Immer Ärger mit dem Erker

Nachdem das halbstündige Zucken der rechten Gesichtshälfte nach Lesen des Suchbegriffs „Streichrauhfaser direkt auf Fliesen“ nachgelassen hatte, lege ich meine Blogstatistiken zur Seite und berichte über das Fortkommen auf dem Dachboden der Träume, den wir alle so ins Herz geschlossen haben.

Zunächst mal habe ich einiges an Empörung durch den Zentralrat der Fliesentischbesitzer die Trockenbauergilde erfahren. Wenn man so einen Heimwerker/Handwerkerblog schreibt, steht man ja immer unter strenger Beobachtung und ich glaube, nirgends gibt es so viele Schlaumeier gutgemeinte Ratschläge wie beim Bau. Ein Bekannter von mir baut gerade ein Haus und sagt, täglich kommt ein (anderer) Kumpel vorbei und weiss was anderes besser. Besser als Architekt, Handwerker und als Bauherr sowieso. Ähnlich ist es wahrscheinlich nur mit Autos. Ich mag mir gar nicht die Anzahl der Verbesserungsmails vorstellen, würde ich einen Autoschrauber-Blog schreiben 🙂

Jedenfalls sieht es in einem Bild aus dem vorletzten Beitrag so aus, als hätte ich eine 60cm breite GK-Plattte quer genommen und mein Profilraster läge bei 60 cm, was natürlich zu viel wäre. Tatsächlich aber liegt das Profilraster bei 35cm und das Bild täuscht, weil ich da ein paar Reste verbaut (also gestückelt) habe. Rigips beispielsweise emfpiehlt nicht nur eine Blechschere zum schneiden, sondern einen Abstand der Profile von höchstens 40cm bei Decken und Schrägen, weil sonst die Platten irgendwann durchhängen können. Also liege ich mit meinen 35 ganz gut und ich muss nicht wieder alles abreißen. Aber es zeigt ja auch, dass die Leser aufmerksam mitlesen und schließlich lebt so ein Blog ja auch vom Meinungsaustausch. Also nichts für Ungut, ich freue mich immer über Meinungen und auch Kritikkkkgggrrrrrr.

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nochmal!

Apropos Rausreißen: Ich habe den Erker tatsächlich nochmal neu gemacht. Wie bereits angedeutet, hatte ich die Unterkonstruktion hinsichtlich Menge und Abstände etwas zu lasch gemacht, hatte dann zwar die Platten irgendwie festgekriegt, aber um die ganze Konstruktion mäanderte der Hauch des Pfuschs. Nun habe ich auch im Erkerbereich CW-Profile angebracht, was den Erker zwar etwas verkleinert (ist trotzdem noch genug Kopffreiheit), aber die Platten haben eine vernünftige Befestigungsauflage.

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Profil an der Erkeröffnung

Auch an der Öffnung, also dem Übergang zwischen Dachschräge und Erker, habe ich ein Profil angebracht. Macht man das so? Keine Ahnung; einer der wenigen Bauschritte, die ich nicht ergoogelt oder irgendwo gelernt habe, hier hab ich jetzt mal einfach gemacht. Die Trockenbauergilde darf gern ihre Meinung kundtun!

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Fertig beplankter Erker

Aber, yeah Baby, man sieht ja im Bild, es ist ziemlich cool geworden! Die Platten sind alle schön fest und es klappert und bewegt sich auch nix.

Was man auch sieht, ist die Fensterbank: da habe ich die Schräge unterbrochen, denn wenn ich mit der Schräge gegangen wäre, hätte ich eine 40cm tiefe Fensterbank. Also habe ich dort vorher eine Vertikale eingebaut, auch nicht ergoogelt, sondern CW-Profile gekantet und eingebaut, so:

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Auflage für Fensterbank

Und der Erker ist jetzt endlich fertig! Mein lieber Herr Gesangsverein, der hatte es wirklich in sich. Wenn drei Schrägen aufeinanderstoßen, finde ich das schon ziemlich anspruchsvoll. Danach ging es mit Geraden weiter und das war dann vergleichsweise einfach, so dass ich am Ende des Tages auch die Südseite fertig beplankt hatte:

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Fertige Südseite

Die eigentliche Arbeit, das habe ich beim Erker wieder gemerkt, liegt tatsächlich in der Unterkonstruktion. Wenn die gerade und sinnvoll ist, geht das Beplanken fast wie von selbst. Jetzt nur noch die halbe Westseite mit Platten versehen, den Drempel bauen und dann wird aufgeräumt und gesaugt und dann kommt das Spachteln dran. Darauf freue ich mich schon irgendwie, denn Spachteln macht (mir) Spaß und wer gut spachtelt, braucht wenig zu schleifen.

Ich habe noch ein bisschen Angst, dass die Fensterbank in Kombination mit dem Drempel eine Doppelstufe ergibt und dann doof aussieht, aber ich habe auch gerade keine bessere Idee. Vielleicht von Euch jemand? Drempel oder Fensterbank vorziehen nimmt zu viel Raum weg. Fensterbank auf Drempelhöhe zurücksetzen geht nicht weil dann schon das Fenster kommt. Wie es wirklich aussieht, sieht man wohl erst, wenn der Drempel steht.

Habt ihr eigentlich das mit der Blechschere mitgekriegt? Ich hatte ein paar Kumpels angerufen, aber keiner hatte das Ding. Ich habe mir jetzt eine neue gekauft. Vom Baustoffhandel – und das Ding ist wirklich der Hammer. Obwohl die vorige aus dem Baumarkt ja auch schon ganz gut (und genau so teuer) war, ist diese noch ein Stück besser und Profile schneiden geht wirklich wie durch GuteButter. Allrounder C. aus P. hat mir erklärt, was es mit Blechscheren auf sich hat, denn es gibt linksseitige, rechtsseitige und mittlere(?) Scheren. Und zwar: Bei linksseitigen fällt der „Abfall“ nach links, bei rechtseitigen nach rechts. Die mittlere Produziert keinen Abfall höhö..
Ach, und die Farbe des Griffs steht für die Härte, die das Ding verarbeiten kann. Eine Wissenschaft für sich! Bei Profilen ist die Seite relativ egal, aber wenn man im Spenglerhandwerk arbeitet, filigrane Sachen schneidet usw., ist das sicher wichtig.

