DaWandDa

Vielen Dank für die zahlreichen Beiträge in Kommentaren, Mails und fernmündlichen Konferenzen zur Ergänzung des Heimwerkerlexikons vom letzten mal. Nach aktuellem Stand muss die Mumpe (oder auch Mompe?) noch etwas genauer definiert werden. Zudem fehlt, gerade mit meinem regionalen Bezug, die ostwestfälische Maßeinheit „Tucken“ („Muss noch so’n Tucken nach links!“). Bitte weiterhin Vorschläge einreichen, ich sammle das und bringe dann bald eine Version 2.0 raus. Damit werde ich dann mal bei Langenscheidt vorstellig 😉

Was ich noch so gemacht habe? Eine Trennwand gebaut. Nicht bei mir zuhause, und auch nicht so riesig groß, dafür aber mit Türöffnung. Für passende Türöffnungsmaße habe ich übrigens diesen schönen Link gefunden, in dem man für die entsprechende Zarge das Bauöffnugsmaß nachschauen kann.

Bisher habe ich hier ja immer viel über Decken geschrieben, hier mal die Schritt-für-Schritt-Vorgehensweise für eine einfache Trennwand:

Zunächst wird die Stärke der Wand festgelegt. Standardmäßig nehme ich 100mm-Profile, die dann, beidsetig mit 12,5mm Platten beplankt, eine 125mm starke Wand ergeben. In diesem Fall sollte das Ganze etwas schmaler geraten, daher gab es ein 75mm-Profil (Gesamtstärke dann 100mm).

An Wänden, Decke und Boden werden die sogenannten UW-Profile angebracht; passend ausrichten per Laser oder Wasserwaage und mit Nageldübeln verankern (bei massiven Wänden; ansonsten je nach Untergrund andere Befestigungen, nein, kein Bauschaum!). Die UW-Profile werden zur Schallentkopplung vorher mit Dämmband beklebt.

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UW-Profile an Wand und Decke

An der Tür-Stelle wird das UW-Profil am Boden natürlich ausgespart, sonst müsste man ja immer drübersteigen. Wobei, gewöhnt man sich vielleicht auch dran.

Die Einfassung der Tür erfolgt mit UA-Profilen, da gibt’s auch praktische Winkel zur Befestigung. Die UA’s sind deutlich dicker und stabiler, um die Belastungen durch knallende Türen und wütende Teenager gut aufnehmen zu können. Ich habe das auch schonmal mit verstärkten UW-Profilen gebaut (siehe hier), dieses mal aber ganz klassisch mit UA’s vom Boden zur Decke.

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UA-Profile mit Befestigungswinkeln

Ein Satz Befestigungswinkel beinhaltet vier Winkel mit jeweils zwei Schrauben und Muttern, man braucht also einen Satz pro Tür. Wenn die Tür steht, werden nun CW-Profile in die UWs gestellt. Der Abstand richtet sich nach den verwendeten Platten. In diesem Fall habe ich Einmannplatten benutzt, weil das Treppenhaus für die großen etwas eng war. Dabei halbiert sich aber auch der Abstand der CW-Profile im Gegensatz zur großen Platte, so dass etwa alle 30cm ein Steher steht:

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CW-Profile

Die CWs werden, anders als ich früher dachte, nicht mit den UWs verschraubt, sondern einfach nur reingestellt. Dann kann man sie beim beplanken noch ausrichten und die Verschraubung erfolgt nachher mit der Platte.

Nun werden die Platten angebracht und mit den CW-Profilen verschraubt. Wenn man bei den UAs angelangt ist, braucht man Trockenbauschrauben mit einer Bohrspitze, um besser in das Metall zu kommen.

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Feiner Unterschied: Links mit Bohrspitze für UA, rechts für UW-Profile.

Wenn eine Seite beplankt ist, wird der Raum zwischen den Stehern mit Steinwolle zur Schalldämmung ausgefüllt. Danach kann die zweite Seite verschlossen werden.

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Beplanken und Dämmen

Nun geht es zum Spachteln. An den Wand- und Deckenanschlüssen klebe ich Trennfix-Band. Später wird bis an dieses Band herangespachtelt, das überstehende Band nach dem Trocknen abgeschnitten und dann eine kleine Acrylfuge gezogen. So sind die Bauteile entkoppelt und man vermeidet unkontrollierte Rissbildung.

