Lernerfolgskontrolle

Ein Projekt, das eigentlich schon längst hätte begonnen vollendet werden sollen, ist die Bekleidung eines vollständig entkernten Badraumes, und nein, es ist wieder nicht bei mir zuhause. Ich lebe in Frieden und momentan bauschuttfrei! 🙂

Das Räumchen war mal ein Bad, allerdings ein ziemlich vermurkstes (Spanplatten haben, auch unter Fliesen, einfach nichts in Feuchträumen zu suchen!), es wurde also komplett entkernt und der nackte Raum soll nun gedämmt werden; Decke, Schräge und Wände bekommen ein Gipskartonkleidchen und nebenbei werden noch die Installationen verlegt. Der dann so vorbereitete Raum wird dann „irgendwann mal“ zum Bad mutieren.

Der Bauabschnitt „Wände“ (in Form von Vorsatzschalen) beginnt erst, nachdem die Wasserinstallation verlegt wurde, und da die Klempner immer voll sind gut zu tun haben, wird das erst nächstes Jahr was. So ging es erstmal um Decke und Wandschräge.


Erster Schritt: Unterdeckung egänzen

Beim Blick nach oben erscheinen die sprichwörtlichen „nackten Dachpfannen“, teils mit einer Art Porenbeton ausgemauert, teils aber auch nackt, und somit muss vor dem Dämmen ein Ersatz für die fehlende Unterspannbahn geschaffen werden. Ich habe das ausführlichst hier beschrieben, daher nun die Kurzversion: Die Dämmung darf nicht einfach unter die Dachziegel geklemmt werden (nein, auch nicht, wenn diese verschmiert sind), es fehlt die Hinterlüftungsebene und die Dämmung zieht unweigerlich Außenfeuchtigkeit.

An den seitlichen Sparren habe ich einen Quadratstab 30×30 angeschraubt (auch Latten mit ähnlichen Maßen wären denkbar); das Ganze links und rechts pro Sparrenfeld. Aus DWD-Platte (Holz-Weich-Faserplatte) wird dann eine Unterdeckung in Breite des Sparrenfelds geschnitten. Die Platten sind auf einer Seite gegen Feuchtigkeit beschichtet (die Seite kommt natürlich nach Außen) und werden quer, mit Nut und Feder verbunden, auf den Quadratstab geschraubt. Sind die Sparren nicht ganz gerade (was fast immer der Fall ist), können kleine Lücken mit Montagschaum (Bauschaum, juchhuuu!) geschlossen werden. Werden ganze Felder mit Unterdeckungen versehen, sollte man für eine entsprechende Feuchtigkeitsableitung sorgen, aber auch das habe ich detailliert unter „Projekte“ hier beschrieben.


Holzfaserplatte als Unterdeckung

Nachdem alle Felder entsprechend vorbereitet wurden, kann die Dämmung erfolgen, hier mit Klemmfilz der Stärke 140mm. Die Stärke richtet sich nach der Stärke der Sparren (wenn zu zierlich, kann man hier ggf. Aufdoppeln), und kann z.B. mit dem U-Wert-Rechner hinsichtlich Dämmeffekt und Taupunkt berechnet werden. Wenn der Klemmfilz nicht so recht klemmen will, was durchaus passieren kann, beispielsweise wenn die Balken rund sind, helfen ein paar vorgetackerte Folienstreifen:


Trick gegen Klemmfilz-Ausfall: Folienstreifen tackern

Vor der Beplankung muss die Dämmung mit einer Dampfbremsfolie gegen Feuchtigkeit geschützt werden. Um die sperrige Folie fluchtgerecht und nicht schräg anzubringen, kann man die Falz der Rolle nehmen und sich an einem Sparren entlang arbeiten:


Start Dampfbremsfolie

Wichtig ist, dass man zu allen Wandseiten genug Folie stehen lässt, um später die Anschlüsse machen zu können. Die Anschlüsse ans Mauerwerk werden mit einem speziellen Kleber und ANpresslat7te ausgeführt (das habe ich hier mal beschrieben, also wir hatten das alles schon mal. Wer hat damals aufgepasst?) Diesmal habe ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen und anstatt Anpresslatte direkt das UD-Profil für die spätere Deckenbeplankung benutzt:


Wandanschluss Dampfbremse

Da die Wände ja später Vorsatzschalen bekommen und ich daher nicht so auf die Optik achten muss, habe ich die Anschlüsse zusätzlich noch mit dem entsprechenden Klebeband versehen. Sicher ist sicher!