Ich habe eine mittlere gekauft, weil ich zum Kaufzeitpunkt den Unterschied noch nicht kannte, und da die mittleren deutlich vergriffener waren als die linken und rechten, sieht es so aus, als sei ich nicht der einzige der dachte: keine Ahnung was links und rechts ist, also lieber mal mittel nehmen 🙂 („Wollen Sie C-33 oder D-45 oder normal?“ – „äääh…normal!“)

Das mit dem „ergoogeln“ klappt übrigens kaum noch, weil irgendwie immer mein Blog als Ergebnis kommt? Ist das nur bei mir so? personalized-google? Ein Aufruf an die werte Leserschaft: Bitte mal

„trockenbau erker drempel“

googlen. Kommt bei Euch auch dannwollenwirmal als erstes?

Das wäre mir sehr unangenehm wenn auf der ganzen Welt  in ganz Deutschland die Bilder meiner ersten (halbschönen) Erkervariante als Referenzobjekt auftauchen.

Bitte probiert das mal aus und sagt mir Bescheid!

Was ist, wenn das wirklich überall so ist? Fällt die Trockenbauergilde endgültig über mich her?
Lauert man mir nachts auf, bewaffnet mit Cuttermessern und Magazinschraubern?
Werde ich demnächst an der Supermarktkasse angefaucht mit „Du weißt ja wohl dass Du da Armierungsband mit reinspachteln musst?“
Gehen Tausende von Bauschäden im Lande auf meine Kappe?

Nächste Woche zeige ich, wie man ein Vogelhäuschen baut…

 

 

Blechschere

A.: „Hallo?“
Ich: „Hi, ich bin’s. Sag mal, hab ich Dir mal meine Blechschere geliehen?“
A.:„Oh ja stimmt, so ne blaue?“
Ich: „Nee, ne rote.“
A.:“ okay….wem gehört dann die blaue?“
Ich: „Keine Ahnung“
A.: „Dann hab ich Deine nicht. Was willst du denn damit?“
Ich: „Profile schneiden, so Trockenbauprofile.“
A.: „Nimm doch ne Flex!“
Ich: „Also Rigips sagt, das macht den Korrosionsschutz kaputt.“
A.: „Was macht das kaputt?“
Ich: „Den Korrosionsschutz. Wegen der Hitze. Also die rosten dann vielleicht irgendwann mal…“
A.: „…in 30 Jahren…“
Ich: „Ist ja auch egal, ich will halt meine Blechschere weil es meine ist.“
A.: „Ich hab nur ne blaue.“
Ich: „Na, ok, dann bis die Tage…“

B.: „Hallo?“
Ich: „Hallo, ich bin’s. Hast Du zufällig meine Blechschere?“
B.: „Nein, aber Deine Kreissäge habe ich noch!“
Ich: „Ich habe eine Kreissäge?“
B.: „Klar. Hast Du mir mal geliehen.“
Ich: „Ich kann mich gar nicht an eine Kreissäge erinnern?“
B.: „Na vielleicht weil sie immer hier ist? Egal. Bring ich die Tage mal vorbei. Oder wenn Du sie mal brauchst, kannst Du sie ja kurz abholen. Aber wäre gut wenn Du sie danach wieder zurückbringst.“
Ich: „Im Moment brauche ich die Blechschere.“
B.: „Was willst Du damit?“
Ich: „Profile schneiden.“
B.: „Nimm doch ne Flex!“
Ich: „Naja, Rigips sagt…“
B.: „Rigips hat überhaupt keine Ahnung. Die sagen auch, Kreuzfugen reißen wieder auf. Und, ist bei mir jemals was aufgerissen?“
Ich: „Bei dir ist ne Menge aufgerissen!“
B.: „Ach Blödsinn. Silikon macht das schon! Also viel Erfolg noch bei der Suche.“
Ich: „Danke…“

C.: „Hier ist C., hallo….“
Ich: „Hi, ich bin’s, suche meine Blechschere. Hatte ich Dir die mal geliehen?“
C.: „Nee nee….ich hab hier nur Deine Wasserwaage.“
Ich: „Welche Wasserwaage? Ich vermisse gar keine Wasserwaage!“
C.: „Die hab ich mal beim Rebenkötter auf Dein Konto gekauft.“
Ich: „WAS?“
C.: „Ich war grad knapp, da hab ich gesagt, sollen se bei Dir mit auf die Rechnung schreiben.“
Ich: „Na toll. War das die Rechnung mit dem Kantholz und der Steinwolle?“
C.: „Paar Kleinigkeiten, ja…“
Ich: „Ich habe nie was davon gesehen! Also hast Du jetzt die Blechschere?“
C.: „Was willst Du denn damit?“
Ich: „Ist doch egal was ich damit will ich hätte sie einfach gerne HIER!“
C.: „Profile schneiden? Kannste flexen.“
Ich: „Rigips sagt, das rostet dann.“
C.: „Wer sagt das?“
Ich: „Rigips!“
C.: „Kenn ich nicht.“
Ich: „Also hast Du jetzt die sch**** Schere oder nicht?“
C.: „Glaub nicht, nee. Wenn ich sie finde, sag ich Bescheid.“
Ich: „OK, tschüss….“

D.: „Ja?“
Ich: „Ich bin’s. Hab ich DIR mal meine Blechschere geliehen?“
D.: „Ne Schere aus Blech?“
Ich.: „Ne Schere zum Blech schneiden!“
D.: „Was fürn Blech?“
Ich: „Profile“
D.: „Was für Profile?“
Ich: „Trockenbauprofile!“
D.: „Kann´se mitte Flex.“
Ich: „Ah ja? Cool. Bin ich noch gar nicht drauf gekommen. Aber mit ner Blechschere GEHT ES JA VIELLEICHT AUCH!“
D.: „Also ich hab die nicht. Aber hast Du noch meine Flex?“
*klick*

E.: „Hallo?“
Ich: „Ich suche meine verdammte Blechschere und jetzt sag bitte nicht dass die bei DIR RUMLIEGT!“
E.: „Kann sein…“
Ich: „Kann sein? KANN SEIN?“
E.: „Was will’sen damit?“
Ich: „Die FUSSNÄGEL schneiden!“
E.: „Kannste mitte Flex.“
Ich: „Einfach HABEN! Ich hab sie gekauft also will ich sie hier hinhängen, einfach hier haben und benutzen wenn ich will!“
E.: „Echt für Fußnägel? Ich weiß nicht ob…“
Ich: „Für Trockenbauprofile!“
E.: „Wenn man richtig plant, braucht man die gar nicht schneiden.“
Ich: „WAS?!?“
E.: „Hätteste mal Holz genommen. Dann müssteste jetzt nicht die Blechschere suchen.“
*klick*

 

ganz schön schräg…

Ich bin wieder voll beim Dachbodenausbau eingestiegen und plane, die „Schlagzahl“ etwas zu erhöhen, denn eigentlich hätte ich das Projekt gerne dieses Jahr fertig. Also eigentlich-eigentlich hätte ich es gerne bis Anfang/Mitte Dezember fertig. In der Vorweihnachtszeit haben wir doch etwas mehr Übernachtungen von Verwandten und Freunden und da würde sich so ein Gästezimmer ja doch ganz gut machen. Ob ich das schaffe? Mal sehen. Auf jeden Fall leistet der neue Makita-Schrauber gute Dienste und ich habe mittlerweile auch das Ladegerät halbwegs verstanden.