Die Plattenstöße und Schraubenköpfe werden nun gespachtelt (Stumpfe Plattenstöße müssen angefast werden), und bei Bedarf mehrfach geschliffen und nachgespachtelt.

Am Ende erfolgt dann der Wandbelag, entweder nur streichen, oder tapezieren (vorher grundieren!), ein Putz oder Fliesen. Das war’s schon 🙂

Man sieht also, eigentlich keine so große Aktion. Inklusive Türeinbau war ich netto etwa einen Tag damit beschäftigt. Mit den Metallprofilen geht es meiner Meinung nach auch deutlich schneller als mit Holz, außerdem verzieht sich nix mehr. Dafür sind sie ein wenig teurer. Die Platten sollte man nach Anwendung wählen: Für einfache Trennwände reicht die hier erwähnte „normale“ Bauplatte (12,5mm sollte sie aber schon haben!), bei Feuchträumen würde man die imprägnierte wählen. Manche schwören auch auf Gipsfaserplatten (Fermacell o.ä.), ich mag die aber nicht so gerne, weil es schwieriger ist, dort wirklich arschglatte Fugen hinzukriegen. Neu ist übrigens die Habito von Rigips, eine massive Wohnraumplatte, an der man beispielsweise Regale mit einer einfachen Schraube (nicht mal Dübel!) befestigen kann. Ich habe sie noch nicht verarbeitet, es klingt aber sehr vielversprechend.

Also, so einfach kann man Trennwände ziehen und damit streitbare Geschwister dividieren oder eine Geheimwand bauen! Nächste Woche zeige ich dann, wie sich mit Druck auf das siebte Buch von rechts die geheime Drehtür öffnen lässt. Simsalabim!

Das große Heimwerker-Lexikon

abknispeln
[das] filigranes und vorsichtiges Abtragen von Material, etws bedächtiger als ->kelftern und deutlich weniger grob als wöltern. Beispiel: „Hier anne Fliese musse n paar Millimeter abknispeln! Oh, kaputt.“

Altbau
[der] perfekte Ausrede für alles, was schief, feucht, krumm, toxisch und hässlich ist. Beispiel: „Dat is Altbau, dat krisse nich grade“

annücken
[das] meist provisorische Verbinden zweier Elemente, vorzugsweise mit Draht oder Schnur. Beispiel: „Dat Rohr könnwa ja ersmal einfach da annücken!“

ausschäumen
[das] großflächiges, möglichst unüberlegtes Füllen von Ritzen, Spalten, Fugen und Löchern mit ->Bauschaum. Beispiel: „Hier dat Loch kannze ausschäumen!“

Bauschaum
[der] universales Baumittel für sämtliche erdenkliche Lebensbereiche. Naben den klassischen Anwendungsbereichen wie Zargen- oder Fenstermontage auch geeignet für Fundamentgründungen, Wandbekleidungen oder Haarschmuck. Beispiel: „Da in dat Loch machse später schön Bauschaum rein!“

Bild
[das] Objekt zum Verdecken nicht gelungener Wandstellen. Beispiel: „Dat lassen wa getz so. Kommt später nem Bild vor.“

dengeln
[das] handwerkliches Universalverb. Beispiele: 1. „Dat Rohr musse unten bissken plattdengeln.“ 2. „Könnwa den Balken da direkt anne Wand dengeln?“

Farbe
[die] letzte Schicht einer Wandbekleidung, die sämtliche Ungenauigkeiten im Toleranzbereich von acht Zentimetern mit Sicherheit völlig unsichtbar macht. Beispiel: „Warte ab, wenn erstmal Farbe drauf ist! Sieht dat kein Mensch mehr!“

felmern
[das] ähnlich wie knispeln, ein flächiger, sanfter Materialabtrag. Beispiel: „Da anne Leiste musse oben bissken wat abfelmern“

freiprokeln
[das] Steigerung zum normalen ->prokeln; beinhaltet zusätzlich eine Zielführung, nämlich das Freimachen. Beispiel: „Warte, muss grade erst dat Rohr bissken freiprokeln“.

