Sommerpause I: Kochen ist Werken

Es ist mal wieder so weit – wie jede Jahr geht dannwollenwirmal in die traditionelle Sommerpause. Bis dahin, wie im Fernsehen: Wiederholung der schönsten Folgen 🙂 Am 2. September geht es hier weiter. Euch allen eine schöne Sommerzeit! Und falls ihr zwischendurch mal was zu Essen machen möchtet, wären hier ein paar Tipps:

 

Kochen ist Werken

Wenn ich mal nichts zu werken habe, also kein Projekt, das ansteht, nichts wegzustemmen oder zuzuschmieren, verlagere ich meine Handwerkslust auch ganz gerne mal auf die Küche. Zwischen Kochen und Werken gibt es nämlich erschreckend viele Parallelen; allein wenn man sich den Markt für Werkzeug und Kochwerkzeug mal vergleichend anschaut: Für das eine oder andere kann man viel Geld ausgeben und es gibt bei beiden nützliche und weniger nützliche Dinge.

Am liebsten koche ich mit viel Action und Tamtam. Drei Töpfe und eine Bratpfanne auf dem Herd und noch vier Sachen im Ofen ist der Idealzustand. Überall abwechselnd drin rumrühren und wenden, alles beaufsichtigen, die Abzugshaube auf Vollgas und trotzdem in Dampfschwaden stehen, überall zischende und brodelnde Geräusche – ist es die Küche oder ein Chemielabor ? – herrlich! Leider habe ich keinen Gasherd. Wenn zwischendurch noch ein paar Flammen züngeln würden, wäre es nämlich perfekt.

Das Pfannenwenden ohne Pfannenwender, also einfach locker-lässig am Griff rütteln, den Inhalt leicht hochwerfen und geschickt wieder auffangen, habe ich mit den Jahren perfektioniert und es sieht schon recht beeindruckend aus. Und erst das Ablöschen! Welch Gottesgeschenk! Wenn es zischt und dampft und das Kochgut zornig brodelt. Schnell noch den Abzug auf höchste Stufe! Ach, ist ja schon.

Dabei habe ich ein Faible für die, sagen wir, traditionelle Küche. Mein Liebstes ist das Dr. Oetker-Grundkochbuch aus den frühen 80er Jahren, von meiner Mutter übernommen und schon zigmal geklebt. Nichts darin könnte man, auch mit viel Phantasie, als sonderlich gesund oder entschlackend bezeichnen. Selbst für einfache Gemüserezepte benötigt man immer eine Messerspitze Butter, nur eben von einem sehr, sehr, großen Messer. Aber wie schmeckt denn der Rosenkohl wohl besser? So, wie man ihn in den bundesrepublikanischen 50er Jahren gemacht hat oder so wie im Fit&Fun-Kochbuch von 2017?

Linsensalat, Ingwer-Risotto, Guacamole oder Basmatihuhn? Nein, danke. Aber Kohlrouladen, gefüllte Paprika, Dampfkartoffeln oder Sonntagsbraten – gern! Wobei es nicht nur die ganz alte Küche sein muss. Ich habe zwei Lafer-Kochbücher, denen ich schon ganz zauberhafte Dinge wie selbstgemachte Gnocchi, Zucchini- und Auberginenspieße oder Basilikumschaumsuppe entlockt habe.

Sicherlich geht auch mal was schief. So habe ich ein ganz ausgezeichnetes Soßen-Kochbuch („Saucen: Die Quintessenz der feinen Küche“ von der Koryphäe Michel Roux), aus dem ich genau einmal etwas gekocht habe, nämlich eine Sauce Hollandaise. Das Ergebnis nach stundenlanger Arbeit war eine ölige, urinartige Plörre, die ich unter gleichmäßigem Rühren dem örtlichen Abwassersystem zugeführt habe. Und just letzte Woche habe ich mich an einer Tonno Tonnato versucht, eine Thunfischsoße, deren Geschmack so abartig war, dass ich zwei Tafeln Schokolade brauchte, um ihn wieder loszuwerden. Auch diese Kreation habe ich dann nicht serviert. Glücklicherweise waren das die beiden einzigen Ausreißer, alles andere ist eigentlich immer gut gelungen und ich sammle regelmäßig Komplimente.