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Spitzen-Dach!

Mit dem Beplanken bin ich nun fast durch, hänge aber gerade am schwierigsten Teil: Der kleine Erker, den ich als Spitzerker ausbauen will. Als Tip kann ich nur weitergeben, bei sowas tatsächlich im Vorfeld schon eine üppige Unterkonstruktion anzubringen. Ich hatte die Unterlattung (bzw. die Metallprofile) im Bereich des Erkers nur etwas sporadisch gesetzt und nun rächt es sich, denn wenn die Platten noch wacklig sind, muss man die ein oder andere Auflage nachrüsten. Es ist aber auch gar nicht so einfach, die einzelnen Schrägen aufeinanderstoßen zu lassen.

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Schräge auf Schräge

Die Platten des Dach-Teils habe ich einfach länger überstehen lassen und dann an der vorhandenen Schräge bündig abgeschnitten. So bekommt man eine schöne Kante ohne Ungenauigkeiten hin.

Blöd ist gerade, dass meine Blechschere zum Schneiden der Profile weg ist. Ich habe daher den Erker kurz ruhen lassen und mit Flächen weitergemacht, weil ich diese Schere einfach nicht finde. Habe ich sie jemandem geliehen? Wer sie hat, bitte hier melden 🙂

Wenn ich sie nicht finde, werde ich wohl mal die Baustelle ausfräumen und sauber machen müssen. Eigentlich lohnt das erst, wenn ich mit der Rigips-Schneiderei fertig bin, denn das macht ja schon eine Menge Staub und Dreck. Aber ohne Blechschere keine Profile und ohne Profile kein Weiterkommen.

Gibt es ein Entrinnen aus diesem Teufelskreis? Wurde die Schere aus Versehen mit eingebaut? Wird der Erker irgendwann fertig? Was haben die Illuminaten mit all dem zu tun?

Diese und noch viel mehr Antworten beim nächsten mal auf dannwollenwirmal.

Bundesrepublik

Immer wenn man etwas Neues bekommt, in diesem Fall ein neues Werkzeug, nimmt man über kurz oder lang von etwas Altem Abschied. Hier ist – tatatataaaa – meine erste Makita:

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Neuankömmling

Dazu gibt es ein Ladegerät, das zwar schnell lädt, dessen hundert Symbole und Lämpchen ich aber nicht so richtig verstehe:

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Ladegerät

Die leuchtenden Symbole oben im Bild leuchten gar nicht, sondern sehen auch in stromlosem Zustand leuchtend aus. Außerdem frage ich mich, warum zwei Spalten, wenn man doch nur einen Akku laden kann? Wer sich mit dem Apparat auskennt, darf mich da gerne mal unterrichten.

 

Und auch wenn das jetzt nicht unmittelbar etwas mit meinem neuesten Werkzeug zu tun hat, dann doch mit dem Abschied nehmen: am Wochenende war ich mit meinem Schwager im Haus der Geschichte in Bonn, in dem sehr anschaulich die Geschichte der Bundesrepublik von 1949 bis heute dargestellt wird, und von dieser Geschichte habe ich immerhin auch fast 54% mitgeprägt. Und irgendwie wird man nach sowas leicht sentimental und vermisst die „gute, alte, Zeit“, die ja eigentlich (vielleicht) gar nicht unbedingt besser war als die heutige, aber die für mich doch rückblickend eine gutbürgerliche Wärme und Geborgengheit ausstrahlt.

Ich vermisse Harald Juhnke! Als jovialen Showmaster ebenso wie als schnodderigen Sketchpartner an der Seite von Eddie Arent, gerne auch im Silvester-Vorabendprogramm (was kommt da eigentlich heute? Frauentausch?). Diether Krebs ebenso! Und Helga Feddersen! Dieter Hallervorden gibt’s immerhin noch, der macht jetzt gutes Kabarett, aber „Didi auf großer Fahrt“ war doch auch irgendwie toll, ganz zu Schweigen von Palim-Palim.

Und politisch? Der Kanzlerbungalow(!) symbolisiert auch irgendwie die alte Bundesrepublik, genau wie der Begriff Bundesrepublik als solches. Ich vermisse heiße Bundestagsdebatten (gibt es sie nicht mehr oder schaue ich nur kein Phoenix?) und Willy Brandt. Irgendwie vermisse ich sogar Helmut Kohl. Werner Veigel, der mit „Bonn!“ tagespolitische Beiträge ankündigte. Kanzleramtsminister Seiters, irgendwie. Und die Talkshows im Fernsehen, in denen geraucht wurde. Auch Gaststätten, in denen man noch rauchen durfte und ovale Aschenbecher der 60er.

Dieter Thomas Heck, wie er Größen wie Peter Alexander oder Roy Black ankündigte. Roy Black? Da fällt mir Pepe der Paukerschreck ein, mit Theo Lingen. Eduard Zimmermann, bei dem man assoziierte, dass die Live-Schalte zu Peter Nidetzky oder Konrad Toenz technisch mit einer Mondmission gleichzusetzen seien. Rudi Carrell natürlich, und irgendwie sogar Michael Schanze! Loriot und Heinz Erhardt sowieso; die Sesamstraße mit Lilo, Uwe, Horst und Manfred. Manfred? Genau, Manfred Krug und „Auf Achse“! Dénesz Törz vom NDR im Strickpulli. Irgendwie auch das Traumschiff mit Sascha Hehn. Und die Schwarzwaldklinik mit Professor Brinkmann! Wetten, dass? war noch große Unterhaltung, als Thomas Gottschalk Tina Turner zu Gast hatte.

Ach, du liebe, alte Bundesrepublik. Vielleicht schaue ich mir mal wieder einen Mainzelmännchen-Clip an. In der Zeit sollte auch der Akku geladen sein.

