Blutige Preisvergleiche

Wie angekündigt geht es mit großen Schritten weiter unterm Dach! Nachdem der letzte Rest Dampfbremsfolie unter die Decke zum Spitzboden getackert wurde (Ränder liebevoll verklebt mit dem ebenfalls schnäppchenhaften Knauf-blau-Klebeband für knapp 25 Euro), habe ich Reihe für Reihe Direktabhänger angebracht:

Direktabhänger
Direktabhänger zur Aufnahme der CD-Profile

Ich hielt es zunächst für eine gute Idee, die Abhänger schonmal in Form zu biegen (so wie die oberen im Bild), ratschte mir dann an so einem Ding den Kopf auf und verlor eine nicht unbeträchtliche Menge Blut. Also, guter Rat in die Runde, die Abhänger erstmal flach lassen. Damit die Profile nachher schön in Waage sind, bietet es sich an, auch die Direktabhänger in waagerechten Reihen zu montieren. Unterstützung leistete mir dabei eine freundliche Leihgabe des Kollegen Herrn Walkenhorst, der einen Rotationslaser sein Eigen nennt:

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Echt Laser!

Ein solcher Laser nivielliert sich selbst, d.h. stellt sich motorisch in Waage und schickt dann einen rotierenden Laserstrahl an die Wände, der überall die gleiche Höhe hat. So spart man sich das Ausrichten der Direktabhänger mit der Wasserwaage und es ging tatsächlich flott von der Hand. Das Gerät hat auch einen Empfänger, der piept wenn man die richtige Höhe erreicht hat.

Ich dachte übrigens, Laser ist Laser, und hatte gehofft, auch vertikale oder schräge Projektionen machen zu können. Mit einer schrägen Projektion im Winkel der Dachneigung hätte ich fabelhaft die Höhen der Profile in den Abhängern ausrichten können.  Leider kann dieser Laser nur die Horizontale; was ich brauche ist eigentlich ein Gerät, dass auch vertikal oder Schrägen projizieren kann. Boels hat sowas in High-Tech im Verleih für schlanke 72 Euro am Tag (wenn ich auch zu solchen Preisen vermieten würde, wäre jemand anders auf meinem Dachboden zugange und ich aalte mich am Badestrand), aber für nochmal rund 70,- drauf könnte ich mir auch dieses Set von Bosch besorgen: (Klick), der kann auch Schrägen, ist vielleicht nicht ganz so heavy-duty aber könnte für meine Zwecke reichen. Ich werde mal recherchieren.

Zum Schluss noch ein Aufreger zu meinem Lieblingsthema Baumärkte: Ich habe nicht genug Direktabhänger besorgt und beim Baustoffhändler waren sie dann auch ausverkauft. Da dachte ich, holen wir mal ein paar aus dem Baumarkt. Dort waren die Dinger tatsächlich mehr als 6x so teuer:

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Unten der Preis von meiner Rechnung (zugegeben recht günstig), oben der Preis im Baumarkt. Un-glaub-lich.

Für die drei Packungen, die ich verbaut habe, hätte ich damit nicht 48 Euro, sondern 297 Euro bezahlt. Dafür bekommt man schon einen schönen Laser 😉

 

Kapitel abgeschlossen

Die Baustelle beim Kollegen ist -zumindest für mich- beendet. Morgen ist Einzug und seit Anfang des Jahres haben wir alles gegeben um aus einem alten Schweinestall eine schicke, kleine Wohnung zu machen! Es ist wirklich nicht wiederzuerkennen, und man kann allenfalls erahnen, welche Arbeit drinsteckt.

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vorher – Rohbauzustand, Boden aber schon mit Schweißbahnen versiegelt

Zunächst wurde der alte Stall entrümpelt und die Trennmauern und Tröge dem Erdboden gleichgemacht. Die Löcher zu den Güllegruben wurden abgedichtet und der Putz abgeschlagen (vor Allem geruchstechnische Gründe). Im Bad wurde eine Tür und ein Fenster zugemauert und eine neue Türöffnung samt Türsturz geschaffen sowie eine Zwischenwand entfernt.

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nachher-letzte Restarbeiten

Der Boden wurde mit Trockenestrich gemacht. Dazu wurde der bestehende Steinboden mit Beton auf ein Level gebracht und dann mit Schweißbahnen abgedichtet. Darauf kam eine Ausgleichsschüttung von Ridigur, Dämmschicht aus Schaumkunststoff und schließlich verklebte Rigidur-Gipsfaserplatten. Unter dem Boden konnten praktischerweise auch die Heizungsrohre verlegt werden.

