Wieder da!

Das war aber auch ein Schreck! Der Server, auf dem dieser Blog ruht, hatte ein Datenproblem und daher war hier tagelang NICHTS zu sehen! Zusammen mit der Überschrift „Schluss, Aus, Ende“ vom letzten mal dachten nun viele Leser, ich hätte das Schreiben drangegeben und es kam zu Protesten vor unserem Haus unter dem Motto HEGIDA (Heimwerkende Europäer gegen die Inaktivität von Dannwollenwirmal). Aber, alles ist gut, der geniale Computermensch Jan W. hat das Ganze wieder gerettet und ich werde nun vielleicht doch mal eine Sicherung machen.

Beim letzten mal habe ich noch ein Kleinod vergessen: Die Fensterbank! Die habe ich tatsächlich aus Holzdielen gemacht,damit sie zum Fußboden passt und es sieht auch ganz witzig aus:

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Fensterbank aus Holzdielen

Die Dielen wurden passend gesägt und mit der Unterkonstruktion verklebt. An den Rändern habe ich eine schicke Silikonfuge gezogen (was hab ich neulich für einen Spruch gehört? „Früher haben die Handwerker zu Feierabend ne Flasche Bier aufgemacht, heute wird ne Tube Silikon aufgemacht“) und das Holz wurde dann, genau wie der Boden, geölt und poliert.

Die Vorderkante habe ich vor dem Einbau schön rund geschliffen, und dabei kamen zwei Werkzeuge zum Einsatz, die ich kurz vorstellen möchte.

Als Blogger wird man tatsächlich von Zeit zu Zeit gesponsort (das werde ich immer sehr transparent hier erwähnen, es gibt also kein heimliches Product-placement) und so erhielt ich von Bosch dieses putzige kleine Schleifgerät:

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Bosch PSM Primo

Eigentlich hatte ich ihn für mein Treppenhaus-Projekt geplant (Lack anschleifen unter Treppenstufen), aber das ist ja noch nicht so weit und wenn man das Ding hat, benutzt man ihn halt auch für alle möglichen anderen Sachen. Schleifen war mir immer ein Graus, aber wie so oft ist das richtige Werkzeug die halbe Arbeit. Der Primo geht jedenfalls richtig gut zu Werke und durch die handliche Form und die Spitze meistert er auch kleinste Ecken und Winkel. Die Spitze des Schleifpapiers geht dabei zwar als erstes zur Neige, kann aber separat getauscht werden. Alles in Allem ein durchdachtes Gerät, das gut in der Hand liegt und viel Spaß macht.

Für die größeren Flächen gab es diesen schönen Exzenterschleifer von Makita:

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Makita BO5031J

Danke dafür an den Werkzeughandel Meyer aus Göttingen. Man muss Werkzeuge nicht immer bei Amazon kaufen! Meyer hat überraschend viel Auswahl und bei Sachen, die mein Lieblingsbaustoffhandel nicht da hat, werde ich sicher nochmal darauf zurück kommen. Tellerschleifer und auch die passenden Schleifscheiben sowie alles mögliche andere Männerspielzeug gibt es im übersichtlichen Shop.

Die Makita macht auch richtig Spaß, liegt gut in der Hand und schafft größere Flächen mühelos. Und für die Ecken habe ich ja dann die Primo. Ich denke, die Geräte werden immer wieder in meinen Projekten auftauchen und das erste mal im Leben freue ich mich auf’s Schleifen!

Meine Makita-Sammlung wird immer größer, und weil ich Akkuschrauber, Handkreissäge, Stichsäge und Exzenterschleifer nun schon habe fehlt mir eigentlich nur noch das Baustellenradio! Aber ich habe ja am Samstag Geburtstag, wenn alle Leser zusammenlegen, dürfte das ja kein Problem werden 😉

Hier geht es nächste Woche weiter mit der schon angekündigten Fundamentstabilisierung (damit wollte ich ja diese Woche schon anfangen, aber ich hatte so viel anderes zu erzählen), außerdem habe ich zum ersten mal den Abziehschlitten ausprobiert und, ebenfalls Premiere für mich, eine Wand mit Armierungsgewebe verputzt. Und dann gibts bald wieder ein neues Badezimmer! Wir sind schon angefangen und haben Wände entfernt. Vielen Dank an die Firma G., die mir dafür dieses schöne Gerät gesponsort hat. Jetzt muss ich nur noch die Außenwände wieder aufmauern und das mit dem Dachstuhl kann ja eigentlich auch nicht so schwer sein…?