In letzter Zeit allerdings regt sich leise, interfamiliäre Kritik. Gut, die Kinder mögen sowieso vieles nicht, aber es muss eben immer wenigstens probiert werden, und dann geben sie zähneknirschend zu, dass es wohl doch ganz lecker ist. Die bessere Hälfte jedoch ist, wie Frauen eben so sind, stets besorgt um die Linie und regte neulich an, ob ich nicht doch vielleicht mal etwas weniger Butter nehmen könnte und dass es ja doch auch tolle Leicht-Rezepte geben würde. Das sei ja auch viel gesünder. Wobei mir meine Gesundheit ja beim letzten hausärztlichen Check-Up von 1997 als tadellos bescheinigt wurde.

Butter, Sahne und Öl sind im Gegensatz zu Wasser, Tee und Selleriesud Geschmacksträger! Und auch eine ordentliche Bullette ist schwerlich durch irgend was zu ersetzen, dessen Bezeichnung mit „Grünkern“ beginnt. Aber gut, vielleicht werde ich mich der Kritik beugen und schaue mir nochmal dieses Ingwer-Risotto an. Vielleicht mit ein paar minimalen Veränderungen. Ich könnte ja den Reis gegen Kartoffeln ersetzen und den Ingwer gegen Grünkohl.  Ha, und wenn dann erst ordentlich Butter dran ist, wird’s schon schmecken!

Die dannwollenwirmal-Produktrundschau

Heute ist es mal wieder so weit: Treue Leser wissen, dass dannwollenwirmal regelmäßig eine kleine Neuigkeiten-Schau präsentiert, in der neue Produkte, Werkzeuge und Hilfsmittel für Heimwerker vorgestellt werden. Bisher habe ich mich dabei vorwiegend auf namhafte Hersteller mit Handwerks-Qualität konzentriert, doch auch auf den Wühltischen der Baumärkte finden sich interessante Produkte, die einen näheren Blick definitiv wert sind. Einige Highlights stelle ich Euch heute vor.

So bietet die Firma C. beispielsweise einen schmucken Fliesenschneider für 19,99 € an. Mit einer beeindruckenden Genauigkeit von +/- 2,5 cm lassen sich diverse Fliesen schneiden, solange sie nicht zu lang, zu breit, zu hart oder zu weich sind. Mit dem jackeligen Schneiderädchen muss zunächst etwa 30 mal auf der gewünschten Schnittkante herumgekratzt werden. Dann wird mit dem Brechhebel die Fliese an dieser Stelle niedergedrückt. Der eigentliche Bruch geschieht dann etwa eine handbreit davon entfernt in angenehm rundem Schnittdesign. Alternativ zu dem Fliesenschneider der Firma C. kann man die Fliese auch einfach auf eine beliebige Kante kloppen und erlangt ein ähnliches Ergebnis. Daumen hoch!

Die Wasserarmatur der Hausmarke O. ist ebenfalls eine absolute Kaufempfehlung. Die zwei formschönen Schraubgriffe für warmes und kaltes Wasser lassen sich gut bedienen und halten mindestens zwei Wochen, bevor sie sich lose auf der jeweiligen Metallstange herumdrehen. Man kann sich aber helfen, indem man den Schraubgriff etwas auf der Stange verkantet und ihn dann dreht. Das Wasser lässt sich damit sogar fast ganz zudrehen! Sind die Drehgriffe irgendwas völlig durchgenudelt, kann man sich eine praktische Rohrzange ans Waschbecken oder in die Dusche legen und die Armatur damit bedienen. Für den findigen Heimwerker gar kein Problem.

Wer sagt denn, dass Deckenschleifer teuer sein müssen? Auch hier gibt es schon Angebot für weit unter hundert Euro, wie das Gerät der Firma D. Zugegeben, es ist mit gefühlten 120kg kein Leichtgewicht, aber notfalls kann man es ja mit mehreren Personen bedienen. Ist das Gerät erstmal hochgewuppt und eingeschaltet, pfeift es wie ein Derwisch die Decke entlang und hinterlässt garantiert ein paar formschöne Dellen und Riefen. Aber die sieht man aufgrund der enormen Staubaufwirbelung sowieso kaum. Ruckartige Bewegungen sollte man übrigens vermeiden, da sonst schnell das Schultergelenk des Bedieners auskugelt. Und durch den Höllenlärm, den die Maschine verursacht, würde niemand die Hilfeschreie hören.

