorstellen dass so etwas möglich ist. Es war ganz normales Silikon; der Griff ist konstruktiv so billig dämlich besch dünn gebaut, dass er am schmalsten Teil tatsächlich verbiegt. Einige Male konnte ich es mit der Zange wieder richten und dann etwa 20 cm verfugen, bevor er wieder verbog. Ich hätte allzu gerne die Spritze persönlich dort mit viel Geschrei auf den Infotresen geballert retourniert und das als Video oder wortreichen Beitrag hier veröffentlicht, es kam aus Zeitgründen leider nicht dazu, aber ich kann mich ja trotzdem darüber auslassen:

Liebe Baumarktmenschen, warum verkauft ihr immer wieder diese Grütze? Probiert das auch mal irgend jemand aus oder kommts direkt aus dem chinesischen Container ins Regal? Muss so eine Spritze so billig sein oder wären die Kunden nicht vielleicht bereit, einen Euro mehr zu zahlen und dafür nicht den allerletzten Schrott zu bekommen? Warum gibt es scheinbar bei allen Baustoffhändlern ein funktionierendes Qualitätsmanagement und in fast allen Baumärkten ein sich durch sämtliche Abteilungen ziehenden Qualitätsmangel von geschätzen 50% der feilgebotenen Waren?

Einen Teil der Verantwortung trifft die Märkte, aber einen Teil auch die Kunden!

Liebe Leser: Kauft. Nicht. Immer. Das. Billigste! Und: Unterstützt den Fachhandel. Baustoffhändler sind Oasen der Glückseligkeit! Bei etwa gleichem Preisniveau gibt es den doppelten Service, die vierfache Qualität und die zehnmal bessere Beratung.

Wer in diese Thematik noch tiefer einsteigen möchte, ja, für den habe ich eine Literaturliste zusammengestellt:

Eine kurze Einschätzung zum Thema „Baumärkte“

Neulich im Baumarkt

Baumarkt-Kunden

Baumarkt-Verbot

Also, das ist bitte Hausaufgabe bis nächsten Sonntag.

So, und ich kaufe jetzt noch was im Baumarkt, nur um es dann wieder auf den Tresen zu klatschen. ICH SCHÄTZE, ICH WERDE DA SCHON WAS GEEIGNETES FINDEN! Und dann mache ich das mal nen gazen Tag: Kaufen, Klatschen, Kaufen, Klatschen, bis zum Hausverbot. Hihihi, das wird ein Spaß!

 

 

 

Beichtauswertung

Die Würfel sind gefallen und ich bedanke mich aufs herzlichste für die rege Teilnahme beim dannwollenwirmal-Gewinnspiel „Meine Bausünde“. Es waren wirklich entzückende Sachen dabei und wenn es nach mir ginge, würde jeder Beitrag einen Preis erhalten. Dafür habe ich leider zu wenig Firmen gefunden, die was springen lassen 😉 so dass es bei den angekündigten vier Preisen bleibt. Hier die Gewinner, ohne Platzierungsreihenfolge, weil alle Geschichten so schön sind:

Der 7teilige Schraubendrehersatz von WERA geht an Marco, der mich mit seiner Kantenfasenhobelgeschichte doch sehr erheitert hat. Übrigens habe ich dieses Werkzeug hier auch mal vorgestellt. Der Kantenhobel funktioniert für 12,5mm-Platten hervorragend, er bringt nämlich zwei Fasen an die Plattenkanten, die beim Spachteln nützlich sind. Marco hat es mit 9mm-Platten (die eigentlich ohnehin kaum eine Berechtigung haben) versucht und damit reihenweise Platten zerstört, bevor das vermeintlich überflüssige Werkzeug mit Schwung in den Gipskarton flog.

Das Jokari-Abisolierwerkzeug geht an Jörn, der einen Mauerdurchbruch (den stelle ich mir jetzt mal so 2,50m hoch und 1m breit vor, dann ist es noch lustiger) mit Bauschaum aufgefüllt und diesen dann verputzt hat. Respekt! Was ich auch schonmal gemacht habe: doofe Gipskarton-Stelle mit Bauschaum verfüllt, dann mit Glasfaser gespachtelt. Geht auch! Aber Mauerdurchbruch ist noch eine Nummer stumpfer. Chapeau!

Der Bierbach-Sortimentskoffer „Haus und Garten“ geht an Martin, der es beim Hausbau nicht nur geschafft hat, das Telefonkabel fast mit dem Spaten zu durchtrennen, sondern durch diverse Verrechnungen nun auch einen pfahlähnlichen Übergabeschacht im Beet stehen hat. Aber, und das ist genau die richtige Einstellung: da kommt Buchsbaum dran! Jawoll! Buchsbaum als großflächiges Kaschier-Utensil war mir bisher gar nicht so präsent. Was das für Möglichkeiten eröffnet…

Der Bierbach-Sortimentskoffer „Haushalt“ geht an Janina, die ihren Fehlkauf von weißen, strukturierten Terrassenplatten derart plastisch beschrieben hat, dass man geradezu mitleiden möchte, wenn sie kriechenderweise Blättchen davon absammelt, das Unkraut aus den Fugen kratzt oder mit der Zahnbürste das Reliefmuster schrubbt. Vielleicht doch mal drüber nachdenken, Laminat draufzulegen? Ja, das müsste auch für Außen sein. Hat der im Baumarkt gesagt.

Alle gesammelten Geschichten lassen sich hier bei den Kommentaren nochmal nachlesen. Den Gewinnern herzlichen Glückwunsch und allen Teilnehmern vielen dank für Eure Storys! Jede einzelne hat mir wohlige Schauer über den Rücken gejagt 🙂

Zu guter letzt will ich mal auch noch meine Beichte ablegen:

Mein größter Fehlkauf  (neben allerlei Werkzeugen, die ich viel zu selten benutze) ist ein Schlauchwagen der Marke CMI vom Obi (darf ich doch sagen, oder?), der mir bei jeder Benutzung das Qualitätsniveau der einschlägigen Baumärkte vor Augen führt. Und ich sehe gerade verzückt, es gibt ihn immer noch: LINK!

Der in der Werbung als besonders stabil angepriesene Wagen macht einen höchst fragilen Eindruck. Die Räder sind mit Plastikschrauben befestigt und fallen ständig ab. Beim Drehen der Schlauchkurbel muss man das wackelige Gestell mit Fuß, Knie und zwei weiteren Personen stützen. Bei den Schlauchanschlüssen wurde praktischerweise auf funktionierende Dichtungen verzichtet, so dass der Wagen im Betrieb ein sehenswertes Wasserspiel in alle Richtungen vorführt und alles in seiner Umgebung komplett überschwemmt. Wenn man Pech hat, löst sich beim Kurbelvorgang die Achse vom Wagen und die Seitenteile rollen auf die Straße. Da macht Gartenarbeit Spaß!

Als meine größte Bausünde würde ich eine bezeichnen, die mittlerweile zum Glück verjährt ist. Ich muss damals 16 oder 17 gewesen sein, und habe mit Kumpels eine Art Lager- und Partyraum in einer Scheune mit einer Zwischendecke ausgestattet. Die alte Decke wurde entfernt und es blieben nur die dicken Deckenbalken, die alles andere als gerade waren. Als obere Schicht haben wir Spanplatten auf diesen Balken verlegt, und zwar irgendwie. Die Deckenbalken waren unterschiedlich hoch, und so wurden die Spanplatten eben so weit gebogen und festgespaxt, bis alles dicht war. („Stell Dich mal auf die Ecke, damit die runterkommt!“) Nut und Feder passen da natürlich nicht mehr, klar. Da wurden die Platten auch mal überlappend gelegt.

In die nun entstandenen Felder wurde Glaswolle geproppt, und zwar irgendwie. So dass es halt voll ist. Dampfbremse? Nö. Als letztes wurden die damals sehr beliebten Profilbretter direkt unter die Deckenbalken geschraubt, fugenlos bis an die Wände und dekorativ an den krummen Balken entlanggebogen. Die Bretter haben sich natürlich mit der Zeit ausgedehnt und wenn man heute diesen Raum betritt, wölbt sich das Ganze gefährlich nach unten. Aber: es hält bis heute! Und es gab sogar Zierleisten am Wandanschluss.

Ach, und nen Estrich gab es auch noch! Bis der gerade war, wurde er bestimmt 30 oder 40 Zentimeter hoch. Der Raum ist jetzt ein bißchen niedriger, und man muss eine Stufe reingehen. Passt schon!

So, genug gebeichtet. Reicht mit Pfusch 🙂 Wir geloben alle Besserung, ok? Sagen wir, zumindest im Sichtbereich.

Bis nächste Woche!

 

 

Heute ein Faultier

Die Sonne strahlt, die Vögel zwitschern, die Leute rennen scharenweise in die Baumärkte, Heim und Garten wird allerorten auf Vordermann gebracht, allein bei mir hat sich die rechte Motivation noch nicht eingestellt. Irgendwie bin ich gefühlt noch im Winterschlaf. Ich bin noch nicht so weit! Soll es doch nochmal schneien, auch gut! Vielleicht bin ich auch aufgrund des großen Firmenumbaus in einem kleinen handwerklichen Tief. Zu tun wäre freilich genug: Die Verleistung meiner Dachfenster schiebe ich seit Monaten vor mir her. Draußen müsste die Terrasse eine gründliche Reinigung und eine neue Ölung haben. Beim Projekt „Schuppenrückseite“ fehlt immer noch der Schlussanstrich, und beim Kellerfenster bin ich letzten Winter mit irgendwas Sperrigem an der Kante hängengeblieben und habe ein Stück Putz rausgebrochen. Der Zaun hat mittlerweile einen grünlichen Schimmer (naja, nach fast drei Jahren darf er das auch) und müsste gereinigt, vielleicht auch neu gestrichen werden. Blumenbeete sind schon ein paar fertig, das Größte sieht aber noch genau so aus wie vor dem Winter, nur schäbiger. Nicht auszudenken, wenn Schwiegermutter das nächste mal kommt!

Auch extern habe ich noch einige Projekte vor der Brust: So geht es beispielsweise darum, ein völlig entkerntes Loch in eine Badezimmervorbereitung zu verwandeln, und ich glaube, das sollte auch recht bald passieren. Für Anfang Mai habe ich noch eine Trockenbaudecke zugesagt und in der Firma, wo jetzt innen so ziemlich alles fertig ist, geht es ja irgendwann draußen weiter. Nächste Woche werden beispielsweise Wellblechverkleidungen angebracht, das wird sicher spannend und ich werde hier natürlich Bericht erstatten.

Wenn ich das alles so überlege, habe ich ja schon irgendwie Lust! In Gedanken habe ich das Werkzeug schon rausgeholt und baue was, egal was, hauptsache laut und dreckig! Nur heute eben noch nicht. Was kann ich dafür, dass das Sofa so verdammt gemütlich ist? Ein wahres Ärgernis! Hätten wir damals anstatt eines Sofas ein paar Klapptstühle gekauft, wäre die heimische Produktivität sicher merklich gesteigert worden.

Egal, heute mach ich nichts mehr. Nächste Woche wieder! Und Euch rufe ich auch auf zum Müßiggang. Lasst den Hammer liegen! Ist sowieso Sonntag. Und weil’s so schön passt, sende ich Euch als musikalischen Gruß eines meiner Lieblingslieder von Reinhard Mey, und ich wette, danach ist das schlechte Gewissen wie weggeblasen:

Heute häng‘ ich ab, heut‘ cool ich down,
Heut‘ werd‘ ich nicht weiser, heute werd‘ ich braun.
Ich dreh‘ mich zur Sonne, blinzel in die Runde,
Ich rolle mich ein, ich bin wie junge Hunde
Zum Schlafen in der Sonne gemacht.
Hättest Du das jemals von mir gedacht?

