und noch ne Terrasse!

Auch wenn mich der Suchbegriff der Woche „nicht tragende wand entfernt alle zargen verzogen“ kurz nachdenklich stimmte, habe ich Gutes zu vermelden: das Projekt „Holzterrasse“ (das war die Nummer mit 20 Sack Betonmischung hin und zurück) ist vollendet! Der Kunde und ich sind glücklich und zufrieden; hier erstmal das nachher-Bild:

fertig
Ooooh! Aaaaah!

Die Besonderheit an dieser Terrasse ist die geringe Aufbauhöhe. Als Untergrund diente eine geflieste Betonplatte, und zwischen Oberkante Betonplatte und Unterkante Terrassentür gab es gerade einmal einen Platz von acht Zentimetern. Vom Haus weg war es noch weniger ‚Luft‘, da die Betonplatte kein Gefälle hatte, die neue Terrasse aber schon eins haben soll.

Da die klassische Unterkonstruktion aus Holz wegen der geringen Höhe nahezu ausscheidet, habe ich mich informiert und bin auf eine Lösung mit Metallprofilen gestoßen. Diese Isostep-Profile (gibt sicher auch noch andere Hersteller, um hier keine Schleichwerbung zu machen…) sind stabile U-Profile mit einem (Hustenpause! Jetzt habe ich doch beim Schreiben ein Stück Gummibärchen eingeatmet!) eingearbeiteten Gummigranulatstreifen. Die Dinger kann man also theoretisch platt auf den Boden legen und sie haben dann nur eine Aufbauhöhe von 23mm.

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Unterkonstruktion mit Isostep

 

In der Praxis liegen die Schienen eher nicht flächig auf dem Boden, denn zum Regenwasserablauf einerseits und Niveauausgleich andererseits werden etwa alle 40cm Gummipads untergelegt. Diese sind in den Stärken 10, 7 und 3 mm erhältlich und daraus kann man sich dann diverse Höhen zusammenkombinieren, um eine gerade Fläche bzw. ein leichtes Gefälle in Regenablaufrichtung hinzubekommen (0,5-1 % reichen! Nicht dass der Grill wegrollt!)

Zuerst habe ich die höchste Schiene verlegt und mit Richtscheit/langer Wasserwaage ausgerichtet. Danach wurde die letzte Schiene verlegt. Zum Abmessen des Gefälles wie folgt vorgehen: Man sucht sich ein Terrassenbrett das wirklich gerade ist (bei 30 Brettern könnte mit viel Glück eins dabei sein) und legt es auf die ersten Auflagepunkte der höchsten und niedrigsten Schiene. In Höhe des Gefälles (0,5% bei 4m = 20mm) wird zwischen Diele und Schiene dieses Maß untergefüttert (z.B. zwei 10mm-Pads unterlegen) und dann die Diele mit der Wasserwaage ausgerichtet. Unter der Schiene wird (wenn nötig) so viel untergelegt, dass die Diele waagerecht liegt. Jetzt hat man die Gefälledifferenz und kann nun die untere Schiene entlang des Profils ausrichten. Obere und untere Schiene sind nun in Waage und jetzt legt man die Diele alle 40 cm hin und richtet die inneren Schienen mit den Gummipads aus.

Die Profile habe ich in 35cm Abstand verlegt. Der Hersteller empfiehlt:

Dielenstärke ab 20 mm: 30 – 40 cm
Dielenstärke ab 24 mm: 40 – 50 cm
Dielenstärke ab 44 mm: 50 – 60 cm

Nun wird die gerade Diele als erstes Brett verlegt. Wichtig ist ein Abstand zur Hauswand und anderen angrenzenden Bauteilen, damit das Holz sich noch ausdehnen kann. Auch sollte das Brett rechtwinklig zum Gebäude liegen, dann wenn man mit der ersten Diele schief anfängt, kann das gegen Ende sehr unschön werden.