Die günstigen Energiesparleuchten des Baumarktes T. sind auf jeden Fall einen Blick wert. Kaum eingeschaltet, zeigt sich schon nach wenigen Stunden ein erstes, zartes Glimmen und bereits nach etwa einem halben Tag steht dem Leservergnügen nichts mehr im Wege. Interessant auch die LED-Alternativen der Firma A. in den Lichtfarben „Leichenschauhaus“, „Operationssaal“ und „Ich bin’s, der Tod“, die durch ein stetiges Flimmern einen witzigen Stummfilm-Effekt erzeugen und migräneartige Kopfschmerzen schon nach kurzer Zeit vergessen lassen, wozu man das Licht überhaupt angeschaltet hat. Klasse!

Wozu braucht man überhaupt noch Klempner? Beim Rohr-Stecksystem der Firma G. fragt man sich, was die dreijährige Ausbildung zum Installateur in der heutigen Zeit überhaupt soll. Als Baukasten mit verschiedenen Rohren, Verbindungs- und Eckstücken gelingt es hier wirklich jedem Heimwerker, binnen kurzer Zeit eine mittlere Überschwemmung zu erzeugen. Man kann auch ein lustiges Spiel draus machen: „Finde das Leck!“ – Dreht man an einer Stelle die Verbindung ordentlich fest, spritzt es garantiert an einer anderen Ecke heraus. Ein großer Spaß für die ganze Familie!

Apropos Spritzen: Mein absolutes Highlight ist nach wie vor der Klassiker unter den Baumarktprodukten, möglicherweise habe ich ihn hier auch bereits erwähnt: Der Schlauchwagen der Firma C. ist in jeder Hinsicht ein Spitzenprodukt. Es fängt bei den Schlauchverbindungen an: Das Gardena-Imitat-Imitat verbreitet an jeder Verbindungsstelle einen erfrischenden Sprühnebel. Das schafft eine tolle Abkühlung, zum Beispiel wenn man die Achse wieder festschrauben muss, die sich stets nach zwei Metern Wagenrollen von ihren Rädern trennt und auf den Weg kullert. Man könnte auf die Idee kommen, die Radmuttern fester anzuziehen, leider brechen sie dann umgehend mittig durch. Rollt man den Schlauch ab, ohne den Wagen mit zwei weiteren Personen festzuhalten, kippt er sofort, immer und durchgehend um. Vielleicht ist es auch ein Liegewagen?
Der Schlauch selber, gefertigt aus hauchdünnem Material aus der Raumfahrtforschung, knickt bei der kleinsten Biegung ab und staut das Wasser. Auf einer Länge von 25m gibt es in der Regel 50 Knicke. Idealerweise breitet man also den Schlauch vorher aus und legt ihn absolut gerade und ohne Kurven zur gewünschten Entnahmestelle. Oder man nimmt direkt ein langes, dünnes Rohr; dann würde einem aber die Freude des Schlauchwagens entgehen.

Sie sehen also, liebe Leser, es muss nicht immer teure Markenware sein! Augen auf im Baumarkt, und man findet ständig tolle Schnäppchen, die sich lohnen. Hat jemand noch weitere Beispiele? Immer her damit!

Und ich gehe jetzt nochmal die Schrauben am Schlauchwagen nachziehen.

Bis nächste Woche!

 

Begehbarer Werkzeugschrank

Schön, dass ihr Euch alle so über die Geschichte vom Mähroboter gefreut habt. Das ist aber auch ein kleiner Schlingel! Familie P. hat ihn mittlerweile auf einem Kleinanzeigenportal veräußert, dem neuen Besitzer ist er allerdings auch schon wieder abgehauen und befindet sich jetzt auf dem Weg nach Weißrussland.

Apropos weise: Wer sich regalmäßig nicht immer nur die Ikea-Standards ins Haus stellen möchte, dem sei an dieser Stelle die Seite regalraum.com ans Herz gelegt. Hier gibt es schicke Lösungen für Wandregale und freistehende Varianten (das eine oder andere Bild ist auch eine Inspiration zum selber machen 😉 und selbst konfigurierbare Systeme für begehbare Kleiderschränke. Und wer keinen begehbaren Kleiderschrank braucht, kann ja einen begehbaren Werkzeugschrank daraus machen. Die übliche Kleidung bekommt man locker auf 1-2 Klappstühlen unter, während das Werkzeug hochglanzpoliert im 24 m²-Werkzeugraum mit regalraum-Ausstattung aufgereiht ist. Aber tatsächlich ist auch was für Heimwerker dabei: Das Werkzeugwand-System von Regalraum macht auf jeden Fall einen guten Eindruck!