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andere Seite-die Wölbungen der ehemaligen Stalltüren und -fenstern wurden beibehalten

An den Außenwänden wurden Trockenbauwände als Vorsatzschalen errichtet, inklusive Dämmung, Dampfbremse und Beplankung mit OSB-Platten und Gipskarton. Ein Schlafzimmer wurde mit Ständerwerk aus Metallprofilen errichtet und ebenfalls so beplankt. Die Decke wurde mit Holzbalken in Balkenschuhen an den Außenwänden abgehängt. Im Stall ist nämlich eine alte Ziegeldecke, die nicht dadurch belastet werden durfte. Die abgehängte Decke wurde ebenfalls mit Gipskarton beplankt.

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das Bad

Im Bad wurden die zugemauerten Ecken verputzt, Fliesen verlegt und Sanitärobjekte neu eingebaut. Heizungen und Elektrik in der gesamten Wohnung neu; schließlich noch Fußboden verlegt, Malerarbeiten, Ofen inkl. neuem Außenschornstein installiert und, und, und. Rückblickend ging das ja doch alles recht schnell 🙂

Ich war nur ein kleines Rad im Getriebe; am Anfang habe ich die Maurerarbeiten gemacht (zugemauert, verputzt, Türsturz eingebaut) und beim Trockenbau mit beplankt. Weiterhin die Elektrik bis zur Verteilung installiert und mich dann einige Tage im Bad ausgetobt: Wand- und Bodenfliesen verlegt, Reibeputz aufgetragen und schließlich noch Duschkabine aufgebaut und Silikonfugen gemacht.

Das mit dem Reibeputz war eine schöne Sache: Den gibt es als Fertigmischung, er wird dann in Kornstärke (hier: 2mm) aufgezogen und nach einigen Minuten mit dem Reibebrett mit der gewünschten Struktur versehen. Mal was anderes als Tapete.
Zum Nachmachen gibt es eine schöne Anleitung hier.

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beim Auftragen des Reibeputzes im Bad

Apropos Tapete: Am Ende war -wie das immer so ist- etwas Zeitdruck bis zum Einzug, so dass man sich gegen klassische Rauhfaser und für Streich-Rauhfaser entschied. Das ist im Grunde eine Wandfarbe mit darin enthaltenen Holzstückchen. Sie wird dann gut aufgerührt und mit der Rolle an die Wände gebracht. Rein optisch sieht das Ganze tatsächlich aus wie Rauhfasertapete. Der Nachteil ist, dass sie gewisse Sachen nicht ganz so gut überdeckt wie richtige Tapete (zum Beispiel die Eckschienen) und man  beim Anfassen schon merkt, dass es „nur“ Farbe ist.

Etwas vermissen werde ich sicherlich das „Catering“ der Außenbaustelle, denn die Oma verwöhnte uns mit guter Küche und Sachen, die ich teilweise schon lange nicht mehr gegessen habe wie Bottermelksannballerse und Schnippelbohnen, Grünkohl oder Backbirnen.

Aber nun habe ich wieder die Zeit, zuhause weiterzumachen und ich werde mich ab nächster Woche intensiv dem Dachbodenausbau widmen. Dann werde ich auch wieder etwas detailliertere Arbeitsschritte zeigen können, und ich bin selber schon sehr gespannt, wie es mal wird! Man hat ja ein Bild im Kopf, wie es wohl fertig aussieht; mal schauen, ob Realität und Vorstellung sich schließlich decken.

Euch ein schönes Wochenende; ich schließe heute Kapitel Auswärtsbau und öffne Dachbodenprojekt: Bauabschnitt II 🙂

 

Zicke

Auf dem Dachboden ist nun immerhin schonmal die Heizung angekommen. Zum Glück mussten Vorlauf und Rücklauf nicht ganz vom Kessel geholt, sondern konnten ein Stockwerk tiefer an die relativ dicken Heizungsrohre angeschlossen werden.

Oben sollen es ja mal zwei Räume werden (Arbeitszimmer und Gästezimmer), und pro Raum ist mittig ein flacher Heizkörper vorgesehen, der am Drempel montiert wird. Die Rohre liegen nun schon und sind auch fertig angeschlossen:

Heizungsrohre Drempel
Vorbereitung für den Heizkörper

Mein Onkel Norbert, dessen Firma ich an dieser Stelle mal wärmstens empfehlen möchte (Norbert Brockmann aus Kirchlengern!), ist nicht nur absolut zuverlässig und macht klasse Arbeit, sondern verstand sich auch gut mit meiner Tochter (2), die ihm während der Anschlüsse in ihrem Zimmer die gesamte Puppensammlung samt Zubehör erklärte.

Die Anschlüsse liegen nun schon an der richtigen Stelle und Höhe, so dass ich dann nur noch (nur noch?) den Drempel drumrumbauen muss.