Jahresrückschau oder warum ich nie einen Preis gewinnen werde

Es muss unter uns bleiben, aber ab und zu google ich mich selbst. Ich finde mich dann immer total gut (das war jetzt zweideutig?) und wenn ich meinen Blog google (etwas gesundes Selbstbewusstsein hat noch niemandem geschadet) finde ich auch immer wieder Bloggerkollegen, die hier auch ab und an kommentieren und sogar meinen Blog bei sich vorstellen, nur ich habe es bisher versäumt die anderen Heimwerblogs hier zu präsentieren, weil ich irgendwie nicht dazu gekommen bin. Als ich angefangen bin, dachte ich, ich wäre fast der einzige „Bastelblogger“, aber es gibt schon einige von der Sorte, und eine Übersicht, nein, ein richtiger BATTLE findet sich auf der Seite kaeuferportal.de. Die zehn besten und noch weitere 10 Heimwerkerblogs sind dort prämiert und dürfen sich eine formschöne Schleife umhängen.

Bild: Käuferportal.de

 

Mein Blog bekommt übrigens auch eine Schleife, weil er, fast unbemerkt, im September ein Jahr alt geworden ist.

Als kleine Jahresrückschau will ich dann mal anhand eines Blicks in die Testkriterien erläutern, warum dannwollenwirmal nicht unter den Top20 ist:

Wichtig war uns bei der Beurteilung vor allem ein hochwertiger Inhalt des gesamten Blogs und der einzelnen veröffentlichten Artikel.[…] Die auf den Plattformen verbreiteten Informationen mussten für die Aufnahme unter die Top 20 Heimwerker-Blogs auf seriösen und belegbaren Quellen beruhen.

„Ebenso wie beim Dachfenstereinbau holte ich mir für diese Problemchen professionelle Unterstützung durch den Zimmermann, Dachdecker und Multifunktionsmenschen C. aus M., der angstfrei, aber auch sicherungsfrei spektakulär das Dach erklomm und sich die beschädigten Stellen ansah. Das sorgte für Aufsehen bei Nachbarn und Passanten und ich finde, eine kleine Jonglage hätte sich noch gut gemacht.“

„Tescon No 1. Es schafft eine wasserfeste Verbindung der Rinnen-Folie mit der Innenseite der DWD-Platte (mit Grundierung) und schafft wahrscheinlich auch alle möglichen anderen Verbindungen. Ich denke, Tragflächen von Raketen sind damit angeklebt. Es klebt wirklich unglaublich und toppt selbst mein ziemlich gut klebendes Dampfsperre-an-Wand-Anschlussklebeband. In den Verarbeitungshinweisen steht nichts von “Untergrund muss trocken und straubfrei sein blabla” sondern lediglich: “Klebt nicht auf gefrorenen Flächen”.“

„Ich hatte für zwei Fenster vier verschiedene Baumarkt-Rollos mit fehlkonstruierter Klick-Befestigung, die mir bei jeder Betätigung auf dem Kopf gedonnert sind. Ich kann mich an Fliesen erinnern, die vom schräg anschauen durchbrachen. Es gibt Klick-Rohrsysteme (ohne verlöten und verpressen und wahrscheinlich auch ohne Bohren), bei deren Anblick ich schon im Geiste die Hausratversicherung gegen Wasserschäden erhöhte. Es gibt Kleber, der nicht klebt, Pinsel, die mehr haaren als malen und vor allem kleine Fernseher mit Produktpräsentationen, die mir kalte Schauer über den Rücken jagen.“

„Materialien wie Bauschaum, Silikon, Heißkleber, Draht und Knetgummi umweht seit jeher der Nebel des Pfuschs. Pampe irgendwo reinschmieren ist nach wie vor populär bei Heimwerkern und gestandenen Handwerkern.“

„Vorgefahren kam ein alter und pottendreckiger Transporter mit Anhänger, auf dem neben allerlei Unrat auch die neue Tür herumwippte. Zwei Monteure waren auch dabei, einer schräg grinsend, ein anderer stumm und rauchend.“

„Als wenig besinnlich empfindet die Ehefrau sämtliche Bohr- Stemm- und Abbrucharbeiten in der Vorweihnachtszeit. Der wohlige Baugeruch nach Holz und Asbest Dämmstoffen weicht allmählich dem zarten Duft von Tannenzweigen und Kerzen.“

„Meister88: Ich würde eine 24er Spannmuffenverriegelung einbauen. Dann mit Konterlattung auf die Querbalkenlage aufdoppeln und bündig abkanten. Die Zwischenräume mit IsoBims 83, besser 84 verkragen und verspreizen. Verklemmt aufgefederte Muffenverdopplung ist doch wohl vorhanden??? Ansonsten gute nacht…
Gast123: ???“

„Ich hielt es zunächst für eine gute Idee, die Abhänger schonmal in Form zu biegen (so wie die oberen im Bild), ratschte mir dann an so einem Ding den Kopf auf und verlor eine nicht unbeträchtliche Menge Blut. “

„Aus dem Stockwerk darüber wurden nun im Abstand von 75 cm Kernbohrungen durch die Zwischendecke vorgenommen, um den Lampenanschluss erreichen zu können. Ungünstigerweise wurde zwei mal das falsche Zimmer durchlöchert. Beim dritten Versuch dann wurde zwar das richtige Zimmer gefunden, aber der Lampenanschluss konnte abermals nicht entdeckt werden.“

„Hier nochmal der Warnhinweis: Die folgenden Zeilen dienen nur zur Unterhaltung und stellen keine Empfehlung dar! Nicht nachmachen! Statiker fragen! Im Zweifel jemanden von der NASA dazuholen!“

Eines Tages, Baby, werden wir alt sein und an all das Werkzeug denken, das wir hätten benutzen können. Ich bin ein Meister des Schraubens, wenn’s um Schrauben geht. Bin ein Gipser vom Feinsten, wenn ich vor Spalten steh.

