Bewegte Bilder

Unverhofft kommt oft, und so bin ich , eh ich’s mich versehe, direkt im nächsten Projekt. Das hatte ich doch für den Herbst geplant? Ups, ist ja schon Herbst. Kommt ja genau so plötzlich wie Weihnachten!

Für die Zweiwochenbadfamilie trage ich nämlich zur Verschönerung des Wohnraums bei und hänge in drei Räumen die Decken in Trockenbauweise ab. Das passiert mit Direktabhängern, wie ich es hier im Blog schonmal erklärt habe (finde die Stelle grad nicht, sonst würde ich es verlinken!), also im Grunde keine große Sache. Etwas speziell wird die Verkleidung einer vorhandenen Dachbodentreppe, aber da habe ich schon eine schöne Idee, die ich demnächst hier in gewohnt charmanter Manier erläutern werde.

Es sind immer noch Bosch-Multitool-Testwochen (das Werkzeug wurde von Bosch zur Verfügung gestellt) und so habe ich das kleine blaue Teufelchen mitgenommen um zu schauen, ob es mir nützlich sein kann, und siehe da: Erwartungsgemäß habe ich es tatsächlich ständig im Einsatz gehabt.

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Türöffnung vergrößern: es wird gesägt! Oder gecuttet?!

In dem Haus (Ständerbauweise) sollte eine vorhandene Türöffnung verbreitert und bis zur Decke gezogen werden. Dazu müssen die Wand-Gipsplatten aufgeschnitten werden; einmal, um die Öffnung zu vergößern, aber auch um erstmal eine Probeöffnung zu machen, damit man sich ein Bild vom Ständerwerk machen und entscheiden kann, wie weit man überhaupt öffnen kann. So gab es auf der linken Türseite eine Begrenzung, weil der nächste Steher zu weit weg ist. Rechts konnte aber um gut 20 cm verbreitert werden.

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Hartnäckige Schrauben werden vom Multicutter gekappt

Den Bosch Multicutter habe ich dann für das Schneiden der Gipsplatten verwendet (Sägeaufsatz Holz), übrigens relativ staubarm im Gegensatz zu sich drehenden Werkzeugen; weiterhin aber auch für Metallteile, zum Beispiel eine festsitzende Schraube der Türzarge, oder zum auftrennen der geklammerten Wandteile.

Über der Türöffnung liegt ein Deckenbalken, und damit die abgehängt Decke später übergangslos von den Flur ins Wohnzimmer durchgeht, musste ich von diesem unten einen Streifen wegnehmen (natürlich statisch abgeklärt!). Ich erinnere mich an Zeiten, in denen ich das mit meiner Säbelsäge gemacht habe, von der ich ja im Grunde auch begeistert bin, wo einem aber bei längeren Schnitten vor lauter Rüttelei das Schultergelenk auskugelt oder es zu multiplen inneren Verletzungen kommt. Eine Tauchsäge ist mir dafür zu unhandlich, eine Stichsäge wenig geeignet. Daher habe ich auch hier den Bosch gewählt und den Balkenstreifen segmentweise abgetragen. Und dazu, täterätääää, das offiziell erste dannwollenwirmal-VIDEO.

Passend dazu gibt’s nun auch einen dannwollenwirmal-Youtube-Channel. Wie intensiv ich das wirklich hier einbaue, muss ich mal sehen. Eigentlich bin ich eher ein Freund des geschriebenen Wortes und werde daher die Filmerei nicht übertreiben (mal abgesehen davon, dass ich gar keine Ahnung von dem Ganzen habe), aber manche Dinge, wie den segmentsweise dröppelnden Balken, kann man eben nur im bewegten Bild zeigen. Also, werte Leser: vorsichtshalber mal den Youtube-Kanal abonnieren, teilen, liken und was macht sonst noch so damit machen kann, dann werde ich bald Klickmillionär und kaufe mir einen Kameramann, oder so.

