Heimwerkerapotheke

Liebend gern hätte ich den Suchbegriff „wie kriege ich montageschaum aus dem loch in der wand“ letzte Woche mit in die Fragerunde aufgenommen; leider kam er zu spät und so werde ich das dann beim nächsten mal beantworten (vielleicht habe ich bis dahin verstanden, was das bedeuten soll?).

„Fußleisten mit Bauschaum“ ist im Moment tatsächlich ein täglich mehrfach auftretender Suchbegriff, daher nun hier das etwas ausführlichere Statement:

Es ist ja generell nicht verwerflich, Fußleisten zu kleben. Das geht mit Acryl (geht auch irgendwann wieder ab) oder Silikon (geht nie wieder ab). Wichtig ist eine gleichmäßige Anpressung, und ich habe es hier damals ausführlich beschrieben. Gerade bei krummen und/oder porösen Altbauwänden ist das ein probates Mittel, bevor man sich über Clip-Systeme oder Nägelchen, die nicht halten, aufregen muss.

Montageschaum/Bauschaum hat allerdings, abgesehen vom Image, das Problem, dass er sich ausdehnt. Die Leiste wird also trotz Anpressung nicht dicht an der Wand liegen, sondern durch das Aufquellen des Schaums nach vorn kommen und wenn’s ganz blöd läuft, quillt der Schaum oben raus und versaut die Tapete. Also ein klares: Finger weg! Außerdem ist es Pfusch, fertig.

Was war noch diese Woche? Gespachtelt habe ich! Eine Garage wurde zu einem Büroraum und ich bin dann tatsächlich mal nur zum Spachteln dort hin gefahren. Das kann auch mal ganz angenehm sein, wenn man sich nicht mit dem Groben beschäftigen muss sondern nur das Finish macht 🙂 Und dank meiner kleinen Spachtelschule im Hinterkopf ist es auch schön und glatt geworden, so dass das Schleifen auf ein Minimum reduziert werden kann (wenn überhaupt).

spachteln
Beim Spachteln

Wer mal eine Garage zum Büroraum umbauen möchte, das geht so: Auf den Boden entweder eine Bitumen-Schweißbahn oder noch besser, eine Feuchtigkeits-Sperrbahn (z.B. Gefitas), die bildet keine Erhöhungen an den Stößen. Etwas an der Wand hochziehen, dann eine Dämmung drauf (Schüttung, Dämmplatten, z.B. Jakodur-ganz nach Belieben). An den Wänden wird eine Vorsatzschale mit Dämmung gemacht und dann beplankt, üblicherweise mit Gipskarton, ggf. mit OSB drunter, wenn man mal Regale anbringen möchte. In die alte Toröffnung wurde hier eine Holzkonstruktion eingebracht, hier kann man auch mit wenig Aufwand Öffnungen für Türen und Fenster einbauen. Alle Dämnmungen werden zur Raumseite mit einer Dampfbremsfolie versehen. Am Boden dann entweder Rigidur oder Holzplatten (OSB o.ä.) verlegen, darauf kann dann der eigentliche Bodenbelag.

Hier wurde das ganze Projekt tatsächlich in sechs Tagen realisiert (von der Autogarage bis zum fertigen Büro, inkl. Fensteröffnung ins Mauerwerk). Das halte ich schon für ungewöhnlich schnell, zeigt aber auch, dass der Aufwand tatsächlich überschaubar ist und es sich nicht um ein nie enden wollendes Gewaltsprojekt handelt.

Was war noch? Einige Restarbeiten habe ich in einem anderen Häuschen hinsichtlich der Türen vorgenommen; nämlich die Schließfähigkeit verbessert und bei einigen dafür gesorgt, dass sie nicht selbständig auf- und zu gehen. Dazu kann man die Türbänder in der Zarge per Inbus-Schlüssel justieren und auch die Zapfen am Türblatt kann man ein- und ausdrehen, bis alles passt.

Dann war da noch ein Gästebad, das ich mir zum Verputzen angeschaut habe (erstmal gucken und schlau schnacken!), und Mitte Oktober geht es auch noch mit einem Badezimmer weiter.

Jetzt gerade bin ich allerdings erstmal tüchtig erkältet, und wenn Männer erkältet sind, ist das ja immer besonders dramatisch… ich werde mir also mal einen Tee aus Sägespänen aufgießen, mit Wandfarbe inhalieren und einen Schal aus Dämmwolle anlegen, dann wird’s wohl bald wieder gehen. Bis nächste Woche!