Der Binford-Laden

In der Serie „Hör‘ mal wer da hämmert“ (im Original Home Improvement) gibt es einen Werkzeugladen namens Harrys Eisenwaren (Harry’s Hardware), in dem es neben diversen Eisenwaren auch jede Menge Werkzeug von Binford zu kaufen gibt. Und was soll ich sagen, ich habe exakt diesen Laden bei uns in Ostwestfalen gefunden. Doch dazu später mehr.

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Sägerei

Das Fensterladen-Projekt geht tatsächlich gut voran. In einer tagesfüllenden Aktion habe ich acht Doppelzentner Holzleisten und Rahmenholz gesägt. Die Leisten (11×68, siehe Bild oben) werden die Lamellen, aus dem Rahmenholz (26×93) werden, große Überraschung, die Rahmen gebaut. Eine Lage ist mit 26mm Stärke etwas knapp, um dort Lamellen einzusetzen, daher wird der Rahmen doppellagig, wobei jeweils ein langes und ein etwas kürzeres Stück zusammengeleimt werden, daraus ergibt sich dann nachher die Eckverbindung gerades Eckblatt, das ich dann noch zusätzlich verdübeln werde, nein, kein Bauschaum.

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Rahmenteile verleimen: Vertikale Stücke in lang…

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…horizontale Stücke in kurz.

Das Holz für Rahmen und Lamellen ist bereits werksseitig gefast, so dass ich zumindest die Lamellen an den Kanten nicht weiter bearbeiten muss. In einer weiteren Tagesaktion habe ich dann das Ganze erfolgreich verleimt, indem ich alles an Zwingen zusammengekratzt habe:

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Pressen!

Der Plan für das Wochenende war nun, die nötigen Fräsungen zu machen. Wie bereits letzte Woche angedeutet, überlegte ich dazu die Anschaffung entsprechender Werkzeuge, aber Freitag habe ich es nicht mehr geschafft und es blieb nur noch der Samstag, und Samstags haben die meisten ordentlichen Werkzeugläden geschlossen, und dann ist da ja noch diese lästige Baumarkt-Allergie (wobei ich dieses mal kurz davor war!). Ich habe mich also schlaugegoogelt und einen Laden gefunden, der nicht nur fast BINFORD heißt, sondern dessen Firmenlogo auch die gleiche Schriftart wie BINFORD hat, und der auch noch Samstags offen ist! Das kann doch kein Zufall sein!

Ich bin also hingefahren. Vor dem Laden wurde, ja tatsächlich, es wurde gegrillt. Ein Pavillon war aufgestellt, ein unfassbar großer Smoker von Weber-Grill verrichtete seinen Dienst und Männer mit Werkzeuggürteln aßen um halb neun die dritte Bratwurst. Der Laden selbst ist eine 1:1-Kopie von Harry’s Binford-Shop. Es waren ausschließlich Kerle mit Werkzeuggürteln und O-Armen darin. Die einzige Frau sorgte für Nachschub am Grillstand. Es gab einen großen Tresen, dahinter Harry, vielleicht auch noch Scotty und Mitch. Vor dem Tresen Al aus Tooltime, Benny und weitere flanellhemdentragende, O-armige Werkzeuggürtelträger. Was O-Arme sind? Nun, es gibt Arme, die einfach vom Körper runterhängen, und es gibt Arme, die stets angespannt sind (sagt man nicht auch Rasiermesser unter den Achseln?), vielleicht auch deshalb, weil der Werkzeuggürtel ein einfaches Herunterhängenlassen nicht zulässt. Und: es sieht immer nach Übermacht und Tatendrang aus! Auch ich werde angesichts des gewaltigen Eindrucks versuchen, mir diese Körperhaltung in den nächsten Wochen anzutrainieren.

Drei(!) Verkäufer in Binford-Westen kamen auf mich zu, ich wählte den kräftigsten und verlangte nach Beratung hinsichtlich einer Oberfräse und einer Flachdübelfräse. Mit der Flachdübelfräse wollte ich Lamello-Verbindungen (diese kleinen, ovalen Holzplättchen zum Einleimen) herstellen, die die Lamellen mit den Rahmen verbinden sollen. Die Oberfräse wollte ich zum Abrunden der Rahmenkanten und zum Fräsen einer Schräge auf den oberen Rahmenkanten als konstruktiven Holzschutz, sprich, damit das Wasser besser abfließt. Das zeige ich noch im Detail und Bild, wenn es soweit ist. Der Binford-Mann stellte mir ein Angebot zusammen, bei dem ich nicht nein sagen konnte.

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Die Binford OF 1010

Und diese Oberfräse ist es geworden: die Binford OF-1010. Sie hat einen Verbrennermotor mit 10 PS. Ich hatte zunächst ja mit der Binford OF-1400 geliebäugelt, die war mir aber dann für meine filigranen Arbeiten doch zu teuer groß und mit 1400 PS auch etwas zu kräftig. Ich habe mit der 1010 nun schon einige Probefräsungen gemacht und kann mich über zu wenig Leistung weiß Gott nicht beschweren.

Durch das eingesparte Geld konnte ich mir nun noch eine Flachdübelfräse zulegen, die Binford PJ-7000. Ich hatte erst etwas Angst, dass mir eine Flachdübelfräse die feinen Lamellen zerfetzt oder dass ich nicht mehr genug „Futter“ an den Dübelrändern habe, aber es funktionierte tatsächlich ideal und ich habe alle Lamellen sauber gefräst bekommen. Dazu habe ich mir diese Hilfskonstruktion mit Werkstückfixierung und Mittenmarkierung gebastelt:

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Fräs-Schlitten

Damit habe ich es geschafft, eine Lamelle beidseitig in 14 Sekunden zu fräsen. Nicht zuletzt natürlich auch dank des Zweitakter-Motors der Binford PJ-7000 mit immerhin 70 kW. Oder so.

Die Maschine läuft tatsächlich sehr präzise, es gibt keine Ausrisse und der Schlitz ist auch wirklich nur so breit und hoch, wie man ihn für den entsprechenden Dübel braucht, in meinem Fall Größe 0 (47x4mm). An einem Verstellrad neben dem Vergaser kann man die Dübelgrößen einstellen, und je nach Größe taucht das runde Sägeblatt dann mehr oder weniger tief ins Holz ein und erzeugt dann auch einen breiteren und tieferen Schlitz. Sie ist allerdings tatsächlich relativ laut.

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Lamellen für Lamellos

Als Gegenstücke habe ich dann noch Fräsungen in den Rahmen gemacht. Dazu habe ich immer zwei Rahmen-Pärchen gemeinsam markiert (ok, nicht immer. Beim ersten mal habe ich es einzeln gemacht und die sind auch nix geworden. Aber bisher der einzige Ausschuss!), zunächst die Abstände der Lamellen eingezeichnet und dann mit der Schmiege die Winkel von 30° markiert:

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Winkel anzeichnen

Die Flachdübelfräse hat einen Abstand von 10mm zwischen Bodenplatten und Sägeblatt, das muss man dann beim Anzeichnen berücksichtigen. Sowieso habe ich mit allen Geräten vorher umfangreiche Probefräsungen an Resthölzern gemacht, um nicht direkt alles zu versauen.

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Die Binford PJ-7000 in ihrem Element!

Ich habe erst mit einer Art Schablone experimentiert, die Schlitze lassen sich aber tatsächlich gut „freihand“ fräsen, wenn die Markierungen vernünftig sind. Der Vorteil von Lamellos ist, dass man die Stücke durch die Dübelform immer noch ein bißchen hin- und herschieben kann. Der Nachteil ist, dass die Maschine allein schon wegen der 70 PS nach etwa zwei bis drei Fräsungen nachgetankt werden und dann wieder mit dem Starterseil angerissen werden muss. Dafür habe ich nun immer einen Kanister handelsübliches Binford-Zweitaktgemisch an der Werkbank stehen.

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Voilà!

Ich habe nun alle Flachdübel-Fräsungen komplett; als nächstes stehen dann die Oberfräsenarbeiten an und dann muss ich das Zeug eigentlich nur noch zusammenleimen (das wird wahrscheinlich das Schlimmste!)

Was war noch? Achja: Wer jetzt selber Lust auf Werkeln und Grillen bekommen hat: Die Firma Binford SPAX veranstaltet einen „Grill & Chill“ – Contest, das fand ich nun doch so interessant, dass es hier kurz Erwähnung finden sollte: Es treten zehn Teams gegeneinander an, und es zählt, den schönsten Grillplatz aus Holz zu bauen. Alle teilnehmenden Teams (2-8 Personen) bekommen Spax-Produkte gratis und einen toom-Gutschein über 300 Euro; das Siegerteam bekommt 1000,- € und eine Grillparty gesponsort. Also, wer möchte, bewerben unter grillandchill.spax.com.

Ich würde auch mitmachen, hätte ich nicht gerade neuntausend andere Sachen zu tun. Denn nicht nur die Fensterläden wollen verleimt werden, nein, Montag kommt auch das Gerüst und dann geht’s bald los mit der Fassade. Die Ereignisse überschlagen sich bei dannwollenwirmal!

So, ich will nun noch schnell einen Kübel Mörtel anrühren, und dann…warum? Nun, ehrlich gesagt sind 70 PS auch nicht so leicht in der Hand zu halten und so ist mir die Binford-PJ 7000 beim Nutfräsen abgehauen und hat eine saubere Nut in die Kellerwand gefräst. Bis ich sie wieder einfangen konnte, hat sie rund viereinhalb Meter geschafft, dann war der Sprit alle. Muss ich nur kurz wieder zuschmieren. Mach ich dann, ähhh, sobald ich mich wieder reintraue, in die Werkstatt. Denn, ja, wie soll ich sagen, die Binford OF-1010 ist mir bei eingerastetem Anschalter vom Tisch gesprungen und sie wirbelt nun wie ein Derwisch auf dem Werkstattboden herum; ich habe es noch geschafft, zu flüchten und die Tür zuzuschlagen, es rumort und poltert aber immer noch, doch auch da müsste bald mal der Tank leer sein. Schätze, ich werde dann mal nach dem Estrich schauen müssen. Die nächsten Fräsungen werde ich dann mit zwei Leuten machen, um die Kraft der Maschine zu halten. Ist eben eine echte Binford!