In Häusern in Holzständerbauweise („Fertighäuser“) liegen übrigens die Elektroleitungen in Balkennähe auch gerne mal direkt hinter der Gipsplatte. Daher muss man besonders vorsichtig sein, wenn man mit dem Multicutter (oder einem anderen Werkzeug) dort hineinsägt. Nicht dass mir das passiert wäre! Ich sag’s ja nur.

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Direktabhänger abschneiden

Ist das nicht ein cooles Foto? Man sieht hier das Abschneiden der Direktabhänger im Bereich der späteren Dachbodentreppenabdeckung (schönes Wort für Scrabble). Normal werden die Direktabhänger gar nicht abgeschnitten, sondern nur nach oben gebogen, aber hier ist die Seite der Luke und von daher mussten die Überstände da mal weg.

Nächste Woche geht es weiter mit den Decken, mein Werkstattprojekt rückt daher ein klein wenig nach hinten, aber da habe ich schon den ersten Anstrich gemacht, jetzt geht’s erstmal umd das Einkitten der Fensterscheiben, aber das habe ich hier ja auch schon ausführlich gezeigt.

Zum Schluss noch ein Aufruf an die Youtube-affinen Leser: Bitte mal um ein paar Tips: was muss ich noch beachten, für das zweite Video? Welche Schnittsoftware empfielt sich? Was gibt es noch für Ratschläge? Jetzt mal raus mit der Sprache! Ich zeige Euch hier schließlich auch jede Woche, wie man das Haus unbewohnbar macht! 🙂

 

 

 

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Szenen aus dem Leben, Folge 3

In den Rollen:
Mario, ambitionierter Heim- und Handwerker, Schrauber, Stemmer, Nagler und Wisser. Beruflich Lagerist.
Felicitas, seine Freundin, abwesend
Werner, Felicitas Vater und damit Marios Schwiegervater in spe
Ingrid, Felicitas Mutter und damit die Frau von Werner und damit Marios Schwiegermutter in spe

Ingrid und Werner haben sich eine neue Küche gegönnt und diese bei einem schwedischen Möbelhaus ausgesucht. Der ambitionoierte Heimwerker und Schwiegersohn Mario riet ihnen vom Aufbauservice ab („Habta se noch alle?“) und hat liebenswürdigerweise angeboten, beim Aufbau der Küche zu helfen. Er ist püntklich am Freitag um vier da und klingelt.

M: „Tach!“
W: „Ja, hallo, schön dass Du…“
M: „Hol ma schon Werkzeuch aussen Hänger! Ich guck schonmal hier!“
Mario steht in der Küche, die Arme in die Seiten gestemmt und schüttelt mit dem Kopf.
M: „Erstma muss hier alles raus wa?“ – er setzt den Bohrhammer an der Bedienblende des Backofens an. Die ersten Drehknöpfe fliegen ab.
W: „Moment, die Elektrogeräte wollten wir ja behalten!“
M: „Achso!“ (wischt etwas über den Backofen und stemmt dann weiter in Richtung Besteckschublade) „Junge junge, ganz schön zäh dat alte Zeuch! Guckma hier wie fest dat alle sitzt! Zeichma dat Stemmeisen!“

Nach rund einer Stunde liegt die alte Küche in Schutt und Asche. Mitten im Chaos beginnt Mario dann, den ersten Schrank der neuen Küche auszupacken.

M: „So, nehm ich an dat müsste ja oben sein. Oder hier? Ich sach ja, der letzte Scheiß. AUA!“
W: „Soll ich irgendwie was … halten?“
M: „Ja, die Fresse! Ach hier, dat muss ja die Rückwand sein. Und den Scheiß braucht sowieso kein Mensch!“ Leert die Tüte mit Schrauben und Beschlägen auf dem Schutthaufen der alten Küche aus
W: „Die Schrauben gehören aber doch dazu!?“
M: „Dat is allet Schwedenschrott! Dat hält keine zwei Wochen! Dat machen wa vernünftig oder gar nich! Hier, den Schrank machen wa mit dicke Winkel. Und hier, Spax habbich mit. Den ballern wa richtig ordentlich zusammen. Da kannze nachher n Panzer dran aufhängen!“ Macht sich mit Akkuschrauber und langen, dicken, Holzschrauben am Schrank zu schaffen
W: „Und die Front wird von vorne durchgeschraubt? So hatten wir uns das eigentlich nicht vorgestellt..?“
M: „Ja sicha! Dat muss doch richtig halten! Grade da zieht man ja immer dran rum!“ Er schraubt weitere dicke Holzschrauben in unregelmäßigen Abständen von vorne durch die weiße Hochglanzfront. Beim Versenken der Schraubenköpfe platzt das Holz in Faserrichtung auf.
M: „Die Löcher machen wa nachher schön mit Silikon dicht! So, kommt der Schrank nu unten hin oder anne Wand?“

