Holzterrassenprojekt 1/2

Wenn Bloggerei und Real-Life aufeinandertreffen – Täglich fragen mich Leute „Und, was macht der Hausbau?“ – „Na, immer noch am umbauen?“… Leute Leute, ich bin völlig entspannt. Das Haus ist seit zweieinhalb Jahren fertig. Alles, was ich jetzt so mache, ist optional, ein Hobby, so wie Kegeln oder Briefmarken sammeln. Ich hause nicht in einer Baustelle und wir frühstücken nicht auf Zementsäcken, Wasser kommt aus der Leitung und die Fenster sind nicht aus Folie. Mein Dachbodenprojekt ist völlig abgekoppelt vom Wohnraum und jetzt, da die Isolierung gemacht ist, würde es auch nicht stören, wenn da oben wochenlang nichts passieren würde. Und da ich zurzeit mit einem anderen Handwerksprojekt beschäftigt bin, bei dem noch zu klären ist, ob ich darüber bloggen darf, und ich außerdem noch eine berufliche Tätigkeit habe, bei der nun bald die Saison beginnt, passiert da oben im Moment auch nicht so viel. Und immer, wenn es hier nichts aktuelles gibt, wird im Archiv gekramt. Da trifft es sich gut, dass der Sommer vor der Tür steht, alle im Garten wühlen und ich schon öfter gefragt wurde, wie unsere hübsche Holzterrasse entstanden ist, gibt es heute und beim nächsten mal Infos über den Bau einer Holzterrasse. Das ist auch alles schon zwei Jahre her; nicht dass mich morgen jemand fragt „Und, was macht die Terrasse? Schon fertig?“

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Die Basis: Punktfundamente

Auf dem Platz der späteren Terrasse stand ein riesiger Lebensbaum, der gefällt wurde. Die alte Umrandung habe ich belassen, siehe Bild. Im Vorfeld habe ich mir genau ausgedacht, in welchen Abständen die Lagerhölzer angebracht werden sollen. Der Abstand von Holz zu Holz sollte 40 cm sein, die Auflagerabstände der Hölzer 80  cm. Damit kein Wasser auf der späteren Oberfläche steht, habe ich ein Gefälle von 1,5% eingeplant (also 1,5 cm auf 100 cm Breite). Dieses Gefälle und die Höhenausrichtung habe ich bereits bei den Fundamenten vorgesehen. Die Fundamente sind runde Punktfundamente mit etwa 30cm Durchmesser, und so tief wie es eben ging (sehr wurzeldurchzogener Boden), das waren etwa 40-60 cm; optimal sind wegen dem Frost sicherlich 80 cm.

Die Fundamente wurden mit Beton gegossen und mit einer Richtschnur die Höhe gemessen und passend abgestrichen. Nach Trocknung der Fundamente wurden dann die Balken aufgelegt. Als Unterkonstruktion habe ich Lärche Konstruktionsholz 45/70 mm benutzt und dieses vorher zwei (oder sogar drei?) mal mit Lärchen-Öl eingeölt. Die Sägestellen wurden mit Hirnholzversiegelung gestrichen.

Unterkonstruktion Terrassendielen
Probeliegen der Balken für die Unterkonstruktion

Wie oben zu sehen ist, gibt es zwei dicht aneinander liegende Balken, weil dort später die Fuge der Dielen ist. Weiterhin gibt es ein extra Kantholz im Bereich des Ausgangs (im Bild unten links), weil dort die meisten Belastungen zu erwarten sind und man für ausreichende Stabilität sorgen sollte.

Bevor die Balken aber endgültig liegen, kommt ein Wurzelflies drunter. Das sollte man vollflächig und gewissenhaft verlegen, denn durch die Spalten zwischen den Dielen wächst sonst Grünzeug durch. Ich habe zwei überlappende Bahnen Wurzelflies, und selbst dort hat sich in der Mitte schon etwas den Weg hindurch gebahnt.

Holzterrasse
Wurzelflies und erste Dielen

Auf die Punktfundamente habe ich Pflastersteine (10 x 10 cm) gelegt, um etwas höher zu kommen (dieses Maß schon vorher bei den Fundamenten einplanen, damit die Terrasse nicht zu hoch wird). Darauf das Wurzelflies, und die Kanthölzer selber liegen nun nicht direkt auf den Steinen, sondern zur besseren Lagerung und zur Vermeidung von Staunässe werden Gummipads untergelegt (Sogenannte Terrassen-Pads, 60x60x10mm).  Als Alternative zu Pflasterstein plus Gummipad gibt es auch höhenverstellbare ‚Stelzlager‘ für einfacheres Nivellieren.

All das wird übrigens schwimmend verlegt, also nicht miteinander oder mit irgendwas anderem verschraubt. Und ja, es hält! Die Kanthöler werden dabei hochkant genutzt und erhalten ihre Stabilität durch die verschraubten Dielen.

Auch die Dielen wurden vorher 2-3 mal eingeölt und an den Schnittstellen mit Hirnholzversiegelung behandelt. Als Dielen habe ich Lärche gewählt (26/242mm sibirische Kärche Riffelbohlen). Für welche Holzart man sich entscheidet, kann man am Besten in einer Ausstellung beim Holzhändler abklopfen. Es gibt mittlerweile auch realistische und sehr unempfindliche Kunststoff-Holzimitat-Dielen.

So, die Unterkonstruktion steht jetzt, und wie es mit dem Belag weitergeht und wie man eine hübsche Umrandung macht, dazu beim nächsten mal mehr. Und dann muss nur noch der Sommer kommen…

Ein Gedanke zu „Holzterrassenprojekt 1/2

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