Ich würde jetzt gern endlich weiter machen, aber die Sekundärbaustelle beim Kollegen muss auch fertig, man lässt ja nichts angefangenes liegen. Da fliese ich im Moment das Bad und hatte das erste mal mit einer Fußbodenheizung zu tun, die mit eingebaut wurde.

Bei einer elektrischen Bad-Fußbodenheizung (die bestimmt toll ist, wenn es fertig ist, aber zum Einbauen…naja…) handelt es sich um ein aufgerolltes Gittergewebe, durch das ein Heizdraht verläuft. An einem Steuerthermostat wird der Heizdraht angeschlossen und außerdem noch ein Temperaturfühler (im Leerrohr), der mit im Boden verlegt wird. Für die beiden Leitungen müssen im Boden Nuten gefräst werden, weil sie zu sehr auftragen.

Von der Vorgehensweise her wird das Gewebe ausgerollt (es darf aber nicht unter festen Gegenständen wie Duschtassen und Badewannen verlegt werden, und auch nicht unbedingt in Bereiche wo in den Boden gebohrt wird wie WC);  ist man an der Wand angelangt, wird das Gewebe eingeschnitten, der Draht geradegebogen und in der Gegenrichtung zurückgerollt. Auf keinen Fall darf (so sagt Google und auch die mäßige Anleitung) der Heizdraht durchgeschnitten werden, weil dann alles explodiert und sämtliche Materie durch den Heizdraht eingesaugt wird.

Als ich mit meinen Bahnen am Ende angelangt bin, war noch einiges über und nun ist die Vorgehensweise so, dass man den überschüssigen Draht vorsichtig aus dem Gewebe heraustrennt und dann noch irgendwie versucht unterzubringen (an der Wand langlegen..). Allerdings dürfen die Drähte sich auf keinen Fall kreuzen, noch zu nah aneinander liegen, noch zu nah an der Wand liegen usw…so eine Fußbodenheizung ist also ganz schön zickig. Ich bin gespannt, ob das alles so funktioniert und werde dann hier Bericht erstatten. Ich sehe mal zu, dass ich dann auch mal ein paar Bilder mitbringe. Bis die Tage 🙂

 

Kribbelig

Die Hochtrageparty war ein voller Erfolg! Nun, genaugenommen war es keine richtige Party…eher habe ich meine Auszubildenden zwangsverpflichtet freundlich gebeten, mir zu helfen, und nach getaner Arbeit gab es dann auch lecker Bratwurst vom Grill. Vielen Dank an dieser Stelle! Begründet habe ich das alles mit ausbildungsnaher Tätigkeit, Muskelaufbau, Logistik und Materialtransport. Sollen sie so ins Berichtsheft schreiben! 😉

Ehrlich gesagt war es doch äußerst anstrengend und ich hatte mir es auch etwas leichter vorgestellt, aber immerhin waren es rund 80 Gipskartonplatten (Einmannplatten), das war schon etwas sportlich. Im Vorfeld hatte ich Bedenken wegen der Metallprofile, die immerhin 4m lang sind. Ich hatte schon befürchtet, einen Kran ordern zu müssen, aber es hat erstaunlich gut geklappt, wenn man sie zu zweit fast hochkant durchs Treppenhaus balanciert.

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Da ist es!

Die GK-Platten habe ich auf dem Dachboden vorsichtshalber auf zwei Stapel aufegeteilt. Alle auf einen Haufen wären (rechne, rechne….) rund 1,2 Tonnen Punktlast für die Holzbalkendecke und wer weiß, ob sich dann der ganze Ausbau nicht erledigt hätte.

Das ganze Material ist jedenfalls oben und allmählich werde ich kribbelig! Nun muss es auch bald weitergehen! Leider habe ich im Moment noch zu wenig Zeit…

Nebenbei mache ich mir bereits Gedanken über die Beleuchtung. Angedacht habe ich Einbaustrahler. Bisher habe ich immer Halogen verwendet, aber die LED-Technik wird ja auch immer besser und mittlerweile gibt es auch Leuchtmittel, die den Raum nicht mehr in ein aschfahles Leichenhaus-Licht tauchen und deutlich heller sind als ein Glühwürmchen (das war lange nicht so!). Beispielsweise GU-10 LED-Leuchtmittel in 5 oder 7 Watt. Hat jemand Erfahrung? Gerne in den Kommentaren niederschreiben!