Und bis es soweit ist, schnall‘ ich mir den Werkzeuggürtel um, ziehe die Arme hoch, fahre zu Harry’s Binford-Laden in Werste und probiere mal so ne Wurst vom Smoker. Mahlzeit!

 

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Das Herz sagt ja

Während sich meine Stirn beim Suchbegriff der Woche: „kann eine rauhfasertapete übergespachtelt werden“ in tiefe Sorgenfalten legt, verarbeite ich mit der anderen Gehirnhälfte noch den Besuch des Putzexperten, denn wie letzte Woche erwähnt, hat die Firma Laier mir freundlicherweise einen Außendienstmitarbeiter geschickt, der sich das zu sanierende Fassadenobjekt dann besah.

Mich erfüllt dabei mit innerer Wärme, dass ich scheinbar mittlerweile auf einem Level angekommen bin, bei dem Experten nicht mehr die Händer überm Kopf zusammenschlagenund oh-oh-oh schreien. Ich habe dem freundlichen Menschen meinen Plan erläutert und er ist nicht lachend und schreiend ums Haus gelaufen. Meine geplante Vorgehensweise entspricht also tatsächlich ziemlich genau dem Idealzustand, und am Ende des Gesprächs waren wir beide guter Dinge, dass das bestimmt alles gut werden würde. Gleichzeitig war die Unterredung im Hinblick auf einige Detaillösungen und Anregungen hilfreich, die mich zu folgenden, kleinen Planänderungen und -optimierungen veranlasst haben:

So werde ich die Überarbeitung des Sockels auf später verschieben. Erstens braucht man dafür kein Gerüst, und Gerüstzeit kostet bekanntlich Geld, zweitens ist ja irgendwo weit hinten auf meiner 2Do-Liste die Trockenlegung und Drainage der Kellerwände, und bei der Gelegenheit kann man den Sockel dann auch direkt richtig machen. Empfohlen wurde mir dann ein Flexschnitt (sozusagen ein nachträglicher Kellenschnitt) zwischen altem Sockel und neuer Putzfassade, um die beiden Teile voneinander zu entkoppeln. Der vorhandene Putz wird also bis auf das Grundmauerwerk oberhalb des Sockels eingeschnitten.

Es gibt auch noch einen etwas besseren Klebe- und Armierungsmörtel für die Sanierung von Altputzen, der nennt sich Renovierputz mit Fasern, den werde ich dann mal nehmen. Und es reicht auch tatsächlich eine Schicht (Zahnkellenauftrag-Gewebe-Glattspachteln). Als Anschlussprofile für Innenkanten (Also Unterkante zum Sockel, Kanten an Gesimsen, Vorsprüngen und zum Dach hin) nehme ich ein PVC-Abschlussprofil; für Übergänge zu Fenstern eine PVC-Anputzleiste. Wie das alles aussieht und funktioniert, sehe ich dann, wenn das bei mir auf den Hof gekippt wird; irgendwo werde ich die Sachen schon hinkleben?! werde ich natürlich hier gewohnt fachkundig und reich bebildert vorstellen.

Ich frage mich, wann das Gerüst kommt? Wird das alles plötzlich losgehen oder mir vorher angekündigt? Vermutlich komme ich eines Tages von der Arbeit nach Hause und die ganze Bude ist eingerüstet. Dann kommt hektische Panik auf, denn dann muss es ja losgehen! Nebenbei ein ängstlicher Blick aufs Wetter, so hat mir der Fachberater auch schöne Horrorstories erzählt, wenn es bei einem frischen Reibeputz dann richtig anfängt zu regnen, dann läuft der ganze Schlamassel schön die Wand runter und der Dekoputz dekoriert dann allenfalls die Grasnarbe. Und der derzeitige Wetterbericht sagt ja tatsächlich Regenschauer und Schneeregen voraus. Brrrr!

Während es also draußen nicht besonders frühlingshaft ist, widme ich mich solange eben den Holzarbeiten, denn nebenbei müssen ja auch die Fensterläden gemacht werden. Heute habe ich nun schonmal das Holz geholt:

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Muss ich ja nur noch zusammenbauen!

 

Ich erwartete eine unfassbare Menge Spezialleisten und Kubikmeterweise astarmes, nachsortiertes Irgendwas, aber wie immer, wenn man meint, total viel bestellt zu haben, ist die dann sichtbare Menge doch eher enttäuschend. Als ich damals die Sachen für meinen Dachbodenausbau bestellt hatte, befürchtete ich, das die ganze Straße von vorn bis hinten beidseitig vollgestellt wird. Es kam dann – gefühlt – ein Häufchen Bauplatten und ein Sack Spachtel. Aber Arbeit ist es ja trotzdem genug, nur kompakt verpackt!

Apropos Arbeit: Um vorher alle anderen Baustellen schön abhaken zu können, habe ich in der letzten Woche zum Beispiel zwei Türen lackiert (nicht bei mir, sondern bei einer Bekannten), die vorher mit einer Furnier-Folie bezogen waren. Ganz klassisch mit Spachteln, Rollen, Zwischenschleifen, Rollen, Zwischenschleifen und so weiter. Die sind auch wirklich hübsch geworden und ich wünschte, ich hätte meine eigenen damals auch so sorgsam aufgearbeitet. Guckt sich aber weg.

Die zweite Baustelle war das Verputzen von nochmal um die 80 m² Trockenbaudecke mit dem schon oben erwähnten Reibeputz. Und die hätte ich auch schon abgehakt, wenn ich genug Putz bestellt hätte und der letzte Eimer auf den letzten Quadratmetern nicht immer leerer geworden wäre. Also muss ich wohl nochmal hin, wenn die neue Putzbestellung da ist. Habe mich auch extra hübsch gemacht:

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Durchhalten, Putzer!

Was war noch? Neu im Tellerrand ist übrigens der Blog vom Nagelhersteller Bierbach. Neben wissenswertem zu Nägeln, Schrauben und wie es hinter den Kulissen einer Nagelmacherei so zugeht, gibt es auch ein paar Filmchen, wie Nägel hergestellt werden. Interessant und einen Klick wert!

Ach, und soll ich mir nun eine Oberfräse kaufen für das Fensterladenprojekt? Oder doch lieber leihen? Wobei, mal eine selbst zu haben wär schon auch schön. Aber benutzt man sie oft genug, so dass es sich lohnt?

Hmm, mal sehen…mein Kopf sagt nein. Das Konto sagt natürlich auch nein. Meine Frau Mein Herz sagt ja.

Ich hätte gerne Entscheidungshilfen, liebe Leser!

Also dann – bis nächste Woche! Ob mit oder ohne Oberfräse, ich werde hier sein! Salü!

 

Die Datsche in Klösewitz

Planung ist das halbe Leben! Oder so. Oder war es gutes Werkzeug? Das ist jedenfalls die halbe Arbeit. Die anstehende Fassadensanierung (immerhin nähert sich der März in großen Schritten) will wohl überlegt sein und je mehr man sich bei sowas im Vorfeld Gedanken macht, desto schneller und reibungsloser (Der Auftrag des Reibeputzes geschah dann doch sehr reibungslos?!) sollte das ganze dann hoffentlich vonstatten gehen.

Was ist der Plan?

Für alle, die vielleicht nicht täglich hier vorbeischauen, sei an dieser Stelle der Plan erläutert: Unser Dach muss gedeckt werden, also es wird auch gedeckt, und ich möchte das dann hier aufgebaute Baugerüst nutzen, um unsere marode unschöne Fassade zu pimpen. Der bestehende Putz wurde an unzähligen Stellen schlecht ausgebessert und in Richtung Sockel gibt es auch einige Hohlstellen.

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Hohlstellen oberhalb des Sockels

 

Wenn das Gerüst steht, wird der Boden mit Malervlies und die Fenster mit einer selbstklebenden Folie abgedeckt, denn ein wenig Sauerei wird da schon entstehen. Als erstes wird die ganze Fassade per Hochdruckreiniger gesäubert, wobei sich erste lose Putzstellen lösen dürften. Die größeren Hohlstellen (also lose Teile des bestehenden Putzes) werden abgeschlagen und mit Zementputz bündig angearbeitet. Nach Trocknung wird die ganze Fassade dann erstmal mit Tiefgrund grundiert. Das mache ich traditionell mit einer Unkrautspritze, weil ich mich nicht totquasten will. Spritzen ist auch laut Datenblatt erlaubt.

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Vom Vorbesitzer liebevoll ausgebesserte Putzkanten, auch hier Hohlstellen am Sockel

 

Aus religiösen Gründen wird das Haus nicht gedämmt (und die, die hier tatsächlich regelmäßg mitlesen, sollten sich das denken können), sondern nur der Putz erneuert. Wir denken uns also die Dämmplatten weg und machen mit der Armierung weiter. Mit der EnEV geht das konform, weil der alte Putz nicht abgeschlagen sondern nur überputzt wird. Ansonsten hätte man nämlich dämmen müssen!

Es wird Klebe-und Armierungsmörtel (das gleiche Zeug wie beim WDVS) auf die gereinigte und grundierte Fassade aufgetragen. Es wird erst eine Lage per Zahntraufel aufgezogen und dann das Armierungsgewebe eingelegt. An den Fensterkanten wird vorher Eckwinkel-Armierung angebracht und die Ecken von Gebäudeöffnungen (Fenster, Türöfnungen etc.) noch diagonal armiert. Wie genau, zeige ich dann wenn es so weit ist.

