Neulich stieß ich auf Facebook über einen Artikel der Sauna- und Wellnesswelt Goldenstedt. Da ich meine Lehrzeit in Vechta (Goldenstedt gehört zum Landkreis Vechta) verbracht und viele schöne Erinnerungen an die Metropole der Schweine- und Geflügelzucht habe, musste ich natürlich genauer hinschauen.
Die Firmenseiten sind so oder so einen Blick wert, denn man sieht wirklich traumhafte Wellnessbereiche und auch viel, viel Inspiration für Selbermacher. Ich plane zwar nicht, in nächster Zeit eine Sauna zu errichten, aber wenn man die Ideen und Bilder dort so sieht, bekommt man schon viel Lust drauf. Gestolpert bin ich allerdings dann über diese Aufnahme:
Serviervorschlag (Bild: Sauna- und Wellnesswelt Goldenstedt GmbH)
Klar, die Sauna dürften wir versierten Heimwerker an einem vormittag aus Restholz zusammengeklöppelt kriegen! Mich interessierte hier Eber eher die Dusche, und da dachte ich erst, die freistehenden Wände wären gemauert, aber nein:
Freistehende Wände per Trockenbau (Bild: Sauna- und Wellnesswelt Goldenstedt GmbH)
Daraus ergibt sich die Frage: Wie bekommt man eine freistehende Trockenbauwand (also ohne Kontakt zur Decke und auch nicht beidseitig mit Wänden verbunden) so stabil, dass sie nicht schwingt? Also, auch wenn man sich da im Bild gegen die obere Ecke lehnt, einfach fest stehen bleibt? Ich habe, liebe Leser, umfangreich recherchiert und allerlei Experten befragt. Daraus ergeben sich folgende Lösungsansätze:
1. Stahlpfosten
Die am häufigsten verbreitete Variante im Trockenbau ist die Einarbeitung eines oder mehrerer Stahlpfosten. Man nehme ein Vierkantprofil oder ein MSH-Profil (mit dickerer Wandstärke) und schweiße unten eine Bodenplatte an (oder lasse schweißen). Das wird dann mit dem Fußboden verschraubt (Achtung bei Estrich – besser Estrich an der Stelle entfernen und mit dem Rohboden verschrauben!) und man baut nun seine Unterkonstruktion drum herum. Bei längeren Wänden entsprechend mehrere Pfosten setzen.
Man kann auch Zaunpfosten nehmen, das hat ein Bloggerkollege hier beschrieben!
2. Doppelte UK
Man stellt zwei Metall-Unterkonstruktionen hintereinander auf und verbindet diese mit Gipsplatten oder kurzen Profilstücken. Nachteil ist die größere Wandstärke, das passt nicht überall hin.
3. UK aus UA
Man macht die Unterkonstruktion aus UA-Aussteifungsprofilen, Jedes UA-Profil wird am Boden per Winkel verschraubt. Es gibt auch die Variante, sich UA-Rahmen aus Profilen zu fertigen und diese quer übereinander zu setzen. Dazu nimmt man sich für eine zwei Meter breite Wand ein 5m-UA-Profil und schneidet Dreiecke aus den Seiten, so dass man das Ganze zu einem 2m x 0,5m-Rahmen zusammenklappen und ggf. verschweißen kann. Das halte ich aber für relativ aufwändig…
4. Konstruktive Kniffe
Das U-Profil am Boden nicht nur mittig befestigen, sondern auch im Randbereich; UA als Ständerwerk mit einarbeiten; harte Bauplatten (Diamantplatte o.ä.) verwenden und diese quer legen, doppelt beplanken eine Lage quer, verspachteln, eine Lage hochkant, verspachteln)… das Alles sind Grundsätze die für sich allein eventuell noch nicht genügend Stabilität bringen, in der Kombination aber hilfreich sind.
5. Raum-in-Raum-Systeme
Von Knauf oder Rigips gibt es Raum-in-Raum-Systeme mit entsprechenden Systemkomponenten. In den Verarbeitungsrichtlinien habe ich allerdings nur etwas über die Varianten mit Decke gefunden; ich hörte aber, dass es auch für freistehende Wände gut gehen soll.
6. Mauern
Solide ist es sicherlich mit Stein & Mörtel 🙂 Aber auch hier braucht man eine entsprechende Verankerung am Boden, damit nicht die ganze Wand umfällt.
Na, das sind ja schon einige Varianten! Und wenn erstmal Farbe drauf ist, ist es ja eh kein Problem mehr. Wem noch mehr einfällt, der schreibe es gern in die Kommentare. Und ich plane dann schon mal meine zukünftige Wellness-Oase. Brauche ich ja im Grunde nur noch den entsprechenden Platz und das nötige Kleingeld….