Bevor es morgen mit über 30° traumhaftes Grillwetter gibt, wollen wir mal schnell die Terrasse vom letzten mal fertig bauen 🙂
Hier waren wir stehen geblieben…
Die Dielen kann man in verschiedenen Längen kaufen, aber eben nicht in jeder Länge und so habe ich mich für eine verschnittarme Verlegeart entschieden: Ein Brett wird durchgehend verlegt, und die nächste Reihe aus zwei Brettern mit einer Fuge. Diese ist hier übrigens nicht mittig, ich hatte erst Bedenken dass das später doof aussieht, aber es fällt überhaupt nicht auf.
Wie man im Bild sieht, werden die Enden einfach überstehen gelassen. Hier habe ich dann am Schluss mit einer Handkreissäge plus Schiene einen sauberen Abschlussschnitt gemacht.
Die Dielen werden übrigens immer mit Abstand zu Wänden und sonstigen angrenzenden Bauteilen verlegt. Wenn sich das Holz nämlich ausdehnt, ist so eine kleine Mauer schnell mal umgeschmissen.
Verschraubt wurden die Dielen mit Terrassenschrauben aus Künzelsau (da haben wir’s wieder…), die sind zwar nicht ganz billig, aber gehen durch den Bohrkopf rein wie Butter, man muss nicht vorbohren, das Holz wird nicht gespalten usw.
Wenn man genau hinschaut, sieht man im Bild oben, dass die Dielen nicht direkt auf die Unterkonstruktion geschraubt werden (Hinterlüftung gegen Nässe), sondern Kunststoffteile untergelegt sind, sogenannte Distanzhalter (z.B. ferax Terrassenmeister). Sie bilden einmal eine Unterlage zwischen Diele und Kantholz, durch den mittigen Dorn geben sie aber auch einen Fugenabstand vor. Die Dielen werden dann an den Dorn angelegt und verschraubt. Die Halter kann man auch nochmal verschrauben, habe ich aber nicht gemacht.
Um gleichmäßige Fugen und gerade Dielen zu bekommen, muss man die ein oder andere Diele etwas ‚in Form bringen‘. Dazu habe ich als Start-Diele ein sehr gerades Holz gewählt und dann mit einem kleinen Ratschengurt die nachfolgenden Bretter zum Fugendorn herangezogen. Dann wurde die Stelle verschraubt und der Gurt auf die nächste Biegung gesetzt. Das geht freilich nicht, wenn die Dielen allzu krumm sind.
Reihe für Reihe wurde nun auf diese Weise belegt. Damit man sich später nicht an Kleinigkeiten stört, sollte man darauf achten, dass die Fuge gerade durchläuft und nicht ’springt‘; außerdem die Schrauben immer auf einer Linie setzen.
Nachdem dann die Kanten mit der Handkreissäge (wichtig: mit Schiene!) begradigt wurden, habe ich die Schnittstellen nochmal mit Hirnholzschutz versiegelt und dann die gesamte Fläche wieder eingeölt. Das habe ich übrigens jetzt, nach zwei Jahren, wiederholt. Ein nachölen sollte man alle 2-3 Jahre einplanen. Geht aber gut mit einem breiten Pinsel/Quast und einer Stielverlängerung.
Als Umrandung habe ich mir aus dem Baumarkt(!) helle Granitsteine geholt, die ich zufällig gefunden habe und die genau die passende Höhe hatten. Sie sind mit dem üblichen Werkzeug kaum zu bearbeiten und man nimmt sie daher am Besten so, wie sie sind. Bei zweien musste ich eine Ecke abschneiden und es war eine schwere Geburt…
Ich habe diese Steine dann in ein Bett aus Garten-Mörtel (ja, gibt’s wirklich) gesetzt und auch untereinander vermörtelt. Zunächst hatte ich Bedenken, dass die Steine umkippen, wenn man von der Terrassenseite aus dagegen tritt, aber sie halten wirklich bombenfest und ich musste außer diesem Wunderzement keine Befestigungsmaßnahmen ergreifen.
Apropos Wunderzement, und das noch als kurzen Gedanken für die Nacht: Morgen werde ich in einem Raum Estrich machen (bietet sich ja an bei 30° im Schatten); bisher gab es immer das Problem, dass ein Estrich 4-6 Wochen zu trocknen hatte, bevor man fliesen kann (bzw. Messung der Restfeuchte). Auf Nachfrage im Lieblingsbaustoffhandel erklärte man mir, dass es Alternativen gibt: Von Sopro gibt es beispielsweise die Estrich-Fertigmischungen Rapidur M5 und M1.
Rapidur M5 ist schon nach 24 Stunden mit Fliesen belegbar. Er ist etwas teurer als ’normaler‘ Estrich, aber mal ehrlich-wer will denn, gerade beim Renovieren im Bestandsbau, sechs Wochen auf die Bodenfliesen warten? Bei einem 3cm-Estrich kostet der Spaß rund 35,- pro m² (reiner Materialpreis).
Das M1-Zeug ist nach unglaublichen vier Stunden belegbar. Da kostet aber ein Sack schon 60 Euro und man kann pro m² mit etwa 150,-€ rechnen. Aber: jetzt weiß ich wie das bei den Fernsehsendungen geht! Bei Zuhause im Glück trocknet ja auch nix! Da wird die Tapete direkt in den feuchten Putz geklebt-wahrscheinlich alles mit Blitz- und Superschnell- Mischungen gemacht.
Also, ich werde bald Bericht erstatten, mal sehen wie sich der Wunderestrich so macht. Bis dahin-schnell die letzten Terrassendielen verschrauben und dann den Grill an-viel Spaß!