I: „Soooo, wollen die beiden Handwerksmeister denn mal ein Bier trinken?“
M: „Ja dachte schon fragsgarnichmehr! Prost!“ Hörbares Rülpsen „Der Schrank muss bestimmt hier hin, ah Mist, dann müssen wa den Abfluss umlegen.“
W: „Sicher? Wollen wir nicht erstmal auf die Planungszeichnung schauen? Im Möbelhaus haben die uns da ja auch beraten?!“
M: „Ja, schöne Stussköppe! Leitung muss hier raus klarer Fall. Haut ja nich hin! Wie viel spült ihr denn hier in dat Waschbecken?“
I: „Naja, von Zeit zu Zeit schon, so jeden Tag zwei drei mal…“
M: „Ja, weil wennze getz nich so oft spülst, brauchse annefürsich kein Abfluss. Son bissken Wasser kann immer gut untern Schrank versickern. Gut für’t Raumklima und tut keinen weh.“
W: „Naja, mir wäre da mit einem richtigen Abfluss schon wohler!“
M: „Dann musse all-les-aufreissen! Würd ich getz nich machen. Kannze ja immer noch! Also komm, Spülenschrank davor gestellt, hier unten machen wa nachher noch bissken Schaum dran.“

Plötzlich ertönt „Maria“ von Scooter. Es ist Marios‘ Handy.

M: „Ja? Ömmes, Moin. Ja bin hier grade beie Küche. Wat sachse, Antriebswelle in Arsch? Ja Ömmes guck ich vorbei. Komm ich rum, ne, is kein Thema.“ zu dem verdutzten Willi: „Pass auf, Ömmes hat wieder Probleme mitte Karre. Aber den Rest krisse hin hier, wa? Die Schränke da drüben musse noch anne Wand tackern. Abwasser, wie gesacht, würd ich gar nich groß anschließen. Stromleitung da hinten musste bissken ziehen, dann reicht dat vielleicht. Ja, hinten am Hahn dröppelt bissken wat raus, würd ich einfach Brunnenschaum nehmen. Und hier die Ecke, dat sieht schief aus, wird aber anne Wand liegen. Altbau ne? Is immer schief wie Gurke. Hier dat Fenster is bissken blind geworden eben vom flexen, müssta vielleicht mal neu machen. Genau wie der Boden hier, leider total verbrannt. Sieht ja nich mehr aus. Aber wollteta nich sowieso neu tapp’ziern? Da oben is egal, da komm ja die Schränke vor! Also, viel Spaß noch!“

Sprachs, setzte sich ins Auto und donnerte davon. Willi und Ingrid schauen ratlos auf eine Küche voller Schutt und einem halb zusammengewürfelten Schrank. Aus dem Eckventil in der Wand zischt ein dünner Wasserstrahl. Ein verbrannter Geruch liegt in der Luft. Das Radio spielt „Won’t forget these days“. Ausblende.

 

 

 

 

Wer guckt drauf?

