GewinneGewinneGewinne!

Mein Lieblings-Suchbegriff der letzten Woche – ganz klar: „steckdosen mit bauschaum einbauen“. Mal sehen, ob wir noch ein paar Leute hierher locken können: „Bild mit Bauschaum ankleben“ – „Wundversorgung mit Bauschaum“ – „Bauschaum prickelt im Bauchnabel

Nun, mal sehen, was passiert.

Doch eigentlich wollte ich ganz was anderes: Das Badprojekt muss diese Woche mal kurz pausieren, denn wir haben ein richtiges Gewinnspiel hier im Blog! Es ist sozusagen, ja wirklich, das erste Gewinnspiel und ich bin schon ganz aufgeregt.

Gesponsort wurde dankenswerterweise von der Firma Dyson ein Heizlüfter/Ventilator-Kombimodell, das aussieht wie ein Raumschiff und gefühlt zweitausend Funktionen hat:

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Dyson AM 05

Das Gerät kann heizen und kühlen, sich drehen und geneigt und gekippt werden, hat eine Fernbedienung, ein Thermostat und keine Ventilatorblätter; trotzdem kommt ein regelbarer kräftiger (oder sanfter) Luftstrom raus; keine Ahnung, wie das funktioniert, aber ich denke, es hat eine Menge mit Zauberei und schwarzer Magie zu tun. Das Teil ist schon irgendwie cool (oder hot?) und erzeugt einen beachtlichen Output. Er wird mir wohl auf mancher Baustelle einheizen bzw. mich im Sommer abkühlen 🙂

Das Gerät kostet tatsächlich um die 300 Euro (und, um ganz ehrlich zu sein, hätte ich das Geld vielleicht auch anders angelegt) ABER um mich geht es hier ja auch gar nicht und außerdem kann man ihn ja auch gewinnen!

Verlost wird das gute Stück unter all den lieben Menschen, die diesen Blog abonniert haben (eMail rechts eintragen) oder diesen Beitrag bei facebook teilen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Nächste Woche wird dann der/die Gewinner/in bekannt gegeben.

Viel Glück!

 

Nasszellentrockenbau

Heiter geht es weiter im Badezimmer der Träume. Nachdem beim letzten mal die Wände und Fliesen entfernt und die Außenwände verputzt wurden, geht es nun an den Trockenbau. Es sollte eine neue Trennwand mit Türöffnung installiert werden, außerdem hat man sich entschlossen, die Decke abzuhängen.

Die Decke hätte ich ehrlicherweise nicht abgehängt, denn die Deckenhöhe in diesem Teil des Hauses beträgt ohnehin nur 2,12m. Die niedrigste Abhängung mit Profilen sind 5cm (und viel weniger macht auch hinsichtlich Decken-Einbauspots keinen Sinn), plus Gipskarton ist man dann bei 6,25cm und es bleibt noch eine Raumhöhe von, ähh, also sehr wenig. Duschen ist dann schonmal nix für große Leute.

Aber es ist ein häufig zu beobachtendes Phänomen, wenn mehrere Handwerker an einem Objekt zugange sind: Wer am lautesten schreit, hat Recht und überzeugt meistens den Bauherren. In diesem Fall war es der Elektriker. Er hat nicht nur zur Bad-Deckenabhängung wegen der Einbauspots und leichterer Kabelverlegung geraten; tatsächlich wurden im Haus drei weitere Zimmerdecken mit Paneele abgehängt, weil der Elektriker neue, dreipolige Lampenanschlüsse verlegen musste. Und bevor man da den Schlitz wieder zuschmiert, kann man doch besser die ganze Decke vertäfeln? Ich sage nichts dazu und denke mir meinen Teil.

Das Abhängen der besagten drei Decken mit Gipskarton habe ich auch angeboten, aber tatsächlich hat man eine Baumarkt-Paneele gefunden, die billiger ist als mein Rigips-Einkaufspreis. Was stimmt in dieser Welt nicht?

Doch ich schweife ab. Zuerst habe ich also die Trennwand gebaut. Ich habe 100er UW-Profile benutzt, mit schalldämmendem Dichtband beklebt und mit Nageldübeln (da gibt’s extra welche für Profile mit einem breiteren Kragen!) an Wand und Decke befestigt und dabei die Türöffnung freigelassen. Wichtig ist natürlich auch der rechte Winkel zur Bestandswand, da wäre jetzt dieser Stabila-Laser sensationell gewesen, aber Onkel Pythagoras hat’s auch wieder gut hinbekommen.

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Tür mit Sturz

Alle 30 cm ungefähr wurde nun ein CW-Profil eingestellt und befestigt. Für die Tür habe ich dieses mal tatsächlich richtige UA-Profile genommen. Sie haben eine Stärke von 2mm (also die musste ich dann schon mit der Flex schneiden) und sorgen für ordentlich Stabilität, zumal ja auch eine Wand gefliest wird, und da nichts runterkommen soll, wenn mal einer die Tür knallt. Zur Befestigung gibt es von Rigips Befestigungswinkel speziell für UAs, da muss man nicht basteln.

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Befestigungswinkel UA-Profil

Bevor ich die Beplankung gemacht habe, wurde dann erstmal die Decke abgehängt. UW-50-Profile mit Dämmstreifen wurden umlaufend direkt unter der Decke befestigt. Leider stellte sich später heraus, dass die Decke leicht schräg läuft (och nö), andererseits hätte ich beim Höhenausgleich ja noch mehr Deckenhöhe verloren (Prima Argument). Beim späteren Fliesen muss man allerdings schon ein wenig tricksen, um eine schiefe Decke zu kaschieren. Okay, die Decke war auch die letzten 60 Jahre schief und es hat keinen gestört, aber nun habe ich mir gemerkt, dass man auch Bestandsdecken einmal messen sollte und so zumindest die Möglichkeit eines Ausgleichs in Betracht ziehen kann.

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Befestigung der CD-Profile im UW-Profil

In die UW50 wurden nun CD-Profile eingelegt, die zwischen den UWs mit Direktabhängern befestigt wurden, um ein Durchhängen zu vermeiden. Direktabhänger können wirklich alles, auch die ein oder andere Bastelstelle lässt sich damit bewerkstelligen. Die Ausrichtung der einzelnen CD-Profile erfolgt dann mit dem Richtscheit (auch da wäre ja der Laser wieder…) und die Befestigung mit den guten Würth-Ständerverbindungsschrauben.

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Direktabhänger zur zusätzlichren Befestigung

Die Beplankung erfolgte mit Rigips-Grün für Feuchträume einfach (Außenseite) und Doppelt (Innen/Fliesenseite). Wenn gefliest wird, sollte man immer doppelt beplanken. Wobei ich das bei meinem eigenen Bad damals nicht wusste, und das hält auch immer noch. (Moment, was war das wieder für ein Geräusch?)

Für die Beplankung von Decken habe ich mir jetzt dieses schöne Ding gebastelt:

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Selbstbau-Plattenhalter

Ein Kurbelstativ aus meinem Hauptberuf und eine schicke Halterung für die Platten. Man kann die Platte bis kurz unter die Decke kurbeln und dann millimetergenau ausrichten. Das geht tatsächlich ganz fabelhaft (auch für Profile!), finde ich sogar fast besser als den klassischen Plattenheber. Nur die Rollfunktion fehlt.

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Vorwandelement

Ärgern tu ich mich immer über das Verkleiden der Vorwandelemente. Immerhin habe ich mittlerweile die richtigen Schrauben gefunden, um die Platten direkt am Element zu befestigen (Trockenbauschrauben mir Bohrkopf), aber sobald das Element mit Profilen erweitert werden soll (wie hier bis zur Wand verbreitert), ist das mehr Gebastel als Routine. Aber auch das Ding habe ich dicht gekriegt. Wichtig ist hier im Bereich des Hänge-WCs, dass die Platten tatsächlich direkt auf das Gestell geschraubt werden, und dass doppelt beplankt wird. Denn wenn man sich richtig aufs Örtchen schwingt, sollen ja die Fliesen darunter nicht knacken!