GU-10 bezeichnet dabei den Sockel, das ist der selbe Sockel wie bei den gängigen Hochvolt-Einbaustrahlern. GU-10 gibt es eigentlich nur als Hochvolt, der Vorteil der Niedervolt-Technik (längere Lebensdauer der Leuchtmittel) ist mit den LEDs hinfällig. Die Farbtemperatur ist als warmweiß erhätlich und das Beste ist, man kann sie ja tatsächlich dimmen! Philips hat beispielsweise für seine Leuchtmittel eine Liste mit Dimmern veröffentlicht (Hier der LINK) und auch bei unserem Elektro-Großhändler gibt es eine persönliche Dimmerberatung. Das direkte Dimmen von LEDs scheint also nicht mehr viel komplizierter zu sein als das Dimmen von induktiven Lasten, also dem Trafo der Niedervolt-Einbaustrahler; dafür braucht man ja auch spezielle Dimmer.  Und die 5W-Variante hat immerhin 320 Lumen (400 bei 7W), was etwa einer 40W-Glühlampe entspricht. Ich werde das Ganze dann mal ausprobieren und hier Bericht erstatten. Aber ich fürchte, bevor ich Lampen einbauen kann, habe ich noch etwas mehr Arbeit vor mir…

Was ist sonst noch passiert? Auf meiner B-Baustelle (die im Moment die A-Baustelle ist) helfe ich einem Kollegen im Moment beim Trockenbau und Tapezieren. Die wichtigsten Erkenntnisse daraus in den letzten Tagen:

– Nachdem ich Hohlwanddosen jahrelang mit einer 67mm-Lochsäge gesetzt habe, habe ich mir letztens mal eine 68mm gekauft. Und siehe da: Die Dose lässt sich gewalt- und fluchfrei in das Loch setzen und sogar drehen und waagerecht ausrichten. Ohne Hammer, einfach so! Das ich da nicht eher drauf gekommen bin. Aber warum verkaufen die blöden Baumärkte dann alle 67mm?

– Beim Tapezieren das A und O: Heizung aus, Heizungsrohre die Wärme abstrahlen aus, Durchzug vermeiden.

– Tolle Videos gibt’s bei Youtube von M1Molter, zum Beispiel ein schönes Tutorial zum Thema Reibeputz.

– Irgendwann werde ich das Haus mal verreibeputzen

– Dazu brauche ich aber ein Gerüst

– oder ich seile mich ab, Ausrüstung ist vorhanden und  gelernt habe ich das auch mal!

– und ich hätte Lust auf Fensterlädern! Früher hatte das Haus mal Fensterläden, und das wäre doch toll, wenn die wieder da wären. Gar nicht so zum zumachen, sondern weil es so hübsch ist. Also Reibeputz und Fensterläden.

– Rechts vom Haus wäre eigentlich noch Platz für einen PKW-Stellplatz. Und den Randstreifen an der Straße müsste ich auch mal pflastern. Und den Weg zur Haustür auch.

– Ich mache das alles, wenn ich irgendwann mal ganz viel Langeweile habe!

– Warum habe ich eigentlich nie Langeweile?

 

Hochtrageparty

Allmählich werde ich mich geistig auf Phase II des Dach-Ausbaus vorbereiten. Nach der Isolierung steht jetzt der eigentliche Ausbau an und das Material dazu ist sogar schon da:

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da unten ist es schonmal…

Ich habe die etwas handlicheren Einmann-Platten im Format 2,60 x 0,60 gewählt, da die normalen Gipskartonplatten wohl nicht durch’s Treppenhaus passen würden. Ich bin auch gespannt, wie die 4m-Metallprofile da hochkommen. Ich glaube, ich werde eine Baumaterial-Hochtrageparty machen. Kiste Bier & Grill an, vielleicht kann ich damit den ein oder anderen motivieren, mir zu helfen 🙂

Die Deckenprofile könnte man ja notfalls auch unten schneiden. Apropos schneiden: In letzter Zeit haben wir auch auf der ‚anderen‘ Baustelle darüber gesprochen, wie man die Metallprofile am Besten schneidet. Rigps beispielsweise rät davon ab, das mit der Flex zu machen, weil durch die Hitze der Korrosionsschutz an der Schnittstelle zerstört wird und Rostgefahr besteht. Andererseits ist es in der Praxis mit der Blechschere besonders an den Kanten fummelig. Wenn man aber die beiden Stege mit der Blechschere einschneidet, das Profil dann über eine Kante abbiegt und dann den Rest schneidet, sollte es besser gehen. Wichtig ist eine gute und scharfe Blechschere.

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Stand der Dinge

Und so sieht es oben aus: an den Sparren habe ich auf der Dampfbremsfolie die noch vom Vorbesitzer vorhandenen Latten aufgeschraubt, das gibt eine schöne Anpressung für die Folie und ich kann dort gut die Abhänger für die Profile aufschrauben. Die Folie sollte übrigens nicht zu stramm gespannt werden, sondern darf auch ein wenig durchhängen. Gerade an den Wandanschlüssen lässt man auch eine kleine ‚Schlaufe‘. Ziel ist, dass die mechanische Befestigung (Tackernadeln/Kleber usw. siehe HIER) nicht zu sehr auf Zug beansprucht wird.