fummeln
[das] hantieren in engen Arbeitsbereichen oder mit Kleinteilen. Beispiel: „Hier, fummel dat mal ab!“

jackeln
[das] lösen (oder befestigen) von zwei Bauteilen mit mittelfesten, rhytmischen Auf- und Ab- oder Seitwärtsbewegungen. Etwas größere Bewegungen als beim ->jickeln. Beispiel: „Musste bissken jackeln, is festgerostet!“

jickeln
[das] ähnlich wie ->jackeln, allerdings mit kleineren, schnelleren Bewegungen. Beispiel: „Sitzt noch nich ganz! Müssenwa nochn bissken jickeln!“ Kann auch eine Fahrtätigkeit bedeuten, Beispiel: „Morgen muss ich erst nachem Baumarkt jickeln!“

jickern
[das] vgl. ->jackeln und ->jickeln, allerdings mit sehr kleinen und schnellen Bewegungen. Beispiel: „An den Griff musse bissken jickern!“

kelftern
[das] Abtragen von Material, ähnlich wie hobeln, aber ohne Hobel. Beispiel: „Obere Schicht würd ich paar Millimeter abkelftern!“

klöppeln
[das] sanftes Justieren mit dem Hammer oder ähnlichem Werkzeug. Beispiel: „Könnwa nachher bissken rundklöppeln!“

kommen
[das] Verb für bedrohliche Sachverhalte. Beispiel: „Geh wech, Günni! Die Wand kommt“, „Pass auf, dat kommt gleich!“ oder „Oh, wenn et kommt, dann aber richtich!“

ködeln
[das] Einbringen von ->Mumpe in sehr kleinen und verdeckten Bereichen. Beispiel: „Kannze da nich nochen bissken wat vonne Mumpe reinködeln?“

matschen
[das] großflächige Einbringen von ->Mumpe in lokal nicht strikt begrenzten Bereichen. Beispiel: „Da müssen wa halt nachher ne Kartusche Mumpe reinmatschen!“

Mottek
[der] Vorschlaghammer. Beispiel: „Zeich ma den Mottek. Pass auf, dat kommt gleich!“

möllmern
[das] mittelstarke Einbringen von ->Mumpe, deutlich mehr als bei der ->Ködelung aber weniger reichlich als beim ->matschen. Beispiel: „Hier wird nachher einfach mit Silikon rübergemöllmert“.

muckeln
[das] ungestört vor sich hinarbeiten, Beispiel: „Da kann ich den ganzen Samstag schön vor mich hinmuckeln“ oder eine Arbeit unter Zuhilfenahme von dezentem ->Pfusch beenden, Beispiel: „Hier mit dem Fenster hab ich mir son bissken zurechtgemuckelt.“

Mumpe
[die] Universalbezeichnung für eine mittelkonsistente Masse, Festigkeitsbereiche zwischen Himbeergelee und Fensterkitt; alles, was nicht flüssiger oder fester ist, darf als Mumpe bezeichnet werden, z.B. Silikon, Bauschaum, Acryl, Mörtel, Gips… Beispiel: „Schnell! Hier oben muss Mumpe rein!“

braten
[das] 1. mittelmäßiges Schweißen („Dann wolln wer mal den Winkel da dran braten!“) oder 2. großflächiger Justierschlag („Da kannze einmal mitten Mottek rüberbraten!“

ömmeln
[das] waagerecht verteilte Einbringen von ->Mumpe (Beispiel: „Die Fuge kannze man besser noch bissken wat reinömmeln!“) oder die etwas sanftere Variante des ->klöppelns (Beispiel: „Die Klammer kannze noch wat fester in die Ritze ömmeln!“

patschen
[das] Verteilen von ->Mumpe mit der Handfläche oder einem anderen ungeeigneten Werkzeug. Beispiel: „Hier die Stelle musse noch wat reinpatschen!“

Pfusch
[das] unschöne Bezeichnung kreativer Arbeitsweisen. Beispiel: „Wer hat datt denn gemacht? Wat fürn Pfusch. Dat könnwa man alles rausreißen!“

prokeln
[das] vgl. ->freiprokeln, entfernen (oder lösen) von Material in schmalen Öffnungen durch stabförmiges Werkzeug oder Zeigefinger. Beispiel: „Kommt nix durch! Tu ma bissken prokeln!“

röntern
[das] Lösen von zwei Bauteilen durch sehr grobe Bewegungen. Entspricht etwa Faktor zwei des ->jackelns. Beispiel: „Die dicke Stange musse da ma richtich losröntern!“

schengeln
[das] 1. knappes Verfehlen eines Baueils („Da bin ich ja haarscharf dran vorbeigeschengelt“), 2. kreisrundes ->jickeln („Musse einfach abschengeln! Pass auf der kommt!“

schmieren
[das] einbringen von ->Mumpe ohne geeignetes Werkzeug. Beispiel: „Hier hab ich schön Silikon reingeschmiert. Sieht doch kein Mensch!“