Nach dem Eindrücken des Gewebes wird dann mit dem gleichen Mörtel das Ganze glattgespachtelt, entweder auch mit der Traufel oder mit meinem Fassadenspachtel, mal sehen, was dann besser von der Hand geht. Als Oberputz nutze ich meinen Favoriten Siloxan-Reibeputz 1,5mm Körnung; das bedeutet, das bei der vorherigen Schicht alle Unebenheiten bis, naja, sagen wir mal 2mm im Putzbild untergehen und eher zu vernachlässigen sind. Aber man darf halt nicht bucklig mit dem Mörtel rumschmieren, dann sieht das Ganze nachher aus wie Rudis Datsche in Klösewitz.

Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich nicht eine Schicht Mörtel mehr einbauen sollte. Der Maurer, der mir den Trick mit den Putzlehren gezeigt hat, meinte, das Gehemins wäre ja, erst eine Schicht aufzuziehen, die durchtrocknen zu lassen und dann die Sache mit der Zahnkelle und der Armierung zu machen. Hmmm…
Achja: Vor dem Oberputz kommt noch ein Putzgrund auf den glattgezogenen Armierungsmörtel.

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Highlights deutscher Putzerkunst

Nun hat mein Lieblings-Baustoffhändler mir doch tatsächlich das Angebot gemacht, dass ein Außendienstler der Firma Laier, die die ganzen Putze herstellen, herkommen und sich das Ganze anschauen würde. Bestimmt, weil ich hier der megaberühmte Blogger bin und alles. Ich nehme das natürlich gerne an und werde dann berichten, wie die ideale Lösung aussieht.

Genauso unsicher bin ich mir, ob ich dem Ganzen nach dem Oberputz noch einen (Egalisierungs-)anstrich verpassen muss oder nicht? Dafür spräche ja, dass die Fensterbänke (aus Stein) keinen Oberputz bekommen, aber schlußendlich ja auch weiß sein sollen, dann müsste ich sie also extra streichen, und ob man da wieder genau den Ton trifft? Dagegen spricht, dass 1,5mm Struktur an sich nicht besonders viel ist und wenn ich da noch eine dicke Egalisierungspampe draufschmiere, das Ganze dann wieder aussieht wie besagte Datsche in Klösewitz. (Gibt es eigentlich Klösewitz?)Aber das wird mir ja der Herr von Laier hoffentlich alles gut beantworten können.

Was kostet der Spaß? Meine werten Leser sind ja immer an den Kosten interessiert. Wäre ich ja auch. Beim Baustoffhändler kann ich eventuell etwas günstiger shoppen, weil ich das Ganze ja den Rest des Jahres auch irgendwie gewerblich betreibe und mir einbilde, entsprechend gute Konditionen zu bekommen. Hochgerechnet auf normale Verkaufspreise kann man mit Materialkosten von 12,75 € / m² planen, komplett mit Grundierung, Armierungsmörtel, Putzgrund, Oberputz, Egalisierungsfarbe, Abdeckmaterial. Etwa 1/3 davon ist der Oberputz (Siloxan-Reibeputz), das geht eventuell günstiger wenn man da keine fertige Eimerware, sondern Sackware nimmt, aber ich arbeite ja viel und oft mit genau diesem Putz und liebe das Zeug einfach. Nichts ist in meinen Augen besser zu verarbeiten und garantiert ein so gleichmäßiges Ergebnis.

Wie lange dauert das? Puuuh, wenn ich das wüsste! Im Putzen bin ich zwar einigermaßen erfahren; gerade von dem Oberputz habe ich schon einige hundert Quadratmeter gemacht. Aber an der Fassade, die Armierung usw. – da bin ich noch ein Greenhorn. Ich fange auch an der Hinterseite des Hauses an (vorne hui, hinten pfui!), damit ich nach vorne hin besser werde. Das Gerüst steht standardmäßig vier Wochen, aber eine Verlängerungswoche liegt, aus meiner Erinnerung heraus, bei etwa 80,- Euro, das ist dann nicht ganz so wild, wenn es doch etwas länger dauert.

Ich meine mich auch erinnern zu können, dass ich für die Reibeputzgeschichte (an der Decke!) etwa zehn Minuten pro m² gebraucht habe. An der Wand sollte das schneller gehen, also sagen wir mal 7 Minuten/m². Das sind bei großzügig gemessenen 280 m² dann etwa 33 Stunden, also eine knappe Woche kann man schon etwa für den Oberputz rechnen, plus die ganzen Vorarbeiten. Also werde ich mal so vier bis fünf Wochen einplanen.

Ach, im Übrigen gibt es auch Neuigkeiten von der Holzfront! Das Holz für die Fensterläden ist bestellt – anstatt „astrein“ (und damit auch astrein unbezahlbar) habe ich nun die Variante „nachsortiert“ genommen. Die Rahmen der Fensterläden werden aus Fichte-Rahmenholz 26x93mm, die Lamellen aus Fichte 11×68. Ach, dabei gibt es ja auch fertige Lamellentüren! Aber das kann erstens jeder und zweitens ist das nicht für draußen und drittens kein Fensterladen, basta. (Trotzdem ein schöner Shop – auch mit schönen Fußboden-Ideen!)

Die Lamellenverbindung werde ich wohl mit Lamello-Dübeln (passt ja auch vom Namen) machen, ob ich mir da aber tatsächlich die Fräse kaufe, weiß ich noch nicht, die kann man sich auch leihen. Allerdings war ich heute im Holzwerkzeugladen (huiii, da hätte ich vielleicht besser nicht reingehen dürfen) und liebäugele mit einer schicken Festool-Oberfräse. Oder, um einen alten Musikerwitz abzuändern: Meine größte Angst, wenn ich mal sterben sollte, ist, dass meine Frau mein Werkzeug zu den Preisen verkauft, die ich ihr sagte, was es gekostet hat.

War das jetzt grammatisch richtig? Egal. Ich werde mir jetzt mal Rudis Datsche in Klösewitz anschauen, da muss dringend mal die Fassade gemacht werden.

Lieber Dr. Sommer…

Manchmal fühle ich mich ja wie der Dr. Sommer der Heimwerkerei, erreichen mich doch regelmäßig Mails mit Fragen rund ums Bauen und Renovieren. Ich appeliere ja immer, die Fragen gern hier im Blog in den Kommentaren zu stellen, dann haben alle was davon. Aber hin und wieder picke ich mir mal ein Thema heraus und stelle es hier ausführlicher vor, heute mal die Innendämmung.

In letzter Zeit kamen tatsächlich viele Fragen zur Innendämmung. Schließlich ist dieses Vorgehen zunächst einfacher als die Außendämmung. Der geneigte Heimwerker kann besser innen ein Ständerwerk an die Wand schrauben, das kann man ja fast vom Sofa aus machen, als draußen per Gerüst herumzuturnen und Dämmplatten zu verkleben, die er dann beim nächsten Sturm wieder zwischen Nachbars Gartenzwergen zusammensammeln darf.

Meine generelle Meinung zum Thema Dämmung habe ich ja unter anderem hier bereits kundgetan. Hinsichtlich der Fassadendämmung rate ich in der Regel eher davon ab. Wenn man nicht gerade Wände aus Wellblech hat, sondern beispielsweise eine doppelt gemauerte Wand mit Luftschicht dazwischen, ist die Einsparung durch eine Dämmung nicht groß genug, um wirklich als lohnenswert bezeichnet werden zu können. Und mit jeder Dämmung verändere ich auch das bauphysikalische Gleichgewicht und muss erstmal schauen, was dann passiert, und das am Besten im Vorfeld.

Eine Innendämmung kann Sinn machen, wenn man beispielsweise einen bisherigen Nutztrakt mit dünnen Wänden (Stall, Garage, Scheune etc.) zur Wohnfläche umbauen möchte (Siehe das Stallausbau-Projekt: hier). Eine bereits fertige Wohnung komplett von innen zu dämmen ist allerdings zweifelhaft, u.a. weil jede vorhandene Innenwand, die mit der Außenwand verbunden ist, eine Kältebrücke abgibt.

Bevor man sich für eine Innendämmung entscheidet, sollte man die Komponenten mal in den hier schon öfter von mir gezeigten U-Wert-Rechner (Link) einhacken.

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Beispielaufbau im U-Wert-Rechner

Im Beispiel habe ich mal den Aufbau der Innendämmung aus dem Stallausbau hier im Blog eingegeben. Innen geht es mit Streichrauhfaser Gipskarton los, dann eine Dampfbremse mit entsprechender Verklebung und OSB-Platte, wobei einer OSB-Platte mit verklebten Fugen auch die Eigenschaften einer Dampfbremse zugesprochen werden kann. Dahinter dann der Isolierstoff und schließlich das Mauerwerk. Wie die Feuchtigkeitskurve zeigt, ist der kritische Punkt die Innenseite des Mauerwerks. Wenn Luftfeuchtigkeit an die 100% geht, kommt es an der Stelle zu Tauwasser und, wenn dieses nicht abgeleitet wird oder trocknen kann, zu möglicher Schimmelbildung. Hier mal als Beispiel mit einem Vollklinker als Außenwand:

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Beispiel mit Vollklinker

Die Außenwände sind in der Regel natürlich nicht aus Vollklinker, aber hier sieht man gut, dass die Kurve die 100% erreicht und so Tauwasser entstehen kann.

Generell ist es immer ratsam, von Innen nach Außen diffusionsoffener zu werden. Hier mal als Beispiel:

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Falscher Aufbau: Nach Außen diffusionsoffener werden!