„Es kam, wie es kommen musste: die Breite des Gerätes hatte ich mehrfach mit der Tür abgeglichen, es stellte sich dann aber heraus, dass das Mistvieh 5 cm zu hoch war und damit nicht durch die Gartentür passt. Beim zurücksetzen machte ich eine falsche Bewegung mit dem Achtwegejoystick und versenkte den gesamten Apparat im Blumenbeet.“

„Holla die Waldfee, Baby, und eines Tages werden wir alt sein und an den Plattenhalter denken, Baby, und dann werd ich sagen, Mensch, das Leben ist halt doch kein Werkzeugladen.“

„Do-it-yourself im Urlaub hat viele Vorteile. So kommt bei der mitgereisten Familie selten Langeweile auf, weil alle Angehörigen mit Steine schleppen, Stulle schmieren oder Ritzen aussaugen immer auf Trab gehalten werden. Auch die Kinder fallen abends totmüde ins Bett. “

„Ein eilig herbeigerufener Klempner (Jack Nicholson) sowie zwei Trockenbauer (Cameron Diaz, Jan Fedder) und ein Elektriker (John Goodman) waren ebenfalls nicht erfolgreich und erst als die Bundesregierung sich einschaltete und Angela Merkel (Gerard Depardieu) mit EU-Sanktionen gegen den Lampenanschluss drohte und der ehemalige Innenminister Friedrich (Schlagzeuger der Flippers) eine weitere Affäre witterte…“

„Hätte ich also mit dieser Schraube weitergemacht (die ich plane, direkt Anfang der Woche dem Holzhändler wieder auf den Tisch zu knallen an den Kopf zu schmeißen zu reklamieren), wäre das Ding etwa im April 2015 fertig geworden.“

„Mein persönliches Highlight der letzten Folge war allen ernstes eine Zeitlupen-Klospülung. VORHER gab es nämlich keine richtige Klospülung und so wurde NACHHER die Taste betätigt und der gurgelnde Wasserschwall ergoß sich in Slow-Motion und mit Streichersoundtrack in die Kanalisation. Tränen der Rührung konnte ich nur schwerlich zurückhalten.“

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Also gut, ich werde nie in diesen Charts sein. Aber ich will auch nicht hochwertig, seriös und belegbar sein (beim Wort „belegbar“ muss ich auch immer an Graubrot denken“) – aber was für ein schöner Jahresrückblick eigentlich. Und als kleines Geschenk hatte ich an einem schönen Spätsommertag im September den statistischen Besucherrekord 🙂 Vielen Dank, liebe Leser.

Der nächste Jahresrückblick kommt vielleicht schon als Kinofilm á la Zuhause im Gück? Ich werde mal ein paar Geigentracks aufnehmen gehen und dann in Zeitlupe irgendwen umarmen. Ichfreumichschon ichfreumichschon 🙂

 

 

 

und noch ne Terrasse!

Auch wenn mich der Suchbegriff der Woche „nicht tragende wand entfernt alle zargen verzogen“ kurz nachdenklich stimmte, habe ich Gutes zu vermelden: das Projekt „Holzterrasse“ (das war die Nummer mit 20 Sack Betonmischung hin und zurück) ist vollendet! Der Kunde und ich sind glücklich und zufrieden; hier erstmal das nachher-Bild:

fertig
Ooooh! Aaaaah!

Die Besonderheit an dieser Terrasse ist die geringe Aufbauhöhe. Als Untergrund diente eine geflieste Betonplatte, und zwischen Oberkante Betonplatte und Unterkante Terrassentür gab es gerade einmal einen Platz von acht Zentimetern. Vom Haus weg war es noch weniger ‚Luft‘, da die Betonplatte kein Gefälle hatte, die neue Terrasse aber schon eins haben soll.

Da die klassische Unterkonstruktion aus Holz wegen der geringen Höhe nahezu ausscheidet, habe ich mich informiert und bin auf eine Lösung mit Metallprofilen gestoßen. Diese Isostep-Profile (gibt sicher auch noch andere Hersteller, um hier keine Schleichwerbung zu machen…) sind stabile U-Profile mit einem (Hustenpause! Jetzt habe ich doch beim Schreiben ein Stück Gummibärchen eingeatmet!) eingearbeiteten Gummigranulatstreifen. Die Dinger kann man also theoretisch platt auf den Boden legen und sie haben dann nur eine Aufbauhöhe von 23mm.

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Unterkonstruktion mit Isostep

 

In der Praxis liegen die Schienen eher nicht flächig auf dem Boden, denn zum Regenwasserablauf einerseits und Niveauausgleich andererseits werden etwa alle 40cm Gummipads untergelegt. Diese sind in den Stärken 10, 7 und 3 mm erhältlich und daraus kann man sich dann diverse Höhen zusammenkombinieren, um eine gerade Fläche bzw. ein leichtes Gefälle in Regenablaufrichtung hinzubekommen (0,5-1 % reichen! Nicht dass der Grill wegrollt!)

Zuerst habe ich die höchste Schiene verlegt und mit Richtscheit/langer Wasserwaage ausgerichtet. Danach wurde die letzte Schiene verlegt. Zum Abmessen des Gefälles wie folgt vorgehen: Man sucht sich ein Terrassenbrett das wirklich gerade ist (bei 30 Brettern könnte mit viel Glück eins dabei sein) und legt es auf die ersten Auflagepunkte der höchsten und niedrigsten Schiene. In Höhe des Gefälles (0,5% bei 4m = 20mm) wird zwischen Diele und Schiene dieses Maß untergefüttert (z.B. zwei 10mm-Pads unterlegen) und dann die Diele mit der Wasserwaage ausgerichtet. Unter der Schiene wird (wenn nötig) so viel untergelegt, dass die Diele waagerecht liegt. Jetzt hat man die Gefälledifferenz und kann nun die untere Schiene entlang des Profils ausrichten. Obere und untere Schiene sind nun in Waage und jetzt legt man die Diele alle 40 cm hin und richtet die inneren Schienen mit den Gummipads aus.

Die Profile habe ich in 35cm Abstand verlegt. Der Hersteller empfiehlt:

Dielenstärke ab 20 mm: 30 – 40 cm
Dielenstärke ab 24 mm: 40 – 50 cm
Dielenstärke ab 44 mm: 50 – 60 cm

Nun wird die gerade Diele als erstes Brett verlegt. Wichtig ist ein Abstand zur Hauswand und anderen angrenzenden Bauteilen, damit das Holz sich noch ausdehnen kann. Auch sollte das Brett rechtwinklig zum Gebäude liegen, dann wenn man mit der ersten Diele schief anfängt, kann das gegen Ende sehr unschön werden.