Schrank
[der] im Gegensatz zum ->Bild ein Objekt, dass noch größere Fehlstellen in Wänden verdeckt und auch für ->Pfusch beim Fußboden benutzt werden kann. Stellen, auf die mal ein Schrank gestellt wird, müssen im Grunde überhaupt nicht bearbeitet werden. Beispiel: „Egal, da kommt sowieso nen Schrank hin!“

schubbern
[das] Abtragen von Material mit einer Bürste/Drahtbürste o.ä. Beispiel: „Nachher bissken rüberschubbern, dann geht das doch!“

Silikon
[das] universale ->Mumpe zum Füllen von Spalten bis ein Meter Breite. Beispiel: „Da kommt nachher ordentlich Silikon rein!“

tönstern
[das] Universalverb für sämtliche handwerkliche Tätigkeiten. Beispiel: „Hier ham wa die Tapete anne Wand getönstert.“; „Da wird ja noch Paneele druntergetönstert.“; „Morgen is Muttertach! Wollnwa ma noch schnell die Blume in Pott tönstern!“

tüdeln
[das] Vorgang des ->annückens, meist mit Draht. Beispiel: „Anhängerkupplung brauchse nich! Kannze hier bissken mit Draht festtüdeln!“

verkleiden
[das] Verdecken von hässlichen, doofen oder unliebsamen Stellen und guter Nährort für Schimmelpilze. Beispiel: „Dat krisse nich grade. Würd ich nachher einfach verkleiden!“

weggucken
[das] Theorie, in der Dinge plötzlich schön/gerade/winklig/akzeptabel werden, wenn man sie nur lange genug betrachtet. Beispiel: „Dat guckt sich weg!“

wöltern
[das] Steigerungsform von ->röntern. Beispiel: „Dat dicke Dingen könnwa man mitten Kran da ausse Erde wöltern!“

 

Welche Begriffe fehlen noch, liebe Leser? Bitte kommentieren, damit wir das Lexikon gemeinsam perfektionieren können.

Nächste Woche frage ich dann erstmal Vokabeln ab! 😉

 

Was ich noch erzählen wollte…

Mal sehen, was wollte ich denn noch erzählen? Heute bin ich auf jeden Fall wieder pünktlich. Was war denn letzte Woche los? Irgendwie spät dran. Egal.

Mit dem großen Bauprojekt bin ich ja augenscheinlich fertig, dennoch gibt es noch so Ecken hier und da, wo man mal ran muss. So ließ sich das Trennfixband nicht restlos von der Haustürzarge entfernen (nicht, dass wir mit dieser Tür ja ohnehin ständig Probleme gehabt hätten…), da muss man also nochmal, und an den Treppenfliesen sind hier und da noch Putzsprenkler, wo die Abdeckdecke weggerutscht ist. Die ganzen Platten neben und hinter dem Haus brauchen auch mal eine Hochdruckreinigerbehandlung, und nun ist auch noch das Glas vom Kellerfenster kaputt gegangen. Glas tauschen oder gleich ganzes Fenster? Vermutlich Fenster.

Mittelfristig muss neu gepflastert werden. Aber muss dazu nicht erst der Sockel trockengelegt werden? Drainage und so? Da hab ich jetzt gehört: Teilweise wird davon abgeraten! Ein Bekannter hat einen Sandsteinsockel, der darf laut Architekt nicht drainagiert(?) werden, weil er dann absacken kann. Oh-oh. Vielleicht vorher mal lieber im Baumarkt informieren. Hahahahahahaha.