(Ich muss immer noch husten wegen dem Gummibärchen. Das ist die Strafe, weil ich sie meinen Kindern wegfresse…) um die Hustenzeit zu überbrücken, hier ein Exkurs: Rechtwinklig arbeiten mit Onkel Pythagoras:

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Für Terrassendielen, Zwischenwände usw. kann man den rechten Winkel von einem Referenzobjekt (meist bestehende Wände) mit dem Satz des Pythagoras bestimmen:
-man markiert sich den Punkt, an dem (beispielsweise) bestehende Wand und Trennwandprofil aneinanderstoßen (das Profil darf diesen Punkt während des Ausrichtens nicht verlassen!)
-von diesem Referenzpunkt markiet man sich an der Wand den Abstand von 1m und macht auch auf dem Profil eine Markierung von 1m.
-das Profil wird nun so ausgerichtet, dass der Abstand zwischen den beiden Meter-Markierungen 141,42 cm beträgt (a²+b²=c²)

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Das hübsch ausgerichtete Profil wird nun mit den Isostep-Profilen verschraubt. Vom Holzhändler mitgeliefert wurde mir diese Frechheit von einer Schraube:

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Mitgelieferte, nicht zu empfehlende Schrauben

 

Es geht damit los, das tatsächlich der falsche Antrieb aufgedruckt ist! TX (also Torx-Bit) 25 passt einfach nicht, es ist TX20. Selbst ein nagelneuer TX25 ist definitiv zu groß. Naja, man kann ja schonmal ein falsches Etikett drucken. Oder halt 10.000 falsche Etiketten.

Der Bohrkopf der Schraube ist sicherlich gut geeignet um in Alufolie zu Bohren. Bei Schrauben in die Terrassendiele scheitert er aber erstmal am Profil, was dazu führt, dass die Diele hochgedrückt wird. Nun muss man den Akkuschrauber etwa zehn- bid zwölfmal von Vorwärts- auf Rückwärtslauf umschalten und die Schraube mit viel Liebe raus-und reindrehen, bis sie irgendwann „packt“ und sich ins Metallprofil gebohrt hat. Bei diesem Vorgang brechen etwa 55% der Schrauben an der Stelle direkt über dem Bohrkopf ab. Hätte ich also mit dieser Schraube weitergemacht (die ich plane, direkt Anfang der Woche dem Holzhändler wieder auf den Tisch zu knallen an den Kopf zu schmeißen zu reklamieren), wäre das Ding etwa im April 2015 fertig geworden.

Übrigens sind mir sage und schreibe drei Bits bei der Aktion abgebrochen! Mir ist noch nie ein Bit abgebrochen!

Aber, wie es wirklich immer ist: Würth aus Künzelsau hat mal wieder die Waffe. Die Flügel-Pias von Würth sind (natürlich) teurer als das oben vorgestellte Modell, aber die Schrauben gehen rein wie Butter. Der einzige Nachteil ist der etwas größere Schraubenkopf, da sind die kleinen Linsenköpfe der andren Bohrschrauben optisch akktraktiver. Es gibt übrigens auch die Variante, Dielen ohne sichtbare Schrauben zu verlegen. Dazu wird in die Diele eine Fräsnut (das ist so ähnlich wie die Schlauchnut beim Saugblaser Heinzelmann) eingefräst und und dann ein Terrassenverbinder gesetzt.

Wie dem auch sei, mit der Künzelsauer Schraube habe ich das Ding dann gerockt 🙂

 

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Die ersten Bretter liegen

Die Isosteps werden übrigens nicht am Boden verschraubt, die ganze Konstruktion wird sozusagen schwimmend verlegt. Zwischen Isostep und Diele kommen Abstandhalter (in meinem Fall ‚Terrassenmeister‘, aber auch da gibt’s viele), die unter der Diele dafür sorgen, dass Feuchtigkeit und Nässe sich nicht staut, und die in der Mitte einen Pömpel Distanzhalter haben, an den die Dielen herangeschoben werden, so dass sich eine gleichmäßige Fugenbreite ergibt.

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Gerade ziehen mit Gurt

Da Holz ein Naturprodukt ist, oder, anders gesagt, von den 33 vorhandenen Brettern mindestens 25 mehr oder weniger krumm waren, muss man hier und da etwas nachhelfen. Die Diele wird an die Abstandshalter herangedrückt, an einer Seite verschraubt und dann bei der krummen Stelle an die benachbarte Diele mit einem kleinen Ratschengurt herangezogen. Eine Schiene unter den Dielen erleichtert das Durchfädeln des Gurtbandes.