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…und hier erweitert

Gespachtelt wurde nach der Ohlemeyerschen Spachtelschule, und schließlich wurden alle Wandflächen noch grundiert (Tiefgrund dranpinseln), erstens damit die Tiefgrundfirma was verkaufen kann, und zweitens, damit das Saugverhalten der Wände reguliert wird. Auch die neu verputzten Wände habe ich grundiert. Wenn die Grundierung weggelassen wird, kann die Wand wie ein Schwamm das Wasser aus dem Fliesenkleber (oder Tapetenkleister oder was auch immer) saugen und das ganze Schlamassel fällt im ungünstigsten Fall wieder von der Wand ab.

Am Schluss habe ich die Decke noch kosmetisch behandelt, sprich Reibeputz aufgebracht. Wegen der niedrigen Höhe dieses mal nur mit 1mm Körnung (alles andere wirkt wie eine Raspel für die Kopfhaut) und zum ersten mal Sackware; bisher hatte ich immer die Fertigmischung aus dem Eimer. Aber tatsächlich geht Sackware genau so gut und kostet weniger. Den Reibeputz habe ich nachher stellenweise wieder durch den Fliesenkleber der oberen Reihe versaut, also da kann man tatsächlich mal die Reihenfolge überdenken und die Decke nach den Wand- und vor den Bodenfliesen machen. Oder, wie in diesem Fall, den Maler einfach nochmal die Decke überstreichen lassen, wenn er sowieso gerade in der Nähe zugange ist.

Nächste Woche folgt der letzte (oder vorletzte?) Teil der Badgeschichte, und da geht es um Fliesen. Was habe ich neulich im Obi-Prospekt gesehen? Selbstklebendes Fliesen-Mosaik. Selbst-klebendes-Fliesen-Mosaik! HALLO!

Wann gibt es eigentlich selbstklebende Fenster und Haustüren? Oder den neuen Türsturz für Wand-Durchbrüche mit einfachem Clip-Verschluss? Außenputz-Elemente mit Klettverschluss? Fliesen zum an-die-Wand-nageln? Oh, du schöne Baumarktwelt.

Ach, übrigens war ich heute tatsächlich im Baumarkt (heimlich! Es ging nicht anders!) und habe ALLE, wirklich ALLE Charaktere aus meiner Käuferanalyse wiederentdeckt. Plus noch ein paar Neue.

Zipperlein & Wehwehchen

Jetzt habe ich diesen Monat so viel gewerkelt und gebaut, dass ich fast, also man könnte sagen beinahe, also zumindest heute mal, so wirklich die Schnauze voll habe. Alle Knochen tun mir weh, Knie und Rücken sowieso, Reizhusten vom Staub und ausklingender Erkältung, Fliesenkleber auf den Fingernägeln. Würde ich diese Bauerei wirklich hauptberuflich machen (es ist aber ja nur ein Nebengewerbe, oder eben für mich selbst), könnte ich wahrscheinlich mit 50 in Rente gehen.

Im Februar, also ungefähr vier Wochen lang mit 2-3 Tagen pro Woche, habe ich (mal wieder) ein Badezimmer umgebaut, nicht für mich, sondern für einen Kunden, den ich hier natürlich nicht namentlich erwähnen kann, weil sonst gleich tausende von Leuten wissen, dass ich über Familie Müller aus Minden schreibe 😉

Ich bin nun fast in den letzten Zügen und werde diese Projekt, weil es so schön ist, in den nächsten paar Artikeln vorstellen. Wie immer gibt es dann einen vorher-nachher-Vergleich, wenn ich am Ende noch meine Finger bewegen und mich zum Computer schleppen kann.

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vorher!

Das vorher-Bild gibt’s schonmal! Auftrag: Aus zwei kleinen Bädern ein großes machen. Also komplett entkernen, alles raus, Zwischenwände entfernen, neue Trockenbauwand errichten, Fliesen, Sanitär. Dannwollenwirmal!

Da ich mit Sanitär nicht um kann habe ich wieder mein Onkelchen ins Boot geholt, der die zukünftige Wellness-Oase fachgerecht mit Leitungen und Objekten zum Duschen, Baden und Ka Pipimachen ausgestattet hat.

Raus geht ja immer einfach! Wobei, vor dem Entfernen von Wänden sichere ich mich immer gerne ab. Wenn man eine rauskloppt und die ganze Bude bricht zusammen, will ich ungern der Schuldige sein. Also hat man wohl einen Statiker beauftragt, der allen Ernstes gesagt haben soll: So sicher bin ich mir da jetzt auch nicht, stellen Sie am Besten eine Baustütze drunter und kloppen Sie ein bißchen was weg, mal schauen, was passiert. Wenn ich für so eine Aussage noch ne Rechnung schreiben darf, werde ich auch Statiker 🙂

Es war aber so, wie wir uns alle gedacht haben, die Wand war nicht tragend. Folgende Argumente sprechen für eine nichttragende Wand, nur mal so als Tendenz:

– Die Wand ist nicht dick
Zwischenwände sind oft aus 11cm breiten Steinen gemauert (plus Putz ist man dann so bei 15 cm).
– Die Decke ist gestrichen
So war es in diesem Fall: Beim punktuellen Herauspicken der oberen Steinlage hat man gesehen, dass die Betondecke darüber mal durchgängig und weiß gestrichen war. Das spricht dafür, dass die Wand nachträglich eingesetzt wurde.

– Holzbalken liegen nicht auf
Bei Holzbalkendecken sind Wände, die quer zur Balkenlage laufen, eher tragend. Dazu muss man nur wissen, wie die Balken verlaufen 🙂 Bei uns zuhause konnte ich damals auf dem Dachboden eine Diele losnehmen und habe das dann gesehen.

– Oben steht keine Wand drauf
Mal ein Stockwerk höher schauen, ob an der gleichen Stelle eine Wand auf der zu entfernenden draufsteht. Wenn ja, kann man unten mal Richtung Decke ein Steinchen entfernen und sieht, ob die Wand nach oben durchgeht oder die Decke dazwischen ist.

Alle diese Hinweise sind natürlich kein Ersatz für die fundierte Aussage eines Statikers, wie oben beschrieben.

Innerhalb von zwei Tagen waren jedenfalls die Wände umgelegt und an Wänden und Boden die Fliesen entfernt. Ja, man kann auch Fliese auf Fliese kleben, aber hier handelte es sich um zwei verschiedene Räume mit unterschiedlichen Fliesen, da ist das nicht schön. Außerdem war das 60er-Jahre-blau links im Bild auch nur halb hoch gefliest, während das Endprodukt dann raumhoch werden sollte. Fliese auf Fliese ist eigentlich nur zu empfehlen, wenn man genau die selbe Fläche 1:1 überfliesen möchte. Ansonsten heißt es: Alte Fliesen ab und neu verputzen. Achja, das ham wa ja schonmal gemacht!

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neues Spielzeug!

Ja, es musste sein! Dieses mal nicht nur, weil es mir so viel Spaß macht, Werkzeug zu kaufen! Bisher habe ich immer Mischzeug im Mauererkübel mit Bohrmaschine und Quirl angerührt, aber seit ich das bei diesem Projekt gemacht habe, hatte ich ein paar Tage das Gefühl, ich spüre meine Hände nicht mehr. Die Bohrmaschine reißt jedes mal am Handgelenk, die Mischung wird nur halb gut, und für die Maschine ist es auch nicht so dolle. Aber das alles lernt man erst zu schätzen, wenn man einmal mit einem richtigen Rührwerk gearbeitet hat. Seitdem freue ich mich jeden Tag über den Collomix XO-1. Mit den beiden Griffen liegt er total gut in der Hand, und -ich weiß nicht warum, aber es ist so- er mischt den ganzen Kübel durch, ohne trockene Reste am Boden. Halleluja!