Viel mehr habe ich heute gar nicht zu berichten. Die Sonne scheint, das Wetter ist herrlich, also weg mit Euch vom Computer und raus an die frische Luft! Vielleicht was Schönes im Garten basteln? Man kann zum Beispiel, wo wir bei Mähroboter waren, ein Schaf aus Bauschaum modellieren, weiß anmalen, Augen aufkleben und auf den Roboter setzen. Dann sieht es aus, als würde ein Schaf auf der Wiese grasen. Nicht meine Idee, aber bekloppt genug, um von mir sein zu können. Irgendwo habe ich doch noch…? Ach, leider habe ich keinen Mähroboter. Könnte ich mir ja mal kaufen, im Kleinanzeigenportal habe ich da was Günstiges entdeckt…

 

Der Mähroboter

01.07.2018

Familie P., bestehend aus Jürgen, Gundula sowie dem Großvater Heinrich P., hat sich einen Mähroboter angeschafft. Um das knappe Familienbudget nicht zu sprengen, fiel die Wahl auf ein eher günstiges Modell der Marke „Chuang Zay“ für 79 Euro. Direkt nach der Lieferung macht sich Jürgen P. daran, die Induktionsschleife in die Rasenfläche zu verlegen. Kaum eingeschaltet, beginnt der Roboter mit seiner Arbeit und schnurrt den Hain entlang.

02.07.2018

Am nächsten morgen zeigt sich, dass der Mähroboter exakt entlang der verlegten Induktionsschleife mäht, allerdings auch nirgendwo anders. Der Rasen ist entlang der Schleife mittlerweile vollständig abgeschält, da der Roboter seit etwa 14 Stunden diese Spur nicht verlassen hat. Ein Anruf bei der Hotline in Nanjing ergibt unter Zuhilfenahme eines Mandarin-Wörterbuchs, dass in diesem Fall ein zweiminütiger Druck auf die Reset-Taste wahre Wunder vollbringt.

03.07.2018

Gute Nachricht: Der Mähroboter hat die Induktionsschleife verlassen. Unglücklicherweise hat er auch den Garten verlassen und begibt sich in den folgenden Stunden auf eine Tour in die nächstgelegenen Ortschaften. So wurde der Roboter sowohl in Hagenbüttel, Welfingen, Bömmelhagen und Kappelhausen, aber auch in Dübelsbingen, Flanzdorf und Bimmsbach gesichtet. Gegen 23 Uhr findet Jürgen P. das Gerät in einem Hühnerstall nahe Stuttgart. Die Hennen sind bereits sehr aufgebracht, bewundern allerdings die Akkuleistung. Ein Anruf bei der Hotline ergibt, dass in diesem Fall ein längerer Druck auf die Reset-Taste künftige Probleme verhindern sollte.

04.07.2018

Der Mähroboter verursacht einen 14 km langen Stau auf der A7 in Höhe Kassel. Auch dort scheint es eine Induktionsschleife zu geben, die mit ähnlichen Frequenzen arbeitet. Durch Ausweichmanöver verschiedener Fahrzeuge kam es zu einer nicht unerheblichen Massenkarambolage mit darauf folgender Staubildung. Die Fahrbahn kann erst gegen Abend wieder freigegeben werden. Die Hotline ist derzeit nicht erreichbar.

05.07.2018

Familie P. erwirbt das Erweiterungsset, dass den Mähroboter mit einem Verbrennungsmotor ausstattet. Dadurch wird der Akku geschont und die Leistung deutlich erhöht. Der Mähvorgang findet nun mit durchschnittlich 65 km/h statt, was das Mähergebnis zwar nicht unbedingt verbessert, aber doch deutlich beschleunigt. Das Gerät muss mehrmals täglich mit Schiffsdiesel betankt werden. Der Vogel- und Insektenbestand im Garten der Familie P. nimmt rapide ab.

06.07.2018

Der Mähroboter dringt versehentlich in das Atomkraftwerk Neckarwestheim 2 ein. Die daraufhin automatisch erzeugte Störmeldung veranlasst eine Evakuierung des umliegenden Landstriches im Radius von 50 Kilometern sowie einen nicht unerheblichen Feuerwehreinsatz. Rund 30.000 Personen müssen in Notunterkünften untergebracht werden, drei Krankenhäuser und 17 Altenheime werden geräumt. Das rote Kreuz verteilt lecker Süppchen aus der Gulaschkanone. In den frühen Morgenstunden wird der Mähroboter sichergestellt und die Bewohner können nach einer langen Nacht zurück in ihre Häuser. Die mittlerweile nur noch schwer erreichbare Hotline empfiehlt, sich noch einmal mit der Reset-Taste zu beschäftigen.

