Während mir mein Lieblings-Suchbegriff der Woche „holzterasse mit bauschaum stabilisieren“ ein mittelschweres Sodbrennen verursacht hat, sollte ich hier vielleicht mal mit der abgehängten Decke weitermachen? VIELLEICHT? Viele Leser bauen ja auch die Projekte nach, und jetzt stehen sie da seit zwei Wochen mit der Kelle in der Hand und warten, wie es weiter geht, und hier steht nur was von Schulsport und Zimmertüren!
Nun, ob direkt oder ein Stück abgehängt, wenn die Unterkonstruktion schön gerade ist, hat man beim Beplanken leichtes Spiel. Der Abstand der CD-Profile, auf die die Platten geschraubt werden, sollte so gewählt werden, dass es später schön passt mit den Plattenstößen. An der Wand wird eine 5mm Fuge Abstand eingehalten, und dann werden die CDs alle 50cm gesetzt (zumindest macht es bei 2m-Bauplatten so Sinn).
Fuge zur Wand mit Trennfix
Wichtig ist auch, dass alle geraden Plattenkanten angefast werden, sonst hält der Spachtel nachher nicht. Das geht mit einem Cuttermesser oder, in schön, mit einem Kantenhobel. Wie im Bild zu sehen, habe ich an der Wand ein Trennband angebracht, an dieses wird dann später drangespachtelt und das Band nach dem Trocknen bündig abgeschnitten. Der entstandene kleine Spalt wird dann mit einer feinen Acrylfuge gefüllt. So sind die Bauteile Wand und Decke optimal entkoppelt und es kommt zu keinen Rissen; falls doch, gibt es einen ganz feinen Haarriss direkt an der Wand, den man dann praktisch nicht sieht.
Ich habe beim Anbringen der Platten lange den Fehler gemacht, in einer Ecke vom Raum zu beginnen. Die meisten Räume sind nicht 100%ig rechtwinklig und so passt dann irgendwann die Wand nicht mehr zur Plattenlage. Mittlerweile nehme ich die Wand, von der aus ich die CD-Abstände ausgemessen habe und markiere dort die Mitte. Die erste Bauplatte wird nun dort ausgerichtet, also Mitte Bauplatte zu Mitte Wand:
Start mit mittiger Bauplatte
Zur Vermeidung von Kreuzfugen beginnt man die Reihen neben dieser Platte mit je einer halben Bauplatte, so entstehen versetzte Fugen. Die Platten werden auf der gegenüberliegenden Seite am Profil ausgerichtet (Mitte Profil), so hat man dann automatisch die Wandfuge:
Ausrichtung am Profil
Zu den Wänden hin hat man dann immer geschnittene Platten, und wenn man Glück hat, sind die Randstreifen klein und handlich. So kann man schiefe Wände, Jalousienkästen usw. einfach einarbeiten ohne jedes mal eine große und schwere Plattte nachschneiden zu müssen.
Apropos groß und schwer: Ich benutze für alle Platten mein Hebestativ, das ich hier schonmal vorgestellt habe. Etwas an die Decke heben kann ich sowieso nicht besonders gut und die Quälerei braucht auch wirklich keiner 🙂 Die Plattte kann man auf dem Halter präzise und schnell ausrichten, ohne dass einem alle Wirbel rausspringen.
Was war noch? Achja: Fensterbänke! Die Alu-Fensterbänke für den Bau sind angekommen und ließen sich problemlos einbauen. Die geschnittenen Fensterbänke werden dazu auf der Unterseite mit einem Antidröhnband beklebt (tolles Wort!) damit der Regen nicht so prasselt, und dann seitlich mit den mitgelieferten Randstücken bestückt. Auf die gesäuberte Beton/Steinfläche kommt jetzt ein schönes Bett aus Bauschaum (na endlich mal!), wobei die vordere Kante etwas ausgespart wird. Die Fensterbank wird nun eingelegt und mit Spezialschrauben am Fenster befestigt. Wichtig ist natürlich das Gefälle nach außen!
Fensterbank, hier mit Ausschnitt für Außenjalousien-Schienen
Man schneidet sich (ok, am Besten vorher) nun Holzleisten zurecht, die zwischen der Laibungsdecke und der Vorderkante der Fensterbank (Pappe unterlegen!) eingesetzt werden, denn der Bauschaum neigt ja dazu, sich auszudehnen, und diese Spreizen verhindern, dass die Fensterbank wieder hochkommt.
Spreizen
Ich habe bei dieser knapp 1m breiten Fensterbank zwei Spreizen benutzt. Am nächsten Tag wurden sie herausgenommen, die Schutzfolie der Fensterbänke abgezogen und die Ränder zum Mauerwerk mit einer Silikonfuge in Fensterbankfarbe abgedichtet. Voilá, schon fertig! Wer übrigens Fensterbänke in ein WDVS einbauen möchte, da gibt es spezielle Halterungen, damit man Stabilität in die Sache bekommt.
So, und jetzt bauen wir das alles wieder schön nach! Hopp hopp, die Platten befestigt! Und auch mit den Fensterbänken am Besten direkt heute anfangen! Sollte kein Bedarf bestehen, dann einfach die alten Fensterbänke rausschlagen. Auch das ist eine schöne handwerkliche Übung. Und zwischendurch die Gipslatten an die Decke geschmissen! Und eins und zwei und hopp und hopp und jetz linksherum…!
…das wäre doch überhaupt mal ein schönes Geschäftsmodell, das Heimwerker-FitnessStudio mit den Stationen:
Mörtel-Dauerrühren
GK-Platten heben
Steine schleppen
Bohrhammer-Bohren (für Muskelanregung am ganzen Körper)
Silikonspritze bedienen für die Unterarm-Muskulatur
und, und, und…
Anmeldungen werden ab sofort entgegengenommen! Ha, ich als alter Sportsfreund, da kauf ich mir sogar noch ne Trillerpfeife dazu und dannwollenwirmaltrainieren!
und eins und zwei…