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Putzbänder für den Abziehschlitten

Beim Thema Verputzen war ich ja noch in Übung. Auch hier habe ich wieder mit dem Abziehschlitten gearbeitet. Ich habe mit Mörtel etwa 1,5 Meter ein Putzband auf Niveau des noch stehengebliebenen Alt-Putzes gezogen und dann am nächsten Tag zwischen den Bändern verputzt und abgezogen. Da ich ja auch drauf gefliest habe, kann ich im Nachhinein sagen: es ist glatt geworden! Nicht wellig, nicht huppelig, nicht mit zwei Zentner Fliesenkleber ausgleichen!

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Stück für Stück

Und es geht vor Allem schnell. Auch hier habe ich wieder Hagalith Haftputz für Feuchträume benutzt. Das Zeug haftet gut und lässt sich sahnig verarbeiten. Allerdings darf man es mit der Stärke nicht übertreiben: Mehr als 20mm sackt runter und gibt kleine Risse.

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Eckputzschienen am Fenster

Für das Fenster habe ich Eckschienen verarbeitet. Das hat dan Vorteil, dass man einen geraden Abschluss hat. Ähnlich wie beim Trockenbau (habe ich hier mal erklärt) wird die Schiene erst angesetzt und dann quer zur Schiene mit der Traufel verputzt.

Bei der Endbehandlung ist es übrigens so: je feiner man die Putzoberfläche haben will, desto feiner muss das Reibebrett sein. Ich habe nach dem Antrocknen einfach mit einem normalen Reibebrett abgerieben, weil ich eine körnige Oberfläche gut fand (gute Haftung für den Fliesenkleber etc.), man kann es aber auch mit einem feinen Filzbrett richtig glatt hinbekommen. Aber so richtig babypopoglatt ist schon eine Kunst. Aber wenn das jeder könnte, wäre Stukkateur/Putzer auch kein dreijähriger Lehrberuf.

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Boden, schnell zuende.

Ein bißchen Kummer gemacht hat uns übrigens der Fußbodenaufbau. Geplant war, auch wegen der niedrigen Deckenhöhe, ursprünglich eine bodengleiche Dusche. Der vorhandene Boden aber besteht aus einer 2 cm starken Estrichschicht, und darunter sind Beton-Hohlsteine (etwa 6 cm hoch), die auf einem Gitter aus sternförmig angebrachten Metallträgern liegen. Darunter kam dann ein etwa 1m hoher Hohlraum. Einen solchen Aufbau habe ich ehrlich gesagt noch nie gesehen, aber man lernt ja nie aus. Eine bodengleiche Dusche hätte man hier also nur mit erhöhtem Aufwand einbauen können. Fertige Elemente für nur 2 cm Estrichhöhe gibt es eigentlich nicht, auch für Gefälle-Estrich per Hand ist es zu wenig, geschweige denn um eine Ablaufrinne stabil einzubauen. Man hätte das ganze Duschfeld herausnehmen und dann vom Bodenniveau aus aufbauen können, aber das ist schon sehr aufwändig. Also hat man sich für eine flache Duschtasse (8 cm oder so) entschieden. Gottseidank 🙂

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Fertig verputzt!

Es stellte sich dann noch heraus, dass der ursprünglich rechte Raum eine kleine Vorwand hatte (aus die Außenwand 2cm Styropor + 7cm Porenbeton), die ich dann in der linken Hälfte auch noch erstellt habe. Ich habe mir dafür mal eine Porenbetonsäge geliehen (ja, viele sagen YTONG), und damit geht das Ganze noch leichter von der Hand und die Wand stand Ruck-Zuck. Auch hier habe ich, ähnlich wie bei meinem Fundamentprojekt, wieder Maueranker gesetzt, damit die Vorwand nicht irgendwann von der Hauptwand kippt und den Duschenden erschlägt.

Also, Stand der (Blog)Dinge: Fertig gemauert und verputzt! Das nächste mal geht es weiter mit Trockenbau: Zwischenwand, dieses mal mit „richtigen“ UA-Türprofilen, doofes Vorwandelement verkleiden, Decke minimal abhängen und so weiter.

Hach, wenn ich das so lese, habe ich doch schon wieder Lust aufs bauen. Ich schnappe mir mal meine Krücken, die Wärmflasche und das Körnerkissen, zwei Ibuprofen und…braucht grad noch jemand eine Wand?

 

 

Baumarkt-Kunden

Der Rentner
Typ: Anfang/Mitte 70, Brille, klein und etwas rundlich
Kleidung: Beige Hose, Karo-Hemd, Schiebermütze
Auto: Opel Kadett mit Wackeldackel und umhäkelter Klorolle auf der Hutablage
Nimmt mit in den Markt: Eine uralte, mehrpolige Wandsteckdose
Anlass des Besuches: Opa fährt gerne mit einem Muster-Artikel in den Baumarkt. Dieses ist im Idealfall ein etwa 50-60 Jahre altes, verrostetes Teil, das höchstwahrscheinlich nicht mehr hergestellt wird. Beispiele sind eine vierpolige Waschmaschinen-Anschlussdose, ein Heizungsschiebehahn in Doppelzoll oder eine Schraube mit Schlitz-Linsenkopf. Er sucht dann in der Abteilung einen Berater, der natürlich völlig anhnungslos ist, aber angesichts des hohen Alters des Musterstücks die Backen aufbläst und verzweifelt den Kopf schüttelt.
Kauft: Fünf Liter Scheibenklar

Der Fatzke
Typ: Mitte 40, groß, schlank
Kleidung: Lackschuhe, Sakko, Rollkragenpullover, Schal von Gucchi
Auto: Porsche Cayenne
Nimmt mit in den Markt: iPad
Anlass des Besuches: Er muss ein Regal anbringen. Einerseits, weil die Frau drängelt, andererseits, um die eigene Männlichkeit unter Beweis zu stellen. Steht verwirrt in der Schraubenabteilung und sucht die passenden Beschläge und Dübel. Habe ich eigentlich eine Bohrmaschine?
Kauft: Bohrmaschine der Hausmarke, 6er Hohlwanddübel, Schloßschrauben M12x180, Set „Kleben statt Bohren“

Die Hausfrau
Typ: Ende 40, blondierte Dauerwelle
Kleidung: Schuhe mit Absatz, Karrottenjeans, Bluse
Auto: Fiat Punto
Nimmt mit in den Markt: alte Glühbirne
Anlass des Besuches: Möchte genau die gleiche Glühbirne (nicht Leuchtmittel, GlühBIRNE) in neu haben und sucht daher einen „Fachberater“. Ja, die können wir bestellen. Dauert 3 Wochen, wenn wir’s nicht vergessen.
Kauft: Zwei Orchideen, ein Wandtattoo, neue Vorhänge, ein Bastelbuch, Holzperlen