07.07.2018

Der Entschluss ist gefallen: Der Mähroboter verursacht zu viel Ärger und Familie P. wird ihn zurück schicken. Da allerdings die Aus-Taste konstruktiv ausgespart wurde, muss man warten, bis die aktuelle Tankfüllung aufgebraucht ist und das Gerät von allein liegenbleibt. Leider hat es zum wiederholten Male den heimischen Garten verlassen und befindet sich nun entlang der Bundesstraße 71 in Richtung Bagelshausen. Familienvater Jürgen P. fährt neben dem Roboter her und hat Mühe, beim zügigen Tempo mitzuhalten, insbesondere in Ortschaften, Spielstraßen und bei roten Ampeln. Kurz vor Eggelsbach biegt das Gerät dann rechts in ein Getreidefeld ein und die Familie muss die Verfolgung zu Fuß weiterführen. In Höhe Rappelshofen werfen sich Jürgen, Gundula und Heinrich P. dann gemeinschaftlich auf das Gerät. Der Motor läuft noch knapp 90 Minuten weiter, ehe er stotternd den Dienst versagt. Was für ein Showdown! Ein Anruf bei der Hotline ergibt leider, dass eine Rücksendung nicht mehr möglich ist. Allerdings ließen sich durch einen Druck auf die Reset-Taste nahezu alle Probleme kurzfristig beheben.

VAUÜV und geordneter Rückzug

Wie ihr wisst, liebe Leser, unterziehe ich ja gern Hotelzimmer und Ferienwohnungen, die ich so bereise, einer genaueren Untersuchung und informiere über die Unzulänglichkeiten hier im Blog. Sympathisch, oder? Ich denke auch. Letzte Woche habe ich diese schönen Details vorgefunden:


Eckpfusch

Hier hätte eine Eckschiene sicherlich gut getan. Und unten wurde dann wieder die Wand zu breit, ein Klassiker:


Das muss ein Profi gewesen sein!

Da sich viele Heimwerker nicht sicher sind, wie man auf Reisen mit solchen Erlebnissen umgehen soll, habe ich die VAUÜV-Methode ersonnen. VAUÜV steht für vorsichtig aufstemmen und Überblick verschaffen.

Damit kann man eigentlich nichts falsch machen. Ein (Akku-)Bohrhammer passt in jedes Handgepäck und bevor man im Unklaren bleibt, welches Problem hinter schlecht ablaufenden Abflüssen oder gurgelnden Wasserhähnen steckt, oder warum die zweite Steckdose nicht geht, oder wohin dieses eine Rohr führ: mit VAUÜV ist man immer auf der sicheren Seite. Solange man es nicht übertreibt, fällt auch nicht allzu viel Bauschutt an, und das bisschen kriegt man gut unterm Bett versteckt. Das Hotel hat ja schließlich auch was davon, wenn ein Fachmann der Sache mal auf den Grund geht! Lediglich nach 3 Uhr nachts sollte man die Stemmarbeiten auf ein Minimum reduzieren, da habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. (Spießer!)

Dieses Jahr erwartet uns hier noch ein großes Jubiläum, um nicht zu sagen Finale: Im September 2013 schrieb ich den ersten Beitrag auf dannwollenwirmal, und dieses fünfjährige Jubiläum nehme ich dann mal zum Anlass, die Flex zurück ins Regal zu stellen, den Bohrer aus dem Loch zu ziehen, sozusagen: hier den Schlussstrich zu ziehen. Ich kündige es also früh genug an, nicht dass jemand sich beschwert, er hätte von nichts gewusst! Ich gehe dann nicht im Groll, sondern in tiefer Freundschaft und Verbundenheit; ich denke einfach, nach fünf Jahren ist so ziemlich alles gesagt und geschrieben und alles, was ich so weiß und kann (und vor allem nicht weiß und nicht kann) weitergegeben; danach wird es nur noch schlimmer 😉 Die Seite wird noch weiter online bleiben und vielleicht gibt es auch ein Buch mit den schönsten dannwollenwirmal-Geschichten und anderen Kuriositäten rund ums Heimwerken. Mal sehen, was passiert.

Also, nicht traurig sein, genießen wir lieber das verbleibende Vierteljahr, das sicherlich noch einiges zu bieten hat, vor allem wenn ich jetzt wirklich konsequent in allen Lebenslagen das VAUÜV-Prinzip anwende…