Immer Ärger mit dem Erker

Nachdem das halbstündige Zucken der rechten Gesichtshälfte nach Lesen des Suchbegriffs „Streichrauhfaser direkt auf Fliesen“ nachgelassen hatte, lege ich meine Blogstatistiken zur Seite und berichte über das Fortkommen auf dem Dachboden der Träume, den wir alle so ins Herz geschlossen haben.

Zunächst mal habe ich einiges an Empörung durch den Zentralrat der Fliesentischbesitzer die Trockenbauergilde erfahren. Wenn man so einen Heimwerker/Handwerkerblog schreibt, steht man ja immer unter strenger Beobachtung und ich glaube, nirgends gibt es so viele Schlaumeier gutgemeinte Ratschläge wie beim Bau. Ein Bekannter von mir baut gerade ein Haus und sagt, täglich kommt ein (anderer) Kumpel vorbei und weiss was anderes besser. Besser als Architekt, Handwerker und als Bauherr sowieso. Ähnlich ist es wahrscheinlich nur mit Autos. Ich mag mir gar nicht die Anzahl der Verbesserungsmails vorstellen, würde ich einen Autoschrauber-Blog schreiben 🙂

Jedenfalls sieht es in einem Bild aus dem vorletzten Beitrag so aus, als hätte ich eine 60cm breite GK-Plattte quer genommen und mein Profilraster läge bei 60 cm, was natürlich zu viel wäre. Tatsächlich aber liegt das Profilraster bei 35cm und das Bild täuscht, weil ich da ein paar Reste verbaut (also gestückelt) habe. Rigips beispielsweise emfpiehlt nicht nur eine Blechschere zum schneiden, sondern einen Abstand der Profile von höchstens 40cm bei Decken und Schrägen, weil sonst die Platten irgendwann durchhängen können. Also liege ich mit meinen 35 ganz gut und ich muss nicht wieder alles abreißen. Aber es zeigt ja auch, dass die Leser aufmerksam mitlesen und schließlich lebt so ein Blog ja auch vom Meinungsaustausch. Also nichts für Ungut, ich freue mich immer über Meinungen und auch Kritikkkkgggrrrrrr.

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nochmal!

Apropos Rausreißen: Ich habe den Erker tatsächlich nochmal neu gemacht. Wie bereits angedeutet, hatte ich die Unterkonstruktion hinsichtlich Menge und Abstände etwas zu lasch gemacht, hatte dann zwar die Platten irgendwie festgekriegt, aber um die ganze Konstruktion mäanderte der Hauch des Pfuschs. Nun habe ich auch im Erkerbereich CW-Profile angebracht, was den Erker zwar etwas verkleinert (ist trotzdem noch genug Kopffreiheit), aber die Platten haben eine vernünftige Befestigungsauflage.

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Profil an der Erkeröffnung

Auch an der Öffnung, also dem Übergang zwischen Dachschräge und Erker, habe ich ein Profil angebracht. Macht man das so? Keine Ahnung; einer der wenigen Bauschritte, die ich nicht ergoogelt oder irgendwo gelernt habe, hier hab ich jetzt mal einfach gemacht. Die Trockenbauergilde darf gern ihre Meinung kundtun!

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Fertig beplankter Erker

Aber, yeah Baby, man sieht ja im Bild, es ist ziemlich cool geworden! Die Platten sind alle schön fest und es klappert und bewegt sich auch nix.

