Fröhliche Weihnachten!

Allen Bloglesern, Mitwissern, Sägern, Bohrern, Naglern, Leimern, Strippenziehern, Neugierigen und Wahnsinnigen:

Fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

In diesem Jahr wird hier nicht mehr viel passieren, denn ich verbringe die letzten Tage ausnahmslos mit Schlemmen und schleppe mich von einer Mahlzeit zur nächsten. Aber nächstes Jahr wird’s wieder spannend! Mir läuft es schon warm den Rücken runter, wenn ich daran denke, was es dann alles zu lesen gibt. Bis dahin: Lasst es Euch gut gehen 🙂

xmasWeihnachtsbaum, auf Gehrung gesägt.

 

Dosenfix 2000

Als wenig besinnlich empfindet die Ehefrau sämtliche Bohr- Stemm- und Abbrucharbeiten in der Vorweihnachtszeit. Der wohlige Baugeruch nach Holz und Asbest Dämmstoffen weicht allmählich dem zarten Duft von Tannenzweigen und Kerzen. Zum Glück darf ich im Moment auf andere Orte ausweichen und konnte mich bei einem Kollegen mit Maurer- und Putzarbeiten austoben. Zu Hause ruht der Baubetrieb aufgrund der Besinnlichkeit (so besinnlich wie es eben mit zwei Knirpsen sein kann), aber das Material für den Ausbau habe ich schon geordert! Wie die Planung aussieht, werde ich hier demnächst mal darstellen. Und dann hätte ich gerne 20-30 Blogleser, die mir helfen, die Sachen hochzutragen 🙂

Ich bin tatsächlich noch am Grübeln, wie ich 4m-Trockenbauprofile auf den Dachboden kriege. Gut, man könnte sie unten durchschneiden ABER: oben lag bereits ein ganzer Stapel Latten mit 3,50m Länge vom Vorbesitzer. Die müssen ja auch irgendwie da hoch gekommen sein. Ich werde mal beim Baustoffhändler fragen, wie hoch der LKW-Kran reicht, dann könnte das durch’s Fenster was werden.

Ich habe mir auch ein kleines Vorweihnachtsgeschenk gemacht, das ich Euch nicht vorenthalten möchte: Diese praktische Elektriker-Wasserwaage.

 

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Mein neues Spielzeug

Ich bin einfach ein großer Freund von Installationszonen und genormten Schalterhöhen. Wenn ich blind einen Schalter greife, möchte ich ihn gerne treffen und nicht auf Expedition an der Türzarge gehen. Hin und wieder mache ich bei mir zuhause, Verwandten oder Bekannten elekrische Dinge (und das habe ich ja, im Gegensatz zu vielem anderen was ich hier verzapfe, mal annäherungsweise gelernt), und da wird mir diese Wasserwaage gute Dienste leisten. Man kann Normhöhen für Steckdosen und Schalter durch die Löcher markieren, und hat auch gleich die richtigen Abstände für Kombinationen mit Mehrfachrahmen. Auch die Höhen für bodennahe Steckdosen (tiefer) oder Küchensteckdosen über Arbeitsplatten  (höher) sind bereits vorgesehen und man muss nur durch ein Loch in der Wasserwaage anzeichnen.

Nächstes Jahr hole ich mir dann den Dosenfix 2000, der in einem Arbeitsgang Schlitze fräst, Kabel verlegt, Steckdose setzt und drübertapeziert.

 

 

Experimente mit der Wärmebildkamera

Bevor ich meine Dachbodenisolierung endgültig abschließe und nächstes Jahr an den Ausbau gehe (nächstes Jahr klingt noch so unglaublich weit weg, dabei sind es nur noch drei Wochen), wollte ich das Ganze mit einer Wärmebildkamera auf mögliche Kältebrücken hin untersuchen; also irgendwelche Schwachstellen in der Isolierung, die man später schlecht beheben kann.

Eine Wärmebildkamera ist ziemlich teuer und nur dank guter Kontakte konnte ich mir eine günstig ausleihen. Wärmebildaufnahmen gibt es auch von Fachleuten, z.B. von der Verbraucherzentrale, die dann auch gleich was Schlaues dazu sagen können (ich bin da zugegebenermaßen etwas unbedarft), so ein Paket kostet um die 250 Euro.

Hier nun also eine kleine Bildershow. Rechts am Rand ist eine Temperaturskala (ich will nicht beschwören dass das Ding wirklich richtig kalibriert war), und die Zahl am Fadenkreuz gibt die aktuelle Oberflächentemperatur dort an.

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Schwachstelle Fenster: in der Fuge des Übergangs Fensterbank-Rahmen ist die kälteste Stelle (schwarz)

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Hier der direkte Vergleich mit einem neuen 3fach-verglasten Fenster. Wie man sieht, ist auch die untere
Fuge wesentlich kälteundurchlässiger als bei dem älteren Fenster

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Bei diesem Fenster ist der Flügel etwas verzogen. Auf Höhe des Griffs kommt dadurch kalte Luft durch die Dichtung.

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Meine liebe Haustür (ich berichtete davon) hat erwartungsgemäß Defizite an der Dichtung der Schließbänder.
Ob ich reklamieren sollte? Ich weiß nicht, ob ich die Kraft habe, mich nochmal mit dieser Firma rumzuärgern…

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Bei der hinteren Tür hatte sich die eingelegte Dichtung etwas gelöst. Prompt sieht man, dass hier Kälte
eindringen kann. Ließ sich zum Glück durch nachdrücken der Dichtung beheben.

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Dachfenster: Kältezone rund um den Rahmen, aber auch an der Glaseinfassung

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Blick durch den Dachbodenausgang auf die Schräge im Treppenhaus. Wurde früher so aufgebaut: Dachziegel,
Rohrmatte, Putz, Tapete. Dementsprechend viel Wärme geht hier flöten. Für die Stelle suche ich noch eine platzsparende
Innendämmung, z.B. Rigitherm.

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Dieser Balken (Bildmitte) bleibt aus optischen und funktionalen Gründen frei und wird nicht verkleidet.
Die Sparrenfelder sind links und rechts gedämmt, leichte Kältezonen jedoch auch hier an den Übergängen.

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Jetzt von Außen: die Oberfläche der Haustür ist deutlich wärmer als die Außenwände…

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Hauswand mit Fenstern. Die Wand wurde ja im anderen Bild gelb dargestellt, von daher kann man unterschiedliche
Bilder nicht unbedingt anhand der Farben vergleichen.

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Häuschen von hinten. Linkes Fenster Küche (warm), rechtes Fenster Abstellkammer (nicht so warm), und
bei der Hinertür ist die Schwachstelle auch die untere Dichtung.

Nun, habe ich Kenntnisse daraus gewonnen? Vielleicht diese:

– Bei modernen Fenstern ist nicht nur die Verglasung besser, sondern scheinbar auch die Dichtbänder bzw. allgemein die
Abdichtung zum Gebäude hin

– Mangelhafte Dichtungen sind erstaunliche Kältebrücken

– die Treppenhaus-Schräge muss gedämmt werden. Da habe ich nicht viel Platz (Kopffreiheit…), von daher wird’s wohl eine dünne und dafür ergiebige Platte werden

– die Haustür ärgert mich immer noch

– letztendlich war es aber eine kleine Spielerei, wirklich gravierendes habe ich eher nicht gefunden

Vielleicht gibt es auch Kameras, die etwas objektivere Farbskalen haben. Eigentlich kann es ja nicht sein, dass die selbe Wand auf einem Bild gelb und auf dem nächsten blau dargestellt wird. Oder es war eine Einstellungssache…

Auf jeden Fall ein spannendes Feld, die Wärmebildfotografie. Ich werde mich sicher eingehender damit beschäftigen, wenn ich irgendwann vor Langeweile gar nicht mehr weiß was ich tun soll. Bis es soweit ist (vielleicht noch so 30, 40 Jahre?) habe ich die Kamera brav zurückgebracht und weiß jetzt, wo’s zieht – oder eben nicht.

Neulich im Bau-Forum

Gast123: Hallo, ich bin neu hier und habe eine Frage. Ich hoffe ich bin hier richtig. Ich möchte [irgendwas bauen/renovieren/machen] und habe mir das so gedacht: [so habe ich mir das gedacht]. Was meint ihr dazu?

KorinthenkackerABC: Benutz doch bitte die Suchfunktion. Den Thread hatten wir 1996 schon.

Moderator47: Ich habe den Thread mal verschoben/mit dem Thread von 1996 zusammengelegt.

Meister64: Um Himmels Willen!

Gast123: Was denn?

Schlaumeier23: Na dann viel Spaß! Die ganze Bude wird Dir unterm Arsch wegschimmeln!

Schlaumeier24: So wird das niemals erdbebensicher!

NocheinSchlaumeier: *Händeüberkopfzusammenschlag* *augenroll* *KopfaufTischkantehau*

SchlechtesGewissen99: Finger weg! Auf jeden Fall musst Du einen Statiker, einen Bausachverständigen und einen Bademeister fragen!

Sprüchekloper83: Silikon statt Präzision!

Gast123: Ich dachte, ich bekomme ein paar konstruktive Tips?

Schlaumeier23: Aber nicht für diesen unausgegorenen Mist!

Meister88: Ich würde eine 24er Spannmuffenverriegelung einbauen. Dann mit Konterlattung auf die Querbalkenlage aufdoppeln und bündig abkanten. Die Zwischenräume mit IsoBims 83, besser 84 verkragen und verspreizen. Verklemmt aufgefederte Muffenverdopplung ist doch wohl vorhanden??? Ansonsten gute nacht…

Gast123: ???

Schlaumeier24: Das war doch eine gute Erklärung! Wenn Du mit einfachsten Begrifflichkeiten nichts anfangem kannst, ist dies vielleicht nicht das richtige Forum.

Moderator47: Hab ich ja gesagt!

SchlechtesGewissen: Auf jeden Fall einen Fachmann, sag ich ja!

Sprücheklopfer83: Mit Silikon und Schaum kann man ganze Häuser baun!

Gast124: Ich bin durch Google hier gelandet weil ich das gleiche Problem habe aber so richtig produktiv ist das ja nicht hier…?

Moderator47: Wegen Kritik musste ich leider Deinen Account sperren!

Schreinermäuschen74: Ich denke, mit ein bißchen Deko sieht das alles gleich viel besser aus. Die Risse über dem Türsturz kann man super mit so Efeuranken abdecken und wenn man so lange Stöcker zusammenbindet, kann man die super in die muffige Ecke stellen, das lenkt von den Stockflecken ab. Ich stelle auch gerne so Schalen mit Obst auf, einfach zum Anschauen. Und gegen den beißenden Abflußgestank helfen sicher Duftstäbchen. Liebe Grüße und Knuddel von Babsi!

Sprüchekloper83: Ist die Handwerkskunst am Ende, bringt Silikon die schnelle Wende!

NocheinSchlaumeier: *MitflacherHandvorStirnhau* *KopfgegenWandschlag* *nichthinschauenkann*

Gast123: Danke allen für die Antworten, ich habe jetzt eine Firma beauftragt.

 

Badrenovierung: Finale!

Wenn der Untergrund (80% der Arbeit) fertig ist, kann man eine hübsche Oberfläche (20% der Arbeit) schaffen. Irgendwann war es soweit und es ging los mit den Fliesen. Auch hier ist Planung das A & O: Vorher haben wir genau überlegt und aufgezeichnet,welche Fliesensorte wie wo hin kommt. Die Dehnungsfuge zwischen den beiden Raumteilen habe ich dabei mit einem dunklen Streifen betont, während der Rest der Wandfliesen hell ist. Übrigens habe ich auch für die Wände großforatige Bodenfliesen benutzt. Das kann man machen, hat nur den Nachteil, dass diese deutlich härter als normale Wandfliesen sind und die Bearbeitung dadurch nicht unbedingt leichter ist. Insbesondere das Bohren von Löchern! Hier der heiße Tip: Anstatt viel Geld für Diamantbohrkronen und sonstiges Spielzeug auszugeben, einach mal zum nächsten Steinmetz fahren (also die Leute, die Grabsteine, Fensterbänke und sowas herstellen). Der freut sich über einen kleinen Plausch und bohrt 1a-Löcher mit wassergekühlter Supermaschine genau da und genau so groß wie man sie haben will. Pro Loch hat meiner 7 Euro genommen.

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Na, wird doch!