Hier habe ich mal die OSB-Platte nach Außen gesetzt und darauf eine PE-Folie geplant. Spätestens an der diffusionsdichten Folie bildet sich ruck-zuck Tauwasser.

Und wie sieht es energetisch aus? Das Beispiel mit 100mm Minerwalwolle WLG (=Wärmeleitgruppe) 035 ergibt einen U-Wert von 0,29 W/m². Der U-Wert gibt an, wie viel Wärme durch die Bauteile nach Außen abgegeben wird. Je kleiner der Wert, desto besser die Dämmwirkung. 100mm Dämmplatte nach außen (WLG035) ergibt den selben Wert:

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Außendämmung

Hier wird man in der Regel dickere und „bessere“ Dämmplatten benutzen, was wiederum bei der Innendämmung irgendwann zu Platzproblemen führt.

Was ist das Fazit?

Eine Innendämmung ist nur zu empfehlen, wenn die Wände energetisch wirklich schlecht sind und es idealerweise keine vorhandenen Zwischenwände (Stichwort Kältebrücke) gibt sondern diese erst nachträglich gebaut werden (z.B. Trockenbauweise an der Innendämmung montiert). Von Innen nach Außen muss man diffusionsoffener werden, und der geplante Aufbau sollte beispielsweise mit dem U-Wert-Rechner vorher durchgeplant werden.

Übrigens: Immer wieder beliebt ist es ja, die Außenwände einzelner Zimmer, die zweifelhaft sind (Mauerwerksausblühungen, Schimmel usw.) einfach mal zu verkleiden und von Innen per Ständerwerkswand (Vorsatzschale) zu dämmen. Das klingt nicht nur nach Pfusch, sondern ist es im Zweifel auch, kann doch kein Mensch mehr sehen, was die Wand da hinter der Dämmung macht. Besser ist es da, die Wand zu sanieren und dem eigentlichen Problem auf den Grund zu gehen.

Und generell gilt: Im Zweifel einen Experten fragen. Oder mal im Bau-Forum. Oder eben: Dr. Sommer!

Leser fragen – dannwollenwirmal antwortet

Ein knappes halbes Jahr ist meine letzte Fragerubrik jetzt her, dann wird es höchste Zeit, denn der Wissensdurst im Lande ist schier unstillbar. Und da das Leben die schönsten Geschichten schreibt, nehme ich mir auch heute wieder eine Auswahl von Original-Suchbegriffen vor, mit denen Menschen auf meinem Blog gelandet sind und versuche, sie gewohnt kompetent zu beantworten.

„schneller fliesen legen mit verschraubung“

Was für eine vorzügliche Idee! Fliesen einfach an die Wand schrauben geht tatsächlich deutlich schneller als umständlich mit dem Kleber herumzuschmieren. Zur Verschraubung gibt es zwei Arten: Entweder wird die Fliese mittig gebohrt und dann einfach mit einer Zentralschraube an die Wand gebracht, oder, wenn man aus optischen Gründen nicht bohren möchte, benutzt man eben Schrauben mit Unterlegscheiben in den Ecken. Weitere Befestigungsmethoden sind natürlich Bauschaum, Knete, Spucke oder regelmäßige Gebete.

„entkerner von beruf wände einreißen“

Entkerner ist tatsächlich ein sehr schöner Beruf. Gab es bis Mitte der 80er Jahre hauptsächlich den Beruf des Kirschen-Entkerners, ist nun der Wandeinreiß-Entkerner immer mehr im Kommen. Voraussetzung für die Berufsausbildung zum Entkernen ist Einfühlungsvermögen, ein gewisses destruktives Potential, Teamfähigkeit („Geh mal da vonne Wand wech, Walter! Die kommt getz!“) und gute Noten in den Fächern Hammerschwingen und vereinfachte Bauphysik.

„nach reibeputz riß fenster waren zu“

Allgemein bekannt dürfte ja sein, dass bei geöffneten Fenstern sofort Risse in Reibeputzflächen entstehen. Ein Riß bei geschlossenen Fenstern ist daher kaum erklärlich. Es kommen nur folgende Ursachen in Betracht:
– Fenster war doch nicht zu
– War gar kein Reibeputz
– Ist gar kein Riss
– Die Illuminaten

„was mache ich wenn die bodengleiche dusche zuwenig gefälle hat“

Hier haben sich unter Experten in den letzten Jahren zwei Vorgehensweisen etabliert. Entweder stellt man dauerhaft eine flachsaugende Tauchpumpe in die Dusche, die das Wasser direkt in den Abfluss pumpt; oder man bedient sich eines Nass-Staubsaugers, der das Wasser aufsaugt und dann allerdings regelmäßig geleert werden muss. Hier kann ggf. der Ehepartner zur Hand gehen. Die einfachste Lösung ist sicherlich, die Duschbrause direkt in den Abfluss zu hängen und auf das Duschen ganz zu verzichten. Hier gibt es Alternativen der Trockendusche mit Puder oder dem regelmäßigen Besuch öffentlicher Badeanstalten.

„innenwand imbad dämen ser laut bei duschen ytongsteine“

Hier kann ich nur sagen: Ein ganz klares ja, aber. Viel Erfolg!

„spachteln auch wenn man in der wohnung lebt“

Wenn man selber in der Wohnung lebt, ist Spachteln natürlich völlig vertane Zeit, genauso wie alle anderen Schönheitsarbeiten wie Streichen, Tapezieren, Verlegen von Bodenbelägen oder Anbringen eines Toilettendeckels. Ein Rohbau lässt sich mit wenigen Mitteln wie einem Poster oder einem kleinen Ficus schnell wohnlich gestalten. Auch ohne aufwändige Maler- und Spachtelarbeiten wird man sich schnell wohlfühlen, wenn man einfach nicht so genau hinguckt.

„www.estrich buckelig kein platz nach oben was nun“

Auch wenn es die benannte Domain (noch!) nicht gibt: Hier gestaltet sich ein problematisches Szenario. Wenn der Estrich so buckelig ist, dass nach oben, also zur Decke, überhaupt kein Platz mehr bleibt, kann man dieser unangenehmen Situation nur mit unkonventionellen Lösungen begegnen. So wäre es beispielsweise möglich, im Bereich des Estrichbuckels die Decke aufzutrennen und den Platz des darüberliegenden Stockwerks zu nutzen:

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Lösung für Estrichbuckel

Gehört das darüberliegende Stockwerk bereits zu einer anderen Wohneinheit, ergibt sich auf diese Weise auch der gegelmäßige Austausch und Plausch mit den Nachbarn und es wird ein wichtiger Beitrag gegen die Anonymisierung unserer Städte geleistet.

„konterlattung kleben statt schrauben“

Das ist ein Leitsatz, den ich unbedingt unterstützen möchte, nachzulesen in meinen neuesten Ratgebern:
„Mumpe statt Meister“
„Ruhig schlafen unter zweifelhaften Decken mit Chloroform“
„Lebendig begraben – Chancen und Risiken“
und
„Wohnen im Trümmerfeld – Ideen aus Schutt“

„fliesen halbhoch rigips lücke fugenmörtel“

Auch hier: ein ganz klares Ja.
Bitte aber beim halbhohen Rigpis unbedingt auf die Lücke im Fugenmörtel achten.

„fetisch geschichte klebstoff lösen von selbst büro urlaub“

Ein Klebstoff-Fetisch ist auf jeden Fall ein besonderes, ähmm, Hobby, das natürlich auch Probleme mit sich bringen kann. Vieles davon löst sich von selbst, wenn man einfach mal Urlaub vom Büro macht.
Oder wurde eine Fetisch-Geschichte im Büro an die Wand geklebt, die sich nun nach dem Urlaub von selbst gelöst hat?
In beiden Fällen kann ich auch hier nur zum ausgiebigen Einsatz von Bauschaum raten, kann sich doch hieraus auch schnell ein praktischer Bauschaum-Fetisch entwickeln, der auch gesellschaftlich hinlänglich akzeptiert wird.

 

Nun, ich hoffe, ich konnte wieder einmal einige Wissenslücken schließen und Unklarheiten beseitigen. Nicht dass am Ende noch bei der halbhohen Fetisch-Geschichte beim Duschen ohne Gefälle die Ytong-Steine buckelig werden.
Viel Spaß beim Nachbasteln und bis nächste Woche! 🙂

 

Happy Birthday

Nun ist es doch tatsächlich das erste mal, dass der Blogtag (also Sonntag) auf meinen Geburtstag fällt. Oder andersrum. Aber was kann es schöneres geben, als mit Euch zu feiern, liebe Leser? Kommt doch schonmal rein, bitte Schuhe ausziehen, weil der Estrich da vorne an der Ecke noch nicht ganz trocken ist, und ein bißchen mit dem Baugerüst aufpassen. Die Kabel da? Würd ich, nee, würd ich nicht anfassen. Normalerweise kann da zwar nichts…alles in Ordnung? Liebling, machst Du kurz die Sicherung wieder rein?

Ich muss nur ganz kurz hier den Tisch freiräumen, dann kann das auch mit der Torte losgehen. Ich bin hier nur gerade…ja, Vorsicht mit dem Lötkolben. Hätte ich, ja, hätte ich sagen müssen. Da habe ich doch tatsächlich diesen Baumarkt-Akkuschrauber geschenkt bekommen. Nett gemeint, ohne Frage! Total lieb! Aber macht natürlich überhaupt nicht genug Drehmoment, das Mopped. Jetzt gucke ich hier grade mal, ob man da was machen kann und-äähmm.. ob ich den wieder zusammen kriege? Ja, die Schrauben hatte ich ja hier irgendwo – oder hier? Naja, erstmal zur Seite. Setzt Euch doch, bitte, klar, hm, was trinken? Ich hab leider gar nicht so viel im Haus. Guck mal hier, ob das noch haltbar – nicht? Aber Bier kann ja eigentlich nicht schlecht – ach doch, ja.