Da die Terrassendielen leider nicht alle 4m waren, sondern auch mal bis zu 2,5cm länger sowie oft schief geschnitten (warum kriegen die das eigentlich nicht hin?) ist ein abschließender Sägevorgang an der Sichtkante oftmals nicht zu vermeiden. Herr C. aus P. machte mir den Kreissägengott, da ich gar keine Kreissäge besitze (da warte ich noch auf einen Endorsement-Vertrag) und fertigte einen zauberhaften Schnitt.

Die beiden Seitenteile wurden dann noch mit zwei übriggebliebenen Dielen verkleidet und fertigt ist das Schmuckstück! Wenn alles liegt, sollte man die Dielen noch einmal einölen (2x vorher, einmal nachher) und die frischen Schnittkanten mit Öl, oder noch besser Hirnholzöl, behandeln.

So, nun ist aber gut mit Fremdprojekten, mein Dachboden ist schon ein bisschen traurig und der coole Plattenheber setzt Spinnweben an.
Also, auf, auf!
Indiana-Jones-Titelmelodie: on!
Den Akkuschrauber gen Himmel gestreckt!
Voller Tatendrang auf zu neuen Werken !
dannwollenwirmal!

 

 

 

Naja gut, heute bleib ich vielleicht noch auf’m Sofa.

 

 

 

Hätte Hätte…

Langeweile? Der Tag geht einfach nicht rum? Schon die dritte Runde Mikado gegen sich selbst verloren? Hier eine kleine Anleitung, wie man locker vier Stunden rumkriegt:

Projekt: Bau einer Holzterrasse im Rahmen meiner nebengewerblichen Handwerkertätigkeit, Plan für Tag 1: Dielen ölen und Punktfundamente setzen

– Aufstehen, Anziehen, Frühstücken etc.
– Anhänger besorgen
– Bei Böllz einen Erdbohrer mieten (was für ein entzückendes Männerspielzeug!)
– Lärchenöl und Flächenstreicher kaufen
– zum Baustoffhändler fahren und 20 Sack Beton-Fertigmischung holen
– Werkzeuge und Hilfsmittel einladen
– leicht überladen zum Kunden fahren und rückwärts in die engste Einfahrt der Welt zirkeln
– feststellen, dass der Kunde die Dielen schon selber geölt hat
– feststellen, dass der Kunde die Fundamente schon selber gemacht hat
– zum Baustoffhändler fahren und 20 Sack Beton-Fertigmischung zurückbringen
– erklären, dass der Kunde die Fundamente schon selber gemacht hat, ja stimmt, der hätte ja mal anrufen können
– zu Böllz fahren und den Erdbohrer zurückbringen
– erklären, dass der Kunde die Fundamente schon selber gemacht hat, ja stimmt, der hätte ja mal anrufen können
– Lärchenöl und Flächenstreicher zurückbringen
– erklären, dass der Kunde die Fundamente schon selber gemacht hat, ja stimmt, der hätte ja mal anrufen können

Hurra, Hurra. Aber es hat ja auch sein Gutes: So konnte ich die Zeit nutzen, mein Zaunprojekt abzuschließen. Letzte Woche habe ich schon drei Blumenkästen dafür gebastelt. Aus ungehobelten Latten (für das rustikale Landhaus-Flair) schneidet man sich einige Längen zurecht, die von unten und damit unsichtbar verschraubt werden (vorbohren!). Als oberer Abschluss dient ein ebenfalls ungehobeltes Vierkantholz, auf Gehrung gesägt und aufgeleimt. Dann habe ich das Ganze in Schwedenrot gestrichen (Geschmackssache, folgt aber hier dem Konzept, dass wir alles Holz in Haus und Garten entweder weiß, rot oder grün gestrichen haben) und trocknen lassen:

Blumenkästen aus Holz
Malerei

Die Kästen wurden dann in verschiedenen Höhen am Zaun angebracht, indem ich sie von hinten mit dem Zaun verschraubt habe:

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sitzt!

So ging es mit allen drei Kästen weiter. In die Kästen habe ich noch etwas Teerpappe gelegt, die ich noch rumliegen hatte und die mir das Gefühlt gibt, das Holz etwas vor Feuchtigkeit zu schützen.