(Ich muss immer noch husten wegen dem Gummibärchen. Das ist die Strafe, weil ich sie meinen Kindern wegfresse…) um die Hustenzeit zu überbrücken, hier ein Exkurs: Rechtwinklig arbeiten mit Onkel Pythagoras:

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Für Terrassendielen, Zwischenwände usw. kann man den rechten Winkel von einem Referenzobjekt (meist bestehende Wände) mit dem Satz des Pythagoras bestimmen:
-man markiert sich den Punkt, an dem (beispielsweise) bestehende Wand und Trennwandprofil aneinanderstoßen (das Profil darf diesen Punkt während des Ausrichtens nicht verlassen!)
-von diesem Referenzpunkt markiet man sich an der Wand den Abstand von 1m und macht auch auf dem Profil eine Markierung von 1m.
-das Profil wird nun so ausgerichtet, dass der Abstand zwischen den beiden Meter-Markierungen 141,42 cm beträgt (a²+b²=c²)

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Das hübsch ausgerichtete Profil wird nun mit den Isostep-Profilen verschraubt. Vom Holzhändler mitgeliefert wurde mir diese Frechheit von einer Schraube:

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Mitgelieferte, nicht zu empfehlende Schrauben

 

Es geht damit los, das tatsächlich der falsche Antrieb aufgedruckt ist! TX (also Torx-Bit) 25 passt einfach nicht, es ist TX20. Selbst ein nagelneuer TX25 ist definitiv zu groß. Naja, man kann ja schonmal ein falsches Etikett drucken. Oder halt 10.000 falsche Etiketten.

Der Bohrkopf der Schraube ist sicherlich gut geeignet um in Alufolie zu Bohren. Bei Schrauben in die Terrassendiele scheitert er aber erstmal am Profil, was dazu führt, dass die Diele hochgedrückt wird. Nun muss man den Akkuschrauber etwa zehn- bid zwölfmal von Vorwärts- auf Rückwärtslauf umschalten und die Schraube mit viel Liebe raus-und reindrehen, bis sie irgendwann „packt“ und sich ins Metallprofil gebohrt hat. Bei diesem Vorgang brechen etwa 55% der Schrauben an der Stelle direkt über dem Bohrkopf ab. Hätte ich also mit dieser Schraube weitergemacht (die ich plane, direkt Anfang der Woche dem Holzhändler wieder auf den Tisch zu knallen an den Kopf zu schmeißen zu reklamieren), wäre das Ding etwa im April 2015 fertig geworden.

Übrigens sind mir sage und schreibe drei Bits bei der Aktion abgebrochen! Mir ist noch nie ein Bit abgebrochen!

Aber, wie es wirklich immer ist: Würth aus Künzelsau hat mal wieder die Waffe. Die Flügel-Pias von Würth sind (natürlich) teurer als das oben vorgestellte Modell, aber die Schrauben gehen rein wie Butter. Der einzige Nachteil ist der etwas größere Schraubenkopf, da sind die kleinen Linsenköpfe der andren Bohrschrauben optisch akktraktiver. Es gibt übrigens auch die Variante, Dielen ohne sichtbare Schrauben zu verlegen. Dazu wird in die Diele eine Fräsnut (das ist so ähnlich wie die Schlauchnut beim Saugblaser Heinzelmann) eingefräst und und dann ein Terrassenverbinder gesetzt.

Wie dem auch sei, mit der Künzelsauer Schraube habe ich das Ding dann gerockt 🙂

 

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Die ersten Bretter liegen

Die Isosteps werden übrigens nicht am Boden verschraubt, die ganze Konstruktion wird sozusagen schwimmend verlegt. Zwischen Isostep und Diele kommen Abstandhalter (in meinem Fall ‚Terrassenmeister‘, aber auch da gibt’s viele), die unter der Diele dafür sorgen, dass Feuchtigkeit und Nässe sich nicht staut, und die in der Mitte einen Pömpel Distanzhalter haben, an den die Dielen herangeschoben werden, so dass sich eine gleichmäßige Fugenbreite ergibt.

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Gerade ziehen mit Gurt

Da Holz ein Naturprodukt ist, oder, anders gesagt, von den 33 vorhandenen Brettern mindestens 25 mehr oder weniger krumm waren, muss man hier und da etwas nachhelfen. Die Diele wird an die Abstandshalter herangedrückt, an einer Seite verschraubt und dann bei der krummen Stelle an die benachbarte Diele mit einem kleinen Ratschengurt herangezogen. Eine Schiene unter den Dielen erleichtert das Durchfädeln des Gurtbandes.

Da die Terrassendielen leider nicht alle 4m waren, sondern auch mal bis zu 2,5cm länger sowie oft schief geschnitten (warum kriegen die das eigentlich nicht hin?) ist ein abschließender Sägevorgang an der Sichtkante oftmals nicht zu vermeiden. Herr C. aus P. machte mir den Kreissägengott, da ich gar keine Kreissäge besitze (da warte ich noch auf einen Endorsement-Vertrag) und fertigte einen zauberhaften Schnitt.

Die beiden Seitenteile wurden dann noch mit zwei übriggebliebenen Dielen verkleidet und fertigt ist das Schmuckstück! Wenn alles liegt, sollte man die Dielen noch einmal einölen (2x vorher, einmal nachher) und die frischen Schnittkanten mit Öl, oder noch besser Hirnholzöl, behandeln.

So, nun ist aber gut mit Fremdprojekten, mein Dachboden ist schon ein bisschen traurig und der coole Plattenheber setzt Spinnweben an.
Also, auf, auf!
Indiana-Jones-Titelmelodie: on!
Den Akkuschrauber gen Himmel gestreckt!
Voller Tatendrang auf zu neuen Werken !
dannwollenwirmal!

 

 

 

Naja gut, heute bleib ich vielleicht noch auf’m Sofa.

 

 

 

Hätte Hätte…

Langeweile? Der Tag geht einfach nicht rum? Schon die dritte Runde Mikado gegen sich selbst verloren? Hier eine kleine Anleitung, wie man locker vier Stunden rumkriegt:

Projekt: Bau einer Holzterrasse im Rahmen meiner nebengewerblichen Handwerkertätigkeit, Plan für Tag 1: Dielen ölen und Punktfundamente setzen

– Aufstehen, Anziehen, Frühstücken etc.
– Anhänger besorgen
– Bei Böllz einen Erdbohrer mieten (was für ein entzückendes Männerspielzeug!)
– Lärchenöl und Flächenstreicher kaufen
– zum Baustoffhändler fahren und 20 Sack Beton-Fertigmischung holen
– Werkzeuge und Hilfsmittel einladen
– leicht überladen zum Kunden fahren und rückwärts in die engste Einfahrt der Welt zirkeln
– feststellen, dass der Kunde die Dielen schon selber geölt hat
– feststellen, dass der Kunde die Fundamente schon selber gemacht hat
– zum Baustoffhändler fahren und 20 Sack Beton-Fertigmischung zurückbringen
– erklären, dass der Kunde die Fundamente schon selber gemacht hat, ja stimmt, der hätte ja mal anrufen können
– zu Böllz fahren und den Erdbohrer zurückbringen
– erklären, dass der Kunde die Fundamente schon selber gemacht hat, ja stimmt, der hätte ja mal anrufen können
– Lärchenöl und Flächenstreicher zurückbringen
– erklären, dass der Kunde die Fundamente schon selber gemacht hat, ja stimmt, der hätte ja mal anrufen können

