Damit meine heimische 2Do-Liste nicht zu schmal wird, habe ich immer ein paar Projekte auf Lager, die ich angehen kann, wenn so gar nichts anderes zu tun ist. Seit Wochen schiele ich sehnsüchtig auf diese schöne Werkzeugkiste, die der Kellerwerker gebaut hat. Speziell durch meine außerhäuslichen Tätigkeiten muss ich ja mein Werkzeug immer mitnehmen; bisher habe ich immer das, was ich brauche, in einen großen Maurerkübel geschmissen, und in der Werkstatt ist alles in Eimern gelagert:
Mein Plan war nun also, dass ich für jedes meiner „Gewerke“ eine Werkzeugkiste herstelle, die ich dann – je nach Bedarf – einfach zu den Außenbaustellen mitnehmen kann und mir so das Zusammensuchen spare. Daraus ist dann die Massenproduktion von zehn Kisten entstanden.
Die Bretter habe ich mir vom Holzhändler passend zuschneiden lassen, weil mir da etwas die Zeit und Muße gefehlt hat. Für eine Werkzeugkiste mit den Außenmaßen 60 x 30 x 30 cm benötigt man folgende Einzelteile aus 20mm starkem Holz:
1x Boden – 56 x 26 cm
2x Seiten – 56 x 12-15 cm (je nachdem, wie hoch man die Seiten haben möchte)
2x Kopfteil – 30 x 30 cm
Ich habe 20mm-Sperrholzplatte für die Kiste gewählt, das ist dann eine aus sieben Einzelbrettern kreuzweise verleimte Bauplatte. Sicherlich kann man auch irgend ein anderes Holz dafür benutzen. Auch hatte ich nicht den professionellen schraubenfreien Anspruch, habe also die Einzelteile nicht verleimt und verdübelt oder verklebt, sondern einfach miteinander verschraubt. Doch eins nach dem anderen:
Zuerst werden die Seitenteile und der Boden mit zwei Schraubzwingen verbunden. Mit einem Hämmerchen kann man dann die Einzelteile noch genau anpassen.
Seitlich werden die Teile mit je fünf Schrauben (hier: 4x45mm) zusammengeschraubt. Die Löcher werden vorgebohrt, damit das Holz durch das Schrauben nicht spaltet. (spältet? spält? spillt?)
Das Ganze geschieht auch mit dem anderen Seitenteil. Nun ist es Zeit für die Kopfteile. Ich habe alle Kopfteile vorher mit der Stichsäge bearbeitet und Rundungen hineingesägt. Diese kann man mit einem passenden runden Gegenstand (hier: Lackeimer) vorzeichnen und dann aussägen. Wichtig ist, dass die Höhe des Seitenteils unten stehen bleibt.
Die Kopfteile werden nun auf den vorbereiteten Kasten aufgeschraubt:
Dies geschieht mit sieben Schrauben. Nun kommt noch der Tragegriff! Hier habe ich aus dem Baumarkt(!) 25mm starke Holzstangen geholt. Mit einem Forstnerbohrer wird nun in die Kopfstücke ein 25mm-Loch gebohrt:
In die Löcher wird nun der Griff gesteckt und mit Sockelstiften (Feine Nägel ohne breiten Kopf) fixiert. Leim wäre hier auch denkbar, aber die kleinen Nägel sieht man später auch nicht.
Das richtige Finish erhält die Kiste dann durch das Schleifen:
Sämtliche Ecken und Kanten werden schön rund geschliffen. Danach sieht die Kiste fast professionell aus:
Und die Bauzeit beträgt (ohne Zuschnitt) ungefähr eine Viertelstunde 🙂 Mit einer Schablone aus der 1-Euro-Abteilung habe ich das Ganze dann noch beschriftet und meine Werkzeuge einsortiert. Ein kleines Regal aus Holzresten gebaut, und fertig ist das 1a-Sortiersystem:
Nun kann ich mir immer greifen, was ich brauche, spare jede Menge „Rüstzeit“ und laufe kaum Gefahr, irgendwas vergessen zu haben. Und die Werkstatt ist auch deutlich ordentlicher.
Man könnte die Kisten natürlich noch etwas „pimpen“ indem man ohne Schrauben arbeitet (also mit Holzdübeln und Leim, oder wer richtig auf dicke Hose machen will: mit gezinkten Eckverbindungen!) und sie am Ende noch lackiert. Aber für mich stand jetzt eher die Funktionalität im Vordergrund.
Ich bin jetzt bestens gerüstet für die kommenden Baustellen und wünsche Euch viel Spaß beim Nachbauen!
und:
frohe Ostern! 🙂