Das Fenster? Tjahaaa, falsch geliefert. Ja eben. Statt Thermoboost mit drei-komma-achter-Verdampfungswert dann einfach nen linksanschlagendes Flügelspreizkippdrehelement geschickt, Ankerbohrungen passen auch nicht und, ja genau, deswegen ist die Folie da drin, also WAR die Folie da drin, die ist leider letzte Woche, bei dem Wind, naja, aber man gewöhnt sich dran, ist immer gut belüftet. Seit wann das mit dem Fenster? Schatz, mit dem Fenster? Joa, September oder so. Ach, August, ja, möglich. August. Muss ja nur die Folie wieder festmachen, dann ist das ja, das ist ja dann quasi wieder dicht. So’n Haus muss ja auch atmen.

Schatz, was machen die Häppchen? Schön die überbackenen Mettbrötchen. Müssten ja eigentlich gleich – was heißt der Ofen geht nicht? Haste wieder die Spülmaschine gleichzeitig angehabt? Geht natürlich nicht. Hab ich ja alles einphasig – ja, ich gucke gleich mal. Sicherung kanns eigentlich nicht sein, die ist überbrückt. Oder ich klemms mal aufs Obergeschoss, das ist ja vor dem Zähler … ja, sonst bring die Brötchen doch erstmal roh. Mett muss ja auch nicht zwingend, genau. Doch, das müsste eigentlich noch gut sein?!

Wer noch so zum Gratulieren da war? Joa, Bauaufsicht war heute morgen da, aber jetzt hauptsächlich nicht direkt wegen dem Geburtstag, nee, eher wegen dem Anbau, jaja, wegen der Baugenehmigung, aber letztendlich, das ist ja eigentlich kein bewohnter Raum. Da schlafen ja im Grunde nur die Kinder drin. Das man dafür nun extra – genau, alles Geldschneiderei. So wie mit dem Ofen. Allesbrenner, hier, schaut mal. Kannste eigentlich alles, komplett, reinschmeißen. Haben damit ja auch son bißchen das Müllproblem gelöst. Also so die normalen, ja, kannst sagen alles was sonst gelber Sack war, zack, Allesbrenner. Spanplatte auch super, Rigips dauert halt, und da musste schon richtig Hitze haben.

Jagut, und deswegen waren die dann auch von der Umweltirgendwasbehörde – genau, ja, aber gestern schon. Der war eben nur nochmal hier, hat so ne Verfügung, irgendwas gebracht, irgend nen Wisch, Unterlassung, weiß nicht, ist auch, ja genau, jetzt im Allesbrenner. Hehe. Zwölf kW, das Gerät. Ja, das geht schon. Wenn der richtig bollert schlagen draußen die Bäume aus.

Aber sonst, ja, ganz ruhig weg. Geschenke hauptsächlich Werkzeug, aber ich muss fast alles umbauen und tunen. Hier, den hab ich aufgebohrt. Kommt ja sonst nix. Heut nachmittag kommt noch Familie, denken gibt Torte, müssen aber hauptsächlich helfen mit dem Dachstuhl. Jaaa, ganz blöde Geschichte,  brauchte ’n Meter Balken, genau das Maß, dachte ich könnte den da oben erstmal rausnehmen – genau, einfach mit der – ja, ging aber nicht, also Dachstuhl ist halt jetzt – aber nur die eine Seite, jaja. Also wennde von Norden guckst, siehste es eigentlich – nicht. Oder wollt ihr kurz mit? Nee, muss auch nicht. Muss sowieso erst auf den Kran warten.

Nee, aber sonst, ja wirklich, alles bestens. Toilette? Da, zweite Tür links. Musst ein bisschen aufpassen wegen dem Wasserschaden. Wenns geht, die Tür schnell wieder zumachen. Geh ich die Tage ran, auf jeden Fall. Wo das..? Nee, weiß ich nicht genau. Müsste irgendwie von oben kommen. Oder von unten. Die Tür ist ziemlich dicht, da kommt nicht viel durch. Ja, Wasser abstellen, ja, aber dann hat man ja auch gar nix mehr.

Oh, pass auf! Oh, das tut mir leid. Ja, da zischt ab und zu der heiße Dampf raus. Hängt wohl mit der Solaranlage zusammen. Die hab ich ja komplett selber – ja, online. Solaranlagen zum Selberbauen, .de, oder so. War kein Thema. Zack, aufs Dach und so… gut, nur mit dem Dampf ist halt blöd. Ab und zu kommt was ausser Wand. Dann mach ich immer Bauschaum rein, aber nächsten Tag kommt ne neue Stelle wo’s zischt. Ja, das sucht sich seinen Weg. Kann man aber nix machen. Coolpack?

Nee, ja, ach so, wollt ihr wieder. Ja, hat mich gefreut! Jaja, ich feier noch schön. Muss nachher nur nochmal hier ans Fundament. Findet ihr raus? Genau, da, wo’s zieht, hehe. Ja, die Tür, die müsste übernächste Woche dann auch … ja oder noch ein Brötchen auf’n Weg? Vorsicht vorne mit dem Bauschutt, da müsst ihr etwas vorsichtig…ja, hui! Nächste Woche müsste ich den Rest hier fertig haben, jaja, man hat immer was zu tun. So ist das im Eigenheim. Biste hinten fertig, fängste vorne wieder – Ahh, da kommt ja der Betonmischer! Tschüüüüüss! Machts gut! Und danke fürs Geschenk! Was ist denn überhaupt … ahh, kleben statt Bohren? Find ich super! Danke!!!

 

 

Zähne putzen, Pipi machen.

Huch, ich bin spät dran heute. Umso schöner, lieber Leser, dass wenigstens Sie halbwegs pünktlich hier sind. Dann legen Sie doch mal die Füße hoch und rühren den Sonntagskaffe nochmal um.

Ich wollte ja schon letzte Woche von der Holzbalkendecke erzählen. Diese bis in die 60er Jahre durchaus übliche Form der Decke begegnet einem regelmäßig in der Altbausanierung, und viele Menschen haben – unnötigerweise – eine Abschau dagegen. Spätestens wenn sie, aus welchem Grund auch immer, den Putz an einer Stelle entfernen und dann die Schilfrohrmatte herausschaut, hört man panische Schreie: „Herrgott, hier ist ja noch Stroh drunter! Die Decke muss ja Jahrhunderte alt sein! Schnell, alles rausreißen!“

Doch eins nach dem anderen. Zum Aufbau einer solchen Decke habe ich ein Bild gemalt, und wie es treue Leser gewohnt sind, natürlich mit der Buntstiftsammlung eines ausgewählten Kindes, heute meiner Tochter (4):

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Aufbau einer Holzbalkendecke

Die Balkenlage ist fest mit dem Haus verbunden, liegt also auf den Außenwänden und tragenden Innenwänden auf. Daher lohnt sich vor dem Entfernen einer Innenwand stets der Blick auf die Balkenlage. Wenn diese quer zu der betreffenden Wand verläuft, ist diese aller Wahrscheinlichkeit nach tragend. Unter die Balkenlage sind grobe Bretter genagelt, der sogenannte Blindboden, eben weil man ihn nicht sieht. Hat man eine sehr alte Decke, dienen möglicherweise bereits diese Bretter (in grob und ungehobelt) als Putzträger. Später hat man dann allerdings einen Putzträger, meist aus Schilfrohrmatten, aufgebracht. Darauf wurde dann geputzt.

Eine Abwandlung davon ist die Gipsplatte, so einen Fall habe ich gerade, dazu später mehr. Hier wurde dann aus Rationalitätsgründen nur noch etwa alle 70-80 cm ein Brett unter die Balken genagelt und daran dann Gipsplatten befestigt. Das geht schneller als mit den vielen Brettern und man braucht nicht Verputzen. Will man daran allerdings irgendwas befestigen, muss man schon die Hilfsbretter suchen.

Die Zwischenräume der Balken sind mit einer Schüttung ausgefüllt, die einerseits ein wenig Schallschutz gewährleisten sollte, vor allem aber die Schwingung der Balken dämpft. Hier wurde meistens Schlacke benutzt, denn die ist durch die Hitzebehandlung entsprechend keimfrei, nicht dass irgendwann das Unkraut aus dem Fußboden wächst.

Auf den Balken wurde klassisch, und wir sprechen hier erstmal über die klassische Decke, ein Dielenboden verlegt. Meist handelt es sich hier um einfachen Rauspund, auf den dann später der eigentliche Bodenbelag aufgebracht wird.

Dieser Dielenboden ist nach meinem Dafürhalten der ideale Bestandteil einer Holzbalkendecke. Speziell ab der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts ist man davon abgerückt und hat große Spanplatten oder Gipsplatten draufgelegt, weil das schneller geht und billiger ist. Bei meinen Eltern im Haus wurde in den 70ern eine Holzbalkendecke eingebaut, die mit großen Spanplatten (ich schätze 2,60 x 70 oder so, in rund 40 mm Stärke, ohne jetzt nachgemessen zu haben) belegt wurde. Das ganze Ding knackt, knarzt und ächzt bei jedem Schritt. Beim Ausbau meines damaligen Jugendzimmers hat der Tischler dann diesen Raum, wegen des Knackens, vollflächig mit ESB-Platte quer ausgelegt und verschraubt. Ergebnis: es knackt noch genau so wie vorher.

Zum Vergleich: Bei meinem Dachbodenausbau haben wir den vorhandenen Rauspundboden genau so drin gelassen und quer dazu Holzdielen verlegt. Um hier ein Knacken wahrzunehmen, muss man schon gewaltig die Ohren spitzen. Der Fußboden federt nicht und gibt nicht nach (auch ein Problem von großformatigen Platten) und ist absolut geräuscharm.

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Estrich auf Holzbalkendecke

Immer wieder begegnet einem eine mit Beton bzw. Estrich ausgefüllte Decke. Auch bei unserem Bad im Obergeschoss ist ein Teil vom Vorbesitzer mit Estrich ausgegossen worden. Vorab: Wenn er einmal drin ist und vielleicht auch seit Jahrzehnten hält, gibt es keinen Grund, ihn zu entfernen. Konstruktiv passt er aber nicht schlüssig zum System Holzbalkendecke. Wenn ich meinen Hof neu pflastern will, mache ich das ja auch nicht mit Glasplatten. Geht bestimmt irgendwie, passt aber konstruktiv nicht. Die Holzbalkendecke neigt immer zum Durchbiegen, der Estrich mag das nicht so gerne. Kein Estrichleger der Welt wird eine Gewährleistung dafür übernehmen wollen. Und wenn es (zurecht) kein Profi machen möchte, fangen die Leute an, selbst damit rumzuschmieren. Oben im Bild sieht man dann das Ergebnis in Form von diversen Rissen. Naja, da sieht man wenigstens, wo die Balken laufen.

Nicht ganz außer Acht zu lassen ist übrigens auch der Gewichtsaspekt. Denn zusätzlich zu den normalen Verkehrslasten und dem Gewicht der sich ohnehin schon in der Decke befindlichen Schlacke kommt nun auch noch der Estrich dazu, bzw. wird ja meist sogar der Dielenboden entfernt und der Beton zwischen die Balken geschüttet, mit allen Höhenausgleichen kann da schonmal eine Stärke von 10 cm entstehen, das bringt dann locker 200-250 kg pro m² auf die Waage. Was wohl der Statiker dazu sagt?

Zusammengefasst würde ich also immer zum Dielenboden raten. Trockenestrich (Rigidur & Co.) ist hier und da eine gangbare Alternative, schmiegt sich aber nicht so schön ins Konstrukt ein wie einzeln verschraubte Dielenbretter. Ich bin großer Freund davon, bei der Altbausanierung behutsam vorzugehen, nicht alles Alte zu verteufeln, abzureißen und zu verkleiden und traditionelle Bauweisen auch traditionell zu belassen bzw. diesen Zustand wiederherzustellen.

Das als Wort zum Sonntag.

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Neues Werkzeug!

Ab und zu werde ich und mein Blog von lieben Menschen gesponsort, in diesem Fall von der Seite trockenbauspezialist.de, die mir dieses schöne Stanley-Messer geschickt haben, obendrein gab’s noch einen Spachtel, der passt nicht nur von der Breite genau über eine Variofuge, sondern hat an der Rückseite auch noch einen Kreuzschraubendreher, um den ‚Klassiker‘, die nicht weit genug eingedrehte Schraube, an der man beim Spachteln hängenbleibt, nachzudrehen. Das Teil hat gute Chancen, meinen heißgeliebten, aber mittlerweile auch etwas in die Jahre gekommenen alten Spachtel abzulösen.

Das Stanley-Messer ist, glaube ich, tatsächlich das offizielle Trockenbaumesser. Im Griff sind Ersatzklingen untergebracht, der Klingenwechsel geht quasi per Knopfdruck ohne Geschraube, und es liegt schon sehr gut in der Hand.

Die Website lädt definitv zum Stöbern ein und ist eine schicke Zusammenstellung von den richtigen Werkzeugen (irgendwelche Werkzeuge kann man ja überall kaufen), hat nur einen Nachteil: Sie weckt Begehrlichkeiten! Dies ist noch schön, und das ist ja praktisch, und sowas wollte ich ja schon immer mal…

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Direktbefestiger an Holzbalkendecke

Zum Schluss noch der Stand der Dinge auf der aktuellen Baustelle: Die Bereits bei der Gruseldecke benutzten Direktbefestiger „Click-Fix“ habe ich hier an einer Holzbalkendecke mit besagter Gipsplatte anstatt Blindboden eingesetzt. Hat man die Hilfsbretter gefunden, kann man die Befestiger auch gut befestigen. In einem anderen Raum habe ich die vorhandene Lattung genutzt und dort dann nur CD-Profile angebracht:

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CD-Profile auf Lattung

In Raum drei musste der Aufbau noch flacher sein als mit Metallprofilen möglich, da habe ich dann die klassischen Schalungsbretter in 20mm Stärke benutzt:

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Schalungsbretter als Unterkonstruktion

Im Moment habe ich etwa 1,7 von 3 Räumen fertig beplankt, und nächste Woche erfolgt dann wohl der Rest. Mit dem neuen Messer geht das ja alles fast wie von selbst. Und aufs Spachteln freue ich mich ja erst! Das wird ein Spaß!

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Raum eins, in fertig beplankt.

Eigentlich wollte ich noch dies und das erzählen, aber nun ist das Internet schon wieder voll. So ein Ärger! Dann muss das wohl bis nächste Woche warten. Ich geh jetzt mal die Buntstifte wieder einräumen, nicht dass ich noch Ärger vom Prinzesschen kriege. Cheerio!

 

 

 

 

Astrein!

Eigentlich wäre heute die Holzbalkendecke drangekommen. Und warum da eigentlich Nass-Estrich nichts drin zu suchen hat. Gerade, wo ich da neulich bein Bierchen drüber diskutiert habe. Erstmal stellt man sich – oder ich mich – ja dann selbst in Frage. Ist das wirklich Gang und Gäbe? Habe ich da jetzt eine falsche Einstellung? Dazu später mehr. Gedanklich bin ich seit einigen Tagen in meinen Fensterläden versunken.

Nun, der Dachdecker war da, und wir haben alles besprochen; Anfang März soll es losgehen, wenn dann hier kein Schneetreiben herrscht. Nur bringt es ja so viel mit sich! Ich kann ja nicht die Dachdecker da oben malochen lassen und gleichzeitig hier faul rumsitzen. Also mache ich gleichzeitig die Fassade. Armierungsmörtel, Armierung,  noch ne Schicht, dann Reibeputz (das kann ich ja mittlerweile), vorher alles abkärchern (auch ein schönes Verb), ausbessern, grundieren und so weiter. Also geistig bin ich eigentlich schon fertig. Und dann sollen vorne Fensterläden dran.

Ich habe ja bereits Michas Holzblog verschlungen, nur hat der werte Kollege Maschinen im Wert von zwei Einfamilienhäusern rumstehen und fräst gefühlt jede Leiste aus einem mannsdicken Baumstamm heraus, um sie dann abzufasen, anzuglätten, beizukanten und heimzudübeln. Allein wenn ich sehe, wie dieser Mensch einen Holzflicken macht, versinke ich in tiefstem Respekt, daher an dieser Stelle mal der Hinweis auf Micha und die vielen anderen holzwerkelnden Kollegen in meiner Tellerrand-Sammlung. Stattet denen mal einen Besuch ab, die können wirklich viel und schreiben tolle Blogs.

Nun habe ich mir beim Holzhändler das Holz für die Fensterläden anbieten lassen, und der Spaß kostet in „Kiefer astrein“ knapp 1500 Flocken. Holladiewaldfee, Baby! Holz muss doch nicht unbedingt astfrei sein! Muss das astfrei sein? Sind Fensterläden immer astfrei? Ehrlichweise habe ich da noch nie drauf geachtet. Es gibt auch noch die Variante „astarm“, das ist dann nicht ganz so astrei wie „astrein“, aber immer noch astreiner als astvoll. Oder so. Ich habe mir das dann vor Ort angeschaut und zumindest für die Rahmenteile schon eine schöne Alternative aus Konstruktionsholz gefunden. Da sind noch nicht mal Löcher drin, nur in der Maserung sieht man einzelne aufeinandertreffende Linien, die auf einen Ast hindeuten. So what? Davon abgesehen wird das Ganze ja sowieso lackiert (warte mal, wenn erstmal Farbe drauf ist! Hier also auch.) Allerdings, die Leisten für die Lamellen, das wird tatsächlich schwierig. Achja, so soll das Ganze aussehen:

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Planung ist alles!

 

Die Rahmenteile sind irgendwas bei 40×80, oder eben 20×80 doppelt, und die Lamellenn haben so 10×70, und letzteres ist wirklich selten, meistens astfrei, und dann auch ziemlich teuer. Man kann auch ein dickeres Holz auftrennen. Aber mit meiner Kappsäge wird das doch nichts. Oder mit der Stichsäge, hoho. Die Fensterläden sehen nachher aus wie beim Hundertwasser-Haus, nur ungewollt.

Und dann die Holzverbindungen. Ich brauche eine Flachdübelfräse. Und für die Rahmenverbindungen am Besten eine Dominofräse! Oder ich muss eine Verzapfung herausarbeiten. Für die ganzen Kanten und den konstruktiven Holzschutz brauche ich eine Oberfräse. Das habe ich alles nicht, weil Holz eigentlich nie mein Lieblingswerkstoff war.

Vor etwa zehn Jahren, vielleicht ist es auch noch länger her, haben wir eine Küche von Ikea gekauft, und das Eckregal, designmäßig ein absolut elementarer Teil, war nicht lieferbar. Also habe ich bei einer kleinen Möbeltischlerei im Nachbarort angefragt, ob die mir nicht so ein Regal bauen können. Und die haben gesagt: „Bau dir das doch selber“. Und so durfte ich dort hinfahren, und ein paar Tage lang in der Werkstatt dieses Regal bauen. Man hat mir gezeigt, wie das geht mit dem Fasen und Hobeln und Raspeln und Feilen, ich durfte die Werkzeuge und Maschinen benutzen, habe das Ding dreimal lackiert oder so, und später wurde es dann tatsächlich ein traumhaftes Eckregal, sieht 1:1 aus wie der Rest der Küche, und es hängt heute noch da. Eine Geschichte, die zu Tränen rührt, oder? Und an eben diese Tischlerei musste ich nun wieder denken,  ich habe denen mal gemailt, ob sie Lust haben auf einen Praktikanten. Das wäre ja auch was Schönes für diesen Blog, gell?