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Freier Holzbalken im Eingangsbereich

Im Eingang, wo die Kopffreiheit eher reduziert ist, möchte ich den oben zu sehenden Balken frei lassen, also als Sichtbalken nicht verkleiden und mit Gipskarton direkt anschließen. Es  wird sicherlich eine Herausforderung, das hübsch hinzubekommen.

Weiterhin plant man ja immer ein paar Schritte im Voraus und so mache ich mir schon Gedanken über den Bodenbelag. So sieht es im Moment noch aus:

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Jetziger Untergrund

Am liebsten hätten wir helle Holzdielen, aber die sind einerseits recht teuer und zweitens hat man bedingt durch die Tatsache, dass die ja auf Konterlattung verlegt werden, einen gewissen Bodenaufbau und ich müsste eine kleine Stufe am Eingang designen. Alternative wäre neben den diversen Parkett- und Dielen- Klick-Imitaten das sogenannte Vinylparkett. Das ist ein Bodenbelag im Klick-Verfahren, die Oberfläche aus Vinyl, fühlt sich aber durch die Maserung sehr holzähnlich an und ist ein robustes Zeug. Liegt bei uns im Kinderzimmer und hat schon einige Härteproben überstanden…

Laminat mag ich mittlerweile gar nicht mehr sehen. Wenn’s preisgünstig sein soll, z.B. für die Mietwohnung, ok, aber die Standard-Buche-Baumarkt-Ausführung habe ich mittlerweile ‚über‘; es ist auch relativ Fußkalt, klackerig und wollmausanziehend.

Bei Holzdielen gibt es Qualitätsunterschiede. Die unterste Qualitätsschiene ist Rauspund, der aber für sichtbare Böden eher nicht verwendet wird, beispielsweise weil er derart nachtrocknet, dass Nut und Feder auseinanderrutschen und man dann ziemlich große Fugen hat. Der richtige Dielenboden ist deshalb teurer, weil nicht nur das Holz besser ist, sondern weil er vorgetrocknet ist (ca. 9% Restfeuchte) und sich dadurch weniger verzieht. Vielleicht mache ich aus den verschiedenen Bodenbelägen mal einen eigenen Blogbeitrag.

Ach, und Anmeldungen für die Hochtrageparty nehme ich ab sofort in den Kommentaren entgegen. 🙂

 

Sturzhausen

Die Dümpelphase des Jahreswechsels neigt sich langsam dem Ende zu und es wird Zeit, mal wieder was zu tun! Ich bin im Moment nicht daheim, sondern bei einem befreundeten sich-den-Stall-zur-Wohnung-Ausbauer auf der Baustelle und verrichte dort nach dem Motto ‚Eine Hand wäscht die Andere‘ Fliesen- Elektro- Tapzier- und eben auch Maurerarbeiten. Unter anderem habe ich diesen schmucken Türsturz eingebaut:

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, und da fiel mir ein, dass ich bei unserem Hausbau auch zwei Stürze nachträglich eingebaut habe. Da sie immer noch halten (Moment, was war das für ein Geräusch?) kann ich ja mal schildern, wie das vonstatten ging.

An der ersten Wand wollte ich aus einer bestehenden Türöffnung einen breiten Durchgang schaffen. Ich besorgte mir dafür einen Kalksandstein-Sturz in entsprechender Länge (Auflager pro Seite sollten mindestens 115mm, besser mehr) sowie Baustützen und Balken zur Abstützung des Mauerwerks. (Liebe Kinder und Mitleser, bitte nicht nachmachen, sondern einen Statiker, ein Fachunternehmen und jemanden aus der Raumfahrt hinzuziehen) Im Gegensatz zu einem Stahlträger funktioniert ein Flachsturz nur in Verbindung mit dem darüber aufgemauerten Mauerwerk. Sprich, eine mittig über dem Sturz aufgebrachte Punktlast würde diesen evtl. zum Einknicken bringen, das Mauerwerk des Lastdreiecks stützt sich, vereinfacht gesagt, selbst und so wird der Sturz gleichmäßig belastet. Wenn man, wie ich, den Sturz nachträglich einbaut, muss man das darüberliegende Mauerwerk abstützen. Dazu habe ich oberhalb der neuen Öffnung zwei Löcher gemacht, Balken hindurchgeschoben und mit Baustützen abgestützt:

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Anzeichnen der Öffnung, Löcher für die Abstützung schneiden

Danach wurde ein entsprechender Schlitz für den neuen Sturz geschaffen und dieser eingesetzt.