Ich will es heut‘ nicht politisch korrekt,
Ich will heut‘ einfach nur, dass es mir schmeckt.
Ich will nicht schlauer werden und auch nicht schicker,
Eventuell ein kleines bisschen dicker.
Ich frag‘ mich nicht, ob man mich liebt,
Ich frag‘ mich nur, ob es hier Nachschlag gibt.

Aber morgen bringe ich die Dinge wieder ins Lot,
Morgen ruder ich euch wieder das Rettungsboot.
Bloss heut‘ freu‘ ich mich einfach nur zu überleben,
Und erlaube mir, mir die volle Breitseite zu geben.

Bitte, mich heut‘ nicht zu belehr‘n,
Bitte, mich heut‘s keinesfalls zu beehr‘n.
Kein Vortrag, keine Ansprache, ich bin Banause,
Völlig anspruchslos, ich mach‘ heut‘ eine Anspruchspause.
Ich will nicht reden und nicht zuhör‘n.
Bitte, mich nicht in diesem Glückszustand stör‘n.

Aber morgen bringe ich die Dinge wieder ins Lot,
Morgen ruder ich euch wieder das Rettungsboot.
Bloss heut‘ freu‘ ich mich einfach nur zu überleben,
Und erlaube mir, mir die volle Breitseite zu geben.

Ich mache nichts, ich atme bloss,
Die Beine hoch, ich lasse los.
Ich muss nichts nehmen, ich muss nichts rauchen,
Ich will nichts wollen, und ich brauch‘ nichts zu brauchen.
Na gut, ein Glas Barolo, wenn es denn stimmt,
Dass es das Zeug ist, das auch Gott in Frankreich nimmt!

Aber morgen bringe ich die Dinge wieder ins Lot,
Morgen ruder ich euch wieder das Rettungsboot.
Morgen mach‘ ich sofort die Welt wieder besser,
Morgen schwimm‘ ich wieder jedem Haifisch ins Messer.
Morgen öle ich euch wieder die Maschine,
Morgen such‘ ich wieder jede einzelne Mine.
Morgen geh‘ ich für euch wieder durch freundliches Feuer,
Aber heute zünde ich erst noch meine ganze Heuer,
Heute freu‘ ich mich einfach nur zu überleben,
Also erlaub‘ ich mir, mir die volle Breitseite zu geben.

Morgen bringe ich die Dinge wieder ins Lot,
Morgen ruder ich euch wieder das Rettungsboot.
Nur heut‘ freu‘ ich mich einfach so zu überleben,
Und erlaube mir, mir die volle Breitseite zu geben.

Malheur und zehn Lektionen

Sorry, dass ich letzte Woche so kurz angebunden war; ich weiß, viele haben in den Kaffee geweint. Dafür in dieser Woche schnell noch die Geschichte mit dem kleinen Malheur hinterhergeschoben:

IMG_5292
Darum geht’s

Wie im Bild zu sehen, handelt es sich um eine kleine Nische, die wohl früher mal einen Kasten oder sowas beherbergt hat und die nun mittels Gipskarton flächenbündig an das restliche Wandniveau angepasst werden sollte. Kein Problem, Chakka!

IMG_5293
Metall-Unterkonstruktion

Diese schöne Konstruktion habe ich daraufhin fachgerecht eingebracht: Oben und unten ein UD-Profil (wobei ich es unten mit dem Multicutter quasi halbieren musste – kein Platz!), und da hinein CD-Profil gestellt. Die CDs liegen direkt an der Wand an, damit nichts klappert, habe ich diese Stellen mit Dämmband beklebt). Jetzt nur noch beplanken, denkt man sich…

IMG_5295
Oh nein!!

Es ist mir ja wirklich NOCH NIE passiert, aber irgendwann ist scheinbar immer das erste Mal: Mutig habe ich im unteren Bereich nahe der Heizungsrohre durch die Platte geschraubt und dachte noch bei mir, dass so ein Heizungsrohr ja wohl entsprechenden Widerstand leisten würde (es waren noch nicht mal Schrauben mit Bohrkopf!), aber Pustekuchen, das Kupferrohr ist butterweich, die Schraube war in Nullkommanix drin und unter Zischen trat eine kleine, aber merkliche Heizungswasser-Fontäne aus.

Nunja, wenn man die Schraube reindreht, ist es ja fast dicht! Aber auf Dauer wohl nix.

Glücklicherweise gab es einen Heizungsexperten in direktem Zugriff. Ich selber habe leider überhaupt keine Ahnung von Heizungen. Erschreckenderweise wüsste ich bei mir zuhause nicht mal, wo ich das Wasser ablassen sollte, wenn es mal nötig wäre! Der Herbeigeeilte wusste das zum Glück und das Wasser wurde abgelassen; ich habe noch (wieder mit dem Multicutter) das Rohr an der Stelle eingeschnitten und in meiner Abwesenheit wurde dann, vermutlich unter Kopfschütteln und „wie kann man nur!“, mit etwas „das sieht man doch!“ und viel „Jungejungejunge!“ eine Muffe angebracht:

IMG_5296
Muffe!

Am nächsten Tag habe ich dann fix verplankt und gespachtelt; wenn man nichts anbohrt, geht das ja auch alles ganz schnell 🙂 Vor lauter Aufregung habe ich doch glatt vergessen, ein „Nachher“-Bild zu machen. Egal, wieder was gelernt:

1. „Mal eben schnell“ geht meist nach hinten los
2. Kupferrohre sind weich wie Butter
3. von Rohren generell einfach mal viel Abstand mit Schrauben und Bohrern halten!
4. Mal nachschauen, wo man das Heizungswasser entleert und wie das mit dem wieder Auffüllen funktioniert (wie viel muss denn da drauf? Wenn das jemand weiß, bitte kommentieren!)
5. Sowas immer direkt beim Bauherren beichten! Ich hatte wenige Sekunden über Bauschaum und Isolierband nachgedacht 😉
6. Silikon löst nicht alle Probleme
7. Acryl auch nicht. Aber viele!
8. Immer, wenn man sich zu gut und zu selbstsicher fühlt, kriegt man einen vor den Bug
9. Es ist immer gut, jemanden in der Nähe zu haben, der sich mit Wasser auskennt (Elektro hätte ich selber lösen können, aber nein…!)
10. Lieber eine Lektion zu viel als zu wenig.

Bis nächste Woche gelobe ich Besserung, Amen.

Der Pfingstklassiker

Liebe Leser, wir immer zu Pfingsten sende ich herzliche Grüße vom Campingplatz. Es regnet Bindfäden und ich habe die Rüttelplatte vergessen, sonst ist alles gut.

Diese Woche war zwei Tage der dannwollenwirmal-Server aus, weil Bauschaum in den Lüfter geraten war. Sorry! Viele haben sich in den Schlaf geweint, andere haben sich über die neu gewonnene Freizeit und das Tageslicht sehr gefreut.

Weil ich von hier aus nur einen kurzen Gruß senden kann, wiederholen wir heute einen zauberhaften Klassiker vom vorletzten Jahr Pfingstcamping:

Camping bei Heimwerkers
24. Mai 2015 von mohlemeyer
Tatsächlich hat mich die liebe Familie breitgeschlagen, das Pfingstwochenende im Zelt(!) auf einen Campingplatz im Wendland zu verbringen. Das Wendland, sonst hauptsächlich bekannt durch Castor-Transporte, ist aber auch landschaftlich durchaus reizvoll, der Campingplatz naturbelassen und gemütlich und nach einigen wenigen Modifikationen habe ich mich auch mit dem Zelten recht gut arrangieren können.

Natürlich bin ich einige Tage früher angereist, um mein Werkzeug und die allernötigsten Baumaterialien anzuliefern. Der dieselbetriebene Erdbohrer P-2000 erleichterte mir das Erstellen der Punktfundamente zur Verankerung der Zelte. Insgesamt mussten 94 Punktfundamente für die Zelte gefertigt werden. Damit man nicht unbequem auf einem Steinchen liegen muss, habe ich alle Grundflächen der Zelte ausgekoffert und Beton-Bodenplatten gegossen. Der Fließspachtel FS-15 von Sopro, von dem zwei Paletten von Baustoffhändler direkt zum 250 km entfernten Campingplatz geliefert wurden, sorgte für eine aalglatte Oberfläche und theoretisch hätte ich schon nach wenigen Stunden fliesen können, wenn meine Frau das nicht übertrieben gefunden hätte.

Zur Stromversorgung habe ich glücklicherweise einen Hauptkasten im Waschhaus gefunden, dessen Plombe ich gut lösen konnte und an den ich dann 100m Erdkabel 5x4mm2 anschließen und per Mininbagger verlegen konnte. Praktischerweise konnte ich in den gleichen Schacht die Leitung für die Fußbodenheizung einbringen, die ich schleifenförmig in die Betonplatten eingebracht habe.

Nach Aufbau und Verankerung der Zelte habe ich die Zeltwände wegen der kalten Nächte von innen mit Glaswolle ausgekleidet. Angenehme Nachttemperaturen lassen den permanenten Juckreiz schon nach wenigen Tagen vergessen. Leider habe ich das montieren einer Dampfbremse zeitlich nicht mehr geschafft, da das Aufrichten der Masten für die Flutlichtanlage doch anspruchsvoller war als ursprünglich gedacht. Ein Autokran war zu Pfingsten nirgendwo mehr zu bekommen! Die Familie verweigerte die Hilfe, jedoch konnte ich mit einem improvisierten Seil aus Schlafsäcken und meiner Anhängerkupplung schließlich gegen Mitternacht erste Erfolge vermelden.

Leider hatte die Firma für den Pool Lieferschwierigkeiten, so dass das Becken wohl erst in zwei Wochen dort eintrifft und ich sowohl den Bodenaushub als auch die Chloranlage nun quasi umsonst vorbereitet habe. Zuverlässiger war dagegen der Brennholzlieferant, der die acht Raummeter Holz in Gitterboxen pünktlich anlieferte.

Damit ich nicht den ganzen Urlaub werkele, habe ich mich entschlossen, das Gewerk Blockbohlensauna komplett abzugeben. Ohnehin hatte ich genug damit zu tun, die Fahrspuren der Lastwagen und Kleinbagger wieder aufzufüllen und für den Rollrasen vorzubereiten.

Unglücklicherweise wurden wir mittlerweile wegen der umfangreichen Bauarbeiten und des damit verbundenen Lärms und Gestanks des Platzes verwiesen und haben durch das nun auferlegte deutschlandweite Campingplatzverbot auch keine Ahnung, wo wir hin sollen.

Also, wenn einer der Leser eventuell einen Unterschlupf (Gartenlaube, Holzhütte oder sowas…notfalls könnte ich auch ein wenig umbauen?) im Bereich Wendland für uns hätte, bitte ich um kurze Nachricht!

Ich geh mich jetzt nur noch kurz um die Planierraupe kümmern, die in der Einfahrtsschranke feststeckt! Also, frohe Pfingsten!

Die Horrorwohnung, Teil I

Bei Aufräumen meiner Festplatte letzte Woche bin ich wieder auf einen Ordner mit Bildern gestoßen, die ich lange vergessen (oder verdrängt?) habe und die einem tatsächlich das Grauen der Rücken hochkriechen lassen. Je handwerkserfahrener man mit den Jahren wird, desto gruseliger die Bilder. Doch von Anfang an.

Es begab sich vor mittlerweile elf Jahren Anno 2006, wir waren ein frisch vermähltes und noch kinderloses Paar und ich überredete meine Frau, ihres Zeichens im Herzen Großstadtkind, zu einem Umzug von Hannover in die vermeintliche Provinz einer Kleinstadt. Bei der Wohnungssuche gab speziell ich mir größte Mühe, um der Liebsten schließlich ein heimeliges Nest zu bereiten und den Start in der neuen Umgebung möglichst angenehm und reibungslos werden zu lassen. Daraus wurde natürlich nichts.