Was man auch sieht, ist die Fensterbank: da habe ich die Schräge unterbrochen, denn wenn ich mit der Schräge gegangen wäre, hätte ich eine 40cm tiefe Fensterbank. Also habe ich dort vorher eine Vertikale eingebaut, auch nicht ergoogelt, sondern CW-Profile gekantet und eingebaut, so:

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Auflage für Fensterbank

Und der Erker ist jetzt endlich fertig! Mein lieber Herr Gesangsverein, der hatte es wirklich in sich. Wenn drei Schrägen aufeinanderstoßen, finde ich das schon ziemlich anspruchsvoll. Danach ging es mit Geraden weiter und das war dann vergleichsweise einfach, so dass ich am Ende des Tages auch die Südseite fertig beplankt hatte:

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Fertige Südseite

Die eigentliche Arbeit, das habe ich beim Erker wieder gemerkt, liegt tatsächlich in der Unterkonstruktion. Wenn die gerade und sinnvoll ist, geht das Beplanken fast wie von selbst. Jetzt nur noch die halbe Westseite mit Platten versehen, den Drempel bauen und dann wird aufgeräumt und gesaugt und dann kommt das Spachteln dran. Darauf freue ich mich schon irgendwie, denn Spachteln macht (mir) Spaß und wer gut spachtelt, braucht wenig zu schleifen.

Ich habe noch ein bisschen Angst, dass die Fensterbank in Kombination mit dem Drempel eine Doppelstufe ergibt und dann doof aussieht, aber ich habe auch gerade keine bessere Idee. Vielleicht von Euch jemand? Drempel oder Fensterbank vorziehen nimmt zu viel Raum weg. Fensterbank auf Drempelhöhe zurücksetzen geht nicht weil dann schon das Fenster kommt. Wie es wirklich aussieht, sieht man wohl erst, wenn der Drempel steht.

Habt ihr eigentlich das mit der Blechschere mitgekriegt? Ich hatte ein paar Kumpels angerufen, aber keiner hatte das Ding. Ich habe mir jetzt eine neue gekauft. Vom Baustoffhandel – und das Ding ist wirklich der Hammer. Obwohl die vorige aus dem Baumarkt ja auch schon ganz gut (und genau so teuer) war, ist diese noch ein Stück besser und Profile schneiden geht wirklich wie durch GuteButter. Allrounder C. aus P. hat mir erklärt, was es mit Blechscheren auf sich hat, denn es gibt linksseitige, rechtsseitige und mittlere(?) Scheren. Und zwar: Bei linksseitigen fällt der „Abfall“ nach links, bei rechtseitigen nach rechts. Die mittlere Produziert keinen Abfall höhö..
Ach, und die Farbe des Griffs steht für die Härte, die das Ding verarbeiten kann. Eine Wissenschaft für sich! Bei Profilen ist die Seite relativ egal, aber wenn man im Spenglerhandwerk arbeitet, filigrane Sachen schneidet usw., ist das sicher wichtig.

Ich habe eine mittlere gekauft, weil ich zum Kaufzeitpunkt den Unterschied noch nicht kannte, und da die mittleren deutlich vergriffener waren als die linken und rechten, sieht es so aus, als sei ich nicht der einzige der dachte: keine Ahnung was links und rechts ist, also lieber mal mittel nehmen 🙂 („Wollen Sie C-33 oder D-45 oder normal?“ – „äääh…normal!“)

Das mit dem „ergoogeln“ klappt übrigens kaum noch, weil irgendwie immer mein Blog als Ergebnis kommt? Ist das nur bei mir so? personalized-google? Ein Aufruf an die werte Leserschaft: Bitte mal

„trockenbau erker drempel“

googlen. Kommt bei Euch auch dannwollenwirmal als erstes?

Das wäre mir sehr unangenehm wenn auf der ganzen Welt  in ganz Deutschland die Bilder meiner ersten (halbschönen) Erkervariante als Referenzobjekt auftauchen.

Bitte probiert das mal aus und sagt mir Bescheid!

Was ist, wenn das wirklich überall so ist? Fällt die Trockenbauergilde endgültig über mich her?
Lauert man mir nachts auf, bewaffnet mit Cuttermessern und Magazinschraubern?
Werde ich demnächst an der Supermarktkasse angefaucht mit „Du weißt ja wohl dass Du da Armierungsband mit reinspachteln musst?“
Gehen Tausende von Bauschäden im Lande auf meine Kappe?

Nächste Woche zeige ich, wie man ein Vogelhäuschen baut…