Freischwinger

Auch wenn der Suchbegriff „Gipskarton auf Holzlatten Dichtung“ mich kurz hat überlegen lassen, ob ich nun was über Gipskarton auf Holzlatten dichten soll (Lass das mit der Latte sein, Profil kommt in die Decke rein! Magst Du diese nicht, was solls – nimm halt doch dein krummes Holz), geht es munter weiter beim dem bereits vorletzte Woche beschriebenen Umbau mit Gipskarton auf OSB.

Der aufmerksame Leser Herr B. hat nun doch eine Regelhaftigkeit für diese Bauweise gefunden, diese stammt, wie zu erwarten war, nicht von der Gipskarton-Industrie, sondern von der Holzlobby, ich möchte sie Euch dennoch nicht vorenthalten: Unter egger.com findet sich ein Dokument, das man hochhalten kann, wenn man GK auf OSB baut. Wobei es hier um eine Platte der Firma Egger geht.

Ob nun normgerecht oder nicht, das Holz ist nun dran und ich bin am Donnerstag schon mit dem Gipskarton angefangen. Etwas Kummer haben mir die freistehenden Vorsatzschalen gemacht. Die direkt befestigten sind da schon deutlich stabiler. Die freistehenden (wie hier beschrieben mit CW75-Profilen und umlaufenden UW75) musste ich erstmal bis obenhin doppelt beplanken (auch bei abgehängter Decke reicht es nicht, den oberen Teil wegzulassen) und sogar teilweise WInkel an den Innenecken befestigten, damit die Schale bei Druck nicht wackelt.


Wand für Wand beplankt

 

Knauf beispielsweise gibt für eine freistehende Vorsatzschale mit CW75, einlagig(!) beplankt Wandhöhen bis 4m an. Ich hatte mit zweilagig beplankt und 3,50m schon Probleme mit der Stabilität. Und ja, es ist nach Verarbeitungsrichtlinien gebaut. Direkt montiert also bombenfest, freistehend nur mit Trickserei. Wenn jemand Tipps dazu hat, immer her damit!

Irgendwie habe ich jetzt auch die Türen mit in meinem Tätigkeitsfeld. Es gibt hier, bedingt durch a) Altbau und b) Vorsatzschalen große Wandstärken, die für eine konventionelle Zarge höchstwahrscheinlich eine kostspielige Sonderanfertigung bedeutet hätte. So entschied man sich für ZK-Elemente (gibt’s auch in weiß!) mit Eckzarge. Die Eckzargen werden dann auf der Holzkonstruktion montiert und die Laibung mit GK ausgekleidet.

Es gibt vier Standardbreiten für ZK-Elemente: 625, 750, 875 und 1000mm Breite bei 2000mm Höhe. Hier habe ich eine knuffige Übersicht mit den dafür nötigen Bauöffnungsgrößen gefunden.  Die Laibungen musste ich entsprechend verkleiden, dafür eigneten sich dann die OSB-Reste:


Die Türlaibungen entstehen

 

GK habe ich nun die Hälfte fertig, nächste Woche will ich dann mit Wänden und Decken sowie Spachtelei fertig werden. Ach, und die Türen müssen auch noch eingebaut werden, mal sehen, wie fummelig das so wird. Das Schwingverhalten der Schalen habe ich nun mit doppelter Beplankung und Eckwinkeln auf ein erträgliches Maß reduzieret; Verspachtelung und Decke geben dann wohl den Rest Stabilität. Gespachtelt wird mit Bewehrungsstreifen, dann wird das Ganze wohl Hand und Fuß haben. Und wenn nicht, also in der allergrößten Not, gibt’s ja immer noch Bauschaum.