Hurra, Hurra. Aber es hat ja auch sein Gutes: So konnte ich die Zeit nutzen, mein Zaunprojekt abzuschließen. Letzte Woche habe ich schon drei Blumenkästen dafür gebastelt. Aus ungehobelten Latten (für das rustikale Landhaus-Flair) schneidet man sich einige Längen zurecht, die von unten und damit unsichtbar verschraubt werden (vorbohren!). Als oberer Abschluss dient ein ebenfalls ungehobeltes Vierkantholz, auf Gehrung gesägt und aufgeleimt. Dann habe ich das Ganze in Schwedenrot gestrichen (Geschmackssache, folgt aber hier dem Konzept, dass wir alles Holz in Haus und Garten entweder weiß, rot oder grün gestrichen haben) und trocknen lassen:

Blumenkästen aus Holz
Malerei

Die Kästen wurden dann in verschiedenen Höhen am Zaun angebracht, indem ich sie von hinten mit dem Zaun verschraubt habe:

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sitzt!

So ging es mit allen drei Kästen weiter. In die Kästen habe ich noch etwas Teerpappe gelegt, die ich noch rumliegen hatte und die mir das Gefühlt gibt, das Holz etwas vor Feuchtigkeit zu schützen.

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Alle drei!

Noch ein Tip zum Thema Farbe: Besonders nervig am Streichen finde ich immer das Auswaschen der Pinsel. Meist ist das Ergebnis (zumindest bei mir) dann auch sehr mäßig. Da ich mich aber auf die erwähnten drei Farben reduziert habe und regelmäßig irgendwas pinsele, bin ich dazu übergegangen, Pinsel und Schaumstoffrollen in Frischhaltebeutel zu stecken:

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Aussen Toppits, innen der Lack!

Wenn man es einigermaßen luftdicht verpackt, trocknet der Pinsel nicht aus und man kann ihn genau so wieder benutzen. Sicherlich geht das nicht jahrelang, aber ich hatte auch nach acht Wochen noch Rollen und Pinsel, die kein bisschen eingetrocknet waren.

Morgen werde ich mich mal um den Rest der Holzterrasse kümmern. Das Besondere dabei wird die Unterkonstruktion mit Aluprofilen, da eine geringe Aufbauhöhe nötig ist. Aber wer weiß, vielleicht hat der Kunde die Terrasse morgen früh ja auch schon selber fertig gebaut? Hätte ja mal anrufen können…

Festgespaxt und Drauflosgewürthet

Während mir die gestrige Suchanfrage „Dachboden mit Bauschaum demmen“ (warum führt das zu meinem Blog?) ein dauerhaftes Lächeln aufs Gesicht zaubert, kann ich mein schlechtes Gewissen nicht völlig verdrängen, denn ich habe im letzten Artikel der SPAX Unrecht getan.

Tatsächlich ist ja Spax immer noch ein Synonym für die bekannte messingfarbene Schraube mit Kreuzschlitzkopf. Der Begriff wurde sogar verbalisiert („Können wir das nicht festspaxen?“) und ich persönlich weiß zwar, dass Spax ja auch irgendwie der Hersteller ist, aber denke doch immer an diese eine Schraube, mit der man prima Holz zusammenschrauben kann, die aber draußen nichts zu suchen hat und mit der man auch einfach keine Küchen-Hängeschränke aufhängt.

Aber, die Firma Spax liest hier scheinbar mit (wie cool ist das denn? Irgendwann liest Obama hier mit!) und wies mich darauf hin, dass Spax sehr wohl Edelstahl-Rostfrei und außentaugliche (und wahrscheinlich auch hängeschranktaugliche) und sogar Schrauben für Küstenbereich mit Ultra-Korrisionsschutz im Programm hat. Es gibt sogar Terrassenschrauben und Trockenbauschrauben. Das wußte ich tatsächlich nicht. Wobei die Künzelsauer haben diese Waffe (na, womit verbinden die Ennepetaler zwei Trockenbauprofile?)

 

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Es wird! von Außen…

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…und von Innen

 

Wie kamen wir darauf? Achja, meine Umzäunung nimmt langsam Gestalt an und es fehlt eigentlich nur noch das Eingangstor. Auch das habe ich vormontiert und es muss dann nur noch eingebaut werden. Türe und Tore aus einzelnen Latten sollten müssen übrigens immer mit einem „Z“ versehen werden, um die Kräfte auf das untere Scharnier umzuleiten, ansonsten hat man nach kurzer Zeit ein schiefes Tor:

 

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Z wie Zorro

Nach dem Tor fehlt noch der Schlussanstrich, ein, zwei Blumenkästen sollen noch dran und wenn ich irgendwann diese Kellertür aufkriege, wird die noch angehübscht.

Vielleicht schreibe ich dann bald mal darüber, wie man mit einem Dietrich ein Türschloss knackt. Vielleicht hat Spax da ja was im Programm?

Nicht alle Latten am Zaun

Es wird Zeit, mal wieder eine gewisse Regelmäßigkeit hier reinzubringen und auch mal wieder etwas handwerkliches zu berichten (wobei, statistisch betrachtet sind die humoristischen Beiträge die erfolgreichsten), also nehme ich Euch mit in den Keller.

Kellertreppe
Kellertreppe

Als kleines Zwischenprojekt habe ich den Außenzugang zum Keller eingeschoben. Durch die Aktion mit dem Gerüst musste ja die alte Abtrennung teilweise entfernt werden (eine Art Holzmatte) und es ist auch einiges an Schutt ins Loch gefallen. Der Zugang wurde bisher nicht genutzt; einmal um es kindersicher zu halten, vor allem aber geht die Tür nicht auf weil kein Schlüssel so richtig passt (das Problem habe ich übrigens bisher noch nicht gelöst…)

Die Holzmatte habe ich entfernt, sie soll durch eine hübsche weiße Holzverleidung ersetzt werden (auf dem Dachboden hatte ich einige Latten 70×20 oder so übrig, die ich nun nicht runterschleppen brauche, sondern die zu Zaunlatten gesägt wurden), wobei ich das „alte“ Grundgerüst stehen gelassen und nur weiß gestrichen habe. Die Latten wurden an den oberen Enden mit 45° Gehrung abgeschrägt.