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Eingelegter Sturz mit Abstützung

In der Mitte sind beim Schlitz machen einige Ziegel mit runtergekommen; der alte Mörtel ist wirklich sehr sandig (der anfangs erwähnte Sturz wurde in Porenbetonsteine eingebaut, da rührte sich gar nichts…), aber die wurden mit Liebe wieder hochgemauert. Wichtig ist über Stürzen, dass auch die Stoßfugen ordentlich vermörtelt werden:

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Das über der linken Stütze ist kein Riss, sondern ein Draht vom Heizungssensor! 🙂

Nun habe ich das Ganze aushärten lassen, dann wurde der Rest des Mauerwerks entfernt und alles rundherum wieder angeputzt:

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Fertig!

An der zweiten Wand wurde ein Durchgang in Türbreite geschaffen. Da das Ganze erheblich schmaler werden sollte, habe ich nur eine Abstützung benutzt.

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Eingesetzter Türsturz mit Abstützung

Ansonsten ähnliches Vorgehen: Loch für die Abstützung mittig über dem Sturz, dann Schlitz für den Sturz schneiden (Flex, Risen-Sauereri), Sturz gewissenhaft einmauern, trocknen lassen und dann das restliche Mauerwerk entfernen.

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Fertig!

Danach wurde wieder reichlich verputzt, und irgendwann war auch dieser Durchgang fertig.

Im Nachhinein betrachtet würde ich für die Abtützung beim nächsten mal einen kleineren Balken bzw. Stahlträger nehmen. Ich hatte Balken von ca. 20×20 benutzt und die Löcher dafür noch größer gemacht, da geht schon eine Menge Substanz verloren, die man hinterher wieder zumauern muss. Sollte ich mal wieder in die Verlegenheit kommen, würde ich eher einen kleinen Stahlträger verwenden, um idealerweise nur einen Ziegel ersetzen zu müssen.

Auch würde ich wahrscheinlich für den großen Durchbruch heute eher einen Stahlträger verwenden. Das Mauerwerk über dem Sturz lässt sich nunmal im Nachhinein nicht so perfekt aufmauern als würde man es neu machen, und der Sturz lebt halt von der Qualität des darüberliegenden Mauerwerks; dem Stahlträger ist das relativ egal. Vorteil vom Sturz ist, dass man ihn direkt verputzen kann und ihn nicht ausmauern oder verkleiden muss.

Die Höhe für Türöffnungen ist übrigens immer 200,5 cm. Breiten sind je nach Bedarf 63,5 / 76,0 / 88,5 / 101,0 cm. Man kann theoretisch auch ander Maße verwenden, geht dann aber das Risiko ein, dass die Tür angefertigt werden muss (Sondermaß) und damit deutlich teurer wird. Am Besten, man erkundigt sich vorher nach den erhältlichen Maßen seiner Wunschtür.

Die Stürze wurden dann später tapeziert (Das hält schon! Warte nur, bis erstmal Farbe drauf ist!) und mit Zargen  ausgestattet. Sie halten immer noch und wie man sieht, ist es gar nicht so schwer, zumindest eine Türöffnung selber zu erstellen. Und ich werd jetzt mal nach dem Geräusch schauen…

 

Fröhliche Weihnachten!

Allen Bloglesern, Mitwissern, Sägern, Bohrern, Naglern, Leimern, Strippenziehern, Neugierigen und Wahnsinnigen:

Fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

In diesem Jahr wird hier nicht mehr viel passieren, denn ich verbringe die letzten Tage ausnahmslos mit Schlemmen und schleppe mich von einer Mahlzeit zur nächsten. Aber nächstes Jahr wird’s wieder spannend! Mir läuft es schon warm den Rücken runter, wenn ich daran denke, was es dann alles zu lesen gibt. Bis dahin: Lasst es Euch gut gehen 🙂

xmasWeihnachtsbaum, auf Gehrung gesägt.

 

Dosenfix 2000

Als wenig besinnlich empfindet die Ehefrau sämtliche Bohr- Stemm- und Abbrucharbeiten in der Vorweihnachtszeit. Der wohlige Baugeruch nach Holz und Asbest Dämmstoffen weicht allmählich dem zarten Duft von Tannenzweigen und Kerzen. Zum Glück darf ich im Moment auf andere Orte ausweichen und konnte mich bei einem Kollegen mit Maurer- und Putzarbeiten austoben. Zu Hause ruht der Baubetrieb aufgrund der Besinnlichkeit (so besinnlich wie es eben mit zwei Knirpsen sein kann), aber das Material für den Ausbau habe ich schon geordert! Wie die Planung aussieht, werde ich hier demnächst mal darstellen. Und dann hätte ich gerne 20-30 Blogleser, die mir helfen, die Sachen hochzutragen 🙂

Ich bin tatsächlich noch am Grübeln, wie ich 4m-Trockenbauprofile auf den Dachboden kriege. Gut, man könnte sie unten durchschneiden ABER: oben lag bereits ein ganzer Stapel Latten mit 3,50m Länge vom Vorbesitzer. Die müssen ja auch irgendwie da hoch gekommen sein. Ich werde mal beim Baustoffhändler fragen, wie hoch der LKW-Kran reicht, dann könnte das durch’s Fenster was werden.

