Die Würfel sind gefallen und ich bedanke mich aufs herzlichste für die rege Teilnahme beim dannwollenwirmal-Gewinnspiel „Meine Bausünde“. Es waren wirklich entzückende Sachen dabei und wenn es nach mir ginge, würde jeder Beitrag einen Preis erhalten. Dafür habe ich leider zu wenig Firmen gefunden, die was springen lassen 😉 so dass es bei den angekündigten vier Preisen bleibt. Hier die Gewinner, ohne Platzierungsreihenfolge, weil alle Geschichten so schön sind:
Der 7teilige Schraubendrehersatz von WERA geht an Marco, der mich mit seiner Kantenfasenhobelgeschichte doch sehr erheitert hat. Übrigens habe ich dieses Werkzeug hier auch mal vorgestellt. Der Kantenhobel funktioniert für 12,5mm-Platten hervorragend, er bringt nämlich zwei Fasen an die Plattenkanten, die beim Spachteln nützlich sind. Marco hat es mit 9mm-Platten (die eigentlich ohnehin kaum eine Berechtigung haben) versucht und damit reihenweise Platten zerstört, bevor das vermeintlich überflüssige Werkzeug mit Schwung in den Gipskarton flog.
Das Jokari-Abisolierwerkzeug geht an Jörn, der einen Mauerdurchbruch (den stelle ich mir jetzt mal so 2,50m hoch und 1m breit vor, dann ist es noch lustiger) mit Bauschaum aufgefüllt und diesen dann verputzt hat. Respekt! Was ich auch schonmal gemacht habe: doofe Gipskarton-Stelle mit Bauschaum verfüllt, dann mit Glasfaser gespachtelt. Geht auch! Aber Mauerdurchbruch ist noch eine Nummer stumpfer. Chapeau!
Der Bierbach-Sortimentskoffer „Haus und Garten“ geht an Martin, der es beim Hausbau nicht nur geschafft hat, das Telefonkabel fast mit dem Spaten zu durchtrennen, sondern durch diverse Verrechnungen nun auch einen pfahlähnlichen Übergabeschacht im Beet stehen hat. Aber, und das ist genau die richtige Einstellung: da kommt Buchsbaum dran! Jawoll! Buchsbaum als großflächiges Kaschier-Utensil war mir bisher gar nicht so präsent. Was das für Möglichkeiten eröffnet…
Der Bierbach-Sortimentskoffer „Haushalt“ geht an Janina, die ihren Fehlkauf von weißen, strukturierten Terrassenplatten derart plastisch beschrieben hat, dass man geradezu mitleiden möchte, wenn sie kriechenderweise Blättchen davon absammelt, das Unkraut aus den Fugen kratzt oder mit der Zahnbürste das Reliefmuster schrubbt. Vielleicht doch mal drüber nachdenken, Laminat draufzulegen? Ja, das müsste auch für Außen sein. Hat der im Baumarkt gesagt.
Alle gesammelten Geschichten lassen sich hier bei den Kommentaren nochmal nachlesen. Den Gewinnern herzlichen Glückwunsch und allen Teilnehmern vielen dank für Eure Storys! Jede einzelne hat mir wohlige Schauer über den Rücken gejagt 🙂
Zu guter letzt will ich mal auch noch meine Beichte ablegen:
Mein größter Fehlkauf (neben allerlei Werkzeugen, die ich viel zu selten benutze) ist ein Schlauchwagen der Marke CMI vom Obi (darf ich doch sagen, oder?), der mir bei jeder Benutzung das Qualitätsniveau der einschlägigen Baumärkte vor Augen führt. Und ich sehe gerade verzückt, es gibt ihn immer noch: LINK!
Der in der Werbung als besonders stabil angepriesene Wagen macht einen höchst fragilen Eindruck. Die Räder sind mit Plastikschrauben befestigt und fallen ständig ab. Beim Drehen der Schlauchkurbel muss man das wackelige Gestell mit Fuß, Knie und zwei weiteren Personen stützen. Bei den Schlauchanschlüssen wurde praktischerweise auf funktionierende Dichtungen verzichtet, so dass der Wagen im Betrieb ein sehenswertes Wasserspiel in alle Richtungen vorführt und alles in seiner Umgebung komplett überschwemmt. Wenn man Pech hat, löst sich beim Kurbelvorgang die Achse vom Wagen und die Seitenteile rollen auf die Straße. Da macht Gartenarbeit Spaß!
Als meine größte Bausünde würde ich eine bezeichnen, die mittlerweile zum Glück verjährt ist. Ich muss damals 16 oder 17 gewesen sein, und habe mit Kumpels eine Art Lager- und Partyraum in einer Scheune mit einer Zwischendecke ausgestattet. Die alte Decke wurde entfernt und es blieben nur die dicken Deckenbalken, die alles andere als gerade waren. Als obere Schicht haben wir Spanplatten auf diesen Balken verlegt, und zwar irgendwie. Die Deckenbalken waren unterschiedlich hoch, und so wurden die Spanplatten eben so weit gebogen und festgespaxt, bis alles dicht war. („Stell Dich mal auf die Ecke, damit die runterkommt!“) Nut und Feder passen da natürlich nicht mehr, klar. Da wurden die Platten auch mal überlappend gelegt.
In die nun entstandenen Felder wurde Glaswolle geproppt, und zwar irgendwie. So dass es halt voll ist. Dampfbremse? Nö. Als letztes wurden die damals sehr beliebten Profilbretter direkt unter die Deckenbalken geschraubt, fugenlos bis an die Wände und dekorativ an den krummen Balken entlanggebogen. Die Bretter haben sich natürlich mit der Zeit ausgedehnt und wenn man heute diesen Raum betritt, wölbt sich das Ganze gefährlich nach unten. Aber: es hält bis heute! Und es gab sogar Zierleisten am Wandanschluss.
Ach, und nen Estrich gab es auch noch! Bis der gerade war, wurde er bestimmt 30 oder 40 Zentimeter hoch. Der Raum ist jetzt ein bißchen niedriger, und man muss eine Stufe reingehen. Passt schon!
So, genug gebeichtet. Reicht mit Pfusch 🙂 Wir geloben alle Besserung, ok? Sagen wir, zumindest im Sichtbereich.
Bis nächste Woche!