Am Ende von Tag eins war dann die Unterdeckung ergänzt, die Dämmung eingebracht und die Dampfbremsbahn verlegt. An Tag zwei, und im Blog nächste Woche, geht es dann mit der Unterkonstruktion und Beplankung von Dachschräge und Decke weiter. Mal sehen, ob bis dahin die Juckerei von der Dämmwolle nachlässt. Das wär ja schön! Also dann, happy Kratzing und bis nächste Woche!

 

Das Kabuff

Kabuff, oder auch schön: Kabäuschen (das ist glaube ich eher rheinländisch). So was habe ich auch! Im Eingangsbereich befindet sich hinter einer Bretterwand mit Türchen ein etwa 1,5 x 1,5m großer und etwa 1m hoher Verschlag. Allein schon wegen der niedrigen Deckenhöhe lohnt es sich nicht, den mit auszubauen, und ich werde ihn daher einfach so lassen wie er ist, allerdings die Wand zum Hauptraum mit dämmen und bei der Gelegenheit auch den Boden dämmen, denn der Boden ist ein Stockwerk tiefer die Decke und da kann sicher etwas Dämmung nicht schaden.

Gedämmter Kabuff

Kabuff, mit Bodendämmung

Zu diesem Zwecke besorgte ich einige Dachboden-Dämmelemente. Die gibt’s zum Beispiel von Fermacell oder von Rigips in verschiedenen Stärken. Unten ist Hartschaum, darauf eine Gipsfaserplatte. Durch ein Stufenprofil (ähnlich Nut+Feder) lassen sich die Elemente aneinanderlegen und normalerweise werden sie noch mit einem speziellen Kleber verklebt und mit speziellen Schrauben verschraubt. Das habe ich mir aber gespart, weil wir uns vermutlich nicht ständig im Kabuff aufhalten werden. Wobei der Raum bei genauerer Überlegung durchaus Potential hat:

-Geheimes Weinlager
-Abstellplatz für Dinge, die man garantiert nie wieder braucht
Erziehungsmaßnahme
Schwiegermutter (nur ein Test, ob Du mitliest 🙂 )

dd1

Dämmelement im Detail

Diese Elemente sind eine gute Sache bei Häusern, wo der Dachboden nicht ausgebaut, die oberste Geschossdecke aber dennoch gedämmt werden soll. Durch die Gipsfaserplatte sind sie ziemlich unempfindlich gegen Temperatur und Feuchtigkeit, das Ganze geht schnell und die Fläche ist sofort begehbar. Auch als Abstellraum kann man sie gut nutzen. Und wenn doch mal ausgebaut werden soll, kann man mit weiteren Schichten Gipsfaserplatte eine stabile Fläche schaffen. (Dann hat man allerdings eine ganz schöne Aufbauhöhe).
So richtig günstig ist der Spaß mit etwa 20€/m² allerdings nicht.

Ich habe eine Stärke von 120mm genommen, die Plattengröße ist 1500x500mm, gibt es aber auch als 1000×500.

Nun geht es erstmal ein paar Tage in den Urlaub, leider habe ich doch nicht die ganze Unterdeckung fertig bekommen, es fehlen noch 2 Sparrenfelder und der Erker. Herr Erker, und meine Damen und Herren Mitleser, müssen nun eine Woche warten, bevor es weiter geht.
Also, haltet durch 🙂 Danach bin ich sicherlich voller neuer Energie und der Rest des Ausbaus geht in wenigen Tagen Wochen … naja jedenfalls geht es dann weiter.