Das Gelegenheits-Handwerker-Duo
Typ: Zwei Herren um die 40, klein, dick, quirlig
Kleidung 1: blauer Wollpullover, pottendreckige Latzhose, Sandalen
Kleidung 2: grauer Wollpullover, Cordhose mit Maurerdekolleté, Clogs
Auto: Kastenwagen
Nehmen mit in den Markt: Zettel, Zollstock, Prospekt, Platten-Einkaufswagen
Anlass des Besuches: Der Erweb sämtlicher Baumaterialien, deren Zusammenstellung spätestens auf den zweiten Blick höchst zweifelhaft erscheint. Dabei gestikulieren Sie und unterhalten sich lautstark, gerne mit italienischem Akzent. Sind grundsätzlich auf der Suche nach billigster Paneele oder einfachstem Kack Klick-Laminat
Kaufen: Dachlatten, Pressspan-Paneele, Rigips, Glaswolle, Silikon, Abflussrohr-Adapterstücke, Bauschaum

Das Pärchen
Typ: Er und Sie, um die 20, erste gemeinsame Wohnung
Kleidung Er: Nickelbrille, grauer Mantel, Jeans, braune Halbschuhe
Kleidung Sie: Daunenjacke
Auto: von Papa
Nehmen mit in den Markt: ganz viel Liebe
Anlass des Besuches: Das Pärchen geht händchenhaltend von Abteilung zu Abteilung, kichert, schäkert und küsst sich immer wieder. Allerdings kommen irgendwann die ersten Diskussionen. So will er eine Spannungsüberwachungssteckdosenleiste für den PC, sie den rosa Badteppich. Sie ist zickig, er bemüht verständnisvoll und dackelt hinterher.
Kaufen: Farbe und den falschen Pinsel, keine Steckdosenleiste und keinen Badteppich.

Der Heimwerkerblogger
Typ: Mitte 30, gefühlt Mitte 40, Ausdruck der Verzweiflung im Gesicht
Kleidung: Dreckig
Auto: Hänger
Nimmt mit in den Markt: Qualitätszweifel
Anlass des Besuches: Wenn nicht Schreibinspiration, dann der Erwerb von etwas, was es wirklich nur im Baumarkt gibt. Die Betrachtung der anderen, oben klassifzierten Besucher, treiben ihm die Tränen in die Augen, ähnlich wie gewisse Angebote, die ihm förmlich entgegenschreien: „Kauf mich! Ich bin zum Pfuschen da! Schmier mich in die Ritze! Verkleide mit mir die doofe Stelle! Es wird schon die nächsten Jahre halten! Das sieht doch nachher keiner mehr! In ein paar Wochen hat sich das weggeguckt! Guckt doch keiner hinter! Und wenn erstmal Farbe drauf ist!“
Kauft: Einen Nervenzusammenbruch, zwei Schreianfälle, Stoff für vier bis fünf neue Artikel, eine Bratwurst beim Imbisswagen auf dem Parkplatz.

Mahlzeit.

Männerträume

Während mich der Winter mit seinem nasskalten Wetter und nun auch noch einer Erklätung allmählich nervt, feiert mein Gaumen schon Frühling, denn an dem Haribo-Oster-Mix (500g) konnte ich einfach nicht vorbeigehen und ich bin bereits am Boden der Dose angekomen… Apropos Frühling: Da hab ich doch glatt Frühlingsgefühle, ich habe mich mal wieder verliebt: Stabila LAX 400 heißt das attraktive Gerät, ein neuer Multifuntionslaser, und was der alles kann…Holla die Waldfee, Baby!

Erstmal ein Rotationslaser für Meterrisse oder Deckenabhängungen und natürlich auch für den Bühnenbau… da wäre es noch interessant, ob man den fixieren und kippen kann (Dachschrägen), das weiß ich leider nicht ABER VIELLEICHT SCHICKT MIR STABILA JA EIN TESTGERÄT DANN KÖNNTE ICH JA HIER DAVON BERICHTEN
(total erfolgreicher Heimwerkerblog  Handwerkerblog Werkzeugblog Werkzeugtest Testgeräte kommen immer super weg Traumhafte Zugriffszahlen)
Dann gibt es einen Lotpunkt unter dem Gerät und ein Lot-Kreuz über dem Gerät; zwei Vertikallinien, die einen 90°-Winkel bilden, dazu noch verstellbar ohne den Lotpunkt zu verlieren-das ist das eigentlich Neue, und es erlaubt Trennwände im 90°-Winkel aufzustellen ohne Pythagoras zu googeln 😉

Des Weiteren möchte ich nochmal den Blick auf die Seitenleiste lenken, dort findet sich Michas Holzblog, auf den ich neulich stieß, als ich nach Bauanleitungen für Fensterläden suchte. Wenn wir mal die Fassade machen, würde ich gerne Fensterläden anbringen (deren Position ich dann vom Nachbarort mit dem Lax 400 bretthell auf das Gemäuer projiziere, die ganze Nacht!) und Michael Hild hat dafür letztes Jahr eine Anleitung geschrieben, bei der mir die Ohren wackeln. Um eine solche Qualität zu erreichen, muss ich allerdings wohl fünf Jahre Holzbau studieren und den Wert meines Hauses in Festool-Werkzeuge umsetzen, aber vielleicht kann man ja zumindest mit dieser Anleitung als Basis, sagen wir mal, ein befriedigendes Niveau erzielen („Hömma, wenn die Dinger da oben hängen sieht dat sowieso kein Mensch mehr! Und warte ab wenn erstmal Farbe drauf is!“) Auf jeden Fall meine Hochachtung vor dem Holzkünstler! Ich mache ja eigentlich nicht so viel mit Holz, und mit Metall noch weniger, bei mir ist irgendwie immer nur Staub und Dreck und alles was schmiert und matscht.

Achja, und da gehts nun auch weiter:

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Risse ausbessern

Beim letzten Mal habe ich ja den Aufbau des Hilfs-Fundaments beschrieben, jetzt, da die Wand hoffentlich gefestigt ist, müssen die Risse ausgebessert werden. Die Vorgehensweise ist auch bei Fassadenrissen ähnlich.
Es sind Risse „breit“ und „schmal“ zu unterscheiden. Die schmalen Risse habe ich mit Beko Strukturdicht gefüllt. Das ist ein Acryl mit Marmorgranulat, hat dadurch eine körnige Konsistenz, ist dehnfähig und schwundarm (also alles Eigenschaften, die das Billig-Acryl aus dem Baumarkt nicht hat). Von anderer Stelle wurde mir auch mal Henkel Sista F134 empfohlen. Geht wahrscheinlich genauso gut.

Die größeren Risse habe ich mit Mörtel gefüllt. Das setzt immer voraus, dass der Riss einigermaßen sauber ist; als Haftbrücke wird der Riss mit Wasser und Quast reichlich vorgenässt. Der Mörtel wird dann auf die Traufel gegeben und mit einer Fugenkelle tief in den Riss hineingeschoben.

Nun ging’s ans Verputzen. Ich habe mich diesmal dafür entschieden, Armierungsgewebe einzuarbeiten, damit der Putz mehr Stabilität und keine Risse bekommt.

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Unterputz auftragen

Zunächst wird der Unterputz mit der Traufel aufgezogen. Ist genau das gleiche Zeug wie der Oberputz; der Unterputz ist einfach die erste Schicht, nur auf Kellendicke abgezogen, die das Bett für das Armierungsgewebe bildet. Auch beim Verputzen muss loser Flädderkram von der Wand abgemacht und diese dann gut genässt werden.

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Armierungsgewebe

In den noch feuchten Unterputz wird nun das Armierungsgewebe mit der Traufel schön eingebettet. So wird jetzt Bahn für Bahn vorgegangen, wobei die Bahnen sich immer etwa 20cm überlappen müssen.

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Armierung einbetten

Wenn der Unterputz trocken ist, kommt der Oberputz dran. Ich habe nun endlich mal meinen Abziehschlitten ausprobiert, den ich hier schonmal vorgestellt habe. Im Abstand von 1-1,5 Meter habe ich also Mörtelbänder erstellt und diese auf 2cm Putzstärke abgezogen.