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Voranstrich!

Damit die Bretter von allen Seiten gestrichen werden können, habe ich das vorher gemacht; so ist ein Witterungsschutz rundherum gewährleistet. Wenn sie schon montiert sind kann man die Bretter ja schlecht überall streichen, da gibt es dann nur noch das „Finnish“. Gestrichen wurde mit 2-in-1-Lack matt weiß von tooom (ja, Baumarkt, aber das Zeug ist wirklich ganz gut), anstatt zu Pinseln arbeite ich lieber mit einer Schaumstoffrolle. Nach einem Tag Pause erfolgt dann der zweite Anstrich.

 

Aufgeplatzte Treppenstufen
Aufgeplatzte Treppenstufen

Etwas Sorgen machen mir noch die Treppenstufen, die durch die lange Nichtbenutzung und Feuchtigkeits-/Frosteinwirkung an den Kanten aufgeplatzt sind. Ich hatte erst überlegt die Treppe neu zu fliesen, werde es aber erstmal mit Beton-Ausbesserung versuchen, vielleicht mit Metallverstärkung?

Nicht alle Latten am Zaun
Nicht alle Latten am Zaun

Wie oben zu sehen, sind zwei Fliesen kaputt, da versuche ich mal, solche nochmal zu bekommen.

Nun werden nach und nach die Latten angeschraubt. Als Abstandhalter zwischen den Latten und untendrunter (Platz zum Boden wegen Feuchtigkeit) habe ich Fliesenreste benutzt, die 1 cm stark sind (geht natürlich auch mit Holzstücken, nur hatte ich da nichts passendes zur Hand). Mit Schraubzwingen wurde dann die jeweilige Latte fixiert und mit der Wasserwaage ausgerichtet.
Jetzt sollte man die Schrauben nicht einfach irgendwie reinballern, sondern mittig der Latte und auf einer waagerechten Linie halten, damit die Schraubenköpfe eine gleichmäßige Linie ergeben und man später beim Anschauen keinen Würgereiz bekommt. Zur Vermeidung von Rostproblemem werde hier keine „Spax“ sondern Edelstahlschrauben benutzt.

Als Eingang wird es dann noch ein kleines Tor geben, die Keller-Außenwände an der Treppe werden noch farblich angepasst und wenn ich diese Tür irgendwann mal aufbekommen sollte, wird die noch gestrichen und wieder gängig gemacht.

Alle Baufortschritte wie immer brandheiß und exklusiv auf diesem Sender. Wohl bekomm’s!

Do-it-yourself im Urlaub

Die gestrige Top-Suchanfrage „feuerfester Bauschaum“ hat mich nur kurz irritiert – ich bin maximal entspannt, habe ich doch gerade eine Woche Urlaub(!) hinter mir.

Die ersten vier, fünf Ferientage verbringe ich immer damit, die Ferienwohnung handwerklich genauestens zu analysieren. Ein paar Probebohrungen in den Außenwänden bringen beispielsweise Aufschluss darüber, ob eine Hohlwanddämmung machbar wäre. Einige elektrische Messungen bis hin zum Hausanschluss gewährleisten korrekte Auslösezeiten der Sicherungen und Fehlerstromschutzschalter. Außerdem lernt man viele nette Leute kennen, die sich über den Stromausfall wundern.

Wird das Laminat an einzelnen Stellen hochgenommen, kann man nicht nur die korrekte Montage der Trittschalldämmung, sondern auch den Estrich darunter begutachten und ggf. beim Vermieter bemängeln. In den Raumecken sowie hinter Schränken sollten vorsichtshalber die Tapeten großflächig entfernt werden. Nur so kommt man verstecktem Schimmel auf die Spur.

Ungünstige Raumaufteilungen lassen sich mit einfachen Mitteln beheben. Ein Wanddurchbruch kann mit Hilfe der Familie schnell erstellt werden und der eingemauerte Sturz sollte spätestens gegen Ende der Ferien getrocknet sein. Wer zwei Wochen bleibt, schafft sogar noch den Einbau einer neuen Tür. Vergessen Sie nicht, Quittungen für den Vermieter aufzuheben, um später die Auslagen für Material und Werkzeug zurückzubekommen.

Beim Verdacht von Kalkablagerungen in Heizungs- und Wasserrohren sollte man sich nicht scheuen, diese direkt auszutauschen. Da der Absperrhahn oftmals für den Urlauber nicht zugänglich ist, muss man hier schnell arbeiten, um Wasserschäden höchstens auf zwei bis drei Etagen beschränken zu können.

Der Fernseher steht ungünstig oder es fehlen Steckdosen an praktischen Stellen? Mit einer Doppelschlitzfräse kann unkompliziert nachgeholfen werden. Die beachtliche Stauberzeugung ist hierbei unkritisch, da eine Endreinigung in der Regel im Mietpreis der Ferienwohunng enthalten ist. Auch hierbei lernt man übrigens schnell die Feriennachbarn kennen, spätestens wenn diese in einer Staubwolke auf ihrem Balkon sitzen oder Fragen zum Baulärm nach 23 Uhr haben.

Do-it-yourself im Urlaub hat viele Vorteile. So kommt bei der mitgereisten Familie selten Langeweile auf, weil alle Angehörigen mit Steine schleppen, Stulle schmieren oder Ritzen aussaugen immer auf Trab gehalten werden. Auch die Kinder fallen abends totmüde ins Bett. Lediglich einen Anhänger sollte man zum Transport von den üblichen Werkzeugen (Baustützen, Mauerfräse, Kleinbagger, Fliesenschneider) einplanen.

 

Okay, okay, diesmal habe ich nicht ernst gemacht. Nur zwei Sachen sind mir dort aufgefallen:

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Putzig

Wenn man schon, warum auch immer (aber das ist sicherlich Geschmackssache), eine Tapete mit Baumrinden-Imitat-Muster verklebt, sollte man Ausbesserungsstückchen immer mit der Maserung kleben 🙂

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Praktisch

Das allerdings fand ich praktisch und gebe ich mal als Tip fürs Küchenplanen mit: Eine erhöhte Spülmaschine! Rückenfreundlich war es auf alle Fälle.

So, jetzt hoffe ich nur, es lesen nicht zu viele Vermieter von Ferienwohnungen diesen Blog. Sonst darf ich nächstes Jahr nirgendwo mehr hin…