Nachdem wir einige Wohnungen angeschaut hatten, fiel die Wahl auf eine vier-Zimmer-Wohnung in innenstadtnaher (und „verkehrsgünstiger“) Lage. Der Vermieter, nennen wir ihn mal Herrn E., kauft alte Häuser, renoviert diese dann mit viel Selbsteinsatz und vermietet danach die Wohnungen. So auch hier: Scheinbar traumhaft, ein altes Haus wird nach unseren Vorstellungen renoviert und dann von uns frisch bezogen. Wir durften uns sogar die Badewanne aussuchen (eine Eckbadewanne, wirklich? Cool!) und hatten vollstes Vertrauen, dass die Renovierung in den versprochenen acht Wochen erfolgen würde und organisierten zum Umzugstermin einen LKW und viele fleißige Helfer.

Während der Renovierungsphase habe ich ab und zu die Baustelle besucht; allerdings war die Baustelle erst nach einigen Wochen eine Baustelle, denn etwa die Hälfte der Zeit verstrich, ohne dass dort etwas nennenswertes passiert wäre. Herr E. hatte eben mehrere Projekte und war zeitlich entsprechend eingebunden. Aber bis zum Umzugstermin wäre alles malerfertig, das wäre ja gar kein Problem. Lediglich der Außenbereich (hier wurde eine Dämmung angebracht) könnte noch ein paar Wochen länger dauern.

Je näher der Umzugstermin rückte, desto mehr Versprechungen lösten sich auf. Fliesen im Bad? Ja, die haben Sie sich gewünscht. Aber Holzboden ist doch auch ganz schön. Badewanne, ja, müssen wir mal sehen. Neue Fliesen in der Küche? Hmm, ja, wir gucken mal.

Hätte ich damals schon den heutigen handwerksgeschärften Blick gehabt, hätte ich die Notbremse wohl schon viel früher gezogen. Ich war allerdings guter Dinge, dass Herr E. schon wisse, was er tut und zum Einzugstermin alles fertig sein würde.

Als wir dann mit voll beladenem LKW und etwa zehn oder zwanzig helfenden Freunden ankamen, erläuterte mir Herr E. zunächst die Definition des Begriffes malerfertig: Das würde bedeuten, dass die Wohnung so weit fertig gestellt ist, dass ein Maler mit seiner Arbeit anfangen könne. Für mich bedeutete malerfertig bis dahin, dass ein Maler die Wohnung fertig gestellt hat. Tatsächlich hatte Herr E. nicht ganz unrecht, malerfertig heißt, eben fertig zum bemalen. Dies beinhaltet allerdings auch eine glatte, neutrale Oberfläche und keine Alttapeten mit Haken und Nägeln. Doch dazu später.

IMG_4698
malerfertig?

Wie auch immer der Begriff in dem Moment zu deuten war, hat Herr E. uns ja auf jeden Fall ziemlich auflaufen lassen, war ihm doch bekannt, dass wir am Umzugstermin mit sämtlichen Möbeln und Helfern anrücken würden. Aber wo soll man einen LKW voller Möbel und Kartons hinpacken, wenn die Wohnung noch gestrichen werden muss? Während die Gattin dem Nervenzusammenbruch nahe war, behielten einige engagierte Freunde und ich einen gesunden Zwangsoptimismus: Aller Möbel in einen Raum stapeln, zum Baumarkt fahren und mit „alle Mann“ streichen.

IMG_4678
malerfertig? Auch hier… alte Tapete und dann Gips drübergeschmiert

Mal-eben-streichen erwies sich aber als nicht so einfach. Die alten Tapeten waren entweder in schlechtem Zustand oder so grauselig gemustert, dass man diese zunächst entfernen musste. Mit einem harten Kern von Leuten waren wir dann bis in die Abendstunden dabei, die Tapeten des ersten Zimmers zu entfernen. Darunter zum Vorschein kam eine ausgeprägte Schimmelkultur:

IMG_4652
Oha!

Wir stellten daraufhin die Arbeit erstmal ein. Eine Freundin meinte „Das einzig gute an dieser Wohnung ist der Schnitt“-das fasst es gut zusammen. Wir haben dann abends überlegt, die Notbremse zu ziehen. Am nächsten Tag habe ich sämtliche Unzulänglichkeiten und un-fass-bares Gepfusche in der Bude per Foto dokumentiert.

Und jetzt gibt es den dannwollenwirmal-Cliffhanger: Den gesamten Baupfusch als bunte Fotostrecke, die restlichen Streitereien und wie wir aus der ganzen Katastrophe wieder rausgekommen sind lesen Sie – nächste Woche! 🙂

Die Horrorwohnung, Teil II

Willkommen zum zweiten Teil der Horrorwohnung, in der er so viel Pfusch gab, dass hier tatsächlich zwei Teile nötig sind. Dabei habe ich das Ungemach zu Umzugsbeginn noch gar nicht erwähnt, vielen Dank Herrn B. für das freundliche Erinnerungskommentar!

Wir haben vorher in Hannover gewohnt, und in Innenstädten ist es bekanntlich oftmals schwierig, Parkraum für große Umzugsfahrzeuge zu ergattern. Und da ich stets versuche, alles möglichst perfekt und umfangreich zu organisieren und vorzubereiten, habe ich bei der Stadt Hannover einen Halteverbotsbewilligungsantrag gestellt. Dazu verbringt man einen halben Tag beim Bürgeramt und mietet sich dann ein Rudel sperriger Straßenschilder, um die Parkplätze vor dem Haus für den gewünschten Tag abzusperren. Das alles kostet also viel Zeit, Geld und Nerven.

Umso erstaunlicher dann das Ergebnis der Absperraktion: Die Wirkung ist tatsächlich völlig verpufft. Als ich am Umzugsmorgen mit einem 7.5to-LKW anrollte, waren von den fünf(?) gesperrten Parkplätzen noch etwa vier beparkt. Zwei Halter konnten wir ausfindig machen, die anderen beiden wurden mit Polizei, Abschleppwagen und viel Trara abgeschleppt. Das dauerte allerdings mehrere Stunden und so habe ich den LKW auf der gegenüberliegenden Straßenseite im Halteverbot geparkt, und als der eigentliche Bereich dann irgendwann geräumt war, war der Umzug auch fertig. Man hätte sich die ganze Aktion also auch sparen können. Immerhin haben wir als Abschiedsgruß eine kaputte Scheibe hinterlassen, in der eine Sofaecke gelandet ist.

Die Ankunft bei der definitiv nicht bezugsfähigen neuen Wohnung habe ich ja letzte Woche schon geschildert. Nachdem alle Möbel in einem Zimmer verstaut waren und ein harter Kern von Helfern die Tapeten des ersten Zimmers abgelöst hatten und darunter die ostwestfälische Schimmelparade zum Vorschein kam, sind wir abends als Übergangsunterkunft zu meinen Eltern gefahren und haben dort ein provisorisches Lager aufgeschlagen. Dort kam dann der Entschluss: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Ich habe einen Aufhebungsvertrag aufgesetzt und zur Untermauerung sämtliche Pfuschstellen der Bude fotografisch dokumentiert:

IMG_4629
Der Boden

Da wäre zunächst mal der Dielenboden. Alle Zimmer sind mit Holzdielen belegt. In zwei Zimmern wurden diese auch geölt, bei den anderen Zimmern hatte man dann wohl keine Lust mehr. Die Folge ist, dass die ungeölten Dielen den Schmutz wie ein Magnet anziehen und gerade bei einem Umzug innerhalb weniger Minuten eine veritable Laufstraße in zeitlosem dunkelgrau entstanden ist. Oben im Bild ist zu sehen, dass die grandios eingebaute Tür über den Boden schleift und hier schon der erste Quadratmeter tiefe Furchen hat.

IMG_4632
Küche

Dieses Bild muss man etwas auf sich wirken lassen. Geübte Leser machen bitte mit beim Pfuschsuchen! Auf die Plätze, fertig, los! Auf die Tapete gefliest! Mischung von GKB und GKI (grüner Gipskarton war wohl alle?)! Bisschen knapp die Schrauben! Auf die Tapete geputzt oder gegipst! Wer findet mehr?

IMG_4643
Heizungsrohrverkleidung

Besonders liebevoll gemacht ist diese Heizungsrohrverkleidung mit einem davorgeklöppelten Brett aus dem Baumarkt, ich glaub da war sogar noch der Preis dran.

IMG_4650
Fensterlaibung

Das Thema Schimmel lauerte allerorten: Hier eine obere Fensterlaibung…

IMG_4652
…dann diese Wand…

IMG_4653
…und diese noch…

IMG_4654
…in den Ecken natürlich auch…

IMG_4655
…oder auch hier nochmal großflächig.

IMG_4662
Malerfertig?

Hier nochmal ein Kapitel zum Thema malerfertig: Haken, Nägel, Dübel und abgeplatzter Putz, reichlich Risse in der Decke – das würde ich nur dann als malerfertig interpretieren, wenn der Maler auch den gesamten Untergrund renovieren soll. Auf jeden Fall nicht geeignet um da mal eben Tapete draufzuklatschen; und erst recht nicht geeignet und mal eben direkt einzuziehen.

IMG_4665
Exemplarisch für so Vieles: Die Sockelleiste

Das obere Bild treibt mir heute noch die Wut ins Gesicht. Es ist exemplarisch für die geballte Dilletanz und Gleichgültigkeit dieser sogenannten Renovierung. Die Türzarge ist einfach zu kurz für die Sockelleiste, die wächst auch nicht mehr. Die Sockelleiste ist der billigste Kiefernschrott aus dem Baumarkt, die unbehandelt an die Wand gepeppt wurde. SOGAR DAS VERDAMMTE PREISSCHILD IST NOCH DRAUF!!! Die Sägestelle ist gesplittert, na schön, Details. Im Übergang in der Tür wurde der Schrottboden mit einer schlecht zurechtgepinselten OSB-Platte abgedeckt. OSB geht ja immer. GrrrrrrRRR!

IMG_4666
Die andere Seite

Hier die andere Seite. Da ist die Fußleiste dann auch gespalten. Türzarge erwartungsgemäß auch hier zu kurz. Das Acrylgeschmiere auf die alte Tapete! Sprich, sobald man die ab macht, kommt einem die Acrylfuge (und wahrscheinlich auch die Fußleiste) wieder entgegen. Herzlichen Glückwunsch.

IMG_4667
Steckdosen

Achja, die Steckdosen sahen alle so aus: Zwei rundherum irgendwie mit Gips zugschmierte Löcher, in die die Dose wohl nicht ganz rein passt, egal, bisschen stopfen, geht schon. Oben bleiben dann ein paar schöne Luftlöcher.

IMG_4668
Heizungsrohrverkleidung

Hier sehen wir nun noch ein Exemplar der Heizungsrohrverkleidung. Wie man sieht, ist entweder der formschöne Kasten oder der Boden schief. Vielleicht auch beides. („Ja, das ist nunmal im Altbau….“) . Egal, ist halt ein Spalt drunter. Achja, unter der Sockelleiste auch! Sieht Bombe aus.

IMG_4669
Heizkörperverkleidung

Besonders liebevoll ist diese Heizkörperverkleidung geraten. Da hatte wirklich jemand so gar keine Lust mehr.

IMG_4670
Außentreppe

Hier zu sehen ist die Treppe vom Wohnzimmer in den Garten. Ja, wirklich.

IMG_4671
Außentreppe

Okay, die obere Tritthöhe passt nicht so ganz.

IMG_4672
Garten

Dafür betritt an über die Treppe allerdings dieses kleine Paradies.

IMG_4674
Dämmung!

Hier wird gedämmt. Irgendwie fehlen die Laibungen? Ach egal, schmieren wir so zu. Was ist schon eine kleine Kältebrücke unter Freunden?