Achja, Till T. aus H. war so lieb, mir ein Nachher-Bild zu schicken, von der Decke von letzter Woche, man erinnere sich, da war ich zu schwach für das Nachher-Bild, als ich weinend und zitternd vom Hof gekrochen bin. Hier ist es aber nun, tatata-taaa:

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Nachher-Nachtrag

 

Da kann man nur sagen, wow! Der Maler hat das Ganze mit einem Vlies gespachtelt, das muss dann wohl SOWAS in der Art sein. Sorgt wohl von sich aus für richtig glatte Oberflächen, ohne hundertmal zu schleifen und nachzuspachteln. Das Vlies wird in breiten Bahnen auf- und übergespachtelt. Ich finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Noch was in eigener Sache: Im oberen Bereich der Blogseite gibt es jetzt die Seite „Projekte“. Hier habe ich mal alle, oder sagen wir viele der Projekte zusammengefasst, die ich bisher so vorgestellt habe. Mittlerweile wird es sonst nämlich etwas unübersichtlich hier, immerhin sind schon rund 125 Beiträge zusammengekommen, und Unterhaltung ist ja eine Sache, aber wenn man was Brauchbares sucht, ist man bei den Projekten schon ganz gut aufgehoben. Letztendlich sind es aber nur Sammlungen bestehender Artikel.

Achja, wenn ich die Zeit hätte, und nicht so fest im Berufsleben verankert wäre, würde ich mal ein Jahr lang Praktika machen. Jeweils vier Wochen beim Verputzer, beim Maurer, beim Maler, Dachdecker, vielleicht noch Zimmermann, Estrichleger sowieso, Tischler, wie gesagt, hmm… naja und zwischendurch immer vier Wochen Urlaub. Die Erholung darf man da ja auch nicht vernachlässigen. Ich glaube, da würde ich wohl einiges lernen.

Also, der Fahrplan: Trockenbaudecke beim Kollegen fertigmachen. Hier über Holzbalkendecken und Estrich philosophieren. Danach Fensterläden bauen, mit Tischlerei oder ohne. Dann schnitz ich sie mir halt aus Bauschaum. Dann ist ja schon bald März und die Dachdecker kommen! Nebenbei die Fassade machen. Wahrscheinlich nachts mit Flutlicht. Und irgendwann im April soll das alles fertig sein? Kann ich mir noch nicht vorstellen. Noch liegt hier Schnee, die Decke ist noch gar nicht beplankt, die Fensterläden existieren nur im Computer und der Fassadenputz bröckelt vor sich hin. Und noch kein Wort zur Holzbalkendecke hier!

Ach, da dreh ich mich doch nochmal um und drücke SNOOZE, die Heimwerker-Schlummertaste. Nur noch ein kleines Momentchen einkuscheln in der eigenen Wohlfühlzone und alles nochmal überlegen (überlegen kommt ja auch von liegen) und gründlich planen. Vielleicht kommt ja jemand vorbei, der das alles macht und kann und wenn ich dann im Frühjahr wieder aus meinem Winterschlaf erwache, ist alles fertig.

Was für eine Schreckensvorstellung! Nee, nee, da rühr ich doch lieber schonmal irgendeinen Mörtel an.

 

 

Die Decke des Grauens

Kinder, Kinder, ich bin ja nun auch nicht mehr der Jüngste! Das letzte Projekt hat mich dann doch ganz schön geplättet, und ich habe mir mindestens zehn Minuten geschworen, niemals wieder… ach, es geht ja schon wieder. Im Grunde habe ich mich einfach nur ein wenig verschätzt. Man sollte sich Baustellen doch immer vorher anschauen. Doch eins nach dem anderen.

Es ging um die Erstellung einer Gipskarton-Decke unter eine vorhandene Rohdecke. Als Besonderheit durfte der Aufbau nicht besonders hoch sein, da direkt ans zu beplankende Wohnzimmer ein Treppenaufgang anschloss, und wenn man nun also die Decke tief abgehängt hätte, wäre dieser Aufgang allenfalls noch für Zwergpygmäen zu benutzen gewesen, wobei ich an dieser Stelle keine Pygmäen diffamieren möchte.

Die niedrigste Aufbauhölhe, die sich realistischerweise mit Gpipskarton vernünftig machen lässt, sind 39,5 mm. Die CD-Deckenprofile (und auch das Wandanschlussprofil) haben 27mm, dazu dann noch die Platte von 12,5mm, sind 39,5mm in einer perfekten Welt. Alles andere ist Gebastel: entweder mit irgendwelchen Holzleisten, die flacher sind als 27 mm, oder mit den dünnen Gipskartonplatten in 9,5mm, die aber meiner Meinung nach an einer Decke mit normalen Stützweiten der Unterkonstruktion nichts verloren haben und besser im Baumarkt liegen bleiben. Da kann man bestimmt mit Schaum was nettes draus Basteln.

Für den gemeinen Direktbhänger ist die Decke schon wieder zu flach, denn der macht nur Sinn wenn zumindest ein klitzekleines Bißchen abgehängt wird. So weit oben hat der gar keine Löcher. Also habe ich zum ersten mal mit sogenannten Direktbefestigern gearbeitet, in diesem Fall System Klick-Fix von Rigips.

Das eigentliche Problem waren auch gar nicht die Befestiger, sondern die Rohdecke, nämlich massiver Stahlbeton der 70er Jahre. Damals hatte man noch Angst vor dem Russen! Selbst zu meiner Bundeswehrzeit (1999) wurden Manöver noch gegen Rotland geführt. Im Grunde war der Kalte Krieg also Anfang der 90er zuende, bei der Bundeswehr dauerte das etwas länger. Aber das nur am Rande. In der Decke also gefühlte acht Tonnen Armierungsstahl verbaut:

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Uff! Hallo.

Für die Vorgängerdecke im Gelsenkirchener Barock hatte man wohlweislich Holzstücke einbetoniert und die Unterkonstruktion daran befestigt. Aber erstens passten da meine Achsabstände nicht und zweitens, bis ich das verstanden hatte, war auch schon die Hälfte dran.

Ich habe also insgesamt etwa 100 von diesem Direktbefestigern in den Bunkerbeton getrieben:

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Klick ja –  fix, mal sehn.

Gut, dass es den Bohrhammer gibt! Mit einer normalen Bohrmaschine hätte ich noch das übernächste Weihnachtsfest bohrend verbracht! Und es hat tatsächlich einige Bohrer erledigt. Und das, wo ich bisher der festen Ansicht war, die Zerstörung von Bohrern zeugt von handwerklichem Unvermögen. Aber selbst wenn man sofort zurückzuckt, sobald man auf Stahl trifft, spätestens beim nächsten oder übernächsten Versuch ist das Ding platt. Und so habe ich tatsächlich drei ganze Bohrer zerstört.
Na ok, vier.
Also höchstens fünf!

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Die Leichen

Am ersten Tag wollte ich eigentlich mal mit der Beplankung fertig sein, oder zumindest angefangen haben. Am Ende von Tag eins war dann allerdings ’nur‘ der Großteil der UK fertig:

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Ende Tag 1

Das System ist eigentlich gar nicht so schlecht, eignet sich aber ehrlichweise nur für bereits nivellierte Decken, also zum Beispiel das Beplanken einer fertigen Putzdecke oder Paneelendecke. Die Bunkerdecke war nun eigentlich nicht so 100%ig gerade. Ich musste also hier und da mit dem Hämmerchen Schalungsnasen entfernen und auch die Position der Klickfixe so wählen, dass sie nicht auf einer Erhebung oder Senke der Rohdecke sitzen. Am zweiten Tag habe ich dann mal den Laser drangehalten, es war tatsächlich besser als befürchtet. Hier und da ein bißchen mit dem Montiereisen nachbiegen, aber wenn man ehrlich ist, lassen sich die Direktbefestiger nicht justieren und ausrichten. Sind halt für die direkte Befestigung, wie der Name schon sagt. Laut Laser gibt es auch etwa einen Zentimeter Differenz von einer Raumecke zur anderen. Aber da die beiden Ecken acht Meter voneinander entfernt sind, kann man damit wohl leben.

Zum Klicken des Klickfix braucht es etwas Übung, vor allem wenn die Decke nicht babypopoglatt ist. Der ein oder andere Justierschlag mit dem Hämmerchen überredet dann aber doch jede Verbindung zum Einrasten. Nachdem alle CD-Profile angebracht waren, wurde dann noch beplankt und gespachtelt, und summa summarum zog sich die ganze Aktion dann an Tag zwei bis 23 Uhr hin, und ich wollte und musste fertig werden, da am nächsten Tag der Maler kommen und deswegen keine Verzögerungen entstehen sollten.

Am Ende taten mir dann alle Gräten weh und ich war sogar zu schwach, um noch ein Nachher-Bild zu machen. Ächzend robbte ich mich in die Dusche und dann ins Bett, und während der 10 Minuten vor der Tiefschlafphase schwor ich mir tatsächlich, nie wieder – – – aber eigentlich war es ja doch ganz schön. Am Ende sah es schon ganz gut aus und der Maler war wohl auch sehr zufrieden.