Ich habe mir auch ein kleines Vorweihnachtsgeschenk gemacht, das ich Euch nicht vorenthalten möchte: Diese praktische Elektriker-Wasserwaage.

 

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Mein neues Spielzeug

Ich bin einfach ein großer Freund von Installationszonen und genormten Schalterhöhen. Wenn ich blind einen Schalter greife, möchte ich ihn gerne treffen und nicht auf Expedition an der Türzarge gehen. Hin und wieder mache ich bei mir zuhause, Verwandten oder Bekannten elekrische Dinge (und das habe ich ja, im Gegensatz zu vielem anderen was ich hier verzapfe, mal annäherungsweise gelernt), und da wird mir diese Wasserwaage gute Dienste leisten. Man kann Normhöhen für Steckdosen und Schalter durch die Löcher markieren, und hat auch gleich die richtigen Abstände für Kombinationen mit Mehrfachrahmen. Auch die Höhen für bodennahe Steckdosen (tiefer) oder Küchensteckdosen über Arbeitsplatten  (höher) sind bereits vorgesehen und man muss nur durch ein Loch in der Wasserwaage anzeichnen.

Nächstes Jahr hole ich mir dann den Dosenfix 2000, der in einem Arbeitsgang Schlitze fräst, Kabel verlegt, Steckdose setzt und drübertapeziert.

 

 

Experimente mit der Wärmebildkamera

Bevor ich meine Dachbodenisolierung endgültig abschließe und nächstes Jahr an den Ausbau gehe (nächstes Jahr klingt noch so unglaublich weit weg, dabei sind es nur noch drei Wochen), wollte ich das Ganze mit einer Wärmebildkamera auf mögliche Kältebrücken hin untersuchen; also irgendwelche Schwachstellen in der Isolierung, die man später schlecht beheben kann.

Eine Wärmebildkamera ist ziemlich teuer und nur dank guter Kontakte konnte ich mir eine günstig ausleihen. Wärmebildaufnahmen gibt es auch von Fachleuten, z.B. von der Verbraucherzentrale, die dann auch gleich was Schlaues dazu sagen können (ich bin da zugegebenermaßen etwas unbedarft), so ein Paket kostet um die 250 Euro.

Hier nun also eine kleine Bildershow. Rechts am Rand ist eine Temperaturskala (ich will nicht beschwören dass das Ding wirklich richtig kalibriert war), und die Zahl am Fadenkreuz gibt die aktuelle Oberflächentemperatur dort an.

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Schwachstelle Fenster: in der Fuge des Übergangs Fensterbank-Rahmen ist die kälteste Stelle (schwarz)

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Hier der direkte Vergleich mit einem neuen 3fach-verglasten Fenster. Wie man sieht, ist auch die untere
Fuge wesentlich kälteundurchlässiger als bei dem älteren Fenster

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Bei diesem Fenster ist der Flügel etwas verzogen. Auf Höhe des Griffs kommt dadurch kalte Luft durch die Dichtung.

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Meine liebe Haustür (ich berichtete davon) hat erwartungsgemäß Defizite an der Dichtung der Schließbänder.
Ob ich reklamieren sollte? Ich weiß nicht, ob ich die Kraft habe, mich nochmal mit dieser Firma rumzuärgern…

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Bei der hinteren Tür hatte sich die eingelegte Dichtung etwas gelöst. Prompt sieht man, dass hier Kälte
eindringen kann. Ließ sich zum Glück durch nachdrücken der Dichtung beheben.

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Dachfenster: Kältezone rund um den Rahmen, aber auch an der Glaseinfassung

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Blick durch den Dachbodenausgang auf die Schräge im Treppenhaus. Wurde früher so aufgebaut: Dachziegel,
Rohrmatte, Putz, Tapete. Dementsprechend viel Wärme geht hier flöten. Für die Stelle suche ich noch eine platzsparende
Innendämmung, z.B. Rigitherm.

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Dieser Balken (Bildmitte) bleibt aus optischen und funktionalen Gründen frei und wird nicht verkleidet.
Die Sparrenfelder sind links und rechts gedämmt, leichte Kältezonen jedoch auch hier an den Übergängen.

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Jetzt von Außen: die Oberfläche der Haustür ist deutlich wärmer als die Außenwände…

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Hauswand mit Fenstern. Die Wand wurde ja im anderen Bild gelb dargestellt, von daher kann man unterschiedliche
Bilder nicht unbedingt anhand der Farben vergleichen.