Wie im Bild zu sehen ist, wurde im Duschbereich bis unter die Decke gefliest und im restlichen Raum etwa 60 Zentimeter frei gelassen. Dadurch wirkt der Raum irgendwie ‚luftiger‘. Die beiden Streifen im Bereich der Dehungsfuge haben die gleiche Farbe wie die Bodenfliesen. Als dritte Sorte wurden Dusche und Badewanne mit Mosaik gefliest. Das ist gar nicht so kompliziert wie es aussieht, weil es fertige 30×30-Matten gibt, die sich gut verarbeiten lassen:

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Wannenträger mit Mosaik gefliest

Nach der Fliesentrocknung wurde verfugt (Boden anthrazit, Wände beige) und dann rundherum mit Silikon (grau) die Sanitärfugen gemacht. Über die perfekte Fuge scheiden sich ja die Geister. Hier meine persönliche Herangehensweise:

-Ein Magnum-Eis essen
-Den Stiel vom Eis nicht wegschmeißen
-In einer Sprühflasche (Blumen-Bestäuber) Wasser und etwas Spülmittel mischen
-Bei wirklich wichtigen Fugen vorher die Ränder mit feinem Malerkrepp abkleben
-Spitze der Kartusche nur so weit (schräg) abschneiden wie die Fuge breit sein soll
-Fuge möglichst gleichmäßig ziehen
-mit dem Wasser-Spüli-Gemisch einsprühen
-Eisstiel damit einsprühen
-mit dem Eisstiel die Fuge abziehen
-ggf. Kreppband entfernen

-noch ein Eis essen 🙂

Als krönender Abschluss stand nun noch das Anbringen der Armaturen vor mir. Zu- und Abwasser hatte ich mir installieren lassen, da dachte ich, das reine Anschrauben der Wasserhähne kann ja so schwer nicht sein. Und hier sollte ich mich täuschen. Man muss auch mal einsehen, wenn die handwerklichen Fertigkeiten an ihre Grenzen stoßen, und das ist bei mir bei Sanitärinstallationen deutlich der Fall.

Für die Armatur an der Badewanne brauchte ich S-Stücke, weil…brauchte ich jedenfalls. Sind im Baumarkt zu haben, noch ein bisschen Teflon-Band (das ist der letzte Mist zum Abdichten! Ich wusste es damals nur nicht besser), und für gefühlte 65 Euro die erste Sanitär-Shoppingtour gemacht. Wieder zuhause, S-Stücke passen nicht, weil es gibt ja Viertelzoll/Halbzoll/Zollzoll/Dreiviertel auf Halbviertel auf irgendwas…umtauschen, zwanzig Euro hier, Abknickflansch auf Überzugmuffe dreißig Euro da. S-Stücke drangeschraubt Rohrzange angesetzt, irgendwas beschädigt, naja wird schon gehen, Teflonband, Armatur draufgeschraubt, schief. Aber dicht! Armatur gerade gemacht-undicht. Entweder schief oder undicht. Da muss man sich entscheiden. Derweil an der Dusche, S-Stücke vierundachtzig Euro halbzoll megazoll. Dünne Rinnsale laufen aus der Armatur heraus. Irgendwo gurgelt und zischt es immer. Abfluss am Waschbecken Krümmsiphon neunundzwanzigeurofünfundneunzig Abknickfalz Viertel Halb Manschette mit dreiviertel Muffe. Ist natürlich auch nicht dicht, Eimer drunter, naja irgendwan gewöhnt man sich sicher dran.

Dieser klägliche Klempnerversuch war das schlimmste an der ganzen Hausrenovierung. Ich habe zwei Tage fluchenderweise inmitten von sündhaft teuren Zubehörteilen und ungeeignetem Werkzeug im Bad gehockt und gegen das überall herausspritzende Wasser gekämpft.

Schließlich habe ich kapituliert und die Firma meines Vertrauens angerufen. Das bitterste ist, dass der gute Mann nach nur 45 Minuten fertig war. Damit habe ich meine Klempnerkarriere an den Nagel gehängt, ohne dass sie so richtig begonnen hätte.

nachher
Aber ist es nicht schön geworden?

Alles andere hat aber wirklich gut geklappt und wir erfreuen uns auch heute noch an einem schönen Bad. Wenn die Kinder mal etwas größer sind, werde ich mir auch mal das untere Bad vornehmen. Aber solange noch kiloweise Sand, Matsche und Dreck ins Haus getragen werden, ist es ganz gut, auch ein graues, nicht-schickes Bad zu haben.

Jetzt geht es aber bald weiter unter’m Dach! Noch ein paar Restarbeiten, dann ist Bauabschnitt 1 (Isolierung) pünktlich vor’m richtigen Winter abgeschlossen. Bauabschnitt 2 (Ausbau) startet dann geplant Anfang 2014. Und zwischendurch zeige ich Euch, wie man mit Laubsäge und Verbandszeug viel Freude in der Vorweihnachtszeit haben kann.