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Alle drei!

Noch ein Tip zum Thema Farbe: Besonders nervig am Streichen finde ich immer das Auswaschen der Pinsel. Meist ist das Ergebnis (zumindest bei mir) dann auch sehr mäßig. Da ich mich aber auf die erwähnten drei Farben reduziert habe und regelmäßig irgendwas pinsele, bin ich dazu übergegangen, Pinsel und Schaumstoffrollen in Frischhaltebeutel zu stecken:

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Aussen Toppits, innen der Lack!

Wenn man es einigermaßen luftdicht verpackt, trocknet der Pinsel nicht aus und man kann ihn genau so wieder benutzen. Sicherlich geht das nicht jahrelang, aber ich hatte auch nach acht Wochen noch Rollen und Pinsel, die kein bisschen eingetrocknet waren.

Morgen werde ich mich mal um den Rest der Holzterrasse kümmern. Das Besondere dabei wird die Unterkonstruktion mit Aluprofilen, da eine geringe Aufbauhöhe nötig ist. Aber wer weiß, vielleicht hat der Kunde die Terrasse morgen früh ja auch schon selber fertig gebaut? Hätte ja mal anrufen können…

Holzterrassenprojekt 2/2 und Estrichtips für Eilige

Bevor es morgen mit über 30° traumhaftes Grillwetter gibt, wollen wir mal schnell die Terrasse vom letzten mal fertig bauen 🙂

Holzterrasse
Hier waren wir stehen geblieben…

Die Dielen kann man in verschiedenen Längen kaufen, aber eben nicht in jeder Länge und so habe ich mich für eine verschnittarme Verlegeart entschieden: Ein Brett wird durchgehend verlegt, und die nächste Reihe aus zwei Brettern mit einer Fuge. Diese ist hier übrigens nicht mittig, ich hatte erst Bedenken dass das später doof aussieht, aber es fällt überhaupt nicht auf.

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Stück für Stück

Wie man im Bild sieht, werden die Enden einfach überstehen gelassen. Hier habe ich dann am Schluss mit einer Handkreissäge plus Schiene einen sauberen Abschlussschnitt gemacht.
Die Dielen werden übrigens immer mit Abstand zu Wänden und sonstigen angrenzenden Bauteilen verlegt. Wenn sich das Holz nämlich ausdehnt, ist so eine kleine Mauer schnell mal umgeschmissen.

Verschraubt wurden die Dielen mit Terrassenschrauben aus Künzelsau (da haben wir’s wieder…), die sind zwar nicht ganz billig, aber gehen durch den Bohrkopf rein wie Butter, man muss nicht vorbohren, das Holz wird nicht gespalten usw.
Wenn man genau hinschaut, sieht man im Bild oben, dass die Dielen nicht direkt auf die Unterkonstruktion geschraubt werden (Hinterlüftung gegen Nässe), sondern Kunststoffteile untergelegt sind, sogenannte Distanzhalter (z.B. ferax Terrassenmeister). Sie bilden einmal eine Unterlage zwischen Diele und Kantholz, durch den mittigen Dorn geben sie aber auch einen Fugenabstand vor. Die Dielen werden dann an den Dorn angelegt und verschraubt. Die Halter kann man auch nochmal verschrauben, habe ich aber nicht gemacht.

Um gleichmäßige Fugen und gerade Dielen zu bekommen, muss man die ein oder andere Diele etwas ‚in Form bringen‘. Dazu habe ich als Start-Diele ein sehr gerades Holz gewählt und dann mit einem kleinen Ratschengurt die nachfolgenden Bretter zum Fugendorn herangezogen. Dann wurde die Stelle verschraubt und der Gurt auf die nächste Biegung gesetzt. Das geht freilich nicht, wenn die Dielen allzu krumm sind.

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Fertig belegt!

Reihe für Reihe wurde nun auf diese Weise belegt. Damit man sich später nicht an Kleinigkeiten stört, sollte man darauf achten, dass die Fuge gerade durchläuft und nicht ’springt‘; außerdem die Schrauben immer auf einer Linie setzen.