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Latte (oder Wasserwaage) anstellen, festkeilen, mit dem Schlitten abziehen und zack:

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fertig sind die Mörtelbänder!

Der Unterptz sollte nun etwas trocknen, und dann wird zwischen den Bändern der Oberputz aufgetragen. Wenn die Schichtdicke mehr als 10mm beträgt, muss man in mehreren Gängen arbeiten. Mehr als 20mm macht der Putz nicht mit, dann gibt es feine Risse. Zumindest bei diesem Putz (Hagalith Haftputz) war das so.

Mit einem Richtscheit (kann auch ein Brett sein) wird nun der Putz auf die Stärke der Mörtelbänder abgezogen. Überschüssiges Material fällt automatisch runter, und Dellen muss man dann halt etwas auffüttern. Das Prozedere wird so oft durchgeführt, bis das Ganze schön eben ist.

Nun muss die oberste Lage etwa drei bis vier Stunden antrocknen, wird dann gefilzt (mit einem Filzbrett, das ist kein Schwammbrett, und Wasser abgerieben) und dann mit einem Reibebrett nachgeglättet.

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Fertig!

Der Abziehschlitten macht natürlich nur bei einer gewissen Putzstärke (1-2 cm) Sinn. Wenn eine glatte Wand nur nachgespachtelt werden soll, kann man einfach auf Kellenstärke abziehen und dann glatt reiben. So wäre auch der Gedenke bei meiner Fassade: Ein dünner Unterputz mit Armierungsgewebe, und obendrauf ein Reibeputz. Aber der Gedanke muss noch ein wenig reifen und ich würde dann vielleicht erstmal an einer unauffälligen Schuppenwand probieren gehen.

Oder ich mache es so: Überall, wo dann mal mal eine Delle oder Macke im Putz ist, wird einfach ein Fensterladen drübergenagelt!

Wobei, wenn erstmal Farbe drauf ist…

Die Sache mit dem Fundament

Wenn jemand anruft, der sagt, seine Wand ist kaputt, dann suche ich erstmal eine Telefonzelle. (Oh, das wird schwierig…) Ich ziehe mich blitzartig um, werfe mein Cape über und schon bin ich…der Wand-Retter!

Elegant wie Superman in seinen besten Jahren inspizierte ich diese Wand:

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Treppenförmige Risse in der Wand

Risse, überall Risse. In der Wand, in der Wand des Nebenraums, auf der anderen Seite, in einem weiteren Raum. Was war hier los?

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Risse im Nebenraum

Bei sowas sind Schnellschüsse und voreilige Vemutungen meistens falsch. Man muss erstmal über die Dinge nachdenken. Ich habe tatsächlich ein paar Tage nachgedacht, nochmal geschaut, ein bißchen geforscht, wieder nachgedacht, mir einen Plan zurechtgelegt und bin dann ans Werk gegangen. Alles im Wandretter-Cape, natürlich.

Die hier zu sehende Mauer ist ein Bauwerk mit einem Alter von wenigstens 100 Jahren, das in letzter Zeit merkliche Risse bekommen hat. Es ist keine tragende Wand, weil die Betondecke auf einem Träger aufliegt, der die Wand überspannt. Trotzdem sollte man solch massiver Rissbildung auf den Grund gehen. Die Ursache ist, dass jahrelanges Überlaufen und Wegsickern von Wasser aus einer Regentonne das Fundament an dieser Stelle unterspült hat und ein Teil der Wand daher rund drei Zentimeter abgesackt ist.

Wobei, Fundament ist übertrieben, die Wand wurde etwa 60 Zentimeter ins Erdreich gemauert und gründert auf einem Streifen aus Schutt und kleinen Betonanteilen. Ich denke, dass die Regentonne einem modernen Fundament nicht so viel ausgemacht hätte.

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Erstmal graben!

Mein Plan war, nicht nur die Risse auszubessern, sondern das Fundament zu stabilisieren. Dazu muss man unter das bestehende Fundament kommen; wenn man dieses aber komplett untergräbt, sackt die Mauer ja erst recht ab. Klassich wird dann von beiden Seiten neben der Wand bis zur Sohle und halb unter das Fundament gegraben und dann dort Verstärkungsmaßnahmen eingeleitet.

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Sohle unter dem Fundament erreichen

Da auf der einen Seite aber ein gefliestes Ladengeschäft ist und die Wand ja nicht tragend ist, entschied ich mich für eine einseitige Variante. Und bis jetzt hat es gehalten! (ok, ist erst ein paar Wochen her…)

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Graben

Ich grub also neben der Wand einen etwa 30 cm breiten Graben, der so tief wie die Wand war, und grub auch etwas unter das Fundament. Nun habe ich in jedem Ziegelstein einen Anker eingebracht. Die gibt es in professionell (hier zum Beispiel), ich habe alleredings die Variante do-it-yourself gewählt, bedeutet: Einen Baustahl von 10mm Stärke genommen, ihn in 30 cm lange Stücke geschnitten und nun jeden Ziegelstein mit einem 12mm-Bohrer mit einem Loch versehen. In das gesäuberte Loch kommt Montagekleber von der guten Sorte, und der Anker wird eingesetzt.

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Anker und Bewehrung

Unter die Anker habe ich noch eine Stahlbewehrung angebracht und diese mit Draht mit den Ankern verbunden.

Ob man das so macht? Keine Ahnung! Aber ich finde es sehr stimmig, außerdem ist die Wand (erwähnte ich das schon?) nicht tragend und ich werde es schon die nächsten Monate bis Jahre beobachten und dann hier Bericht erstatten.

Das Ganze wurde dann mit Beton aufgefüllt:

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Beton!

Wichtig dabei ist, dass der Beton gut verdichtet wird, also kräftig drin rumstochern, damit er überall hinkommt und schön dicht ist. Das muss jetzt erstmal ein wenig trocknen und beim nächten Mal geht es dann darum, wie die Risse verschlossen werden und eine Wandseite neu verputzt wird.

Bis dahin bleibe ich einfach in dieser Telefonzelle.

 

Wieder da!

Das war aber auch ein Schreck! Der Server, auf dem dieser Blog ruht, hatte ein Datenproblem und daher war hier tagelang NICHTS zu sehen! Zusammen mit der Überschrift „Schluss, Aus, Ende“ vom letzten mal dachten nun viele Leser, ich hätte das Schreiben drangegeben und es kam zu Protesten vor unserem Haus unter dem Motto HEGIDA (Heimwerkende Europäer gegen die Inaktivität von Dannwollenwirmal). Aber, alles ist gut, der geniale Computermensch Jan W. hat das Ganze wieder gerettet und ich werde nun vielleicht doch mal eine Sicherung machen.

Beim letzten mal habe ich noch ein Kleinod vergessen: Die Fensterbank! Die habe ich tatsächlich aus Holzdielen gemacht,damit sie zum Fußboden passt und es sieht auch ganz witzig aus:

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Fensterbank aus Holzdielen

Die Dielen wurden passend gesägt und mit der Unterkonstruktion verklebt. An den Rändern habe ich eine schicke Silikonfuge gezogen (was hab ich neulich für einen Spruch gehört? „Früher haben die Handwerker zu Feierabend ne Flasche Bier aufgemacht, heute wird ne Tube Silikon aufgemacht“) und das Holz wurde dann, genau wie der Boden, geölt und poliert.

Die Vorderkante habe ich vor dem Einbau schön rund geschliffen, und dabei kamen zwei Werkzeuge zum Einsatz, die ich kurz vorstellen möchte.