Und nun stellte sich heraus: Ich habe auch überhaupt gar nicht zu lange gebraucht! Woher ich das weiß? Die Firma Rigips bietet kostenlos das RiKs-Kalkulationstool an, mit dem auch ich meine Trockenbau-Baustellen vorkalkuliere. Anhand des ausgewählten Systems und der Eingabe der Fläche errechnet die Online-Software den Materialbedarf (praktisch für die Bestellung) und eben auch den Zeitbedarf:

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Zeitbedarf pro m²: 0,5 Stunden

Die Materialmengen passen ganz gut, nur bei den Metallprofilen spuckt mir das Programm immer zu viel aus (man kann die Menge pro m² auch ändern, aber die ideale Einstellung habe ich noch nicht gefunden. Ich hatte ja die Hoffnung, dass mir Rigips da die ideale Einstellung einfach vorgibt!). Als Zeitbedarf wird 0,5h pro qm angegeben, es waren 34,85 qm, also:

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17,425 Stunden!

Anstatt 17,425 habe ich 20 gebraucht. Aber auch mit Rohdecke beklöppeln, Wandanschluss in hübsch mit Trennfix, Material rein- und rausschleppen, saubermachen und schlau rumlabern. Also alles im grünen Bereich. Das ist im Nachhinein schon wieder beruhigend. Und auch die Knochen haben sich langsam erhohlt, und ich hab schon wieder Bock 🙂 Direkt als nächstes geht’s dann weiter beim Kollegen im Obergeschoss. Auch da werde ich die Direktbefestiger einsetzen, allerdings an einer schon nivellierten Decke und vor allem an einer Holzdecke! Das dürfte doch dann wohl schneller gehen! Ich werde hier davon berichten, sofern ich mich danach noch bewegen kann.

Krawehl, Krawehl, oweh, bis nächste Woche!

 

Rebellion!

Vielen Dank, liebste Leser, für die große Resonanz auf den Müllbeitrag von letzter Woche! Kaum schreibe ich mal nicht über Staub und Dreck, werden alle wieder wach! Viele Leute teilten mir in reichlichen Zuschriften ihre persönlichen Mülltonnengrößen mit, hier im Blog wird noch eifrig über Katzenstreu diskutiert (Danke für den Hinweis, Tommy, wir haben es probiert aber es stinkt leider alles doppelt so schlimm wie ohne Bio 😉  ) und man kann sagen, das Ganze erregt die Gemüter. Mein Fazit ist, dass unsere Tonnen tendenziell eher klein sind und ich nötigenfalls auf eine Nummer größer umsteigen könnte, ohne eklatante Gewissensbisse haben zu müssen.

In dieser Woche wollte ich eigentlich ein wenig in den Januar dümpeln und nochmal über Mülltrennung nachdenken, da erreichte mich der Notruf meiner Herrschaften Eltern, die ein Zimmer renovieren lassen und in dem sich nach dem Ablösen der Tapete einige beängstigende deutliche Risse in den Wänden gezeigt haben. Ich habe dort ja schonmal eine Wandsanierung gemacht, dieses mal sind die Risse allerdings erstens in einer anderen, weiter entfernten Wand und zweitens noch deutlich größer.

Ich habe mal in Schwiegervaters Maurerbuch von einer Methode gelesen, mit der Risse mit einer Mörtelschlämme gefüllt werden können. Diese Risse waren nämlich zu breit für die Anwendung von Strukturacryl bzw. ‚einfach Mörtel reinschmieren‘ vom letzten mal.

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hier gerissen…

Es ist alles ein bißchen ambivalent, denn es handelt sich schon um eine Außenwand, also irgendwo auch eine tragende Wand. Nun steht immerhin kein Geschoss obendrauf, letztendlich trägt die Wand also „nur“ die Fußpfette (heißt das so, liebe Zimmerleute?) des Dachstuhls. Bin ich also befugt, sowas zu richten? Natürlich nicht, eigentlich. Aber erstens ist es besser als gar nichts zu machen und zweitens gab es im gleichen Haus mal einen Fall von vor einigen Jahren, bei dem ein Maurerbetrieb eine rissige Wand abgetragen und neu aufgemauert hat. Ergebnis: Die gleichen Risse wie vorher, nur doppelt so groß. Soviel dazu. Außerdem habe ich hier ja einen freien, privaten und rebellischen Blog, von daher,liebe Leser: Flickt doch Eure Risse wie ihr mögt! Das schlimmste, was passieren kann, ist, dass die ganze Hütte zusammenbricht. (War das jetzt beruhigend?)

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…und da oben…

Der Plan ist der folgende: Die Risse im Inneren werden mit der Mörtelschlämme-Methode gefüllt. Sobald der Boden draußen nicht mehr vereist und zugeschneit ist, wird neben der Mauer ausgeschachtet, bis unter die Fundamentsohle, und dort das Fundament ertüchtigt (vermutlich so ähnlich wie bei dem besagten Projekt vom letzten Jahr). Und dann heißt es: ‚wir beobachten das mal‘. Wenn wieder neue Risse entstehen, muss doch mal einer vom Fach gucken, aber die kochen ja auch nur mit Wasser.

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…setzt sich auch außen fort!

Achja, Ursachenforschung! Jede Wand in dem Haus hat eigentlich ein anderes Baujahr, von 1832 (tatsächlich!) über die 50er, 70er, letzte Wände aus den 80er Jahren. Es wurde viel selber gemacht, und das Fundament-Thema hatte jetzt, sagen wir mal, nicht Top-Priorität. Auch hier ist es scheinbar ein Streifenfundament (hier war es ja auch so: Sparfundament auf Bauschutt!), und an eben dieser rissigen Stelle war im letzten Jahr die Dachrinne kaputt, da gab es einige kräftige Regengüsse, so dass ich denke, dass das Fundament an der Stelle unterspült und abgesackt ist. Und entweder sackt es jetzt immer weiter oder es ist zur Ruhe gekommen, aber in jedem Fall muss draußen ausgeschachtet und großflächig Beton drumrumgegossen werden, je nachdem wie es aussieht auch wieder mit ein paar Ankern.

Meine Schwiergermutter hat mir nun Fotos aus dem besagten Maurerbuch per WhatsApp geschickt, so dass ich meine Erinnerung auffrischen und die Arbeiten fachgerecht durchführen konnte:

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Bild aus dem Buch!

Der Riss wird also verklebt und durch einen Trichter wird oberhalb Mörtel eingefüllt, der entsprechend dünn angerührt ist, so dass er durch den Trichter passt. Er sollte allerdings auch nicht zu dünn angerührt werden, weil er sonst beim Trocknen schwindet. Bei längeren Rissen (> 1m) wird zusätzlich abgestützt:

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Abstützung bei längeren Rissen

(Ob ich wohl Ärger wegen der Bildrechte kriege? Ich würde ja beim Verlag nachfragen, aber ich weiß gerade nicht mal wie das Buch nochmal heißt? Ach egal, rebellischer Blog, hatten wir ja festgestellt.)

Auf der Zeichnung sieht das immer akkurat aus, in real habe ich dann den Riss mit Gaffa Spezialklebeband abgeklebt und mit einzelnen Holzlatten abgestützt, das war ein wenig bastelig, weil der Riss ja nicht so schön gerade wie im Buch verläuft:

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Abstützung

Mit dem Klebeband muss man sich schon Mühe geben, sonst quillt die Pampe an allen Ecken und Enden raus (nicht, dass mir das passiert wäre!). Ein weiteres Problemchen ist natürlich der Trichter, denn im unteren Bereich ist alles gut, nur weiter oben ist dann irgendwann die Decke im Weg, und man kann den Trichter nicht mehr hochkippen. Eine alte Gebäckspritze aus dem Fundus meiner Mutter hat mir dann dabei geholfen.

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Oberer Bereich

Dann sollte man mal am Klebeband fühlen, und wenn das Ganze so halb trocken ist, vorsichtig das Tape entfernen. So kann man die Oberfläche noch etwas nacharbeiten und glätten. Übrigens trocknet der Mörtel, obwohl er so feucht gemischt ist, nicht viele länger als sonst und wer es eilig hat, kann am nächsten Tag tapezieren (vorher grundieren!).

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Klebeband entfernt: Sieht doch ganz gut aus!

Möglicherweise sind nach dem Entfernen des Klebebandes noch einige Lücken vorhanden, die werden dann konventionell mit Mörtel verfüllt (Mörtel auf die Traufel und mit einer schmalen Fugenkelle in den Riss gedrückt).

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Besser als vorher!

Ohne eine weitere Fundamentsanierung wäre das natürlich eher dem Pfusch zuzuordnen, und es besteht auch die Gefahr der neuen Rissbildung, wenn wir mit dem Fundament zu lange warten. Jetzt, im Winter, ist es natürlich etwas ungünstig. da was aufzuhacken. Aber: Beobachten wir das mal.

Es gibt übrigens auch, habe ich gelesen, Riss-Sanierung mit Harzen, für Bodenflächen (Estriche) ist das ja schon lange Thema, aber auch für Wände gibt’s da mittlerweile Systeme. Vorteil ist die höhere Zugfestigkeit, denn Beton ohne Bewehrung ist zwar gut bei Druck, aber Zug mag der eigentlich nicht so.

Also, unverhofft kommt oft, Zack, mal eben die Wand saniert, also zumindet der erste Teil.

Was war noch? Nächste Woche kommt noch eine spontane Gipskartondecke, da probiere ich mal die Klickfix-Direktbefestiger aus. Und ach, dann ist ja auch bald der Termin mit dem Dachdecker! Irgendwer aus der Leserschaft hatte sich doch damals angeboten zum Dachziegel hochwerfen? Muss ich wohl mal im Archiv wühlen, wer das denn nochmal war 🙂

Also, bleibt gesund, beobachtet Eure Risse, und seid rebellisch! Ich bin’s auch!

 

 

Also, zumindest so’n bißchen.