Nachdem dann die Kanten mit der Handkreissäge (wichtig: mit Schiene!) begradigt wurden, habe ich die Schnittstellen nochmal mit Hirnholzschutz versiegelt und dann die gesamte Fläche wieder eingeölt. Das habe ich übrigens jetzt,  nach zwei Jahren, wiederholt. Ein nachölen sollte man alle 2-3 Jahre einplanen. Geht aber gut mit einem breiten Pinsel/Quast und einer Stielverlängerung.

Als Umrandung habe ich mir aus dem Baumarkt(!) helle Granitsteine geholt, die ich zufällig gefunden habe und die genau die passende Höhe hatten. Sie sind mit dem üblichen Werkzeug kaum zu bearbeiten und man nimmt sie daher am Besten so, wie sie sind. Bei zweien musste ich eine Ecke abschneiden und es war eine schwere Geburt…

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Fertig!

Ich habe diese Steine dann in ein Bett aus Garten-Mörtel (ja, gibt’s wirklich) gesetzt und auch untereinander vermörtelt. Zunächst hatte ich Bedenken, dass die Steine umkippen, wenn man von der Terrassenseite aus dagegen tritt, aber sie halten wirklich bombenfest und ich musste außer diesem Wunderzement keine Befestigungsmaßnahmen ergreifen.

Apropos Wunderzement, und das noch als kurzen Gedanken für die Nacht: Morgen werde ich in einem Raum Estrich machen (bietet sich ja an bei 30° im Schatten); bisher gab es immer das Problem, dass ein Estrich 4-6 Wochen zu trocknen hatte, bevor man fliesen kann (bzw. Messung der Restfeuchte). Auf Nachfrage im Lieblingsbaustoffhandel erklärte man mir, dass es Alternativen gibt: Von Sopro gibt es beispielsweise die Estrich-Fertigmischungen Rapidur M5 und M1.

Rapidur M5 ist schon nach 24 Stunden mit Fliesen belegbar. Er ist etwas teurer als ’normaler‘ Estrich, aber mal ehrlich-wer will denn, gerade beim Renovieren im Bestandsbau, sechs Wochen auf die Bodenfliesen warten? Bei einem 3cm-Estrich kostet der Spaß rund 35,- pro m² (reiner Materialpreis).

Das M1-Zeug ist nach unglaublichen vier Stunden belegbar. Da kostet aber ein Sack schon 60 Euro und man kann pro m² mit etwa 150,-€ rechnen. Aber: jetzt weiß ich wie das bei den Fernsehsendungen geht! Bei Zuhause im Glück trocknet ja auch nix! Da wird die Tapete direkt in den feuchten Putz geklebt-wahrscheinlich alles mit Blitz- und Superschnell- Mischungen gemacht.

Also, ich werde bald Bericht erstatten, mal sehen wie sich der Wunderestrich so macht. Bis dahin-schnell die letzten Terrassendielen verschrauben und dann den Grill an-viel Spaß!

Holzterrassenprojekt 1/2

Wenn Bloggerei und Real-Life aufeinandertreffen – Täglich fragen mich Leute „Und, was macht der Hausbau?“ – „Na, immer noch am umbauen?“… Leute Leute, ich bin völlig entspannt. Das Haus ist seit zweieinhalb Jahren fertig. Alles, was ich jetzt so mache, ist optional, ein Hobby, so wie Kegeln oder Briefmarken sammeln. Ich hause nicht in einer Baustelle und wir frühstücken nicht auf Zementsäcken, Wasser kommt aus der Leitung und die Fenster sind nicht aus Folie. Mein Dachbodenprojekt ist völlig abgekoppelt vom Wohnraum und jetzt, da die Isolierung gemacht ist, würde es auch nicht stören, wenn da oben wochenlang nichts passieren würde. Und da ich zurzeit mit einem anderen Handwerksprojekt beschäftigt bin, bei dem noch zu klären ist, ob ich darüber bloggen darf, und ich außerdem noch eine berufliche Tätigkeit habe, bei der nun bald die Saison beginnt, passiert da oben im Moment auch nicht so viel. Und immer, wenn es hier nichts aktuelles gibt, wird im Archiv gekramt. Da trifft es sich gut, dass der Sommer vor der Tür steht, alle im Garten wühlen und ich schon öfter gefragt wurde, wie unsere hübsche Holzterrasse entstanden ist, gibt es heute und beim nächsten mal Infos über den Bau einer Holzterrasse. Das ist auch alles schon zwei Jahre her; nicht dass mich morgen jemand fragt „Und, was macht die Terrasse? Schon fertig?“