IMG_4678
Verteilerdose

Das Bild habe ich letzte Woche schon gezeigt, aber es ist einfach zu schön.

IMG_4679
Übergang

Hier sieht man nicht nur den Unterschied zwischen den geölten und unbehandelten Dielen; auch die liebevoll ausgewählte und exakt passend geschnittene Übergangsleiste spricht für sich.

IMG_4680
Sockelleiste

Hier sieht man noch nicht mal den Versuch eine Gehrung. Dafür ist das Preisschild wieder da.

IMG_4681
Steckdose

Hier nochmal das Steckdosenmodell „halb drin“…

IMG_4682
Tapete

Hier wurde allen Ernstes auf einer Strukturtapete (die danach schreit, entfernt zu werden) mit Zementmörtel irgendwelche Stellen ausgebessert. Wie viele Lagen Farbe soll man da drauf streichen, damit man das nicht mehr sieht?

IMG_4683
Kabelverlegung

Besonders schön ist diese Kabelverlegung: In der Zimmerecke wurde ein Stromkabel auf der Tapete mit zwei Kilo Acryl festgeschmiert.

IMG_4685
Kabelverlegung II

Auch nicht besser: Dieses Kabel wurde einfach ums Heizungsrohr gewickelt.

IMG_4687
Waschbecken

Hier zu sehen ist das formschöne Waschbecken, leider viel zu niedrig angebracht. Dafür wäre das mit dem unbehandelten Kiefer-Rauhspund am Fußboden bestimmt ganz toll geworden.

IMG_4691
Spricht für sich…

Auf dem mikroskopisch kleinen Gästeklo wurde die Fensterbank dem Spülkasten präzise und formschön angepasst.

IMG_4692

Eckventil versteckt sich

Hier sieht an das Eckventil für den Spülkasten, unzugänglich versteckt in der Holzverkleidung. Ach, deshalb konnte man das auch nicht abdrehen und den Kasten umsetzen, man kommt ja nicht dran! Da hätte ich bestimmt auch die Fensterbank abgeschnitten.

IMG_4695
Anpassungen

Und was des Meisters Hand nicht ziert, wird gern mit Acryl verschmiert.

IMG_4696
Hmmmm…

Was ist das eigentlich? Hier war mal ein Oberlicht von der Haustür. Aber ist ja so viel schöner.

IMG_4700
Kratzer die Zweite

Auch bei dieser Tür wird der Boden stark in Mitleidenschaft gezogen. Merkt man das nicht, wenn man die einbaut? Generell gilt die Frage bei allen hier gezeigten Dingen: MERKT MAN DAS NICHT, WENN MAN DAS EINBAUT?

Mit einem Aufhebungsvertrag und all diesen Bildern unterm Arm marschierten wir, in Begleitung unseres Freundes Herrn B., seines Zeichens Winkeladvokat studierter Jurist und Zeuge, zu Herrn E., der nach einigem Winden und protestieren („So ist das nunmal im Altbau!“) den Aufhebungsvertrag unterschrieb. Wir fanden dann relativ schnell eine andere Wohnung, in der wir dann mehrere Jahre ohne Pfusch, Schimmel und Fußleistenpreisschilder lebten, bevor wir uns dann ins Abenteuer Eigenheim stürzten. Aber davon habe ich ja hier schon reichlich berichtet.

Die Horrorwohnung wurde dann nach unserer Flucht zu Ende „renoviert“, ich nehme an auch einmal tapeziert und gestrichen, damit der Schimmel erstmal abgedeckt ist. Auch die Außenfassade ist nun fertig und soweit ich weiß war die Bude dann auch zügig vermietet. Also dann, schließen wir das Kapitel mal ab. Vielleicht lesen das ja irgendwann mal die Nachmieter 😉

Rette sich, wer kann!

Ja, so weit das Auge reicht, wird allerorten Sommerpause gemacht. Auch bei dannwollenwirmal ist es sicher bald wieder so weit. Tatsächlich bin ich jetzt eigentlich schon nicht mehr handwerklich aktiv. Im Sommer ist Hochsaison im Hauptberuf, da bleibt wenig Zeit zum Bohren, Hämmern und Sägen, aber immerhin noch ein bisschen Zeit um mit wachen Augen durch die Welt zu gehen und einmal die Woche das Erlebte hier niederzuschreiben. Wer sich langweilt, weil zu wenig Staub und Dreck vorkommt, darf dann so lange weiterblättern.

Da war zum Beispiel die Sache mit der Datenrettung. Hat jetzt nicht viel mit der Heimwerkerei zu tun, aber vielleicht hat ja einer der Leser einen Rat für mich und kann mich aus diesem moralischen Dilemma befreien. Es begab sich, dass vor einigen Wochen die Festplatte meines Laptops die Grätsche machte. Und ja, es war natürlich sehr unvernünftig von mir, keine regelmäßigen Backups zu machen. Die letzte Sicherung des Laptops war ehrlicherweise vom Januar 2015, also fast zweieinhalb Jahre her. Es sind eigentlich nur zwei wichtige Sachen drauf: Meine Traktor-Musikbibliothek, die ich aber mittlerweile wieder einigermaßen gut wiederhergestellt habe, und der Quellcode für eine Datenbankanwendung, die das digitale Herzstück der Firma im Hauptberuf bildet. Hier gab es auf dem Server der Firma ein Backup, das etwa vier Wochen alt war. In den letzten vier Wochen vor dem Crash hatte ich allerdings sehr ausgiebig weiter programmiert und einige wichtige Schritte auf dem Weg zu einem eigentlich nun fast fertigem Personalplanungsmodul erreicht. Diese vier Wochen wichtige Arbeit sind nun völlig futsch und beim Blick in das vier Wochen alte Backup fühle ich mich quasi in die Steinzeit zurück versetzt.

Nun gibt es Datenrettungsfirmen noch und nöcher, in der ersten Panik habe ich das örtliche Computergeschäft aufgesucht, wo man mir mitteilte, es gäbe sogar eine 24-Stunden-Rettung, da wäre man da so bei einem fünfstelligen Betrag. Davon habe ich natürlich schnell abgesehen. Eine Firma namens Phoenix Datenrettung bot eine kostenfreie Analyse an. Nach Versand der Festplatte erhielt ich per eMail das Angebot, man würde in die Platte einen Schreib/Lesekopfaustausch versuchen, um die Daten einzulesen. Dieser Vorgang kostet 720 Euro, die Erfolgschance liegt bei 70%. Sprich, wenn es nicht klappt, ist der Betrag dennoch zu bezahlen. Wenn es doch klappt, sind zusätzliche 240 Euro für die Wiederherstellung fällig.

Ich habe dann noch etwas recherchiert, habe gelesen, dass die meisten Firmen einen Sitz in England haben und nicht alle zwingend seriös sein müssen. Irgendwie wurde mir das alles zu windig (und zu teuer) und ich habe dann meine Festplatte zurückgefordert. Das hat auch nach einigen Tagen anstandslos geklappt.

Bei weiteren umfangreichen Recherchen habe ich eine kleine Firma (Walross aus Berlin) gefunden, die Platte dort hingeschickt, um darauf hin die Info zu erhalten, für bereits geöffnete Platten wären Analysekosten von 180,-€ fällig. Diese würden aber bei beauftragter Rettung verrechnet. Dieses Geld habe ich dann erstmal bezahlt, es ist ja ein noch einigermaßen überschaubarer Betrag, außerdem sehe ich es auch etwas als Selbstgeißelung, damit mir sowas nicht wieder passiert. In diesem Rahmen wäre ich auch bereit, 300, vielleicht 400 Euro in die Rettung der Daten zu investieren. So viel wäre mir das tatsächlich wert.

Das Angebot beläuft sich nun aber tatsächlich auf brutto 862,60€ (darin die 180,- schon verrechnet, also eigentlich über 1000,-). Immerhin gibt es im Vorfeld eine Dateiliste mit zu rettenden Daten, so dass man eine Erfolgsgarantie hat.

Also, liebe Heimwerkerfreunde, was soll ich jetzt tun? Wenn ich es nicht mache, sind die Daten futsch, und die 180 Euro sind zum Fenster rausgeschmissen. Wenn ich es mache, bin ich 862,60€ ärmer, das ist eine ganze Stange Geld, für die man viel schönere Sachen kaufen könnte; aber ich hätte meine Daten zurück.

Achja, das ganze selber zu machen, habe ich natürlich überlegt! Ich hatte den Bohrhammer schon bereitgelegt. Meine Holzwerkstatt ist ja auch so eine Art Reinraum. Aber diverse Erfahrungsberichte in verschiedenen Foren hielten mich dann doch davon ab.

Ich habe mich nun eigentlich entschieden, spätestens jetzt, wo ich mir selbst so eine schöne Zusammenfassung geschrieben habe. Aber wie würden meine geschätzten Leser entscheiden? Ich freue mich auf Eure Kommentare. Und wie ich mich entschieden habe, erzähle ich nächste Woche 🙂

 

Diese Woche: Kaputt!

Aufmerksame Leser, also jene, die jeden Tag Stunden bei dannwollenwirmal verbringen, werden es gemerkt haben: Gestern ist der ganze Bums hier kurzfristig ausgefallen. Der Provider ist mit seinem Server umgezogen, und es bringt eine Menge Ungemach mit sich. Alle meine Plugins laufen nicht mehr, deswegen gibt es jetzt wieder etwas mehr Spam und das eine oder andere Kommentar ist, fürchte ich, auch abhanden gekommen. Ich werde diese Mißstände schnellstens beheben, ungefähr so schnell, wie ich die Dichtung unserer Hintereingangstür repariert habe. Achja, hab ich ja noch gar nicht.

Auf jeden Fall muss wegen dieser ganzen technischen Probleme der Blog diesen Sonntag leider ausfallen. Klicken Sie bitte weiter, es gibt hier nichts zu sehen!

Viel zu berichten hätte ich ohnehin nicht gehabt. Diese Woche habe ich wenig gewerkelt, weil ich beruflich viel unterwegs war und wir außerdem Kindergeburtstag gefeiert haben. Der Große ist zehn geworden, und die von mir angedachte Heimwerkerolympiade für Kinder mit den Disziplinen „Mauerdurchbruch stemmen“, „Glück oder Pech mit der Kreissäge“ oder „Gasflaschenweitwurf“ wurde aus unerfindlichen Gründen abgelehnt, stattdessen waren wir im Klettergarten.

Was für ein Spekatakel! Beruflich bin ich die Kletterei zwar durchaus gewohnt, aber in so einem Kletterparcours ist ja nichts fest und alles schwingt und wackelt. Ich wollte natürlich wieder den großen Mitmachpapa geben (das letzte mal, als ich das wollte, bin ich auf dem Bauch eine Schwimmbadrutsche runtergerutscht und habe mir am Beckenboden drei Zehen umgeknickt. Das war im Mai und tut immer noch weh!) und bin dann den 12m-Parcours, immerhin den mit der geringeren Schwierigkeitsstufe, todesmutig mitgeklettert. Am Ende hängt man sich dann in ein Abseilgerät ein und springt von einer immerhin noch 8m hohen Plattform einfach so ins Leere. Das war schon eine gehörige Überwindung! Die Kids denken einfach nicht so viel nach und springen da reihenweise runter wie die Lemminge. Immerhin haben sie mich dann von unten angefeuert und ich habe es tatsächlich geschafft, und das ohne Verletzungen und größere Traumata.

Aber naja, heute fällt der Blog ja aus, sonst könnte ich auch von einem meiner nächsten Projekte berichten. In der Firma wird es demnächst vielleicht etwas ruhiger, da wollte ich mal den Parkstreifen vorm Haus angehen, da befindet sich zwischen Straße und Grundstücksmauer ein etwa 1m breiter Grünstreifen, auf dem aber ständig zwei riesige Pfützen stehen. Das ganze Ding will ich (seit zwei Jahren schon) auskoffern und mit loser Steinchenschüttung (nicht zu fein und nicht zu grob) ausfüllen. Hab ich mir fest vorgenommen für den Herbst! Ich denke, das müsste auch in 20 Minuten erledigt sein 😉

Also wie gesagt, heute gibt es leider überhaupt gar nichts zu lesen, wegen dieser ganzen Serverproblematik. Sicher wird es nächste Woche wieder besser. Und nun, hopp hopp, weiterblättern. Bis nächsten Sonntag!

Lala gut, Bau gut.

Zwischen all den baulichen Erläuterungen hier muss ich zwischendurch mal eine Lanze fürs Baustellen-Radio brechen. Eigentlich hasse ich das landläufige Musikradio. Angefangen bei den unerträglichen Morning-Shows, in denen sich gutgelaunte Moderatoren vor Freude gegenseitig überschlagen (dabei sind die Moderatorinnen oft noch unerträglicher als das männliche Pendant), über die ständige Eigenwerbung durch kundtun des Sendernamens bis hin zur Musikauswahl. Letztere auf die üblichen-verdächtigen Titel beschränkt, die bitte ja nicht zu sehr von der Hör-Norm abweichen, nicht dass am Ende noch ein Hörer provoziert wird und wegschaltet! NDR2 geht mittlerweile so weit, vor dem Spielen eines Titels den Refrain schonmal vorabzududeln, mit der Botschaft: „Hör mal hin, hier, kennste, oder? Brauchste nicht abzuschalten, das kommt jetzt. Auch wenn das Lied erst anders anfängt, nachher kommt der tolle, flotte Teil!“ Antenne, ffn, NDR2, WDR2, wie sie alle heißen (ich kann jetzt nur von meinem Empfangsraum schreiben, tut mir leid für die süddeutschen Leser!) tun sich da nicht viel, die Regionalsender sind sogar in sämtlichen umliegenden Städten gleichgeschaltet. Der personifizierte Radio-Einheitsbrei ist für mich übrigens James Blunt. Weniger seicht, unauffällig und „nicht-störend“ geht es nun wirklich nicht. Darf denn Musik nicht auch mal auffallen und „stören“?

Wohltuend hebt sich da mein kleiner Lieblingssender namens Bremen 1 hervor. Musik ist ja immer eine Geschmackfrage, aber bei keinem anderen Sender werde ich derartig oft positiv überrascht. Da wird auch mal Pink Floyds „Shine on you crazy Diamond“ in voller Länge gespielt. Plötzlich hört man was von den Stones, gefolgt von den Beatles. Auf welchem Sender gibt es das denn noch? T-Rex, Peter Gabriel, „You can call me Al“ von Paul Simon, The Cure, Bob Dylan, dann aber auch was aktuelles von Alle Farben oder Pharell Williams, plötzlich Roxette, danach Creedance Clearwater und Jackson Five, mittags dann AC/DC, James Brown und David Bowie. Ein Highlight sind außerdem die plattdeutschen Nachrichten um „halbich ölben“ (halb elf).

Das Problem ist allerdings, dass Bremen 1, wie der Name ja auch schon sagt, hauptsächlich für Bremen gedacht ist und ich leider etwa 120 km von Bremen entfernt wohne. Der Empfang ist daher zuhause sehr mäßig und kann nur durch trickreiche Experimente oder Rauschen-Ignorieren einigermaßen bewerkstelligt werden. Auf den „Außenbaustellen“, die nördlicher liegen, ist das Ganze dann meistens schon besser.


Radio mit DAB+

Und dann wollte ich clever sein und habe mir ein Baustellenradio mit DAB+ gekauft. Um meine Kaufentscheidung zu evaluieren, habe ich vorher bei der Bremen 1-Hotline angerufen und gefragt, ob denn der Empfang mit DAB+, also digital, bei mir möglicherweise besser sei. Wenn mich nicht alles täuscht, war der aktuelle Moderator selber dran, der aber auch nur sagen könnte, dass Digitalempfang ja schon erstmal besser wäre.

Aber Pustekuchen: Während ein UKW-Sender bei schlechtem Empfang rauscht, schaltet DAB+ dann mal einfach ganz ab. Und das auch schon in Empfangsbereichen, wo man UKW noch einigermaßen bekommen hätte. Da hilft auch kein tricksen. So ist eben digital: Entweder an oder aus. Andere Sender kriegen das besser hin: Das Schwarzwaldraio beispielsweise spielt ähnliche Musik, ist aber über DAB+ deutschlandweit zu hören.

Das Makita-Radio habe ich trotzdem lieb gewonnen. Schließlich kann es auch UKW, und ich könnte auch mein Handy anschließen und Bremen 1 als Stream hören. Verbraucht halt nur eine Menge Datenvolumen auf Dauer. Zuhause habe ich mittlerweile ein Internetradio, und morgens zum Frühstück habe ich dann musikalischen Besuch von U2, The Police, Queen und Johnny Cash. Und wenn dem Musikredakteur die Maus ausgerutscht ist und sich doch mal kurz ein James Blunt dazwischenmogelt, überhöre ich das mal. Kann nur besser werden 🙂

Leser fragen – dannwollenwirmal antwortet

Mein Beitrag über die Radiokultur von letzter Woche hat ja scheinbar einen Nerv getroffen; ich habe viel Zuspruch erhalten und bin nun gewiss, nicht der einzige zu sein, dem es so geht. Von Nord bis Süd und Ost und West, überalll das gleiche! Bremen eins hat sich bei mir gemeldet und sich über so viel Lob gefreut. Nun, da wir schon mal Kontakt haben: Dreht doch einfach eine Sendeantenne etwas in meine Richtung. Ich würde auch mit Werkzeug kommen und mit helfen! Ist von Euch auch jemand dabei, liebe Leser? Vielleicht brauchen wir noch jemanden mit einem Schweißgerät. Auch ein Schmied kann nicht schaden. Dann sollten wir das doch wohl hinkriegen! Radiotechnik kann doch nicht so schwer sein, da kann man sich bestimmt einiges zusammengoogeln. Bis es soweit ist, benutze ich eben weiterhin meine Antennenverlängerung fürs Auto aus dünnem Kupferrohr, mit Alufolie umwickelt. Schrappt nur immer etwas, wenn man unter Brücken herfährt.

Wie dem auch sei, es wird diese Woche wieder Zeit für eine neue Folge „Leser fragen – dannwollenwirmal antwortet“. Wer es noch nicht kennt: In meinen Blogstatistiken kann ich sehen, mit welchen Suchbegriffen die Leute auf meiner Seite landen. Eine Zeit lang wurde es weniger mit den richtig dämlichen Fragen, aber mittlerweile haben sich wieder einige Skurrilitäten angesammelt, die mir zeigen: Der Beratungsbedarf im Land ist hoch. Dannwollenwirmal.

„bodengleiche dusche zu wenig gefälle wie rette ich das ganze“

Tatsächlich eine unglückliche Situation. Doch Abhilfe naht: Das regelmäßige Duschen mit einer Tauchpumpe kann praktisch und entspannend sein. Das monotone Motoren- und Schlürfgeräusch beruhigt und man fühlt sich beinahe wie im Wellness-Tempel. Das austretende Wasser wird zuverlässig abgeführt und kann zum Beispiel per Schlauch aus dem offenen Fenster in eine Regentonne geleitet werden, dann haben die Blumen auch noch was davon. Alternativ lässt sich bestimmt auch was mit Rehgibs machen! Die Duschtasse könnte mit vier auf den Abfluss zulaufenden Dreiecken verkleidet werden. Die Befestigung erfolgt fachgerecht mit acht Dosen Bauschaum. Bitte, kein Problem, freut mich, wenn ich helfen konnte.

„rigipsplatten direkt auf Dachbalken“

Das hört sich verdammt gut an. Dass ich da damals nicht selbst drauf gekommen bin! Die paar Zentimeter Unterschied zwischen den Balken lassen sich, wenn man dünnen Gips nimmt, sicher leicht zurechtbiegen. Und man spart ja eine Menge Geld für Lattung oder Profile. Noch mehr Geld spart man übrigens, wenn man direkt auf den Dachbalken tapeziert oder sich den Dachbodenausbau einfach nur mit geschlossenen Augen vorstellt.

„estrich schiebt innenwand weg“

Hat da wieder jemand Bauschaum in die Mischung gerührt? Der dehnt sich natürlich aus! Weitere Stoffe, die nicht für Estriche geeignet sind:
– Zauberknete
– Hefe
– Tütensuppe
– magische Handtücher
– Quecksilber

„zwischensparrendämmung mit draht“

Könnte schon gehen, aber ich denke, zur Wärmedämmung ist eine Isolierwolle etwas effektiver. Hat aber bestimmt eine prima Wirkung gegen Elektrosmog oder wenn feindliche Geheimdienste das Dachgeschoss ausspionieren und abhören wollen! Wo war noch gleich mein Aluhut?

„kamien von ais verkleidem steiler dach“

Hier ein eindeutiges: Ja! Verkleidem ist eigentlich immer gut. Und je steiler ais dach, desto mehr verkleidem. Und wenn man nicht dem kamien verkleidem möchte, dann vielleicht sich selbst zum Karmeval.

„konstruktion spülkasten unterm Estrich“

Klingt nach einer Spitzen-Idee. Man könnte auch einen Spülkasten in die Decke einbauen, unters Sofa oder in den Kühlschrank.
Ist das übrigens der selbe Estrich, der die Innenwand wegschiebt?

„fensterladen mit herz selber bauen“

Sieht bestimmt Bombe aus. Da kann ich mir spontan gar nichts schöneres vorstellen. Gutes Gelingen!

„heimwerker gedicht“

Na gut, ein kleines:

Der Heimwerker, er ruht in sich,
Er weiß, er kann viel, tut es nicht,
heut ist er faul und macht’s sich lau,
doch naht schon bald die Ehefrau.

Mein Lieber, dieses Gästezimmer,
es wird vom Zustand immer schlimmer.
Es geht mir bald schon an die Nieren-
du musst es dringend renovieren!

Ich sag es dir schon seit zwei Jahren!
Jetzt musst du mal zum Baumarkt fahren.
Am Sonntag ist das hier in Butter!
Denn dann besucht uns meine Mutter!

Er seufzt und stöhnt, doch hat’s kein‘ Zweck,
der Anhänger wird abgedeckt,
Einkaufen macht sicher Spaß,
als er die Prospekte las.

Bohrhammer mit Extra-Power,
Magazin für Trockenbauer,
Rüttelplattte braucht man immer,
und sei es nur für’s Gästezimmer.

Hier, das ist im Angebot!
Kappsäge mit Laserlot!
Und dies hier wär doch auch ganz nett:
Hundert-Teile-Werkzeugset.

Nimmt man die Pallettenware,
Spart man Geld, und zwar das Bare;
Fünfzig Eimer Innenfarben
Wollt‘ er immer schon mal haben.

Der Anhänger, er reicht nicht mehr,
dabei muss noch manches her.
Ein Glück, wie man sich denken kann:
Der Baumarkt liefert gerne an.

Ich weiß, die Göttergattin hasst es,
doch hier im Vorgarten, da passt es.
Stellen sie’s hier erstmal ab,
denn Innen ist der Platz recht knapp.

Was ich mit all dem Werkzeug will?
Nun, du weißt, das ist mein Stil.
Ich lege mich jetzt erstmal hin,
weil ich ganz erledigt bin.

Ach ja, und da, das Zeug im Garten,
muss wohl noch ein bißchen warten.
Denn Baubeginn, das ist wohl klar,
machen wir im nächsten Jahr.

 

Die Blechschere, Teil II

Ungefähr drei Jahre ist es jetzt her, dass ich meine Blechschere vermisste und sie mit einer groß angelegten Telefonaktion (hier nachzulesen) zurück bekommen wollte. Das Ergebnis waren nur schlaue Ratschläge und Tränen der Wut, allerdings blieb die Schere verlustig und ich kaufte mir eine neue, die mir auch treue Dienste leistete und nun ist DIESES MISTDING DOCH TATSÄCHLICH SCHON WIEDER WEG! Da habe ich extra dutzende Werkzeugkisten, nach Sparten sortiert und im Regal fein säuberlich aufgereiht, es mogelt sich doch tatsächlich immer wieder diese Blechschere davon.

Alles andere ist da! Der Hammer mit dem kaputten Stiel? Kein Problem, finde ich sofort. Auch der krumme Schraubendreher ist da und natürlich auch das alte Pflasterpaket, sonnengebleicht und ohne jegliche Klebewirkung. Liegt neben zehn angefangenen und knüppelhart getrockneten SIlikonkartuschen. Oh, und Gipskartonreste natürlich, und Profile erst! Mit 40cm-Resten von CD-Profilen kann man ja wirklich unheimlich viel anfangen, GUT DASS DIE IMMER DA SIND! Nur die Blechschere nicht! Zum Glück hab ich auf der letzten Baustelle eine Leihgabe bekommen. Ansonsten wird’s schon schwierig mit dem Profilschneiden. Bolzenschneider geht nur so halb gut, hab ich probiert. Aber hier: Ein Karton leerer Bauschaumdosen! Kann man zur Entsorgung schicken! Will ich seit sechs Jahren machen. Ein Rest von der Rolle Trittschalldämmung aus Kork, die vor sich hinbröselt. Dämmung habe ich letztens erst entsorgt. Hatten sich da wirklich Marder ein Nest drin gebaut? Ich habe Verbiss, Köttel  und eine Fischgräte darin gefunden. Ein untrügliches Zeichen, die Garage mal wieder aufzuräumen, was ich dann auch tat. Ich habe viel Dämmung weggeschmissen. Die hat man ja auch irgendwie immer zu viel. Hier übrigens, vier Sack fossilgewordener Zement lagern akkurat an ihrem Platz. Genau wie steinharter Fliesenkleber. Warum kommt sowas denn nie weg? Immer nur die nützlichen Sachen.

Also, verehrte Leser, wenn jemand eine gelb-schwarze Blechschere sieht oder plötzlich in seiner Werkzeugsammlung findet, bitte ich um Nachricht. Sachdienliche Hinweise werden mit einem halben Sack Zement, zwei Kartuschen SIlikon und einer Packung Heftpflaster belohnt. Alles fast neu, versteht sich! Ich geh jetzt nochmal suchen. Bis nächste Woche!

 

Kochen ist Werken

Wenn ich mal nichts zu werken habe, also kein Projekt, das ansteht, nichts wegzustemmen oder zuzuschmieren, verlagere ich meine Handwerkslust auch ganz gerne mal auf die Küche. Zwischen Kochen und Werken gibt es nämlich erschreckend viele Parallelen; allein wenn man sich den Markt für Werkzeug und Kochwerkzeug mal vergleichend anschaut: Für das eine oder andere kann man viel Geld ausgeben und es gibt bei beiden nützliche und weniger nützliche Dinge.

Am liebsten koche ich mit viel Action und Tamtam. Drei Töpfe und eine Bratpfanne auf dem Herd und noch vier Sachen im Ofen ist der Idealzustand. Überall abwechselnd drin rumrühren und wenden, alles beaufsichtigen, die Abzugshaube auf Vollgas und trotzdem in Dampfschwaden stehen, überall zischende und brodelnde Geräusche – ist es die Küche oder ein Chemielabor ? – herrlich! Leider habe ich keinen Gasherd. Wenn zwischendurch noch ein paar Flammen züngeln würden, wäre es nämlich perfekt.

Das Pfannenwenden ohne Pfannenwender, also einfach locker-lässig am Griff rütteln, den Inhalt leicht hochwerfen und geschickt wieder auffangen, habe ich mit den Jahren perfektioniert und es sieht schon recht beeindruckend aus. Und erst das Ablöschen! Welch Gottesgeschenk! Wenn es zischt und dampft und das Kochgut zornig brodelt. Schnell noch den Abzug auf höchste Stufe! Ach, ist ja schon.

Dabei habe ich ein Faible für die, sagen wir, traditionelle Küche. Mein Liebstes ist das Dr. Oetker-Grundkochbuch aus den frühen 80er Jahren, von meiner Mutter übernommen und schon zigmal geklebt. Nichts darin könnte man, auch mit viel Phantasie, als sonderlich gesund oder entschlackend bezeichnen. Selbst für einfache Gemüserezepte benötigt man immer eine Messerspitze Butter, nur eben von einem sehr, sehr, großen Messer. Aber wie schmeckt denn der Rosenkohl wohl besser? So, wie man ihn in den bundesrepublikanischen 50er Jahren gemacht hat oder so wie im Fit&Fun-Kochbuch von 2017?

Linsensalat, Ingwer-Risotto, Guacamole oder Basmatihuhn? Nein, danke. Aber Kohlrouladen, gefüllte Paprika, Dampfkartoffeln oder Sonntagsbraten – gern! Wobei es nicht nur die ganz alte Küche sein muss. Ich habe zwei Lafer-Kochbücher, denen ich schon ganz zauberhafte Dinge wie selbstgemachte Gnocchi, Zucchini- und Auberginenspieße oder Basilikumschaumsuppe entlockt habe.

Sicherlich geht auch mal was schief. So habe ich ein ganz ausgezeichnetes Soßen-Kochbuch („Saucen: Die Quintessenz der feinen Küche“ von der Koryphäe Michel Roux), aus dem ich genau einmal etwas gekocht habe, nämlich eine Sauce Hollandaise. Das Ergebnis nach stundenlanger Arbeit war eine ölige, urinartige Plörre, die ich unter gleichmäßigem Rühren dem örtlichen Abwassersystem zugeführt habe. Und just letzte Woche habe ich mich an einer Tonno Tonnato versucht, eine Thunfischsoße, deren Geschmack so abartig war, dass ich zwei Tafeln Schokolade brauchte, um ihn wieder loszuwerden. Auch diese Kreation habe ich dann nicht serviert. Glücklicherweise waren das die beiden einzigen Ausreißer, alles andere ist eigentlich immer gut gelungen und ich sammle regelmäßig Komplimente.

In letzter Zeit allerdings regt sich leise, interfamiliäre Kritik. Gut, die Kinder mögen sowieso vieles nicht, aber es muss eben immer wenigstens probiert werden, und dann geben sie zähneknirschend zu, dass es wohl doch ganz lecker ist. Die bessere Hälfte jedoch ist, wie Frauen eben so sind, stets besorgt um die Linie und regte neulich an, ob ich nicht doch vielleicht mal etwas weniger Butter nehmen könnte und dass es ja doch auch tolle Leicht-Rezepte geben würde. Das sei ja auch viel gesünder. Wobei mir meine Gesundheit ja beim letzten hausärztlichen Check-Up von 1997 als tadellos bescheinigt wurde.

Butter, Sahne und Öl sind im Gegensatz zu Wasser, Tee und Selleriesud Geschmacksträger! Und auch eine ordentliche Bullette ist schwerlich durch irgend was zu ersetzen, dessen Bezeichnung mit „Grünkern“ beginnt. Aber gut, vielleicht werde ich mich der Kritik beugen und schaue mir nochmal dieses Ingwer-Risotto an. Vielleicht mit ein paar minimalen Veränderungen. Ich könnte ja den Reis gegen Kartoffeln ersetzen und den Ingwer gegen Grünkohl.  Ha, und wenn dann erst ordentlich Butter dran ist, wird’s schon schmecken!

 

Bloggerleid

Ich bin heute etwas später dran, war aber schon fleißig: Ich habe einen ganzen Schwung Projekte aus meiner Projekte-Sektion bei meiner Pinwand auf Pinterest hochgeladen. Tatsächlich habe ich erstaunlich viele Zugriffe über Pinterest auf meinen Blog und einige Projekte wie die „abgehängte Decke“ sind dort schon gut verbreitet. Und die Konkurrenz schläft nicht! Schaut doch mal bei Google unter Heimwerker-Blogs! Ich bin umgeben und umzingelt von Hochglanzmagazinen! Wer sind Bitte ManoMano und der BauBeaver? Die waren doch letztens noch nicht da? Und plötzlich sind sie in der Suchmaschine auf den vordersten Plätzen. Aber ein Glück, dass es nun die vierhundertste Anleitung  zum Bau eines Pallettenmöbels gibt.

Vielleicht ist aber bei mir auch irgendwann alles gesagt? Immerhin sind es bald fünf Jahre und 230 Beiträge. Wir haben zusammen Fenster und Türen eingebaut, Dachboden aus -und Ställe umgebaut, Wände errichtet und eingerissen, Fußböden, Decken und Drempel beplankt, sind auf Gerüsten herumgeturnt und haben den Kopf eingezogen, wenn beim Durchbruch die Wand kommt.

Immerhin habe ich einen der wenigen Blogs, die nicht basteln, sondern bauen. Oder wo gibt es noch andere, wo man erfährt, wie man mauert und verputzt? Wände werden wenige online errichtet, dafür viele DIY-Palettentische gebaut. Weiterhin gibt es ja immer mehr redaktionell geführte Blogs, die so oberflächlich bleiben, dass es einem schaudert. Unter der Überschrift „Hier zeigen wir, wie man einen Dachboden ausbaut!“ sammeln sich die Erkenntnisse: 1. Ausbau mit Dämmung spart Energie, 2. das sieht schon ganz schön toll aus, wenn es fertig ist, und 3. fragen sie am Besten einen Fachmann. Und natürlich ganz viele Links um Dinge zu kaufen. Ahja.

Ich habe natürlich auch ganz bezaubernde Blogkollegen (siehe „Tellerrand“!), die höchsten Respekt für ihre Werke verdienen, und auch der Möbelbau hat seine Berechtigung und ich bewundere vielfach die Präzision. Aber heute muss ich mich mal ein wenig selbst motivieren. Ich will auch gar nicht das Handtuch werfen, überlege nur, ob es sein könnte, das irgendwann, nach all den Jahren, auch hier mal alles gesagt ist. Was bei vielen großen Musikern und Künstlern so war, kann ja auch mal den kleinen Schreiberlingen passieren.

Wenn es irgendwann so weit sein sollte, schreibe ich ein Bühnenprogramm und tingele damit durchs Land. Könnte auch witzig werden!

 

Saunieren statt Sanieren

Man kann ja nun nicht immer nur werken, klöppeln, sägen und schäumen, ab und zu darf man auch mal ein paar Tage entspannen und so ergab es sich, dass es mich nebst der holden Gemahlin am vergangenen Wochenende in den Harz, genauer gesagt, ins schöne Blankenburg, verschlug. Wir schenkten uns diesen Kurzurlaub als MyDays-Erlebnis, das ist ein Erlebnisgutschein, bei dem man sich dann alle möglichen Dinge wie Bungee-Jumping, Kanutour Kletterabenteuer aussuchen kann. Meine favorisierte Urlaubsform besteht allerdings darin, das Hotelzimmer allenfalls zum Feueralarm zu verlassen und mich ansonsten möglichst wenig zu bewegen. So verschlug es uns ins Schlosshotel Blankenburg, und wie es die treuen Leser dieses Blogs von mir kennen, wird natürlich jegliche Urlaubsunterkunft baulich und handwerklich genauestens analysiert.


Schlosshotel Blankenburg

Vorweg: Das Hotel ist tatsächlich der Hammer und ich kann es an dieser Stelle uneingeschränkt empfehlen. Strenggenommen ist es gar nicht in einem Schloss, sondern in einer ehemaligen Kaserne, Baujahr um 1870, untergebracht. Wenn man das nicht weiß, denkt man aber tatsächlich an ein Schloss, auch von Außen geht es durchaus als solches durch.


Foyer

Bereits im Foyer erwartet einen der erste architektonische Kniff: Hinter der Rezeption erhebt sich eine Balustrade mit zwei Treppenzugängen, und das Restaurant liegt damit etwa 1,50m höher als der Rest des Erdgeschosses. Ob das nun schon historisch so war, entzieht sich meiner Kenntnis, ich denke aber, das ist nachträglich gemacht worden und es verleiht dem Ganzen eine geschickte Aufteilung. Auch eine Inspiration für Wohnungsaufteilungen: Einfach mal verschiedene Ebenen durch unterschiedliche Höhen schaffen. Geht allerdings nur bei hohen Decken.


Alt und neu

Sowieso ist das Hotel architektonisch und baulich beeindruckend renoviert worden. Die alten Sandsteinsäulen und Ziegelwände wurden mit Fingerspitzengefühl mit modernen Elementen verknüpft.


Historische Treppe

Ein Beispiel ist diese Treppe, perfekt integriert in den modernen Fliesenbelag. Man mag sich vorstellen, wie die Regimente damals die Stufen hoch liefen! Nun geht es hier etwas beschaulicher zu.


Fliesen-Idee

Im Bad habe ich noch diese Fliesen-Idee festgehalten: Anstatt den „üblichen“ senkrechten Streifen über Band und WC, bestehend aus Mosaik oder anderen Fliesen, wurde hier die Wandfliese beibehalten und nur das Format geändert. So hat man eine dezente Auflockerung des Verlegemusters, die erst auf den zweiten Blick auffällt.


Perfekter Übergang Wand-Fliesensockel

Immer wieder bewundernswert, und auch ein Indiz dafür, dass hier fachlich sauber gearbeitet wurde, ist dieser schöne Übergang zwischen Wand und Fliesensockel. Ich kriege das nie so gut hin (würde es aber gern)… Womit ist der Sockel hinterfüttert? Nur Fliesenkleber kann es nicht sein, dann hätte man nicht so eine saubere Kante. Ist da eine extra Fuge (Aryl?) gezogen worden? Wer weiß das? Bitte in die Kommentare!


Sockel für Heizungsrohre

Einfach, aber effizient gestaltet sich die hier Lösung für das Dauerthema „Sockelleisten für Heizungsrohre“: Eine Verkleidung aus weißem Kunststoff. Vielleicht war Unterputz hier zu teuer, zu aufwändig oder kollidierte mit dem Denkmalschutz? Die Außenwände sind nämlich noch „die alten“, was man an der unregelmäßigen Putzstruktur sieht. Das macht aber auch den Charme aus.


Fensterlaibung

Das sieht man auch hier: Die Fensterlaibungen wurden, wie der Rest der Außenwände, historisch so belassen. Typisch für die Bauzeit auch die unterbrochene Laibungskante, die dann im unteren Bereich abgerundet wird. An der Außenseite der Fenster sieht man dann noch einen Teil der schmucken Sandsteinfassade.


Kappendecke

Auf dem oberen Flut ist mir dann noch diese hübsche Kappendecke begegnet. Bei dieser Deckenform (die wir übrigens auch bei uns im Keller haben) sind regelmäßige Stahlträger eingesetzt, dazwischen sind Gewölbe aus Ziegelsteinen gemauert. So erreichte man relativ große Spannweiten ohne zusätzliche Stützen und bei flacher Bauhöhe.

Neben den ganzen baulichen Augenweiden ist auch die kulinarische Seite zu empfehlen: Sowohl Frühstück als auch Abendessen im Restaurant waren vorzüglich, das Personal nett und wer dann doch mal das Zimmer verlassen möchte, für den bietet sich (neben dem hauseigenen Wellness-Bereich) ein Ausflug ins nahegelegene Thale an. Dort gibt es eine tolle Therme mit großzügigem Saunabereich und eine Vielzahl von Attraktionen wie das DDR-Museum oder eine Fahrt mit der Gondelseilbahn zu Hexentanzplatz. Auch das haben wir mitgenommen, allerdings war die Gondelfahrt bei dem starken, böigen Wind jetzt nicht so richtig entspannend (bis zu welcher Windstärke dürfen Seilbahnen eigentlich fahren?)

So, ich hoffe ich konnte ein paar Inspirationen verteilen. Also, liebe Leser, wenn ihr zufällig noch eine alte Schlosskaserne im Garten rumstehen habt, wisst ihr jetzt, was ihr daraus machen könnt. Der Umbau hat wohl so um die 11 Millionen gekostet, also man müsste dann eventuell schon mal an den Bausparvertrag gehen. Oder man lässt das bleiben und macht mal einen Ausflug nach Blankenburg. Nach dem Motto: Saunieren statt sanieren! Viel Spaß 🙂

 

Sport für Heimwerker

Gerade in der winterlichen Jahreszeit neigt der Heimwerker dazu, sein natürliches Bewegungshabitat wie Werkstatt, Garage oder Garten wegen teils arktischer Temperaturen zu meiden und findet sich vorwiegend im Couchmöbel wieder. Schon hat man den Salat: Die Gattin ist genervt, und der Heimwerker setzt an. Also an Gewicht. Wenig Bewegung, kaum Aktivitäten, und bevor man nun versehentlich noch die Ernährung umstellt und das Mettbrötchen gegen einen Pastinakensmoothie tauscht, sollte man sich eventuell doch überlegen, ob Sport hier nicht eine Lösung sein kann. Damit es nicht in zu großer Anstrengung ausartet und auch noch genügend Spaß dabei bleibt, habe ich ein paar schöne Aktivitäten für Euch zusammengestellt.

– Bowling

Der große Vorteil von Bowling ist, dass man zwar eine gewisse Sportlichkeit vorgaukeln kann, man die Tätigkeit, je nach Gruppengröße, dann aber doch wieder vorwiegend mit Sitzen und Biertrinken verbringt. Wie praktisch! Ich empfehle das Spiel mit einer Gruppenstärke von etwa 20 Mann und nur einer Bahn, dann ist man ungefähr zwei mal in der Stunde dran, man muss sich also nicht so auspowern. Das Equipment kann mit wenigen Handgriffen individuell auf die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. So kann man eine Bowlingkugel mit einem handelsüblichen Forstnerbohrer bearbeiten, wenn die Löcher für die Wurstfinger zu klein sind. Bleibt der sportliche Erfolgt aus, ist aller Wahrscheinlichkeit nach die Bahn schief. Mit einem Exzenterschleifer kann man hier nachbessern. Anschließend versiegeln nicht vergessen!

– Wandern

Wandern in der Natur ist immer gut! Es macht das Herz weit und die Lunge frei. Für interessierte habe ich ein paar Wanderstrecken in meiner Gegend zusammengestellt, die ihr bei mir gegen eine Schutzgebühr von zwei Sack Zement bestellen könnt:
„Die schönsten Baumärkte Ostwestfalens als Tagestour“
„Natur pur – Sägewerke an der Bundesstraße 482“
„Die Perlenschnur der Baustoffhändler – 280 km durch die norddeutsche Tiefebene (davon 278 km mit Auto)“
„Auf den Spuren deutscher Dichter – Wanderung zur Silikonherstellung bei Meier in Kruchtrup“

– Minigolf

Ähnlich wie beim Bowling kann man es sich hier auch gemütlich machen und, wenn man es geschickt anstellt, die meiste Zeit untätig in der Gegend herumstehen. Kommt man dann doch mal zum Zuge und die Bahn ist zu trickreich, kann man sie mit einfachen Werkzeugen wie Bohrhammer oder Betonfräse in wenigen Hangriffen gefügig und leicht spielbar machen. Anstatt mit einem Schläger spiele ich persönlich ohnehin seit Jahren mit einem Laubbläser. Man kann den Ball einfach in jede gewünschte Richtung pusten und erspart sich das mühevolle und lächerliche Hantieren mit Schlageisen. Für ausreichende Leistung empfehle ich hier ein Modell mit kräftigem Verbrennermotor, dann haben auch alle was davon. Gut Schuss!

– Kampfsport

Ein dynamischer und actionreicher Sport, der viele praktische Seiten hat. Verfügt man nicht über ein Trainingsstudio, kann man Alltagssituationen zu Übung nutzen:
– Kampf um das letzte Paket Fliesen im Baumarkt
– Kampf mit der Frau um das neue Werkzeugschnöppchen („Doch, das brauchen wir!“)
– Kampf mit Billigwerkzeug und Baumarktholz
und, und, und. Man sieht: der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt!

– Heimwerker-Zehnkampf

Durchaus ambitioniert und nicht für Einsteiger geeignet ist der Heimwerker-Zehnkampf, bestehend aus den Disziplinen:

  • Extremtapezieren
  • Verkäufer fangen im Baumarkt
  • 100m Fundament ausheben
  • Aufsitzmäher-Rennen
  • Zementsack-Staffellauf
  • Heizkörper-Weitwurf
  • Leistungs-Laminatlegen
  • Wand umwemmsen
  • Bauschaum am Geschmack erkennen
  • Silikon-Wettpfuschen

Anmeldungen zum Turnier der deutschen Meisterschaft nehme ich ebenfalls gerne entgegen.

 

Na, wenn das nicht schon mal ein paar tolle Anregungen sind! Auf geht’s, liebe Heimwerkerfreunde! Bewegung ist angesagt!

Ich persönlich bin jetzt allerdings schon vom Aufschreiben ganz aus der Puste, werde also dieses mal nicht mitmachen. Aber ich feuere Euch an! Hey! Hey! Hey!

 

Der Esstisch

Unser nächstes Projekt im trauten Heim wird aller Voraussicht nach ein neues Ess-Ensemble. Der Esstisch ist schon etwas in die Jahre gekommen, und sobald sich mehr als sechs Leute daran einfinden, müssen wir ihn mit obskuren Beistell-Konstruktionen erweitern. Außerdem hat er eine große braune Brandspur, und das kam so: Zur schwägerlichen Hochzeit gestaltete ich ein Frühstücksbrett/Schneidbrett mit eingebrannter Widmung. Damit der Lötkolben nicht den Tisch beeinträchtigt, legte ich ein Glas darunter. Kann ich an dieser Stelle also mal ausdrücklich nicht empfehlen, denn das Glas leitet die Hitze akkurat an das darunterliegende Material weiter. Und so kam es, dass das Hochzeitsgeschenk quasi den Esstisch zerstörte. Das Brett selber hielt dann übrigens nicht mal eine Woche, weil es „versehentlich“ in die Spülmaschine getan wurde 😉

Ein Blick ins Möbelhaus verriet: Ein Esstisch in der gewünschten Größe (Acht Personen sollten schon dran gehen) ist relativ kostspielig. Daher entspann sich die Idee, einen solchen selber zu bauen. Man könnte doch da mit etwas Stahlbeton…?

Eine hübsche Anleitung zur Inspiration fand ich auf selbermachen.de. Ein Esstisch der Größe 80×220 cm liegt da bei Materialkosten von rund 220 Euro. Die großen Tischplatten gibt es natürlich auch am Stück zu kaufen, in diesem Fall jedoch besteht die Tischplatte aus vier parallel gesäumten Holzbohlen aus Kiefer. Diese werden verdübelt und verleimt und dann geschliffen und mehrfach lackiert, so dass es am Ende wohl tatsächlich annähernd wie eine Platte aussieht. Cool wären sicher auch alte Holzbohlen; vielleicht doch nochmal im Antik-Baustoffhandel vorbei schauen?