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Häuschen von hinten. Linkes Fenster Küche (warm), rechtes Fenster Abstellkammer (nicht so warm), und
bei der Hinertür ist die Schwachstelle auch die untere Dichtung.

Nun, habe ich Kenntnisse daraus gewonnen? Vielleicht diese:

– Bei modernen Fenstern ist nicht nur die Verglasung besser, sondern scheinbar auch die Dichtbänder bzw. allgemein die
Abdichtung zum Gebäude hin

– Mangelhafte Dichtungen sind erstaunliche Kältebrücken

– die Treppenhaus-Schräge muss gedämmt werden. Da habe ich nicht viel Platz (Kopffreiheit…), von daher wird’s wohl eine dünne und dafür ergiebige Platte werden

– die Haustür ärgert mich immer noch

– letztendlich war es aber eine kleine Spielerei, wirklich gravierendes habe ich eher nicht gefunden

Vielleicht gibt es auch Kameras, die etwas objektivere Farbskalen haben. Eigentlich kann es ja nicht sein, dass die selbe Wand auf einem Bild gelb und auf dem nächsten blau dargestellt wird. Oder es war eine Einstellungssache…

Auf jeden Fall ein spannendes Feld, die Wärmebildfotografie. Ich werde mich sicher eingehender damit beschäftigen, wenn ich irgendwann vor Langeweile gar nicht mehr weiß was ich tun soll. Bis es soweit ist (vielleicht noch so 30, 40 Jahre?) habe ich die Kamera brav zurückgebracht und weiß jetzt, wo’s zieht – oder eben nicht.

Neulich im Bau-Forum

Gast123: Hallo, ich bin neu hier und habe eine Frage. Ich hoffe ich bin hier richtig. Ich möchte [irgendwas bauen/renovieren/machen] und habe mir das so gedacht: [so habe ich mir das gedacht]. Was meint ihr dazu?

KorinthenkackerABC: Benutz doch bitte die Suchfunktion. Den Thread hatten wir 1996 schon.

Moderator47: Ich habe den Thread mal verschoben/mit dem Thread von 1996 zusammengelegt.

Meister64: Um Himmels Willen!

Gast123: Was denn?

Schlaumeier23: Na dann viel Spaß! Die ganze Bude wird Dir unterm Arsch wegschimmeln!

Schlaumeier24: So wird das niemals erdbebensicher!

NocheinSchlaumeier: *Händeüberkopfzusammenschlag* *augenroll* *KopfaufTischkantehau*

SchlechtesGewissen99: Finger weg! Auf jeden Fall musst Du einen Statiker, einen Bausachverständigen und einen Bademeister fragen!

Sprüchekloper83: Silikon statt Präzision!

Gast123: Ich dachte, ich bekomme ein paar konstruktive Tips?

Schlaumeier23: Aber nicht für diesen unausgegorenen Mist!

Meister88: Ich würde eine 24er Spannmuffenverriegelung einbauen. Dann mit Konterlattung auf die Querbalkenlage aufdoppeln und bündig abkanten. Die Zwischenräume mit IsoBims 83, besser 84 verkragen und verspreizen. Verklemmt aufgefederte Muffenverdopplung ist doch wohl vorhanden??? Ansonsten gute nacht…

Gast123: ???

Schlaumeier24: Das war doch eine gute Erklärung! Wenn Du mit einfachsten Begrifflichkeiten nichts anfangem kannst, ist dies vielleicht nicht das richtige Forum.

Moderator47: Hab ich ja gesagt!

SchlechtesGewissen: Auf jeden Fall einen Fachmann, sag ich ja!

Sprücheklopfer83: Mit Silikon und Schaum kann man ganze Häuser baun!

Gast124: Ich bin durch Google hier gelandet weil ich das gleiche Problem habe aber so richtig produktiv ist das ja nicht hier…?

Moderator47: Wegen Kritik musste ich leider Deinen Account sperren!

Schreinermäuschen74: Ich denke, mit ein bißchen Deko sieht das alles gleich viel besser aus. Die Risse über dem Türsturz kann man super mit so Efeuranken abdecken und wenn man so lange Stöcker zusammenbindet, kann man die super in die muffige Ecke stellen, das lenkt von den Stockflecken ab. Ich stelle auch gerne so Schalen mit Obst auf, einfach zum Anschauen. Und gegen den beißenden Abflußgestank helfen sicher Duftstäbchen. Liebe Grüße und Knuddel von Babsi!

Sprüchekloper83: Ist die Handwerkskunst am Ende, bringt Silikon die schnelle Wende!

NocheinSchlaumeier: *MitflacherHandvorStirnhau* *KopfgegenWandschlag* *nichthinschauenkann*

Gast123: Danke allen für die Antworten, ich habe jetzt eine Firma beauftragt.