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Die Basis: Punktfundamente

Auf dem Platz der späteren Terrasse stand ein riesiger Lebensbaum, der gefällt wurde. Die alte Umrandung habe ich belassen, siehe Bild. Im Vorfeld habe ich mir genau ausgedacht, in welchen Abständen die Lagerhölzer angebracht werden sollen. Der Abstand von Holz zu Holz sollte 40 cm sein, die Auflagerabstände der Hölzer 80  cm. Damit kein Wasser auf der späteren Oberfläche steht, habe ich ein Gefälle von 1,5% eingeplant (also 1,5 cm auf 100 cm Breite). Dieses Gefälle und die Höhenausrichtung habe ich bereits bei den Fundamenten vorgesehen. Die Fundamente sind runde Punktfundamente mit etwa 30cm Durchmesser, und so tief wie es eben ging (sehr wurzeldurchzogener Boden), das waren etwa 40-60 cm; optimal sind wegen dem Frost sicherlich 80 cm.

Die Fundamente wurden mit Beton gegossen und mit einer Richtschnur die Höhe gemessen und passend abgestrichen. Nach Trocknung der Fundamente wurden dann die Balken aufgelegt. Als Unterkonstruktion habe ich Lärche Konstruktionsholz 45/70 mm benutzt und dieses vorher zwei (oder sogar drei?) mal mit Lärchen-Öl eingeölt. Die Sägestellen wurden mit Hirnholzversiegelung gestrichen.

Unterkonstruktion Terrassendielen
Probeliegen der Balken für die Unterkonstruktion

Wie oben zu sehen ist, gibt es zwei dicht aneinander liegende Balken, weil dort später die Fuge der Dielen ist. Weiterhin gibt es ein extra Kantholz im Bereich des Ausgangs (im Bild unten links), weil dort die meisten Belastungen zu erwarten sind und man für ausreichende Stabilität sorgen sollte.

Bevor die Balken aber endgültig liegen, kommt ein Wurzelflies drunter. Das sollte man vollflächig und gewissenhaft verlegen, denn durch die Spalten zwischen den Dielen wächst sonst Grünzeug durch. Ich habe zwei überlappende Bahnen Wurzelflies, und selbst dort hat sich in der Mitte schon etwas den Weg hindurch gebahnt.

Holzterrasse
Wurzelflies und erste Dielen

Auf die Punktfundamente habe ich Pflastersteine (10 x 10 cm) gelegt, um etwas höher zu kommen (dieses Maß schon vorher bei den Fundamenten einplanen, damit die Terrasse nicht zu hoch wird). Darauf das Wurzelflies, und die Kanthölzer selber liegen nun nicht direkt auf den Steinen, sondern zur besseren Lagerung und zur Vermeidung von Staunässe werden Gummipads untergelegt (Sogenannte Terrassen-Pads, 60x60x10mm).  Als Alternative zu Pflasterstein plus Gummipad gibt es auch höhenverstellbare ‚Stelzlager‘ für einfacheres Nivellieren.

All das wird übrigens schwimmend verlegt, also nicht miteinander oder mit irgendwas anderem verschraubt. Und ja, es hält! Die Kanthöler werden dabei hochkant genutzt und erhalten ihre Stabilität durch die verschraubten Dielen.

Auch die Dielen wurden vorher 2-3 mal eingeölt und an den Schnittstellen mit Hirnholzversiegelung behandelt. Als Dielen habe ich Lärche gewählt (26/242mm sibirische Kärche Riffelbohlen). Für welche Holzart man sich entscheidet, kann man am Besten in einer Ausstellung beim Holzhändler abklopfen. Es gibt mittlerweile auch realistische und sehr unempfindliche Kunststoff-Holzimitat-Dielen.

So, die Unterkonstruktion steht jetzt, und wie es mit dem Belag weitergeht und wie man eine hübsche Umrandung macht, dazu beim nächsten mal mehr. Und dann muss nur noch der Sommer kommen…