Ob ich das genau so nachbauen werde, weiß ich noch nicht, aber Lust, sowas selbst zu machen, hätte ich ja schon. Vielleicht könnte ich dann auch meine Oberfräse und die Dübelfräse mal wieder in Aktion bringen, die ehrlich gesagt seit dem Fensterladenprojekt vor zwei Jahren ihr Dasein im Keller fristen.

Etwas merkwürdig an der Anleitung finde ich, dass nirgendwo Leim genutzt wird, sondern alles mit Konstruktionskleber, teils plus Schrauben, verbunden wird. Beispielsweise werden die vier Holzbohlen für die Tischplatte gedübelt und dann mit Konstruktionskleber verbunden. Vom Gefühl her hätte ich hier jetzt eher Bauschaum Leim genommen? Liebe Leser, gerne dazu Eure Meinung in die Kommentare. Ich werde jetzt nochmal etwas drüber schlafen, und wenn ich einen neuen Esstisch habe, lade ich Euch natürlich alle zum Mettigel-Essen ein. Mahlzeit!

 

Grüße aus dem Harz

Oha, heute ist ja Sonntag! Da hab ich aber um 23:26 Uhr noch so eben die Kurve gekriegt. Sonntag ohne dannwollenwirmal ist mindestens wie Buchenimitatlaminat für 2,99€: am Ende des Tages bleibt ein fahler Beigeschmack.

Ich bin beruflich im Harz. Hotel ist in Ordnung, Internet mäßig, Dusche fließt schlecht ab. Gut dass ich Heimwerker bin! Da haben die vom Hotel aber mal wirklich Glück gehabt. Habe schnell die Duschwanne rausgestemmt und den Syphon optimiert. Auch die Einhandarmatur habe ich getuned. Lässt sich jetzt leider nicht mehr abstellen. Aber wenn man die Tür zu macht hört man es kaum noch, und gut abfließen tut’s ja jetzt auch.

Sinnvoller als das Wandtattoo („Nimm Dir Zeit, um glücklich zu sein.“ WAS?!?) wäre übrigens das WLAN-Passwort gewesen. Macht sich bestimmt auch gut als Wandtattoo, von mir aus auch in geschwungenen Lettern, mit Schmetterlingen drumrum. Und nun schließe ich für diesen Post einmal mein Handy als Hotspot am Laptop an, dann wird da so viel synchronisiert und geupdated, dass das Monatsvolumen in exakt zwei Minuten komplett aufgebraucht wurde. Wo stellt man denn sowas ab? Gibt*s keine Option „Diese Internetverbindung ist nur für wichtige Dinge“? Wer das weiß, bitte in die Kommentare.


Entzückend! Wat is mit WLAN?

Zuhause habe ich große Pläne, aber man kommt ja zu nichts! Der Kärcher steht für die Terrasse bereit; ich habe auch Öl besorgt um sie endlich mal nachzuölen, außerdem Farbe um diverse Dinge nachzustreichen. Den ganzen Tag Dinge besorgt aber sonst nichts geschafft, das war dann die Bilanz. So viel zum faden Beigeschmack am Ende des Tages. Schöner Tippfehler: Es bleibt ein fader Beingeschmack. Doch ich schweife ab.

Der Rasen muss gemäht werden. Der Sandkasten soll eventuell auch weg. Aber was mache ich mit einer halben Tonne Sand? Nachts zum Nachbarn rüberschaufeln? Pflastern macht man ja auch eher mit Kies und Schotter, oder? Demnächst wird sicherlich gepflastert. Dieses Jahr, oder nächstes, mal sehen. Ich traue mich nur noch nicht so ans Gefälle ran, und überhaupt, das Ganze gerade zu kriegen…

Mein Datenvolumen ist nun derartig gedrosselt, dass ich nur noch etwa einen Buchstaben pro Minute eingeben kann und ich nun wirklich Angst haben muss, dass die Verbindung irgendwann ganz abbr

 

Daenske laeskedrik

Willkommen zurück, liebste Leser! Hoffentlich habt ihr die Sommerpause entspannt verbracht. Ich hatte urlaubsmäßig auf jeden Fall viel Entspannung in einem schwedischen Holzhaus. Da es dieses mal ein handyfreier Urlaub war, gibt es hier nicht, wie sonst üblich, die Unzulänglichkeiten der Ferienwohnung als Bildershow zu bestaunen, es bleibt also beim Text. Wobei es eigentlich kaum Unzulänglichkeiten gab, außer, dass das ganze Häuschen keine einzige Tür hatte. Aber elterliche Privatsphäre wird ja sowieso überbewertet. Klar, ich hätte natürlich einfach Zargenschaum mitnehmen und ein paar Türen einbauen können, aber der hat einfach nicht mehr in den Anhänger gepasst. So ein Minibagger ist wirklich verdammt sperrig!

Interessant war übrigens noch die Wasserversorgung: Durch den trockenen Sommer war die Quelle, die das Häuschen gewöhnlich versorgt, versiegt und das Wasser wurde aus zwei IBC-Containern in die Leitung gepumpt. Erkenntnis: Eine vierköpfige Familie verbraucht etwa 1500 Liter in 10 Tagen.

Damit sich Ruhe und Entspannung nicht zu sehr durchsetzen, gab es auf der Rückfahrt dann das Kontrastprogramm: Zwei Tage Legoland in Dänemark mit Achterbahn und Nervenkitzel. Und da wollte ich mal schlau sein: Im empfehlenswerten Podcast Lückenhaft & Pietätlos habe ich gehört, dass das Essen im Legoland so teuer sein soll. Angeblich kostet ein Essen für vier Personen dort an die hundert Euro. Nix da! Da essen wir doch abends schön bei uns im Hotel und zahlen lediglich…hmm….124 Euro. Na Dankeschön.

Ohnehin, ich und Dänemark werden wohl in diesem Leben keine Freunde mehr. Im Jahr 2013-oderso waren wir dort mal im Urlaub. Hauptsächlich erinnere ich mich an einen Wind von konstanten 100 km/h. An den Strand hätte man durchaus ein paar rostige Metallteile zum Sandstrahlen mitnehmen können. Das Häuschen war nett, aber landschaftlich fand ich es etwa so reizvoll wie die A 42 bei Bottrop. Sicher, es gibt da bestimmt auch schöne Ecken! Die liebe Verwandtschaft fährt regelmäßig dorthin und postet schicke Bilder in die Familien-WhatsApp-Gruppe.

Auch dieses mal hatte ich wieder ein dänisches Erlebnis der besonderen Art: Im Urlaubs-end-Sparwahn bin ich los, um ein paar Getränke im Supermarkt zu holen, auch hier wieder, um die Legolandpreise zu umgehen. Das Töchterchen wünschte sich Apfelschorle, also gut, kann ja nicht so schwer sein. Scheinbar ist dieses Getränk in Dänemark aber völlig unbekannt und nach einer Nachfrage war ich irgendwann von drei Verkäuferinnen umringt („Really, with APPLE?“) die sehr bemüht waren und mir das Getränkeprogramm geduldig erklärten. Aus diesen Erklärungen entnahm ich, dass dieses Produkt dem gewünschten wohl am nächsten kam:


Der Tod in Flaschen!

„Laeskedrik“ heißt laut Übersetzer-App einfach Limonade, und von außen sieht das Zeug ja auch aus wie Apfelschorle. Die Verkäuferin sagte was von „Mix with water“, aha, ein Mix mit Wasser also. Na passt doch.

Tatsächlich erwies sich das Ganze dann als Holundersirup. Selbst als Mix mit viiiiel Wasser ist das Zeug keinesfalls erträglich! Es ist wie mit Öl: Bereits ein Tropfen kontaminiert hunderte von Litern Wasser. Ich habe dann eine halbe Flasche davon irgendwie hinuntergewürgt. Der Rest der Familie verweigerte das Gebräu komplett. Ich habe immer noch eine Flasche davon zuhause stehen, also falls jemand Interesse hat? Sonst nehme ich sie zum Türen abbeizen oder Farbe verdünnen, das müsste auch gehen.

Ich komme jetzt erstmal wieder an und lade gleich mal das Werkzeug aus dem Anhänger. Bis nächste Woche!

…und Tschüss!

Liebste Leser, das waren nun fünf Jahre dannwollenwirmal – der Heimwerkerblog. Am 17. September 2013 erschien der erste Beitrag, und fast auf den Tag genau fünf Jahre später fällt nun hier, wie angekündigt, der sprichwörtliche Hammer.

Was haben wir nicht alles zusammen erlebt, liebste Leser! Vier Bäder haben wir renoviert, etliche Zimmerdecken abgehängt, Türen eingebaut, Zäune errichtet, Gartenhäuschen umgedreht, Fensterläden gebaut, Wände, Decken und Fassaden verputzt, Türstürze eingemauert (ja, sie halten alle noch!), Dachfenster ausgetauscht, Terrassen gebaut, sogar mehrere, Holzdielen verlegt, Tresen gebaut, Prinzessinenlampen gebastelt, Werkzeugkisten gemacht und Treppenhäuser auf links gezogen.

Und was haben wir nicht alles für nette Leute kennengelernt! Wer erinnert sich nicht an Mario und Felicitas in Szenen aus dem Leben, oder an Wolfgang Kottmüller aus Lehrte, der durch eine Ausschreibung versehentlich 34 Ein- bis Zweifamilienhäuser in Eigenregie bauen musste? Außerdem haben wir regelmäßig Baumarkt-KundenBaumarkt- Mitarbeiter und sowieso Baumärkte unter die Lupe genommen, ohne auch nur ein gutes Haar daran zu lassen.

Ich hoffe, ich konnte nützliche Ratschläge in der Rubrik „Leser fragen – dannwollenwirmal antwortet“ verteilen. Auch Sport- Bastel- und Campingtipps waren reichlich dabei. Und wenn ihr mal wieder mit Bauschaum rumschmiert und mit Rödeldraht pfuscht: ihr habt das nicht von mir!!

Seit September 2013 gab es ungefähr jeden Sonntag einen Beitrag, insgesamt waren das 262 Artikel, die immerhin 361.332 Besucher angelockt und 589.756 Aufrufe erzeugt haben. Kommentiert wurde 813 mal, Spam nicht mitgezählt. Der zugriffreichste Monat war der Januar 2017 (im Januar gab es immer die meisten Klicks, weil die Leute wahrscheinlich gute Renovierungsvorsätze haben), kurioserweise wurde dieser Spitzenwert dann im Fabruar 2017 fast halbiert und seitdem auch nie wieder erreicht. Vielleicht hat Google in dem Monat seinen Algorithmus  verändert, keine Ahnung.

Aber um Klicks geht es ohnehin nicht, ich habe ja noch nie geschrieben, um Lesern zu gefallen, sondern auch gern mal Unerwartetes, Überraschendes und Kurioses. Ich glaube, und auch die vielen Rückmeldungen untermauern es, dass es keinen Blog gibt, der die ganze bierernste Heimwerkerei so sehr auf die Schippe genommen hat wie dieser. Ich behaupte mal, der Spagat zwischen Unterhaltung und Information ist rückblickend ganz gut gelungen, vielleicht mit einem kleinen Überhang in Richtung Unterhaltung 😉

Also, liebe Leser, ich mache jetzt hier die Werkzeugkiste zu, mit einem lachenden und einem weinenden Auge; ich werde Euch vermissen, aber freue mich jetzt auch auf andere Kreativitätsausbrüche, denn irgendwo müssen sie ja immer hin, die ganzen wirren Ideen. Ach, und sollte das mit dem dannwollenwirmal-Buch klappen, erfahrt ihr es auch hier. Liveprogramm und Kinofilm natürlich auch, ist klar!

So, durchgefegt habe ich, in der Ecke liegt noch die übliche leere Silikon-Kartusche, und die Wand da, die müsste eigentlich halten. Was das für ein langer Riss ist? Keine Ahnung, ich muss jetzt auch weg!