Als Blogger wird man tatsächlich von Zeit zu Zeit gesponsort (das werde ich immer sehr transparent hier erwähnen, es gibt also kein heimliches Product-placement) und so erhielt ich von Bosch dieses putzige kleine Schleifgerät:

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Bosch PSM Primo

Eigentlich hatte ich ihn für mein Treppenhaus-Projekt geplant (Lack anschleifen unter Treppenstufen), aber das ist ja noch nicht so weit und wenn man das Ding hat, benutzt man ihn halt auch für alle möglichen anderen Sachen. Schleifen war mir immer ein Graus, aber wie so oft ist das richtige Werkzeug die halbe Arbeit. Der Primo geht jedenfalls richtig gut zu Werke und durch die handliche Form und die Spitze meistert er auch kleinste Ecken und Winkel. Die Spitze des Schleifpapiers geht dabei zwar als erstes zur Neige, kann aber separat getauscht werden. Alles in Allem ein durchdachtes Gerät, das gut in der Hand liegt und viel Spaß macht.

Für die größeren Flächen gab es diesen schönen Exzenterschleifer von Makita:

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Makita BO5031J

Danke dafür an den Werkzeughandel Meyer aus Göttingen. Man muss Werkzeuge nicht immer bei Amazon kaufen! Meyer hat überraschend viel Auswahl und bei Sachen, die mein Lieblingsbaustoffhandel nicht da hat, werde ich sicher nochmal darauf zurück kommen. Tellerschleifer und auch die passenden Schleifscheiben sowie alles mögliche andere Männerspielzeug gibt es im übersichtlichen Shop.

Die Makita macht auch richtig Spaß, liegt gut in der Hand und schafft größere Flächen mühelos. Und für die Ecken habe ich ja dann die Primo. Ich denke, die Geräte werden immer wieder in meinen Projekten auftauchen und das erste mal im Leben freue ich mich auf’s Schleifen!

Meine Makita-Sammlung wird immer größer, und weil ich Akkuschrauber, Handkreissäge, Stichsäge und Exzenterschleifer nun schon habe fehlt mir eigentlich nur noch das Baustellenradio! Aber ich habe ja am Samstag Geburtstag, wenn alle Leser zusammenlegen, dürfte das ja kein Problem werden 😉

Hier geht es nächste Woche weiter mit der schon angekündigten Fundamentstabilisierung (damit wollte ich ja diese Woche schon anfangen, aber ich hatte so viel anderes zu erzählen), außerdem habe ich zum ersten mal den Abziehschlitten ausprobiert und, ebenfalls Premiere für mich, eine Wand mit Armierungsgewebe verputzt. Und dann gibts bald wieder ein neues Badezimmer! Wir sind schon angefangen und haben Wände entfernt. Vielen Dank an die Firma G., die mir dafür dieses schöne Gerät gesponsort hat. Jetzt muss ich nur noch die Außenwände wieder aufmauern und das mit dem Dachstuhl kann ja eigentlich auch nicht so schwer sein…?

Schluss, Aus, Ende!

Wie schön, wie schön, es ist vollbracht-und ich ziehe einen dicken Schlußstrich unter das Kapitel „Dachboden-Ausbau“! Wenn ich vorher geahnt hätte, wie viel Arbeit das Ganze wird, hätte ich es mir sicher dreimal überlegt. Es ist ja einiges abgearbeitet worden, um aus einem Dachboden mit „nackten Pfannen“ einen isolierten Wohnraum zu machen:

-Verschmierung der Dachziegel nachgebessert und erneuert
-Verschmierung der Dachziegel in der Traufe entfernt und letzte Reihe Ziegel zusätzlich befestigt
-Decke zum Spitzboden verschlossen und isoliert
-DWD-Platten in den Sparrenfeldern angebracht
-Traufbleche zum Wasserablauf an den DWD-Platten montiert
-Sparren aufgedoppelt
-Elektroinstallation
-Heizungsinstallation
-Isolierung eingebracht
-Dampfbremse montiert
-Trockenbauprofile mit Direktabhängern angebracht
-Kopf aufgeschlitzt
-Trockenbauwand mit Türöffnung aufgestellt
-Wand, Decke, Schrägen beplankt
-Drempel aufgestellt und beplankt
-Klappe zum Spitzboden eingebaut
-Gespachtelt und geschlifen
-Reibeputz an Decke, Wand und Schrägen
-Holzdielen verlegt, geölt, poliert, geölt, poliert
-Tür eingesetzt
– Fußleisten montiert

Das war’s auch schon 🙂

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vorher…

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…nachher!
Gedauert hat das Ganze „zwischendurch“ und „nach Feierabend“ seit September 2013 also ungefähr 15 Monate, wobei ich etwa 3 Monate gar nichts gemacht habe. Also ist es etwa in einem Jahr zu schaffen. Wenn man es Vollzeit macht, würde ich für einen Heimwerker etwa drei Monate schätzen, wenn alles rund läuft.

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Vorderer Raum „nachher“ mit Eingangsbereich

Kostenmäßig, denn danach haben viele gefragt, liegt das Ganze bei 4000-5000 Euro für die Materialien. Geschaffen wurde eine Wohnfläche von insgesamt 35 m², also kann man etwa mit 120 Euro pro m² rechnen.

Als nächstes Heim-Projekt folgt sicher noch das Treppenhaus. Da aber mein Drehbuch von letzter Woche überraschenderweise von SAT1 abgelehnt wurde, muss ich jetzt mal wieder mit meiner nebengewerblichen Bautätigkeit Brötchen verdienen und habe da noch zwei interssante Projekte, über die ich sicher auch hier berichten werde, natürlich ganz anonym:

Einmal habe ich bei einer abgesackten Mauer das Fundament stabilisert und erneuert, die Risse aufgefüllt und das Ganze verputzt. Das zweite Projekt macht aus zwei alten kleinen Badezimmern ein großes Bad. Da gibt es sicher wieder viel Staub und Dreck zu sehen.

Also, nach der Baustelle ist vor der Baustelle! Heureka!

 

 

Szenen aus dem Leben, Folge 1.

In den Rollen:
Mario, ambitionierter Heim- und Handwerker, Schrauber, Stemmer, Nagler und Wisser. Beruflich Lagerist.
Felicitas, seine Freundin, beruflich macht sie Leuten die Nägel
Werner, Felicitas Vater und damit Marios Schwiegervater in spe
Ingrid, Felicitas Mutter und damit die Frau von Werner und damit Marios Schwiegermutter in spe

Zum Zeitpunkt der Begebenheit sind Mario und Felicitas knapp drei Wochen zusammen. Sie haben sich während dieser Zeit nicht allzu oft gesehen, weil Mario meistens „anne Karre schrauben muss“. Allerdings ist heute der große Tag: Felicitas möchte Ihren Eltern den neuen Freund vorstellen. Diese sind entsprechend aufgeregt. Ingrid hat den ganzen Tag lang die Wohnung sauber gemacht und eine leckere Kürbis-Ingwer-Quiche gezaubert. 19:15 Uhr, es klingelt.

Werner öffnet die Tür, Ingrid dahinter. Felicitas kommt herein und man drückt sich.