Während mich der Suchbegriff der Woche „Risse in den Wänden wer guckt drauf?“ nur kurz hat aufhorchen lassen (Platz 2: „mit acryl teppich kleben“, Platz 3: „geht das fermacell Platte kleben auf wandfliesen?“) habe ich mein bereits letzte Woche angedrohtes Projekt „Werkstatt-Hinterseite erneuern“ gestartet. Besagte Hinterseite ist tatsächlich relativ marode, allerdings hatte das bisher eher D-Priorität, denn „sieht ja sowieso keiner“ oder wie oben: „wer guckt drauf?“ Aber im Moment sind ja nunmal Bosch-MultiCutter-Testwochen (wie letzte Woche berichtet, hat mir Bosch dieses Gerät zur Verfügung gestellt, aber nun muss ich auch was dafür tun!), und so habe ich mir vorgenommen, dieses Projekt ausschließlich mit diesem einen Werkzeug durchzuführen! Okay, ich habe dann gemerkt, dass das Ding nicht schrauben kann, also vielleicht noch ein Akkuschrauber dazu. Und die Werkzeuge, die ich halt standardmäßig immer bei filigranen Arbeiten benötige (Rüttelplatte, Minibagger, Abrissbirne).

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Zur Erinnerung: Darum geht es!

Apropos filigran: zunächst habe ich den alten Fensterkitt mit dem Holz- und Metall-Sägeaufsatz herausgeschnitten. Wohlgemerkt am intakten Glas, und tatsächlich haben auch alle drei Scheiben überlebt. Die kleinen Glasernägel konnte ich mit dem selben Aufsatz abschneiden. Das Geschwindigkeitsrädchen war dabei auf zwei bis drei gestellt. Dabei geht es bis acht! Damit kann man dann wahrscheinlich Panzer aufsägen. Ist dann aber auch ziemlich laut.

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Mittelholm abtrennen – Nägel sind kein Problem für den Holz/Metallaufsatz

Als die Scheiben raus waren, habe ich die Falze noch schön gesäubert, das geht ebenfalls mit dem Sägewerkzeug, es gibt aber auch mit Hartmetall beschichtete Aufsätze, die zum Mörtel entfernen (z.B. defekte Fliesen ausschneiden) gedacht sind und in verschiedenen Formen daher kommen. Die fand ich dann ideal zum entfernen des restlichen Kittbetts und zum Abtragen einiger Altlasten (Reibeputz vom Fassadenprojekt) auf der Holzfensterbank.

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Falze säubern mit dem Mörtelentfernungsaufsatz

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Den Aufsatz gibt es auch dreieckig, rechteckig und rund mit Spitze

 

Wie man sieht, ist ein Teil des Rahmens morsch geworden, ich möchte aber nicht den ganzen Rahmen tauschen, weil der seit 90 Jahren mit Mauerwerk, Fenster und Erdkern verbunden ist, also habe ich mit einem schmalen Holzsägeaufsatz die schadhafte Stelle ausgesägt und das Rahmenholz sogar in der Stärke sauber halbieren können. Das passende Austauschsstück wurde dann eingesetzt und wird mit Holzkitt noch schön angepasst. Dazu wurden die Übergänge mit dem Schleifaufsatz angefast. Diesen habe ich dann auch gleich zum Abschleifen bzw. Anschleifen des Altanstrichs genutzt; das ist ein Deltaschleifer-Aufsatz, der mit dem üblichen Schleifpapier bestückt wird.

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Morsches Rahmenteil

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In Länge, Breite aber auch Tiefe aussägen…

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…und neues Teil anfasen und einpassen.

 

Zwischen Fensterbank und Fenster war noch eine alte Silikonfuge, die habe ich mit dem Messeraufsatz sauber rausgeschnitten bekommen. Auch das geht elegant und präzise, da werde ich wohl bei der nächsten Fugensanierung auch auf dieses Tool zurückgreifen.

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Silikonfuge ausschneiden

Wir fassen zusammen: Jahrhunderte alten Kitt sauber rausschneiden ohne Scherbeninferno; Nägel absägen; Holz ausschneiden, Lack abschleifen, Silikonfugen ausschneiden – Check. Alles ein Werkzeug, Aufsatzwechsel dauert drei Sekunden, einzig die Hände fühlen sich nach drei Stunden herum-Cutten etwas kribbelig an. Aber das gibt sich bestimmt bald wieder hunsd ich gkhann auhjjj shonn wuidwer gantzz gutg tippppennn!

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Aufsätze lassen sich in fast beliebigen Winkeln montieren

Was folgt jetzt? Nächste Woche wird der Rest hübsch aufgearbeitet – Glas gereinigt und neu eingekittet, Holz neu lackiert, Anschlussfugen erneuert, und dann ist das Ding wieder regendicht und tatsächlich ein Schmuckstück, wenn, ja wenn da mal jemand drauf gucken würde. Guck ich halt selber drauf, ätsch.

Apropos gucken, weitere potenzielle Suchbegriffe wären da noch:

„Deckenlampe mit Bauschaum festgemacht wer guckt drauf?“
„Türsturz runtergekommen wer guckt drauf?“
oder „Steckdose falsch angeklemmt wer guckt drauf?“

Mal sehen wann die kommen! Also, fröhliches draufgucken! Oder mal druntergucken. Am Besten mal dahintergucken. Bis nächste Woche!

Von Spinnen, Schwedenbädern, Diamanten und neuen Taten

Seid gegrüßt, liebe Spachtler, Gipser, Schäumer, Säger, Pfuscher, Meister, Dengler und Silikonisierer, was habe ich Euch vermisst; Euch, und den wohligen Geruch von verbranntem Holz der zu schnellen Stichsäge, dem Duft von Bauschaum am Morgen und das wohlige Jucken des Bremsenreinigers am Wadenbein! Ja, spätestens, wenn ich „Fanpost“ kriege, wann denn wohl die Sommerpause vorbei wäre, wird es Zeit, den Stechbeitel zu zücken und weiterzuwerkeln! Müßiggang hat noch keinem gut getan! (Oder doch?) Mit Erschrecken musste ich feststellen, dass meine Werkstatt-Tür bereits von einem Spinnnennetz bespannt war:

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Hier war wohl länger niemand drin?

 

Was ist in der Zwischenzeit passiert? Bei Euch alles gut? Die bisherigen dannwollenwirmal-Projekte alle brav nochmal nachgebaut? Ich habe viel im Hauptberuf gearbeitet, war aber auch mit der Mishpoke knapp zwei Wochen in Schweden. Und ja, das Ferienhäuschen habe ich natürlich umgebaut und ich konnte den Schweden auch einige wertvolle Tips geben, um ihren, naja, etwas primitiven Standard aufzubessern. Der Waldbewohner weiß es doch aber auch wirklich nicht besser! So kann man durchaus die Außenleiter der Hauszuleitung brücken und hat dann überall hübsche 400 Volt! Meine dort in der ersten Woche installierte Fußbodenheizung war jedenfalls Ruckzuck auf gut 700 Grad, also frieren mussten wir da wirklich nicht. Das mit dem Fernseher wird wohl die Haftpflicht regeln.

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Das schwedische Bad

Was ich allerdings noch kurz schildern muss, ganz ohne Flachs, ist das Badezimmer. Ich weiß nicht, ob das immer so ist, aber dieses Exemplar war gefühlt 0,8 Quadratmeter groß, die Hälfte davon mit Dachschräge. Der Raum war also faktisch ein einziger Drempel. Beleuchtet wurde die Kemenate mit einer Energiesparlampe, die man am Besten schon am Vorabend einschalten sollte, um sich bei der Morgentoilette halbwegs im Dämmerlicht orientieren zu können. Die Rasur vor dem Spiegel erfolgt idealerweise kniend oder mindestens tief gebeugt.

Das Highlight ist aber die Dusche: Duschbrause und Abfluss sind mitten in dem mikroskopischen Raum, der zu diesem Zweck an Wänden und Boden mit einer gummiartigen Beschichtung ausgeschlagen ist. Möchte man also Duschen, entfernt man zunächst alle wasserempfindlichen Gegenstände (Badteppich, Handtücher, Toilettenpapier) aus dem Raum und kann dann die Wasserschlacht starten. Ein Teil des Wassers wird zum Glück durch den kräftigen Lüfter (den habt ihr vielleicht hier gehört) nach draußen geblasen. Auf jeden Fall ein Erlebnis!

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Träumchen: Bosch Multi-Cutter

Apropos Erlebnis: Kaum wieder zuhause angekommen, erwartete mich ein Paket von Bosch, denn ich hatte mich als Tester für den neuen Multi-Cutter im Rahmen der #builtwithBosch-Aktion beworben und wurde tatsächlich ausgewählt. Bei diesem Multi-Cutter handelt es sich um ein Werkzeug, dessen Aufsatz (Sägeblatt, Schleifer, Schneider…) sich unfassbar schnell hin- und herbewegt (also oszilliert) und damit zauberhafte Dinge zu verbringen vermag. Ehrlich gesagt wusste ich vor dieser Aktion nicht einmal, dass es so etwas gibt. Umso mehr geflasht war ich, als ich das Ensemble mit gefühlten vierhundert Zusatzteilen dann auspacken konnte:

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Multifunktional!

Die Aufsätze werde ich in den nächsten Wochen noch vorstellen. Man kann überstehende Dinge (Nägel, Zapfen in Holz, irgendwelche Bolzen) bündig absägen, Fugen von Fliesen auftrennen, verklebten Teppich lösen, es gibt einen Delta-Schleifaufsatz, diamantbesetzte Spezialaufsätze und spezielle Diamantaufsätze! Ich nehme an, dass ich mit einem einzigen Multicutter meine gesamten,  hier seit 2013 gebloggten Projekte innerhalb weniger Tage wieder komplett in kleine Teile cuttern könnte. Aber das wollen wir ja alle nicht.

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separates Zubehör

Nächste Woche werde ich erstmal ein paar Übungen mit dem Gerät machen. Es kommt im Übrigen in einem robusten und großzügigen Systemkoffer, der Platz für alle Teile bietet, ohne dass man Tetris spielen müsste; das Gerät selber liegt gut in der Hand, ein gewisses Gewicht zeugt von Wertigkeit und das Anschlusskabel ist auch lang genug für versteckte Ecken. Besonders praktisch erscheint mir die StarLock – Werkzeugwechselvorrichtung, sozusagen das Spannfutter, das hier den Aufsatzwechsel (z.B. von Diamantscheibe auf Rubinfräser) in Sekundenschnelle möglich macht. Aber das werde ich hier noch nach und nach vorstellen.

Nach der Übungsphase muss ich mir dann ein Projekt für das Gerät suchen, da schwebt mir schon dieser kleine Schandfleck vor:

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Vorne hui, hinten pfui!

Es handelt sich um die Rückseite meiner Werkstatt, da fällt der Kitt aus den Fensterscheiben, und die Ortgangsteine (wow, da hab ich ja mal wieder ein Fachwort eingebaut, das seinesgleichen sucht!) werden nur noch von Luft und Liebe am Platz gehalten. Die kann ich bestimmt gefühlvoll wegcutten, den alten Kitt rauscutten, und was es halt sonst noch so zu cutten gibt. Auf jeden Fall hat das Auspacken schonmal Lust auf mehr gemacht, und der kleine blaue Freund wird uns hier mal schön die nächsten Wochen begleiten. Danke an Bosch für das Bereitstellen des Testwerkzeugs!

Da ich ja regelmäßig solche Sachen zum Testen bekomme – man denke nur an den Hobel, die Farbpistole, den Exzenterschleifer oder die leicht bekleideten Damen  – muss ich das rein rechtlich irgendwie kenntlich machen, daher gibt es jetzt den Zusatz „dannwollenwirmal kann Werbung enthalten“ oben rechts. Es gibt nicht mehr oder weniger Werbung als bisher, nur jetzt steht’s halt dran.

Also, viele neue Projekte scharren schon mit den Hufen! Ich werde den Werkzeuggürtel direkt mal umschnallen! (Oh, ich habe ihn ja noch seit gestern um?!) Erstmal zum Binford-Laden und was teures kaufen! Ja, Schatz, natürlich brauchen wir das! Was hast Du gesagt? Der Motor ist so laut! Vorsicht mit den Spänen! Und da nicht reinfassen, der Schaum ist noch feucht! Hossa, dann wollen wir mal!

 

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