Und was war das überhaupt für ein Geräusch, gestern nacht um eins? Ein leichtes Poltern und ein sägendes Geräusch. Wenn ich’s nicht besser wüsste, und ich weiß es nicht besser, das klang sehr nach Einbrechern! Räuber! Diebesgesindel! Ich sprang aus dem Bett und schaltete das Treppenhauslicht an, das sind 44 Fünfhundertwattstrahler, unten räkelt sich die Katze und glotzt unschuldig, niemand ist zu sehen, nichts zu hören. Irgendwann wieder ins Bett, irgendwann Licht aus, nochmal kurzes Rumpeln und Poltern. Und heute morgen, ein gelber Federball, mittig vor der Haustür platziert, der lag vorher im Vorgarten. Ist das nicht alles hochgradig mysteriös? Was war da los? Ich finde keine Einbruchsspuren und es ist auch nichts weg. Eben nur die Geräusche (die waren wirklich deutlich zu vernehmen) und dann dieser Federball!

Sachdienliche Hinweise nehme ich entgegen.

Aber das wollte ich gar nicht erzählen, sondern – wobei, ich habe noch Linkempfehlungen: Gestern bestellte ich ein Ersatzteil(!) von einem Bosch-Baumarkt(!)-Gerät, da stelle man sich mal vor, ich wäre da zum Baumarkt gegangen, dann wäre der halbe Tag weg und es fühlt sich trotzdem keiner zuständig. Bosch hat tatsächlich einen akkuraten Ersatzteil-Onlineshop, und nach einem(!) Tag war ein neues Netzteil für ein Xeo-Elektromesser da. Chapeau!

Ach, und vor einiger Zeit wollte ich ja mal verschiedene Holzböden in einer Übersicht zusammenstellen, aber siehe da, auch das gibt es schon. Im Ratgeber von Casando werden Parkett, Vinyl, Laminat, Dielen usw. gegenübergestellt, ergänzt um Verlegetips und alles was man so brauchen kann. Da bin ich glatt ins Stöbern gekommen und entwickele gerade Ambitionen, mich irgendwann mal an Echtholzparkett zu versuchen. Auch das Baulexikon ist gut gemacht. Ahhh, Baulexikon! Sowas mache ich hier auch mal. Gute Idee.

Was wollte ich denn noch? Ach übrigens, Pfingsten geht es wieder zelten. Das wird bestimmt nett bei angesagten Dauerregen und Nachtfrösten. Wobei, ich habe ja letztes Jahr schon den Platz etwas umgestaltet (wenn ich das wieder lese, muss ich ja glatt etwas schmunzeln. Mal sehen, ob die Fundamente noch da sind?) und ich werde nächste Woche Bericht erstatten, falls ich nich erfroren bin. Auf jeden Fall muss ich die Bodenplatte noch isolieren!

Übrigens hat Sohnemann für das Zeltwochenende einen Schmiedetisch gebaut. Feuer machen hatte letztes Jahr schon eine große Anziehungskraft, und irgendwann kamen die Jungs auf die Idee, Kronkorken (also nicht, dass wir da irgendwie viel Bier getrunken hätten!) zu einem Schwert zu schmieden. Erwartungsgemäß hat das nur bedingt funktioniert. Jetzt gibt es auf jeden Fall einen Schmiedetisch, den er (zunächst) selber gebaut hat, nämlich aus den Resten meiner Fensterlädenpaneele, zusammengefügt mit mikroskopischen Nägeln und nicht wirklich schmiedehammerschlag-geeignet. Da musste ich mich als passionierter Werkler schon sehr schwer in Geduld üben! („Zamma her hier! Hält do nich! Tu ma hier schön Dübelverbindung, unten Verstärkung, oberschüssige Zapfeisenanker und…“) Ganz geduldig und konstruktiv war ich, und am Ende, mit ein wenig in-die-richtige-Richtung-stupsen ist der Tisch stabiler geworden als zunächst befürchtet. Er hält tatsächlich mittlere Hammerschläge gut aus und hat auch einige Verstrebungen gegen die gemeine Windschiefe. Dass Fichtenholz für einen Schmiedetisch vielleicht nicht allererste Wahl ist, lassen wir mal einfach unter den Tisch fallen.

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Schmiedeausrüstung komplett!

Apropos fallen, ich warte noch auf meine Bakelit-Verteilerdose. Ein Kumpel will wohl eine besorgen, mal schauen. Die Biester sind mittlerweile unverschämt teuer: siehe in diesem Shop; Aufputz-Drehschalter für 40 bis 80 Euro. Eine Zeit lang hat man die weggeschmissen, weil unmodern! Aber meine Außenbeleuchtung möchte ich nach den Fassadenarbeiten wieder originalgetreu haben, und beim Abbauen ist mir leider die Dreiwege-Aufputzdose zerbröselt. Da gibts übrigens auch schöne Lampen im 20er-Jahre Stil. Apropos Lampen: Schicke und bezahlbare Leuchten habe ich hier entdeckt. Nein, ich werde dafür nicht gesponsort. Warum eigentlich nicht? Dann hätten wir vielleicht schon die neuen Wohnzimmerlampen bestellt, die gibt’s da auf jeden Fall. Aber jetzt wird erstmal gespart, das ganze schöne Geld ist weg aber dafür sieht die Bude gut aus.

Ich schaue in letzter Zeit immer öfter mal auf Pinterest rum, da gibt es ganz entzückende Ideen, nicht nur stylishes-aus-Europaletten (das kann ich fast nicht mehr hören), sondern richtig gute Tips und Ideen, auf die man so, also ich, nicht drauf gekommen wäre, nee nee. Dannwollenwirmal ist dort auch mit einer kleinen Pinwand vertreten (kann mal jemand liken oder followen? Also vielleicht mehr als NULL?), und andererseits kann man auch Ideen aus diesem Blog (zum Beispiel Explosionen mit Bauschaum oder Einreißen von ganzen Etagen, oder was es hier halt so für lovely home ideas gibt) „pinnen“. Auch wenn ich noch nicht so 100%ig alles verstanden habe (oh Gott, werde ich zu alt für neue Internettrends?), habe ich dort meinen Spaß am Stöbern.

Was ich eigentlich erzählen wollte? Ist ja auch egal. Vielleicht fällt es mir nächste Woche wieder ein. Ich fahre jetzt erstmal zelten. Ach, und wenn die Jungs wirklich ein Schwert aus Kronkorken zusammenschmieden, kommt das natürlich auch auf Pinterest.

Leser fragen – dannwollenwirmal antwortet

Die beliebte Rubrik „Leser fragen – dannwollenwirmal antwortet“ habe ich ob der massiven baulichen Tätigkeiten in letzter Zeit etwas vernachlässigt. Daher haben sich wichtige Fachfragen angehäuft, die als Suchbegriffe in meiner Blogstatistik aufliefen und die ich gewohnt seriös und kompetent beantworte.

„putzschienen raushollen drinne lassen“

Eine sehr berechtigte Fragen. Sollte man Putzschienen raushollen oder doch besser drinne lassen? Nun, wenn die Schiene in einer verputzen Wand eingebaut ist und man möglicherweise auch schon jahrelang in dem Häuschen wohnt, würde ich die Schienen vermutlich, also tendeziell, drinne lassen. Hat man allerdings alle möglichen Bauprojekte bereits abgeschlossen und fühlt sich restlos unterfordert, könnte man das Projekt angehen und alle Putzschienen raushollen. Klar, es macht etwas Dreck und Arbeit, aber die Mühe ist es wert, denn man hat danach schließlich einen Haufen Putzschienen, die man entweder direkt wieder einbauen oder beim Schrotthändler zu Geld machen kann.

„fußleisten aus pu schaum“

Das ich da noch nicht selbst drauf gekommen bin! Vom kleben der Fußleisten mit PU-Schaum habe ich bisher immer abgeraten, aber eine Fußleiste aus PU-Schaum ist ja wirklich der Hit! Man fährt einfach mit der Bauschaumdose an der Fußbodenkante entlang und hat danach ein formschönes, wurstähnliches Objekt, das an Attraktivität kaum zu überbieten ist. Wer mag, kann die Schaumwurst auch noch in peppigen Farben lackieren. Ein großes Hallo für die ganze Familie.

„modellbahn unter der decke“

Auch hier: eine absolute Teufelsidee! Was das aber auch an Platz einspart, wenn man das ganze sperrige Modellbahngeraffel einfach unter die Decke klebt! (Beispielsweise mit Bauschaum!). Mir mag aber auch partout kein Nachteil einfallen. Und wenn man die Bahn noch auf den Schienen festklebt (z.B. mit Bauschaum) kracht auch der Zug nicht immer runter.

„schwarze fliesen mit roten fugen“

…sieht bestimmt Bombe aus!

„bauschaum stoppen“

Bauschaum, einmal in Gang gebracht, ist leider unter keinen Umständen mehr zu stoppen. Er ergießt sich schwallartig auf alles, was sich ihm in den Weg stellt. Wichtig ist, in diesem Fall Fenster und Türen zu schließen, um die Nachbarn nicht in Mitleidenschaft zu ziehen. Ist der Wohnraum gefüllt, lässt auch der Bauschaumdruck bald nach, man kann dann die Trocknungszeit abwarten und sich vorsichtig wieder herausschneiden.

„treppe teppich falsch rum gelegt“

Das ist aber ärgerlich! Daher hier nochmal der Profi-Tipp: Beim Teppich legen gehört die flauschige, meist etwas ansehnlichere Seite nach oben. Sind sie sich nicht sicher, welche Seite ansehnlicher ist, wäre ggf. der eigene Geschmack zu hinterfragen. Hat man nun einmal den Teppich falsch herum aufgeklebt, kann auch hier ein einfacher Trick Abhilfe schaffen: Oberseite des Belags mit Bauschaum behandeln und anschließend durchkämmen. Sieht aus wie Teppich, und passt auch optimal zur Bauschaum-Fußleiste.

Viel Spaß beim Nachbasteln!

 

Albträume im Malergroßhandel II – Ein Lustspiel in drei Akten

I.Akt

Der Handwerkermarkt eines Malergroßhandels einer ostwestfälischen Stadt. Ich trete ein, es ist weit und breit kein Verkäufer zu sehen, man hört allerdings Fachsimpeleien und Gelächter aus einem Nebenraum.

Nach rund fünf Minuten betritt ein Fahrer des besagten Malergroßhandels das Geschäft und bleibt zunächst ratlos am Tresen stehen.

Fahrer: Wo sind die alle?
Ich: Keine Ahnung. Mittag?
Fahrer: Jetzt schon? Neee…. (schreit): Hallooooo?

Eine Verkäuferin löst sich nach geraumer Zeit aus der lachenden Gruppe, fertigt dann den Fahrer ab, setzt sich weit weg von mir an den Tresen und wirft mir einen abschätzigen Blick zu: Der ist doch nie im Leben Maler.

Ich: Guten Tag. Ich habe letzte Woche diese Farbe bekommen, und der Farbton passt nicht. Es ist nicht dunkelgrün sondern Türkis. Stelle die Eimer auf den Tresen, daneben die Farbschablone zum Vergleich.
Schnepfe: Dann lassen sie mich mal sehen. Hält Farbschablone an etwas heruntergelaufene Farbe am Eimer. Also, dass kann ich jetzt so schlecht beurteilen.
Ich: Das sieht ein Blinder! Das ist eine völlig andere Farbe!
Schnepfe: Aha, na wenn sie meinen. Und was sollen wir jetzt bitte tun?
Ich: Ich hätte gern eine Gutschrift für die Farbe, weil sie ganz offensichtlich falsch gemischt ist.
Schnepfe: Das werden unsere Außendienstler mit Sicherheit anders sehen.
Ich: Welche Außendienstler?
Schnepfe: Ich werde das an den Außendienstler des Mischmaschinen-Herstellers weitergeben. Aber ich glaube kaum, dass wir das einfach gutschreiben können.
Ich: (zeige ihr Bild auf dem Handy) Hier sieht man das Ergebnis! Sieht aus wie Disneyland!
Schnepfe: (betrachtet angewidert das Bild) Also da seh ich jetzt gar nichts drauf. Das ist ja viel zu hell.
Ich: Eben, zu hell.
Schnepfe: Ich bespreche das mit den Kollegen und wir melden uns dann.

II. Akt
Am Telefon

Ich: Hallo?
Verkäufer: Ja hallo, sie haben ja die Farbe zurückgebracht.
Ich: Genau, und?
Verkäufer: Ja, der eine Eimer ist tatsächlich falsch gemischt. Da war wohl ne Düse verstopft oder ne Kartusche leer. Aber der andere ist tadellos! Warum haben sie den nicht genommen?
Ich: Als der eine Mist war, habe ich nicht auch noch den zweiten ausprobiert!
Verkäufer: Sie müssen beide ausprobieren! Dann hätte ich ihnen beide gutschreiben können!
Ich: Und so?
Verkäufer: Nur den einen!
Ich: Die Logik verstehe ich nicht?
Verkäufer: Also sie können sich jetzt aussuchen ob sie den richtigen Eimer hier abholen oder ob ich ihn kostenfrei entsorge. Den anderen schreibe ich gut.
Ich: Ich hole ihn ab.Vielleicht machen sie für den anderen dann wenigstens nen guten Preis.
Verkäufer: Sie haben hier ja sowieso nur Premium-Preise, höhö!

Intermezzo

Zwei Tage später trudelt die Rechnung ein. Der 2,5 Liter-Eimer Farbe kostet fast 90 Euro.

III. Akt
Der Handwerkermarkt eines Malergroßhandels einer ostwestfälischen Stadt. Der Verkäufer vom Telefon ist da.

Ich: Hallo, wir hatten telefoniert wegen der falsch gemischten Farbe.
Verkäufer: Was? Weiß ich gerade gar nicht?
Ich fasse nochmal kurz die Vorgeschichte zusammen.
Verkäufer: Ahja, hier, das ist ihr Eimer.
Ich: 90 Euro brutto finde ich jetzt aber nicht gerade den Super-Preis?
Verkäufer: Doch, ist ein guter Preis! Das ist der Mercedes der Farben! So wie Originalbremse von Audi. Wenn sie was gutes haben wollen, ist das eben der Preis.
Ich: Hier gibt es doch nur diese Sorte!
Verkäufer: Ja, wir ham auch was billigeres aber das ist scheiße. Außerdem hab ich ja den einen gutgeschrieben!
Ich: (lauter) Ja, der war auch FALSCH!
Verkäufer: (patzig) Sie sind -verpflichtet-, den Farbton vorher zu prüfen!
Ich: Und sind sie nicht verpflichtet, richtig zu mischen? Ich dachte das wäre ein Fachhandel?
Verkäufer: Ich mische ja nicht! Das macht die Maschine!
Ich: Ja also ist jetzt die Maschine verantwortlich?
Verkäufer: Genau! Wir haben da gar nix mit zu tun! Das mischt ja alles die Maschine. Das geht ja alles automatisch! Und sie sind verpflichtet…
Ich: (kurz davor, den Inhalt der überteuerten Pampe gleichmäßig über den Tresen zu kippen) Ich gehe erstmal davon aus, dass sie richtig mischen und sich der Farbton beim Trocknen ergibt! Wenn ich sofort angerufen hätte, hätten sie mir wahrscheinlich auch genau das erzählt!
Verkäufer: Der Kunde ist immer verpflichtet! Damals gabs mal einen Fall, da hat der Kunde falsches Laminat gekriegt. Der hat das alles verlegt. 500 Quadratmeter! Und nachher stellt sich raus, oh, falsch. Haben wir falsch kommissioniert, haha! Aber da ist der Kunde in der Pflicht. Selbst Schuld! Achja, und der Preis, hier sehn sie, das ist die teurere Farbgruppe. Der Hersteller hat Preisgruppe A und B. Andere Hersteller haben vier oder fünf Preisgruppen! Pastellfarben sind günstiger als die kräftigen. Wussten sie das nicht?
Ich: Nein, das wusste ich nicht und hab ich auch noch nie gehört. Übrigens habe ich auch im H. [Endverbrauchermarkt der gleichen Unternehmensgruppe] gefragt, da kostet die Farbe „nur“ 26 Euro pro Liter, also deutlich weniger!
Verkäufer: Ja, aber H. hat mit uns nix zu tun! Das sind ganz andere Produkte! Und das ist ist…
Ich: …die Originalbremse unter den Mercedesfarben, jaja. Ich nehme jetzt den Eimer und diskutiere nicht mehr. Wiedersehen!
Verkäufer: Danke, und noch einen schönen Tag!

Epilog; Checkliste:

Kein Wörtchen der Entschuldigung gehört – Check
Zwei Stunden Arbeit für die Katz – Check
Baumarktfarbe für 26 Euro im richtigen Farbton gekauft, die hervorragend deckt – Check
Da bestimmt nicht wieder Farbe mischen lassen – Check
Alle Freunde und Bekannten davor warnen – Check
Den Laden hier im Blog kräftig durch den Kakao ziehen: Check!