I: Wo hast Du denn Deinen Freund gelassen?
F: Der muss noch kurz mit dem Motor was schauen. Das Auto ist unterwegs ständig ausgegangen. Fand ich jetzt auf der Autobahn nicht so witzig. Hängt ihren Mantel auf.
M: (von draußen) VERDAMMTE DRECKSHURE!
Man hört einen Tritt gegen die Autotür. Werner und Ingrid schauen sich vielsagend an.
Nach einer Weile kommt Mario zur Haustür herein und reicht Werner seine ölige Hand.
M: Tach! Alter Schwede! Das Ding geht mir aber auch derartigaufnsack, Junge Junge, lief letzte Woche noch wie ne eins! Achja, da is jetz bisken Öl inne Einfahrt, nix für ungut.
W: Ja, äääh, freut mich, ich bin übrigens…Werner! Freut mich, ähh, sie kennenzulernen.
I: Und ich bin die Ingrid, Hallo!
M: Jau.
Mario sieht sich kritisch im Flur um. Sein Blick bleibt auf einer leicht lockeren Fußleiste hängen.
M: auuuh, dat würd ich aber neu machen!
Er fasst die Fußleiste am Ende an und zieht das etwa drei Meter lange Teil komplett von der Wand ab. Staub rieselt auf den Flur. Das letzte Ende bricht ab.
M: Da steicht Feuchtichkeit auf! Habta dat nich jedämmt?
M. Kniet, betastet hektisch die Wand und löst etwas Tapete ab, um mit der flachen Hand dahinter nach Feuchtigkeit zu suchen.
W: Was zum….
F: (lächelnd)Wollen wir nicht erstmal reingehen? Mami, kann ich Dir in der Küche helfen? Die Männer könnten sich doch solange im Wohnzimmer unterhalten?
M: (wirft die Fußleiste wieder in die Ecke) zu Werner: Jau, hä, die Weiber erstma inne Küche, wa! Wie hier, kennze den: Wat macht ne Frau in Wohnzimmer? Da wa die Kette vonne Küche zu lang! Hähä! Oder so ähnlich! Hähä! Schlägt Werner kräftig auf den Rücken, worauf dieser zu husten anfängt.
W: Kommen Sie doch rein! Sie haben wohl Ahnung von diesen handwerklichen Dingen, was, hihi.
M: Na, bissken hier bissken da. Ham ja letzte Woche dat Haus komplett aufn Kopp gestellt ne. Bitumen auffe Kellerwand geklatscht,  hier richtich mit Dickschicht allet dat volle Programm, Perimeter dranjeschmiert, komplett zurecht und allet du Junge Junge weisse-aba-watte-getan-hass. Junge Junge. Und selbst? (Kratzt sich ungeniert zwischen den Beinen)
W: Naja, wir lassen das meistens alles, sowas alles, machen. Also, eine Glühbirne mal wechseln, das mache ich natürlich auch selber. Dafür rufe ich nun keinen Elektriker an, hihi. Aber sonst…also ich habe da eher zwei linke Hände. Aber ich bewundere ja…
M: Ja, hasse davon, guck hier hammse aba gepfuscht! Lecko mio!
Mario hat an der Fensterdichtung ein herausschauendes Stück entdeckt und zieht am Gummi. Ähnlich wie bei einem Wollpullover, den man an einem Faden aufribbelt, zieht er jetzt die komplette Dichtung aus dem Fenster. Den Füllstoff knüllt er zusammen und wirft ihn verächtlich in die Ecke.
M: Kannze direkt morgen anrufen, NEU (wird ausgesprochen wie NOOOI). Nich diskuiteren, schönen Gruß, NEU.
I: So ihr lieben, zu Tisch zu Tisch! Das Essen ist fertig!
M: Ich muss ers nochma ein‘ abseiln.
Ingrid und Werner schauen ihn fragend an.
M: Die Kobra ausführen! Ne Stange Lehm aussen Rücken drücken! Ka- ken! Wo?
Mario wird die Toilette gezeigt. Die anderen setzen sich schonmal, nach einer Weile kommt M. dazu, wischt die Hände an der Hose ab und setzt sich hin.
M: Achja, watte ma! Ich happen guten Tropfen mitgebracht! Mögta Wein? Steht auf und holt den mitgebrachten Wein. Es ist ein weißes Tetrapack in schlichtem Design mit der Aufschrift „TAFEL-WEIN“
I: (gequält lächelnd) Ach, das ist aber nett…
F: Ein echter Gentleman!
M. reißt die Verschlusslasche aus dem Tetrapack und schüttet sich zunächst selbst das Glas randvoll. Dann schenkt er Ingrid ein. Durch das etwas zu starke Zusammendrücken des Tetra-Packs ergießt sich ein Strahl Rotwein über die ehemals blütenweiße Tischdecke. M. nimmt das kaum wahr.
I: Äääh, vielen Dank, dann hol ich mal das Essen…eilt in die Küche und holt die weiße Porzellanform mit der Kürbis-Ingwer-Quiche.
M: Wat is dattan? Bauschaum?
F: (faucht ihn an) Das ist eine leckere Quiche und es reicht jetzt mal!
M: Jau, passt schon. Mahlzeit. Er grabscht nach der Form und tut sich selbst einen sehr üppigen Haufen Quiche auf den Teller. Für die anderen bleibt ein eher überschauberer Rest. Plötzich erstarrt er.
M: Halt mal! Moment! Seid mal alle ruich! Pschhhhht!
I: Ja, was….
M: Schnauze!
Er lauscht gebannt.  Die anderen drei schauen sich verstört an.
M: Ahhh, wusst ichs doch! Kein Wunder dassa euch anne Heizung dumm und dämlich bezahlt! Der Heizkörper muss entlüftet wern! Hasse n Entlüftungsschlüssel?
F: Müssen wir das denn jetzt unbedingt…
W: Einen WAS?
M: Zamma her, ach, kannich ja wohl auch mitte Hand abdrehn. Bloßen Pott brauchenwa.
M. greift sich Ingrids Rotweinglas und kippt den Inhalt in die nächste Zimmerpflanze. Er hält das Glas unter die Entlüftungsschraube des Heizkörpers und macht sich daran zu schaffen. Unter Zuhilfenahme des Silbermessers vom Essbesteck bekommt er die Schraube gelöst, allerdings soweit, dass sie abfällt und sich das Wasser des Heizkörpers schwallartig über das Parkett ergießt.
M: Ach du kacke! Diese scheiß billigen Heizkörper!
Er hält den Strahl mit der Hand zu, was aber nur zur Folge hat, dass das Wasser quer durch den Raum spritzt. Die anderen kriechen mittlerweile auf Knien auf dem nassen Boden herum und versuchen, die Verschlusskappe wiederzufinden.
M: (zu Werner, schreiend, weil das Heizkörperzischen immer lauter wird): Wat hasse denn da fünn Leitungsdruck drauf? Zwei Bar? Dat is zuviel!
W: (schreiend) Waaaaas?
Der Strom fällt aus, weil das Wasser eien Steckdose getroffen hat. Die Personen stehen, oder knien, im Dunkeln.
M: Sach bloß da sitz auch nochen FI vor! Oh Mannohmann! getz is der FI rausgeballert. Samma binnichhierimfalschenfilmoderwas! Junge Junge Junge! Ich kann doch auch nich alles machen hier!
Ingrid stößt sich geräuschvoll den Kopf am Tischbein. Die völlige Dunkelheit erhöht nicht unbedingt die Wahrscheinlichkeit, die Verschlusskappe zu finden.
Scooters „Maria Maria“ (döp-döp-döp-dödö-döp-döp-döp) ertönt als Handyton. Mario geht dran. Das Display bildet die einzige Lichtquelle in der Dunkelheit des Wohnzimmers. Das Wasser zischt immer noch aus dem Ventil.

M: JA? Jaa, Ömmes. Jau! Ich bin hier bei Dinngenz. Ja bissken mitte Heizung isn Problem. Aber kommt nich aufn Tach an. Wat hasse? Ja…..Ja….Rücklaufkrümmer…..ja, passauf ich komm güste rum.
M: (zu Werner) Passauf, ich muss los. Die Kappe da wieder draufprügeln oda sonst musse unten abdrehn. Schatz, ich fahr nach Ömmes! Kann später werden! Viel Spaß noch!
M. verlässt das Haus, startet nach mehreren Versuchen den Wagen und fährt, begleitet von ein paar knallenden Fehlzündungen, vom Hof.
W. rennt in den Keller und dreht panisch alles zu, was man zudrehen kann. Das Licht geht wieder an. Das Telefon piept. I. und F. lehnen sitzend und sichtlich erschöpft an der Wand. Ausblende.

Fußleistenfinish

Während ich noch über den Suchbegriff der Woche „muss ich bei reibeputz ordentlich spachteln“ (gefolgt von „kann ich fliesen auf einer laufenden fussbodenheizung verlegen“) schmunzeln muss, hatte ich ja versprochen, noch etwas zum Thema Fußleisten – sozusagen als letzten Bauabschnitt- zu berichten.

Völlig unterschlagen habe ich übrigens meine Aufstiegslösung zum Spitzboden. Über den neuen Räumen ist ja der nicht ausgebaute Spitzboden, und da muss ich eigentlich nur mal hoch wenn ein Komet einschlägt; von daher hatte ich mich gegen eine richtige Bodentreppe entschieden (die ich immer mit zieht-durch-die-Ritzen assoziiere), sondern das Ganze wie folgt gelöst: In der Zwischendecke ein Einstigesloch gelassen, mit Brettern abgedeckt und darauf eine dicke Styroporplatte, um keine Kältebrücke zu schaffen. Den Rigips an der Stelle ebenfalls ausgespart und eine OSB-Platte in der passenden Größe zugeschnitten. Diese grundiert (mit Putzgrund) und dann, genau wie den Rest der Decke, mit Reibeputz verputzt. Tatsächlich kann man also auf Holz putzen; wenngleich ich das für größere Flächen eher nicht empfehlen würde (Holz vs. Feuchtigkeit usw.), aber für so eine kleine Serviceklappe allemal okay. Mit vier Gewindestangen (oder Stockschrauben, um genau zu sein) von oben, die durch vier Löcher in der verputzten Platte gucken und dekorativen Hutmuttern wird das Ganze verschraubt und kann bei Bedarf wieder relativ problemlos geöffnet werden.

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Spitzboden-Klappe

Doch nun zu den Fußleisten! Fußleisten an Trockenbauwände ist jetzt nicht so richtig dankbar, Nageln kann man vergessen und Durchschrauben eigentlich auch. Ich hatte mich dann für die Clips entschieden, die Packung Clips für 12 Euro waren aber nach gefühlten zweieinhalb Metern alle und irgendwie war das mit der Montage auch doof. Nicht so richtig doof, aber Spaß ist auch anders. Vom Holzhändler kam dann der Tip mit dem Kleben. „Kleben statt Schrauben“ verbannte ich ja bis dato immer ins Reich der Baumarkt-Werbelügen, aber probieren wollte ich es dann doch mal.

Die Aussage war die folgende: Geklebt werden kann entweder mit Acryl oder mit Silikon. Acryl, wenn man sie irgendwann wieder abkriegen möchte, Silikon, wenn sie bombenfest und auf ewig dran bleiben sollen. Klar, dass ich Silikon genommen habe 🙂

Wichtig ist ein gleichmäßiger und dauerhafter Anpressdruck. Wie im Bild zu sehen, habe ich mir dazu kleine Latten geschnitten und Gewichte benutzt (in diesem Fall von einem Pavillon) und damit die vorher mit Silikon (nicht zu viel und NEIN, NICHT BAUSCHAUM) versehenen Fußleisten an die Wand angedrückt. Und was soll ich sagen, es hält tatsächlich ganz fabelhaft, geht schnell und man kann die Leisten nach belieben nachjustieren, bevor das Silkon trocknet.

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Anpressen!

Ich hatte nur noch folgende Problematik optischer Natur: Holz ist ein Naturprodukt-blabla, und der darunterliegende Rauhspund von 1926 ist, genauso wie die neuen Massivholzdielen, nicht 100prozentig eben, und so hat man unter der Fußleiste mal ein paar Millimeter Differenz, weil mal eine Brettkante etwas höher steht als die nächste. Bei Laminat ist das eher kein Problem, bei Holzdielen gehört das aber ja irgendwie dazu.

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vorher…

Hier ging’s jetzt ans Acryl: Ich habe sowohl beim Wandanschluss (für’s perfekte Finish), aber auch am Boden eine ganz schmale Acrylfuge (Kartuschenspitze nicht abschneiden) gemacht, am Boden unter Zurhilfenahme von Malerkrepp, damit die Dielen nicht einsauen, und damit einen guten Übergang hingekriegt.

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Acrylfuge am Boden

Es gibt jetzt keine Spalten mehr unter den Fußleisten, das Bild zeigt den Vergleich. Hier habe ich Acryl anstatt Silikon genommen, weil es matter ist und überstreichbar. Eine Silikonfuge habe ich probiert, sah aber total kacke nicht so gut aus.

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…und nachher

Man muss allerdings bedenken, dass Acryl ein kleiner Staubmagnet ist. Acryl hat eine rauhere Oberfläche als Silikon, und so bleibt Staub leichter haften (kann man auch an Acryl-Badewannen beobachten, in denen sich Staub leichter absetzt als beispielsweise auf Fliesen)

Nochwas: wo wir eben beim Thema Befestigung in Trockenbauwände waren, stelle ich zum Schluss noch den einzig wahren Trockenbaudübel vor (zumindest den Besten den ich kenne). Und tatsächlich haben die Künzelsauer schon wieder diesen Battle gewonnen! (Nein, ich werde nicht von Würth gesponsort – wobei, warum eigentlich noch nicht?). Das ganze Trockenbaudübel-Baumarktregal kann man dagegen getrost vergessen! Der Gipskartondübel von Würth, erhältlich für einfache und doppelte Beplankung und in verschiedenen Größen, wird ins Loch gesteckt, mit einer Zange vorgespannt (man braucht also die Zange dazu, das ist der Nachteil, und der Preis natürlich) und dann festgeschraubt. Ich habe damit sämtliche Möbel und Bücherregale da oben fixiert (die Schwedenmöbel bleiben ja scheinbar nur noch stehen wenn man sie mit dem Haus verbolzt und kippen sonst spontan jedem vorbeilaufenden Kind auf die Rübe), und auch im Hauptberuf schon diverse Dinge damit an Trockenbaudecken befestigt. Auch mein Onkelchen, Heizungsbauer vom Fach, schwört darauf und die Heizkörperkonsolen sind ebenfalls damit befestigt. Aber das nur nebenbei.

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reinstecken

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…und mit der Zange…

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…spreizen

So, dies war tatsächlich der letzte Bauabschnitt des Projekts „Dachboden“, das Ding ist fertig! Beim nächsten mal erfolgt noch eine Nachbetrachtung (ich freue mich schon selbst auf die vorher-nachher-Bilder) und auch wenn meine Frau meint, es würde jetzt ja auch erstmal reichen und sie sei froh, wenn etwas Ruhe einkehrt, juckt es mich natürlich in den Fingern und wenn Werkzeug zu lange herumliegt, setzt es Rost an, das weiß ja jeder. Apropos Werkzeug: Ich habe zwei Testgeräte bekommen und die müssen natürlich auch ausprobiert werden! Also geht’s bald heiter weiter in Richtung Treppenhaus. Zwei Dachschrägen und eine Nische dämmen und tapezieren, Treppe von unten Schleifen und Lackieren, Geländer Schleifen und Lackieren und am Ende die Stufen, analog zur bestehenden Treppe, mit Teppich belegen. Erhöhter Schwierigkeitsgrad: man kommt da überall schlecht dran, weil es ja ein Treppenhaus ist. Mal sehen, welche hanebüchene Hilfskonstruktion mir da noch so einfällt. Dranbleiben lohnt sich also! Und ich probiere jetzt mal den Klettergurt und die Seilwinde auuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu